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Globale Sklavereien: Geschichte und Gegenwart

Michael Zeuske

/ 20 Minuten zu lesen

Sklavereien haben die Weltgeschichte von Anfang an nicht nur begleitet, sondern waren oft eine Art Motor hinter dynamischen Entwicklungen. Noch heute gibt es Formen der Sklaverei, die globalhistorisch zu den ältesten gehören.

Sklaverei – Gewalt von Menschen über den Körper anderer Menschen, Zwang zur Arbeit, Mobilitätseinschränkung und Statusdegradierung – war und ist ein globales Phänomen bis heute, obwohl legal ownership über Menschen weltweit verboten ist. Sklaverei, oder besser: Sklavereien, haben die Weltgeschichte von Anfang an nicht nur begleitet, sondern waren oft – wie Krieg und Streben nach Reichtum – eine Art Motor hinter dynamischen Entwicklungen.

Unter Historikern und Archäologen ist umstritten, wann das globalgeschichtliche Phänomen seinen Anfang nahm: Der Historiker Joseph Miller ist der Meinung, dass frühe Sklavereien schon um 20.000 vor unserer Zeitrechnung (Spätpaläolithikum) entstanden. Ich meine, dass erste Sklavereien mit der Neolithisierung, also der Herausbildung jungsteinzeitlicher Landwirtschaft, früher befestigter Siedlungen und Viehhaltungswirtschaften, einhergingen (10. bis 6. Jahrtausend v.u.Z.). Das sind extrapolierte Hypothesen, die sich archäologisch-historisch, wenn überhaupt, eventuell an Sonderformen von Sklaverei (Opfersklaverei, Totenfolge) nachweisen lassen. Erste handfeste Nachweise bestimmter Sklavereien hängen mit der Entstehung der Schriftlichkeit und der Bildung von frühen Stadtstaaten und Imperien zusammen. Sklavenhandel, der zur entwickelten Sklaverei gehört wie ein Zwilling, setzte im 2. Jahrtausend v.u.Z. ein – zunächst mit Razzienkriegen (Überfälle leichtbewaffneter und schneller Krieger, die auf Zerstörung, Schrecken und Menschenraub ausgerichtet waren), der Vergabe von Kriegsgefangenen an Eliten sowie dem Austausch von "Geschenken" zwischen Herrschern.

Wenn wir uns von der gängigen Vorstellung lösen, Sklaverei und Sklaven habe es vor allem in der europäischen Antike in Griechenland und Rom sowie im Süden der USA vor dem Bürgerkrieg gegeben, können wir Sklaverei historisieren – das heißt, sie in die Geschichte seit dem Neolithikum einordnen und große Sklavereiformationen unterscheiden. Ich nenne solche Formationen Plateaus der Sklaverei. Sklavereien gab es überall, wo Menschen siedelten, weltweit nach der Faustformel "je älter, desto lokaler".

Die zwei ersten Plateaus der Sklaverei

Das erste Sklaverei-Plateau in der Globalgeschichte ist das der Sklavinnen "ohne Institutionalisierung". Das bedeutet, dass diesem Sklavereistadium vor allem Frauen, Mädchen und Kinder (Waisen, ausgesetzte, geraubte oder verkaufte Kinder) anheimfielen, ohne dass es erkennbare Regeln oder Institutionen gegeben hätte – mit Ausnahme eines niederen Status. Der Status einer Sklavin hing mit der Gewährung von Schutz oder der Aufnahme in einer neuen Gruppe (Verwandtengruppe, Siedlungsgemeinschaft – "Haushalt") zusammen. Die Neuankömmlinge mussten, sozusagen als legitime Gegenleistung, meist die unangenehmsten Arbeiten verrichten beziehungsweise den Gruppenchefs zu Diensten sein. Dieses Plateau der Sklavinnen "ohne Institution" dürfte das älteste und am weitesten verbreitete in der Geschichte sein. Es reichte vom hypothetischen Beginn der Sklavereien bis mindestens zur Bildung erster Territorialherrschaften, also mindestens bis zum späten Neolithikum und zur Kupfersteinzeit (um 3000 v.u.Z.). Und es ist trotz der scheinbaren Simplizität eine doch recht komplizierte Geschichte, da sich jeder und jede denken kann, für welche Phänomene dieses Sklaverei-Plateau eine Grundlage bilden kann: Patriarchalismus, erzwungenen Sex, Umgang mit elternlosen Kindern, Konkubinat (aber im weiteren Sinne auch für Heirat und ähnliche Rituale, mit denen Fremdenstatus abgeschwächt werden sollte).

