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Familiengründung als Faktor sozialer Ungleichheit | bpb.de

Familiengründung als Faktor sozialer Ungleichheit

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Beschreibung

Mit der Geburt eines Kindes müssen Männer und Frauen Entscheidungen treffen, wie sie zukünftig ihr Arbeits- und Familienleben gestalten wollen. Meist übernehmen die Mütter die Familien- und Betreuungsarbeit und werden dadurch ökonomisch von ihrem Partner abhängig. Zwar ist die Beteiligung von Vätern an der Elternzeit gestiegen, allerdings nehmen sie meist lediglich die beiden "Vätermonate" wahr. Für Frauen jedoch kann ein längerer Berufsausstieg über die Elternzeit hinaus schwerwiegende Konsequenzen haben: Insbesondere bei beruflich hochqualifizierten Müttern gestaltet sich infolge einer durch längere Unterbrechung verursachten Dequalifizierung sowie dem häufigen Wunsch nach Teilzeitarbeit der Wiedereinstieg äußerst schwierig und wird oft hinausgeschoben. Vielfach müssen sich die Frauen dann mit einer Arbeitsstelle unterhalb ihres Qualifikationsniveaus zufriedengeben. Die Folgen sind Verschlechterungen in der Entlohnung, in den Karriereaussichten und in der Alterssicherung. Besonders deutlich zeigen sich die Nachteile eines längeren Berufsausstiegs und einer späteren Arbeitswiederaufnahme in prekären (Teilzeit-) Beschäftigungsverhältnissen bei Trennung/Scheidung oder bei einem frühen Tod des Partners.
Warum Frauen dennoch diese Risiken in Kauf nehmen und wie sie ihre Entscheidung reflektieren, erscheint besonders interessant bei jenen, die mit einem Hochschulstudium viel Zeit und Energie in ihre individuelle Bildungs- und Berufskarriere investiert haben. Werden hier möglicherweise überkommen geglaubte Normvorstellungen und Leitbilder von der "guten Mutter" im Gegensatz zur "Rabenmutter" wirksam?
In dem Workshop sollen auf der Basis des vorgestellten Forschungsprojektes HoME ('Hochqualifizierte Mütter und deren Erwerbsorientierung') verschiedene Lösungsansätze zur Organisation von Erwerbs- und Familienarbeit in Paarhaushalten mit Kindern sowie Handlungsempfehlungen an Politik und Arbeitsmarkt diskutiert werden.

Veranstalter/Workshopleitung

Universität der Bundeswehr München
Brigitte Rudolph

Format

Referat und Diskussion

Fussnoten