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Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit – Inklusion als Lösung? | bpb.de

Ungleichheit und Bildungsgerechtigkeit – Inklusion als Lösung?

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Beschreibung

Dass entwicklungsverzögerte, körperlich und/oder geistig behinderte, mehrfach- und schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche eine öffentliche Schule besuchen und dort gemeinsam mit Nichtbehinderten unterrichtet werden, ist in Deutschland eher ungewöhnlich. Zur Zeit ergibt sich ein uneinheitliches Bild in den Bundesländern. Bei Körperbehinderten ist eine Inklusion eher anzutreffen als bei Geistig- und Schwerstbehinderten.
Häufig werden Behinderte in Sondereinrichtungen unterrichtet; die öffentlichen Schulen sind für sie nur schwer zugänglich, weil aufgrund der Behinderung die Voraussetzungen für einen solchen Besuch als nicht erfüllt gelten. Hingewiesen wird in diesem Zusammenhang auf die jeweils besonderen Mangelzustände und Defizite der Behinderten, die nur in speziellen Einrichtungen angemessen beachtet und individuell berücksichtigt werden können. Es gibt aber auch offensichtliche Ängste, vor allem bei Eltern nichtbehinderter Kinder, dass bei der Inklusion zwar das soziale Miteinander gefördert werde, aber der Leistungsgedanke notwendigerweise vernachlässigt wird und die leistungsstarken Kinder dadurch eine ungebührliche Benachteiligung erfahren.
Ein Konzept für inklusives schulisches Lernen, das sowohl die Grundsätze der Bildungsgerechtigkeit als auch die damit verbundenen Schwierigkeiten berücksichtigen will, muss die individuellen Besonderheiten von Kindern und Jugendlichen akzeptieren und zugleich versuchen, die unterschiedlichen Interessen auszubalancieren, damit alle einen bildungsgerechten Lernweg beschreiten können. Die Gemeinsamkeiten behinderter und nichtbehinderter Kinder und Jugendlicher in Schule und Unterricht kann nämlich eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten für alle Beteiligten eröffnen, aber auch das Gegenteil bewirken.
Im Workshop sollen die unterschiedlichen Begründungen und Probleme der Inklusion diskutiert werden, um Orientierungen für eine gelingende bildungspolitische Praxis zu gewinnen.

Veranstalter/Workshopleitung

Institut für Allgemeine Pädagogik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Prof. Dr. Juergen Rekus

Format

Diskussion

Fussnoten