Das zweite Sklaverei-Plateau wird gebildet von Sklavereien im Rahmen von Verwandtschafts- und Wohngruppen; es handelt sich um das Plateau der Kin- oder Haussklaverei (Verwandtschaft wird mit dem englischen Begriff kin bezeichnet). Dieses Plateau hängt, wahrscheinlich seit der Bronzezeit (in den Amerikas eher eine Edelmetall- und Kupferzeit), einerseits mit Produktionssteigerungen in der Wirtschaft und dem Umgang mit neuen Ressourcen und Technologien zusammen (Landwirtschaft, Metallurgie, Wasserwirtschaft). Andererseits ist es geprägt vom Umgang mit Risiken (Klima, Unwetter, Dürren, Überschwemmungen, Kampf um Ressourcen), die wiederum zur Verschuldung von Bauern und zu Konflikten um Ressourcen mit anderen Gruppen führten. Dazu kam, dass mit der Herausbildung strukturierter Herrschaften (meist als chiefdoms bezeichnet) kriegerische Auseinandersetzungen allgemein zunahmen. In diesen Herrschaften bildeten sich Kriegereliten heraus, die andere Menschen gefangen nahmen und zugleich an der Steigerung ihres Status durch viele Anhänger und abhängige Menschen interessiert waren.

Hier verkompliziert sich die Geschichte der Sklaverei, vor allem, weil unterschiedliche Sklavereiformen ins Spiel kamen und der organisierte Kriegsgefangenen- und Sklavenhandel einsetzte. Die Grundstrukturen dieses Plateaus sind Formen "innerer" Sklaverei – weiterhin vorwiegend von Frauen, Mädchen und Kindern, aber nun auch von verschuldeten Männern und Gruppen (Schulden bemaßen sich oftmals in Saatgut, Nahrungsmitteln oder Tieren; Münzgeld existiert erst seit etwa 600 v.u.Z.). Wegen der Konflikte und Razzien beziehungsweise Auseinandersetzungen zwischen sesshaften und nomadisierenden Gruppen kam nun auch "äußere" Sklaverei von Männern hinzu (zunächst meist als Hirten oder Träger in Kriegertrupps). Versklavung von Männern, die vorher Krieger oder Soldaten waren, war und ist nicht einfach und immer gefährlich. Es kam zu mehr und deutlich sichtbarer Gewalt. Damit entwickelten sich Sonderformen wie die kollektive Sklaverei besiegter Menschen eines bestimmten Territoriums oder von Dorfgemeinschaften, Opfersklaverei (die eventuell schon ebenso alt ist wie das erste Plateau, aber jetzt öfter zur Machtdemonstration eingesetzt wurde), Razziensklaverei professioneller Kriegertrupps, bei der die besiegten und versklavten Krieger mit ganz niedrigem Status eingegliedert wurden, sowie verschiedene Arten von Elitesklaverei (etwa Schwurkriegerverbände, die dem Anführer bis in den Tod treu sein sollten, oder Gruppen "hochwertiger" junger Frauen, die den Anführern als Konkubinen dienen mussten).

Alle außer den kollektiven Sklavereien haben eines gemeinsam: Ihr Ort ist das "Haus", das auch eine Palast- oder Tempelanlage sein kann. Der Status der Versklavten wird am Verwandtschaftsrang gemessen: "Innere" Sklavinnen haben eine schwache oder arme Verwandtschaft, die sie nicht mehr schützen kann oder sie aktiv weggegeben (verkauft) hat; "äußere" Sklaven haben gar keine Verwandtschaft innerhalb der versklavenden Gruppe. Damit und im Zusammenhang mit Kriegsniederlagen, die oft nachträglich als gottgewollt erklärt wurden, entwickelten sich zwei Regeln, die bis zum formellen Ende der Sklavereien (in den Amerikas und Europa sowie im Osmanischen Reich im 19. Jahrhundert; in Afrika, Asien, Arabien, Australien im 20. Jahrhundert) die Geschichte der Sklaverei geprägt haben: Zum einen ging mit der Versklavung eine innere Statusdegradierung einher, das heißt, die oder der Versklavte hatte in der jeweiligen Gruppe die niedrigste Ehre (wenn überhaupt "Ehre") und sehr wenige Rechte, zum anderen eine äußere Statusdegradierung. Menschen, die nach Kriegsniederlagen oder Razzien in eine Gruppe kamen, hatten überhaupt keine Rechte. Der Soziologe Orlando Patterson hat diesen Status social death genannt und hatte damit, trotz der vielen Kritiken, die ihm dieser Begriff eingebracht hat, nicht ganz Unrecht.

