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Anmerkungen zur Aktualität der Ungleichheit - Essay | Ungleichheit, Ungleichwertigkeit | bpb.de

Ungleichheit, Ungleichwertigkeit Editorial Anmerkungen zur Geschichte der Gleichheit - Essay Anmerkungen zur Aktualität der Ungleichheit - Essay Von der Ungleichwertigkeit zur Ungleichheit: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit Gesellschaftliche Ausschlussmechanismen und Wege zur Inklusion Sprache und Ungleichheit Vorurteile, Differenzierung und Diskriminierung - sozialpsychologische Erklärungsansätze Rechtsextremismus - ein ostdeutsches Phänomen? Ethnozentrische Gemeinschaftsvorstellungen bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund Intersektionalität: "E.T. nach Hause telefonieren"? Das Zusammenspiel von Kultur, Religion, Ethnizität und Geschlecht im antimuslimischen Rassismus Antisemitismus als soziale Praxis

Anmerkungen zur Aktualität der Ungleichheit - Essay

Anne Broden

/ 9 Minuten zu lesen

Es werden die Entwicklung des Gleichheitsgedankens sowie “Geburtsstunden” des Rassismus skizziert. Während Prinzipien der Gleichheitsidee heute Ergänzungen bedürfen, ist Rassismus mit Thesen der “Nichtverwertbarkeit” verflochten.

Einleitung

Nach den Anfängen des modernen Rassismus befragt, verweist die Rassismusforschung auf zwei "Geburtsstunden": Auf der einen Seite stehen die Vertreterinnen und Vertreter der Theorie, dass sich Rassismus mit der Herausbildung von Nationalstaaten entwickelt habe. Sie verweisen auf das symbolträchtige Jahr 1492, das nicht nur für die Eroberung Lateinamerikas durch die spanische Krone, sondern vor allem für die Entstehung des spanischen Nationalstaates steht. Auf der anderen Seite stehen die Vertreterinnen und Vertreter der Theorie, dass sich Rassismus mit der Emanzipation der Wissenschaften von christlichen Schöpfungsmythen im 18. Jahrhundert entwickelt habe, Rassismus also mit Wissenschaft einhergehe. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung. Sowohl die Herausbildung von Nationalstaaten als auch die Emanzipation der Wissenschaften, vor allem von Biologie und Medizin, haben ihren Beitrag zur Entstehung von kulturellem und biologistischem Rassismus geleistet.

Bereits während des Nationalsozialismus wurde von den Vertretern der "Frankfurter Schule" auch das kapitalistische Wirtschaftssystem ins Zentrum der rassismuskritischen Analyse gerückt. Allerdings sind Nationalstaatenbildung, Wissenschaft und Wirtschaftssystem nicht historisch abtrennbare oder aufeinander aufbauende Phänomene, die nacheinander rassistische Einstellungen, Strukturen und Gewaltverhältnisse legitimiert haben und weiterhin legitimieren. Vielmehr sind sie bis heute miteinander verwoben, und ihnen kommt zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Entfaltungs- und Wirkmächtigkeit zu.

Nationalstaatenbildung

Durch die Heirat von Isabella la Catolica von Kastilien und Fernando von Aragon bildete sich Ende des 15. Jahrhunderts aus verschiedenen Königreichen und Fürstentümern der spanische Nationalstaat. Dieser wurde nicht nur als eine territoriale Einheit gesehen, sondern beruhte auch auf der Vorstellung der sprachlichen und religiösen Einheit, die im Staatskirchentum und in der Herausgabe der ersten kastilischen Grammatik ihren Niederschlag fand. Die religiöse Einheit vertrug sich nach Auffassung der Krone nicht mit der Präsenz von Juden und Muslimen im Land, deswegen wurden die Juden zur Konversion getrieben oder des Landes verwiesen und die Muslime nach Jahrhunderten der friedlichen Koexistenz in den maurischen Gebieten (Al Andaluz) durch die "Reconquista", die Rückeroberung der maurischen Gebiete, erst besiegt, dann vertrieben.

