Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Grenzen – verbinden | Grenzen | bpb.de

Grenzen Editorial Semantik der Grenze Motive und Folgen sozialer Grenzziehungen Grenzen – verbinden Frühe Grenzziehungen From Neither Here Nor There. Kunst im Grenzraum Gated communities und andere Formen abgegrenzten Wohnens

Grenzen – verbinden

Lars Nickel

/ 2 Minuten zu lesen

Aufnahmen im Rahmen des Fotoprojekts "grenzen – verbinden" aus den Jahren 2005 und 2006 geben Einblick in ausgewählte Bereiche der Alltagskultur osteuropäischer EU-Mitgliedsländer und beschäftigen sich mit kulturellen und sozialen Unterschieden ebenso wie mit verbindenden Elementen und Schnittstellen.

Die folgenden Aufnahmen aus den Jahren 2005 und 2006 entstanden im Rahmen des Fotoprojekts "grenzen – verbinden". Sie geben einen künstlerisch-dokumentarischen Einblick in ausgewählte Bereiche der damaligen Alltagskultur osteuropäischer EU-Mitgliedsländer und beschäftigen sich mit signifikanten kulturellen und sozialen Unterschieden ebenso wie mit den verbindenden Elementen und den Schnittstellen, an denen bereits eine Annäherung deutlich wurde. "Grenzen – verbinden" erkundet Orte nahe der Grenzen und begegnet Personen an den Nahtstellen zwischen Staaten und Kulturen, zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen Westen und Osten und zwischen Osten und Osten. Bei der fotografischen Arbeit geht es jedoch nicht vorrangig um eine Fokussierung auf die gegenständlichen Demarkationslinien, das heißt auf die Grenzanlagen und die Abwicklung des Grenzbetriebes, sondern viel mehr um ein Aufsuchen exemplarischer sozialer Orte im grenznahen Raum, an denen sich das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen zeigen lässt, Orte an denen eindringliche Bilder und Geschichten sichtbar werden, die dem Betrachter einen emotionalen Zugang zu Menschen in ihrem Lebensraum ermöglichen – das sind: Menschen unterwegs, Reisende, Grenzgänger, Wartende, Vertriebene, Umsiedler, Geschäftemacher, Profiteure und Verlierer, Menschen in Randlagen, Abgeschiedene, Daheimgebliebene. Diese Orte und diese Situationen luden sich mit der Hoffnung auf neue Entfaltungsmöglichkeiten auf und verbanden sich mit der Erwartung der Menschen, Teilhaber an einem gigantischen Kultur- und Wirtschaftsraum zu werden, zu dem nach dem Beitritt der osteuropäischen EU-Mitglieder im Jahr 2004 etwa 500 Millionen Menschen gehörten. Dies schließt auch die Beschäftigung mit den Ängsten vor Neuem, vor dem Verlust bekannter Werte, gewachsener Identitäten und sozialer Standards ein.

Grenzübergang Litauen–Belarus im Ort Medininkai, Litauen 2005. Sieben Marmorkreuze erinnern an die Opfer eines russischen Überfalls auf die Grenzstation im Jahr 1991 in Zusammenhang mit der litauischen Unabhängigkeit. (© Lars Nickel)

Geladene Kriegsveteranen anlässlich des 750. Jubiläums der Stadt Kaliningrad (Königsberg), Russland 2005 (© Lars Nickel)



Uhrmachergeschäft am östlichsten Zipfel der EU in Narva, Estland 2006 (© Lars Nickel)

Straßenszene im modernen Tallinn, Estland 2006 (© Lars Nickel)



Straßenszene im modernen Tallinn, Estland 2006 (© Lars Nickel)

Gottesdienst, katholische Kirche Kârsava, nahe der russischen Grenze, Lettland 2005 (© Lars Nickel)



Grenzregion Kaliningrad Oblast, Bezledy, Polen 2005. Ein alter Bus wartet im Nordosten Polens auf Fahrgäste. Die Ziele auf dem Hinweisschild lauten Staatsgrenze oder Bartoszyce (Bartenstein). (© Lars Nickel)

Geb. 1969; Mediengestalter für Digital- und Printmedien, Fotograf. E-Mail Link: mail@sehorgan.de, Externer Link: http://www.sehorgan.de