Weltweite Ausformungen

Oft reichte in der Versklaver- und Sklavenhaltergruppe schon die Erwähnung eines besiegten Territoriums oder einer besiegten Gruppe, aus denen viele Versklavte kamen, um diesen Nichtstatus zu verdeutlichen. Ob das Ausgangswort zur Bezeichnung von Sklaven in den mittelalterlichen arabisch-islamischen und christlichen Gesellschaften sakaliba (beziehungsweise siklab/sklabos), das zu Sklave und Slawe mutierte, eine solche Gruppe Versklavbarer oder ein Territorium, wo Versklavbare lebten, bezeichnete, ist nicht ganz klar. Jedenfalls wurden Menschen aus dem Territorium slawischer Ethnogenese seit dem 6. Jahrhundert durch Wolgbulgaren, Araber, Chasaren, Rus, Sachsen, Wikinger, Kumanen, Ungarn und andere Razzienkrieger massiv versklavt.

Das Plateau Kin- und Haussklaverei ist extrem groß und breitflächiger als das erste Sklaverei-Plateau – es blieb aber stets auf den Sklavereiort "Haus" konzentriert. Obwohl es schon große Wirtschaftssklavereien in der Antike und anderen gleichzeitig bestehenden Reichen, etwa in Indien oder China, gab, waren all diese Sklavereien im Wesentlichen Haussklavereien, auch wenn sie in Palästen stattfanden und mit Elitesklavereien von Männern und Frauen sowie Eunuchen vermischt waren. Dies gilt auch in späteren Reichen, etwa den arabisch-islamischen, türkischen oder persischen Imperien oder im Mongolenreich beziehungsweise Moghul-Reich. All diese Sklavereien waren im Kern Kin-Sklavereien, denn jeder Kaiser oder wie auch immer der Herrscher genannt wurde, war zugleich Vorsteher einer Familie und eines Haushalts.

In Yuan-, Ming- und Qingchina sowie in der frühen Republik bis 1949 existierten, verborgen unter dem formal erlaubten Frauenkauf, sehr viele Märkte für Kinder, Nebenfrauen und Konkubinen. Sklaven werden in Chinesisch nuli genannt; eines der dafür verwendeten Zeichen (nu: Nu) gleicht dem für Kind. Sklavenmädchen sind binu – was ein sprachlicher Hinweis darauf ist, dass sich die beiden Sklaverei-Plateaus in der Realität vermischen. Im entstehenden russischen Reich gab es private Sklaven bis 1725 (kholopy oder cholopen) und die kollektive Sklaverei von Dorfgemeinschaften leibeigener Bauern, daneben vielfältige Razzien-, Frauen- und Kindersklavereien in den Grenz- und Expansionszonen. Die Amerikas "ohne den Namen Amerika" (vor 1492 und in Gebieten unter indigener Kontrolle auch danach) kannten alle Formen von Kriegsgefangenensklaverei – oft mit grausamen Formen der Opfersklaverei wie bei Irokesen, Azteken und Maya. Opfersklavereien gab es jedoch auch bei Kelten, Germanen und vielen Völkern Afrikas. In ganz Afrika existierten lange vor der atlantischen Sklaverei Kin-Sklaverei und viele lokale Formen der Schuldsklaverei, zumal nicht Kontrolle von Land die dortige Hauptbesitzform war, sondern die Kontrolle über Menschen.