Nach und nach entwickelte sich Ende des 15. Jahrhunderts aus einem christlichen Antijudaismus ein rassistischer Antisemitismus. Jüdinnen und Juden sowie (gezwungenermaßen) zum Christentum Konvertierte überflügelten den ländlichen und verarmenden Adel und die sich entwickelnde städtisch-bürgerliche Bevölkerung in Bezug auf Bildung und wirtschaftliche Prosperität. Die zunächst christlich begründete Intoleranz wurde durch den aufkommenden Sozialneid um biologistische Erklärungen erweitert, denn Bildung und wirtschaftliche Prosperität ließen sich nicht mit der religiös-kulturellen Andersartigkeit erklären, schon gar nicht bei zum Christentum Konvertierten. Das "Argument", das nun gefunden wurde, gibt den Blick frei auf die rassistische Konnotation des Antisemitismus: Es liege im "jüdischen Blut", dass sie so habgierig seien, und ihr Aufstreben richte sich gegen die, die "reinen Blutes" seien. Die Ideologie der "limpieza de sangre", der "Blutsreinheit", ist die erste rassistisch argumentierende Ideologie - wenn auch (noch) nicht wissenschaftlich "fundiert".

Die nationalstaatliche Einigung ging mit der Vertreibung von "Nicht-Dazugehörigen", "fremden" Menschen einher. Damit wurde zum ersten Mal in der europäischen Geschichte das zentrale Phänomen des modernen Rassismus sichtbar: die Konstruktion und Definition des Eigenen und des Fremden sowie die mit dieser Unterscheidung einhergehende Herabwürdigung des Anderen und die Definition einer angeblichen Überlegenheit des Eigenen. Diese Dichotomisierung der Gesellschaft in das Eigene und das Fremde, das "Wir" und das "Sie", und die damit einhergehende positive beziehungsweise negative Bewertung führten zu einer gesellschaftlichen und strukturellen Legitimation von Diskriminierung, Ausbeutung und Ausrottung der Anderen. Das ist Rassismus.

Die gewaltvolle Nationalstaatenbildung Spaniens ist ein besonders drastisches Beispiel der mit diesem Prozess einhergehenden Inklusion des Eigenen und der Exklusion des Fremden, die sich nicht zwangsläufig derartig brutal gestalten muss. Prozesse der Nationalstaatenbildung verlaufen sehr unterschiedlich, aber ein gemeinsames Moment liegt in der beschriebenen Dichotomisierung. Diese Dichotomisierung strukturiert die Gesellschaft und schafft Sicherheit: "Die Engländer sind nicht deshalb rassistisch, weil sie die Schwarzen hassen, sondern weil sie ohne die Schwarzen nicht wissen, wer sie sind." Rassismus hat viel mit Wir-Imaginationen zu tun. Rassismus antwortet auf die Frage, wer "wir" und wer "die Anderen" sind. Rassismus ist wichtig, damit eine Mehrheit weiß, wer sie ist.

Bedeutung der Wissenschaften

Am Ende des Mittelalters, zur Zeit der Eroberung Lateinamerikas und der nationalstaatlichen Einigung Spaniens, gibt es noch keine "Rassentheorie". Erst ab dem 18. Jahrhundert werden systematisch und angeblich wissenschaftlich untermauerte Theorien über die vermeintlich verschiedenen "Menschenrassen" entwickelt und damit Ausgrenzung, Diskriminierung und Mord legitimiert.

Im 18. Jahrhundert gewannen Anthropologie, Biologie und Medizin an Einfluss - Wissenschaften, die unter anderem der Frage nach der unterschiedlichen Entwicklung der Menschen nachgehen. Ausgehend von aufklärerischem Gedankengut wurde die Herkunft aller Menschen als Geschöpfe Gottes (Monogenese) infrage gestellt. Kirchenkritische Denker rückten von der Monogenese ab und versuchten, die Lehre von der göttlichen Schöpfung des Menschen zu widerlegen. Diese kirchenkritischen Geister gingen aus der Gegnerschaft zur christlichen Lehre hervor und arbeiteten zugleich rassistischen Auffassungen zu, denn die Lehre der Polygenese, der verschiedenen Herkünfte der Menschen, diente beispielsweise in den angelsächsischen Ländern zur Rechtfertigung der Sklaverei in den Kolonien.