Das Verschuldungsproblem im Zusammenhang mit Versklavung konnte weltweit nicht gelöst werden, es ist noch heute Grundlage vieler Sklavereien vor allem von Kindern. Im Israel biblischer Zeiten und im klassischen Griechenland, wie überhaupt im Vorderen Orient, kamen ganze Bauernbevölkerungen wegen hoher Zinsen rasch unter die Kontrolle von reichen Wechslern, Kaufleuten und Eliten. Die Reformen Solons in Griechenland gingen das Problem wenigstens an; auch in Rom gab es derartige Versuche sowie den Grundsatz, Menschen im Zentrum von Imperien oder innerhalb religiöser Ökumenen (wie im Christentum seit etwa 1100) nicht zu versklaven. Muslime sollten keine Muslime versklaven und Juden nur Nicht-Juden. Auch im Kongoreich und anderen afrikanischen Staaten galt dieser Grundsatz. Allerdings versklavten Christen in den Kolonien der iberischen Reiche zum Christentum bekehrte Afrikaner, und zum Islam übergetretene Versklavte blieben Sklaven. In langen Bürgerkriegen, wie etwa dem im Kongoreich 1570 bis 1670, in dem Portugiesen und ihre Verbündeten N’Dongo als Angola vom Kongo abspalteten, kam es zur massiven Versklavung von Menschen aus dem Kongo, die zumeist in die Amerikas verschleppt wurden.

Das Problem einer Globalgeschichte der Sklavereien ist, dass keines dieser beiden frühen Plateaus zu Ende ist – bis heute nicht. Ganz im Gegenteil. Ich komme darauf zurück.

Herausbildung des dritten Plateaus

Das dritte Sklaverei-Plateau, das der Wirtschafts- und Plantagensklaverei, entstand eher zufällig und zunächst sehr punktuell zusammen mit der Atlantic slavery (Kontrolle des Atlantiks, ozeanischer Sklavenhandel und Transport sowie Sklavereien in Kolonialenklaven und Inseln rund um den Ozean). Um seine Entstehung zu skizzieren, muss ich zunächst einen weitverbreiteten Irrtum ausräumen. Obwohl es im Römischen Reich, im arabisch-islamischen Nordafrika, im südlichen Irak und in China lokal große Landgüter gab, existierten vor dem 15. Jahrhundert keine Sklavenplantagen. In ganz strengem Sinne gab es Plantagen erst, als die Engländer im 17. Jahrhundert Formen der Organisation von Sträflingsarbeit auf große Landgüter anwendeten und das Wort plantation aus ihren irischen Kolonialgebieten in die Karibik übertrugen.

Atlantic slavery und Plantagen, zunächst in den iberischen Formen von engenho (roça) und ingenio, entstanden im Grunde aus einer Verlegenheitslösung portugiesischer, im weiteren Sinne iberisch-mediterraner Kolonisten und Kapitäne am Beginn der europäischen Atlantikexpansion (14. bis 16. Jahrhundert). Vorläufer gab es auf den eben eroberten Kanarischen Inseln und dem tropischen Inselchen São Tomé im heutigen Golf von Guinea: Auf den Kanaren wurde die einheimische Bevölkerung der Guanchen ausgerottet und verschleppt (Razziensklaverei); auf São Tomé gab es keine einheimischen Bauern, deshalb konnten große Landflächen an Aristokratie, Kaufleute oder erste Siedler vergeben werden. Im subsaharischen Afrika konnten Portugiesen und Iberer in der Frühzeit der Expansion keine Gebiete erobern; mit ihren Versuchen der Razziensklaverei erlitten sie gegen die hervorragende afrikanische Marineinfanterie in schnellen Kriegskanus eine Niederlage nach der anderen. Mit den komplizierten Küsten Westafrikas kamen sie kaum zurecht, darüber hinaus sorgten Tropenkrankheiten für hohe Verluste. Die Europäer mussten erst "die Tropen lernen".

Wenn die Europäer Festungen anlegten, wie Arguim vor der mauretanischen Küste oder São Jorge da Mina (heute Ghana), um an den Goldhandel heranzukommen, ging das nur mit dem Einverständnis lokaler Eliten und war meist gegen europäische Konkurrenten gerichtet. Die frühen Iberer hatten auch kaum Waren, die ihnen die luxusverwöhnten afrikanischen Eliten gegen Gold oder Gewürze abgenommen hätten. Sie konnten sich den einheimischen Eliten nur durch Transport auf ihren Hochseeschiffen (meist Sklaven afrikanischer Sklavenhalter von einem Ort in Westafrika zu einem anderen) oder durch Beteiligung an Militäraktionen und Razzien mit der neuen Schusswaffen- und Bronzekanonentechnologie andienen; christliche Priester waren meist dabei. Als Belohnung erhielten sie nicht etwa Gold oder Gewürze – sondern einen Teil der Beute: Kriegsgefangene beziehungsweise Sklaven aus der Gruppe der Transportierten, das heißt Versklavte aus afrikanischen Gesellschaften, fast immer Männer. Da die Iberer zunächst mit ihren Schiffen nur Inselgruppen vor der westafrikanischen Küste unter ihre Kontrolle bekamen, siedelten sie die Kriegsgefangenen auf den Inseln an, vor allem auf den bereits genannten Kanaren, auf São Tomé und auf den Kapverden. Von dort schalteten sie sich in afrikanische Austauschwirtschaften ein.