Neben diesen naturwissenschaftlichen Untersuchungen und Festlegungen bildeten sich im 18. und 19. Jahrhundert auch philosophisch untermauerte "Rassentheorien" heraus. Als wichtige Wegbereiter der rassistischen Theorienbildung seien exemplarisch Arthur de Gobineau (1816-1882) sowie Houston Stewart Chamberlain (1855-1927) genannt. Arthur de Gobineau interpretierte innergesellschaftliche soziale Differenzen als "Rassenunterschiede". Er sah die Vermischung der verschiedenen Ethnien als Ursache für den Untergang der Zivilisation, da sie die einzelnen "Rassen" unfähig zur Bewältigung des Lebenskampfes mache. Gobineau ethnisierte auch die ständische Ordnung: Die "weiße Rasse" entspreche dem Adel, die "gelbe" dem des Handel treibenden bürgerlichen Standes, und das dienende Volk sei "schwarz".

Im Unterschied zu Gobineau ging Chamberlain über rassistische Einteilungen, Differenzen und Bewertungen hinaus und machte die Möglichkeit der Züchtung "reiner Rassen" zum Thema. Er differenzierte zwei sich antagonistisch gegenüberstehende "Rassen", nämlich die germanisch-teutonische und die jüdische "Gegenrasse". Damit wurde er zum Begründer einer radikalen "Rassenideologie", die vor allem deutlich antisemitisch ausgerichtet war, und er beeinflusste den nationalsozialistischen Antisemitismus nachhaltig.

Der Nationalsozialismus erhebt die "Rassenideologie" zur Staatsdoktrin und führt diese in all ihren Konsequenzen aus. Seine Einzigartigkeit besteht nicht nur in der Anzahl seiner Opfer, sondern auch in der technokratischen und technologischen Perfektion sowie in der Systematik, die kaum ein Entkommen ermöglichte.

Verflechtung von Rassismus und Neoliberalismus

Mit dem Ende des Nationalsozialismus beziehungsweise der Schoah erschien es in Deutschland über Jahre hinweg nicht mehr möglich, sich argumentativ auf den biologistischen Rassismus zu beziehen - wenn man denn ernst genommen werde wollte. Biologistische Argumentationsmuster gehörten der Geschichte an oder wurden den Rechtsextremen zugeordnet. Zugleich aber zeigt die symbolische und reale Gewalt beispielsweise gegenüber Schwarzen Deutschen, dass der biologistische Rassismus nicht an Wirkmächtigkeit verloren hat - er funktioniert, ohne artikuliert zu werden. Der biologistische Rassismus wurde in den vergangenen Jahrzehnten also kaum noch argumentativ gebraucht, wirkungsvoller - und subtiler - wirkte hingegen der aktualisierte kulturalistisch argumentierende Rassismus.

Ähnlich wie der biologistische Rassismus rekurriert auch der Kulturalismus auf "mythische Normen", wie die amerikanische Philosophin und Lyrikerin Audre Lorde problematisiert hat. Sie verwies mit dem Begriff der "mythischen Norm" auf den Konstruktionscharakter von Normen, der abhängig von kulturellen oder politischen Realitäten sei und Wandlungen unterliege. Von den jeweils Mächtigen hingegen würden diese Normen als natürlich und unveränderbar dargestellt. Damit komme diesen "mythischen Normen" ein machtstabilisierender Charakter zu. Ich spreche in diesem Zusammenhang von "Normalitätstyrannei", denn mit dem Hinweis darauf, was angeblich normal sei, wird das jeweils Andere disqualifiziert, herabgewürdigt, ohne die Willkürlichkeit der Definition von normal und anormal zu bedenken.

Die Grundlagen des kulturellen Rassismus sind also Homogenitäts- und Normalitätsvorstellungen. Das Phantasma der (biologischen und kulturellen) Homogenität der Volksgemeinschaft ist durch den Nationalsozialismus diskreditiert und wird durch Globalisierungsprozesse und Migrationsphänomene ad absurdum geführt.