Die iberischen Kronen, sowohl Portugal wie auch Kastilien/Spanien, setzten auf Kronmonopole, die sie an Adlige vergaben. Deshalb wurden viele der nichtadligen frühen Siedler der Inseln zu Monopolbrechern (lançados) und taten sich – meist auf Initiative der afrikanischen Familien – mit Frauen der lokalen Eliten an den Küsten Westafrikas zusammen. Sie organisierten, zusammen mit ihren Frauen, Familien und Nachkommen (tangomãos – Kenner beider Kulturen und Sprachen) den Handel, vor allem auch den Sklavenhandel zwischen den Inseln der Europäer und den Küsteneliten sowie mit den inneren Regionen Afrikas. Der Dominanz dieser Gruppen und ihrer afrikanischen Familien entzogen sich die Europäer durch die Organisation des transozeanischen Monopolhandels nach 1520.

Mittlerweile hatten die Kastilier seit 1492 die großen Inseln der Antillen erobert und die lokalen Bevölkerungen ausgerottet. Zunächst hatte schon Kolumbus, der Westafrika und die portugiesische Expansion kannte, versucht, Sklavereien und Verschleppungen in der Karibik zu organisieren, wie es die Portugiesen in Afrika taten. Die Spanier versklavten die Ureinwohner (wie auf den Kanaren) und konzentrierten Gefangene aus Razzien auf den von ihnen kontrollierten großen Antillen. Gegen Nachschub aus Europa organisierten sie einen transatlantischen Sklavenhandel mit Indios nach Spanien und Europa. Isabella von Kastilien und Fernando von Aragón verboten seit 1495 die Indiosklaverei und den transatlantischen Handel mit Indios (mehrfach; auch von Karl V. wiederholt). Mehr noch als die Verbote wirkten sich aber die Zerstörung der Lebensgrundlagen sowie die Verbreitung von Krankheitserregern aus. Die Taínos der Großen Antillen starben aus, mit ihnen einige andere karibische Völker; andere zogen sich zurück und leisteten massiven Widerstand (wie die Krieger der Kariben, die auch nach dem Verbot der Indiosklaverei versklavt werden durften).

Um 1520 waren alle Elemente, aus denen das neue Plateau der atlantischen Wirtschafts- und Plantagensklaverei entstehen sollte, vorhanden: verschiedene Formen von indigenen Sklavereien, die die Spanier auf den Antillen übernahmen (Opfersklavereien und naboría), von Kastiliern und Männern wie Kolumbus organisierte Razzien- und Trägersklavereien (repartimiento), transkaribischer Indiosklavenhandel sowie das Konzept einer rekonstruierten Sklaverei nach "römischem" Recht, das heißt, volles privates Eigentum an Menschen mit den entsprechenden notariellen Dokumentationen der Käufe und Verkäufe. Bis zur Eroberung des ersten außereuropäischen Großreiches – das der Azteken im Jahr 1521 – beherrschten die Europäer im Atlantik jedoch nur Inselgruppen: die Großen Antillen, die Kanaren, Madeira, die Azoren und die Kapverden sowie mehrere Inseln im Golf von Guinea. Auf ihnen organisierten vor allem Portugiesen erste Formen der Plantagensklaverei, während auf den Antillen die Sklaven zunächst vornehmlich zum Goldwaschen, zum Perlenfischen und zu Trägerarbeiten eingesetzt wurden. Noch war das alles nicht sehr vielversprechend – zum einen, weil in der Karibik die Arbeitskräfte starben, zum anderen, weil die Portugiesen in Westafrika keinen Stich sahen und eigentlich aus dem Atlantik nach Ostafrika, nach Indien und in den Indischen Ozean drängten, wo sie erfolgreicher waren.

Dann fiel 1521 Tenochtitlán (Mexiko-Stadt), und alles wurde anders – die bislang globalhistorisch marginalen Europäer hatten mit ihrer extrem gewaltsamen Kriegführung und ihren Schiffen einen Erfolg errungen, den sie zunächst selbst für unglaublich hielten. Die Gewalt zeitigte neue Erfolge, vor allem gegen die schon durch biologische Faktoren geschwächten anderen amerikanischen Großreiche (wie jene der Inka und der Chibcha). Um 1540/50 waren die "überseeischen Königreiche" mehr oder weniger erobert und die Silberminen Amerikas begannen zu sprudeln, betrieben meist mit indianischen Zwangsarbeitern, die von eigenen Eliten organisiert wurden. Dazu kam, dass Kaiser Karl V., als König von Kastilien Carlos I, 1526 die schöne und im Gegensatz zu ihm reinstes Kastilisch sprechende Isabella von Portugal heiratete. Die beiden iberischen Kronen erlaubten den direkten atlantischen Sklavenhandel von den westafrikanischen zu den karibischen Inseln ohne Umweg über iberische Häfen. Durch ihre Dominanz in der Hochseeschifffahrt etablierten sie ein Atlantikmonopol, das zwar nie ideal funktionierte – unter anderem, weil es durch Piraterie und Korsarentum anderer Europäer durchlöchert wurde –, aber es bewirkte eine Verbindung der bislang über den Atlantik verstreuten Elemente des neuen globalhistorischen Sklaverei-Plateaus. Die transkontinentalen Infrastrukturen der Gewalt wurden somit verzahnt und – sehr technisch ausgedrückt – "in Reihe geschaltet". Dabei spielte eine wichtige Rolle, dass Fachkommissionen von Mönchen, unter ihnen Bartolomé de las Casas, 1518 und 1520 Gutachten geschrieben hatten, die dem Universalmonarchen anrieten, "Neger aus Guiné" als Arbeitskräfte nach Las Indias (Amerika) bringen zu lassen. Edelmetalle, zunächst aus den Beuten der Konquistadoren, waren genug da. In Umrissen existierte damit das Sklaverei-Plateau der Atlantic slavery; Elemente davon – vor allem schwarze Sklaven, massiven Sklavenhandel und Wissens- und Wirtschaftskultur – brachten die Portugiesen über die carreira da Índia auch in die östliche Welthälfte.

Von der Atlantic Slavery zur neuen Sklavereimoderne

Die Infrastrukturen der Gewalt des dritten Sklaverei-Plateaus reichten vom Innern Afrikas, wo lokale Sklavenmärkte und Razzienkrieger beziehungsweise Sklavenjäger sowie Karawanenchefs sich mehr und mehr auf den Handel zu den Küsten und die Belieferung von Europäern und (später) Amerikanern spezialisierten, über die Küstenpunkte Afrikas, wo die Verschleppten auf die Schiffe verfrachtet wurden, den Atlantik (oft mit Zwischenlandungen auf den Kapverden oder São Tomé) zu den Hafenstädten der Amerikas und der Karibik. Dort wurden die Menschen aus Afrika verkauft und in Märschen zu ihren Arbeitsorten getrieben (urbane Sklaverei, Transportsklaverei, Bergbausklaverei sowie rurale Sklavereien, oft auf Plantagen).

Lançados, ihre Familien und Nachkommen, ich nenne sie zusammenfassend Atlantikkreolen, organisierten den Austausch mit europäischen und amerikanischen Faktoren (Händlern) an den Küsten Westafrikas. Europäer, das heißt Kapitäne, Offiziere, Mannschaften, Schiffsärzte und Faktoren waren bis um 1880 mit wenigen Ausnahmen immer (!) Juniorpartner afrikanischer Sklavenhandelseliten. Mit dem Eintausch nach Gesundheits- und Körpercastings sowie der Einschreibung in die Cargolisten und der Verladung der menschlichen commodities (Handelsgüter) begann die Herrschaft der europäischen/amerikanischen Kapitäne über die Versklavten; mit der Einschreibung in Listen auch die Eigentumskonstruktion nach "römischem" Recht. Die Kontrolle über den Sklavenhandel zur See haben europäische und amerikanische Eliten nie aufgegeben, auch wenn sie sich bekriegten oder sich gegenseitig Korsaren auf den Hals schickten. Der Atlantik wurde zu einem großen transkulturellen Arbeitsraum und zugleich zum Ressourcen-, Profit- und Akkumulationsmotor für den Aufstieg des Kapitalismus.