Dennoch bleibt die Imagination von Homogenität und Normalität eine scharfe Waffe zur Diskreditierung des jeweils nicht Genehmen und zur Stabilisierung der die Normalitätsansprüche vertretenden Eliten. Ein Beispiel hierfür ist die Leitkulturdebatte: Zu einer breiten öffentlichen Diskussion über diesen Begriff kam es ab Herbst 2000, als vor allem im Zusammenhang mit der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes eine Debatte über "deutsche Leitkultur" gefordert wurde. So wurde unter anderem verlangt, Zuwanderer müssten die "deutsche Leitkultur" respektieren; sie hätten einen eigenen Integrationsbeitrag zu leisten, indem sie sich an die in Deutschland gewachsenen kulturellen Grundvorstellungen annäherten. Darüber hinaus wurde es für notwendig erklärt, die Einwanderungszahl auf etwa 200.000 Menschen zu beschränken. Zur Begründung wurde die begrenzte "Integrationsfähigkeit" der einheimischen Bevölkerung angeführt. Damit wurde die bestehende Dichotomisierung der Gesellschaft in "Dazugehörige" und "Nicht-Dazugehörige" sowie das Phantasma der zu bewahrenden Homogenität der deutschen Gesellschaft untermauert.

Im Jahre 2010 erreichte der gesellschaftliche Diskurs um Migration und Integration eine neue Qualität. Nicht nur, dass jetzt wieder die längst überwunden geglaubten biologistischen Argumente ins Feld geführt wurden. Vielmehr wurden diese Argumente - die Rede war beispielsweise vom "jüdischen Gen" - mit neoliberalen Denkweisen vermischt. Die Menschen mit sogenannter Migrationsgeschichte wurden nicht nur als die ethnisch-national "Nicht-Dazugehörigen" diskreditiert, vielmehr wurde diese rhetorische Ausbürgerung auch mit wirtschaftspolitischen Kriterien der Nichtverwertbarkeit verbunden. Damit wurde deutlich: Die öffentlichkeitswirksame rassistische Rede ist in Deutschland wieder eine mögliche Rede.

Der Sozialwissenschaftler Roland Roth verwies bei einer Tagung im Herbst 2010 darauf, dass Rassismus die Legitimation für soziale Ungleichheit sei, und soziale Ungleichheit als Indikator für soziale Umbrüche gewertet werden müsse. Für unseren Kontext entscheidend ist die Tatsache, dass diese Legitimation von Ungleichheit - also die Zweiteilung unserer Gesellschaft in diejenigen, die wirtschaftlich "verwertbar" sind, und diejenigen, die nicht (mehr) "verwertbar" sind - kaum noch problematisiert wird. Die Dichotomisierung der Menschen unter Kriterien der ökonomischen Verwertbarkeit oder Nichtverwertbarkeit wird von dem Gros der Bevölkerung, der "Mitte" der Gesellschaft, offenbar geteilt. Der Verweis auf das angeblich "jüdische Gen" wurde zurückgewiesen, aber der Aufteilung der in Deutschland lebenden Menschen nach Kriterien der Verwertbarkeit wurde kaum widersprochen.

Vorstellungen einer "Leitkultur" und biologistisch-neoliberale Thesen zur ethnisch-nationalen Nicht-Dazugehörigkeit und wirtschaftspolitischen Nichtverwertbarkeit können als rassistische Wissensbestände unserer Gesellschaft gewertet werden: "Dies bedeutet, dass Rassismus als Strukturierungsgröße gesellschaftlicher Realität gewissermaßen uns alle betrifft. Das ist die Alltäglichkeit des Rassismus. Wir alle sind in einer Gesellschaft, die zwischen legitim natio-ethno-kulturell Zugehörigen und legitim nicht Zugehörigen unterscheidet (...). Wir alle machen unsere Erfahrungen in diesem System, entwickeln psychosoziale Dispositionen, abhängig von unserer Position im System rassistischer Unterscheidungen. Wir sind also - biographisch gesehen - natio-ethno-kulturell legitim und fraglos Zugehörige oder weniger legitim, prekär Zugehörige. Und diese Zugehörigkeitserfahrungen in einer rassistisch strukturierten Gesellschaft haben nicht allein etwas mit Teilhabemöglichkeiten zu tun, sondern sind Erfahrungen, die sich in die Körper einschreiben. Es sind Erfahrungen, die die Grenzen zum Leib gewissermaßen überschreiten und dadurch zu einem Habitus werden."

Die Auswirkungen rassistischer Normalität auf das Individuum, die rassistische Subjektivierung, ist gewalttätig, denn sie diskreditiert den Menschen, benachteiligt die Betroffenen in Schule, Ausbildung, am Arbeitplatz, bei der Wohnungssuche etc. Ihre mörderischen Konsequenzen kennen wir seit Langem - 2012 jähren sich die Pogrome von Rostock-Lichtenhagen und die Morde von Mölln zum 20. Mal -, und das ganze Ausmaß der rechtsterroristischen Gewalt wurde spätestens mit der Aufdeckung der Morde der "Zwickauer Zelle" im November 2011 bewusst. Gesellschaftliche Diskurse um ethnisch-nationale Zugehörigkeit und ökonomische Verwertbarkeit respektive entsprechende Nicht-Dazugehörigkeit und Nichtverwertbarkeit spielen den Rechtsterroristen und Rechtsterroristinnen in die Hände.

Dieser Befund ist nicht neu: Der Gesellschaftstheoretiker Max Horkheimer hat bereits 1939 geschrieben: "Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen." Seit Jahren belegt der Bielefelder Professor für Pädagogik Wilhelm Heitmeyer mit seinem Team: "Wer eine ökonomistische Sichtweise teilt - d.h. Menschen nach ihrem Nutzen beurteilt -, neigt deutlich eher zur Abwertung schwacher Gruppen. Der Zusammenhang ist bei denen besonders hoch, die sich selbst 'oben' verorten."

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Karin Priester, Rassismus, Leipzig 2003; Mark Terkessidis, Psychologie des Rassismus, Opladen-Wiesbaden 1998.

  2. Vgl. George M. Fredrickson, Rassismus, Hamburg 2004; George L. Mosse, Die Geschichte des Rassismus in Europa, Frankfurt/M. 1995.

  3. Zur Erinnerung: Die Mauren hatten im achten und neunten Jahrhundert weite Teile des heutigen Spaniens erobert. Eine 500-jährige kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit kennzeichnet diese Epoche des Al Andaluz. Ab dem elften Jahrhundert wurden die Mauren immer mehr zurückgedrängt und schließlich 1492 mit der Rückeroberung Granadas endgültig besiegt. Ihre Religion und ihre Sprache wurden nach und nach verboten und arabischsprachige Werke fielen der ersten Bücherverbrennung der beginnenden Neuzeit zum Opfer.

  4. Stuart Hall, Ein Gefüge von Einschränkungen, in: Jan Engelmann (Hrsg.), Die kleinen Unterschiede, Frankfurt/M.-New York 1999, S. 93.

  5. Vgl. Paul Mecheril, Die Normalität des Rassismus, in: IDA-NRW (Hrsg.), Überblick, Nr. 2, 2007, S. 4.

  6. Vgl. Audre Lorde, Sister Outsider: Essays and Speeches, New York 1984, S. 114-123.

  7. Vgl. www.focus.de/finanzen/news/einwanderung-neues-tempo_aid_238504.html (1.3.2012).

  8. Vgl. etwa Interview mit Thilo Sarrazin, in: Lettre International, (2009) 86, S. 197-201.

  9. Vgl. Roland Roth, zit. nach: IDA-NRW (Hrsg.), Überblick, Nr. 4, 2010, S. 9.

  10. P. Mecheril (Anm. 5), S. 6.

  11. Vgl. Anne Broden/Paul Mecheril (Hrsg.), Rassismus bildet, Bielefeld 2010.

  12. Max Horkheimer, Die Juden und Europa, in: Zeitschrift für Sozialforschung, 8 (1939) 1/2, S. 115.

  13. Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Hrsg.), Deutsche Zustände, Presseinformation, Berlin 2010, S. 5.

Kath. Diplom-Theologin; Projektleiterin des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen, Volmerswerther Straße 20, 40221 Düsseldorf. E-Mail Link: info@ida-nrw.de