Das Kernstück der Atlantic slavery befand sich in Ost-West-Ausdehnung 1520 bis 1650 zunächst unter iberischer Kontrolle. Von 1650 bis um 1808/20 war der atlantische Sklavenhandel geteilt: Im Mittelteil (mit der bekannten Figur des Dreieckshandels) zwischen Afrika und Inseln der Karibik sowie Nordamerika dominierten Nordwesteuropäer (Niederländer, Engländer, Briten, Atlantikfranzosen, Dänen, Schweden und auch ein paar Preußen), im Südatlantik Portugiesen, Iberer und Brasilianer. Das 18. Jahrhundert, bekanntlich das Jahrhundert der Aufklärung, war mit rund sechs Millionen Fällen das schreckliche Jahrhundert der Verschleppungen. Von 1520 bis 1867 erreichten elf bis zwölf Millionen Menschen die Amerikas lebend. In der größten sozialwissenschaftlichen Datenbank zum Thema sind bislang über 35000 Fahrten nachgewiesen.

Ende des 18. Jahrhunderts setzte, vor allem in England und in den jungen USA, die Abolitionsbewegung ein; 1808 verboten die USA und Großbritannien den atlantischen Sklavenhandel (noch nicht den inneren Sklavenhandel). Großbritannien nutzte die moralische Macht der Abolition und seine Stellung im internationalen System, um bis etwa 1840 alle anderen bisherigen europäischen Sklavenhandelsmächte zur Abolition zu nötigen. Danach setzte auch das Verbot der Sklavereien selbst ein: 1838 in den britischen Kolonien, 1848 in den französischen Kolonien, 1863 in den niederländischen Kolonien, 1865 in den USA, 1886 in der (noch) spanischen Kolonie Kuba und 1888 in Brasilien. Schon vorher hatte die einzig erfolgreiche Sklavenrevolution auf Saint-Domingue/Haiti den französischen Sklavenhandel beendet und das europäische Frankreich gezwungen, 1794 die Aufhebung der Sklaverei zu proklamieren. Trotz dieser Abolitionen und Revolutionen wurden auf dem hidden Atlantic des 19. Jahrhunderts nochmals zwei bis drei Millionen Menschen aus Afrika in die Amerikas verschleppt, meist durch Brasilianer (bis um 1850) sowie Spanier-Kubaner (von Kuba aus, bis um 1880) und Amerikaner. Mitteleuropäer, etwa Schweizer oder Deutsche, profitierten auch davon, ebenso wie Banken des ach so abolitionistischen Vereinigten Königreichs.

Mit der Industrialisierung und ihren neuen Technologien sowie dem Menschenschmuggel des hidden Atlantic entwickelten sich modernste Formen industrieller Sklavereien, konzeptualisiert als second slavery (in den USA als "Sklavereikapitalismus" oder "Kriegskapitalismus"). Diese bildeten zugleich die Grundlage für Gesellschaften einer Sklavereimoderne, etwa im Süden der USA, in Westkuba, Puerto Rico, Suriname oder Martinique/Guadeloupe; in Brasilien entstand zwischen Rio de Janeiro und São Paulo das größte Kaffeeanbaugebiet der Welt. Second slaveries entstanden aber auch auf Inseln des Indischen Ozeans und Niederländisch-Indiens, in Ostafrika, im Sokoto-Kalifat, Ägypten, Marokko und Sansibar. Dabei wurden tendenziell immer jüngere Menschen in diese Sklavereimodernen geraubt und verschleppt. Das heißt, der Menschenschmuggel erfasste unter der Drohung der Abolition immer mehr Kinder. Innerhalb des neuzeitlichen (dritten) Sklaverei-Plateaus traten zunehmend Elemente des "alten" Sklaverei-Plateaus einer Kindersklaverei "ohne Institution" auf, denn formal war Sklavenhandel ja aufgehoben und verboten. Zugleich bildeten sich damit Übergänge zu heutigen Formen der Sklaverei (Kinderhandel).

Ich könnte noch vieles über Sklavenwiderstand und durch Versklavte vermittelte neue Lebensweisen, Krankheiten, Essgewohnheiten, Religionen, Kampftänze und Musik sagen. Ich will mich hier aber auf die Sklaverei-Plateaus beschränken. Die "alten" Plateaus finden sich auch im neuzeitlichen Plateau der sozusagen "zusammengesetzten" atlantischen Sklaverei wieder: Haussklaverei gab es auf jeder Plantage; auch mit den ungewollten Formen einer Kin-Sklaverei, denn Sklavinnen hatten oft Kinder mit Verwaltern oder Plantagenbesitzern (US-Präsident Thomas Jefferson lässt grüßen). Im größten Sklavereiterritorium Amerikas, Brasilien, hat der Soziologe Gilberto Freyre 1933 aus der Kin-Sklaverei sogar eine soziologisch-kulturelle Theorie gemacht. In den Städten und auf den Straßen verrichteten Haussklavinnen und -sklaven alle Arten von Arbeiten und Dienstleistungen, auch solche, die wir uns gar nicht mehr vorstellen können (oder wollen). Sklavinnen und Sklaven "ohne Institution" gab es in Gestalt der "Hof-Neger" (und geschenkter Frauen oder Kinder) in der gesamten Neuzeit in Europa, das sich nach und nach für sklavereifrei erklärt hatte (free soil). In die östliche Hemisphäre und nach Afrika kamen die Abolitionen nur formell, und traditionelle Frauen-, Kinder- und Schuldsklavereien – also Hauptelemente früherer Sklaverei-Plateaus – wurden zu "lokalen Traditionen" oder zu bonded labour (Schuldknechtschaft) erklärt. Millionen von Kulis aus Indien, Indonesien und China bekamen zwischen 1840 und 1940 formelle Verträge, wurden aber oft schlimmer als Privatsklaven behandelt und machten die gleiche Arbeit. In Konzentrationslagern und GULags oder großen Gefängniskomplexen wurden im 20. Jahrhundert, vor allem zwischen 1930 und 1970, Millionen Menschen zu Sklavenarbeiten gezwungen oder vernichtet.

Ein weiteres Plateau?

Und heute? Ich wiederhole: Formale Sklaverei im Sinne des "römischen" Rechts (als Eigentumsrecht Bestandteil aller sogenannten Bürgerlichen Gesetzbücher) gibt es nicht mehr; ginge es wirklich nach der Formel der legal ownership, wären Sklavereien ein Phänomen der Vergangenheit. Ein Blick in die Bücher des Soziologen Kevin Bales oder der Historikerin Suzanne Miers zeigt aber, dass es Sklavinnen und Sklaven noch immer gibt. Die Zahlen, die in der Debatte genannt werden, liegen zwischen 20 und 270 Millionen Sklavinnen und Sklaven weltweit – sie variieren, je nachdem, ob und wie weit man bereit ist, reale Phänomene als Sklaverei zu definieren. Und es ist alles dabei: "wirkliche", traditionelle Sklavereien wie in Mauretanien oder im Sudan, massive illegale Ausbeutung wie in Brasilien oder China, illegaler Menschenhandel, Sexsklaverei, Kindersklaverei und neue Formen der Kontraktsklaverei vor allem in den Golfstaaten. Sogar neue Formen der Opfersklaverei (Organhandel und Schlimmeres) gibt es.

Die Liste ist ellenlang, und ich habe noch nicht einmal die sehr umstrittenen Themen der neuen Elitesklaverei angesprochen, in der junge Körper zu Riesensummen gecastet, vermarktet und verkauft werden. Auch die Statusminderung aus dem Plateau der Kin-Sklavereien ist noch da – sie heißt heute nur anders und hat eine lange Phase theoretischer Begründungen und Widerlegungen durchlebt, deren Höhepunkt ebenfalls in der Mitte des 20. Jahrhunderts lag. Ich erinnere daran, dass praktischer Rassismus in jeder Sklaverei betrieben wurde und dass theoretischer Rassismus als Begründung fast aller Sozialwissenschaften mit dem Höhenflug europäischer Philosophie, Soziologie und Anthropologie (1800 bis 1950) verbunden war.

In Summe: Was ist das heute für ein Sklaverei-Plateau? Sklaverei-Plateau 4.0 oder 5.0? 5.0 wäre es, wenn wir den kollektiven Staats- und Lagersklavereien sowie Euthanasieprogrammen zwischen 1930 und 1970 ein eigenes Plateau zuschrieben. Und was wären die wesentlichen Charakteristika eines heutigen Sklaverei-Plateaus? Ist es der expandierende globale Kapitalismus menschlicher Körper unter den technologischen Bedingungen des 21. Jahrhunderts, gepaart mit informellem Rassismus (Fremdenfeindlichkeit)? Ist es der Aufstieg neuer Kapitalismen (etwa in den Golfstaaten, den sogenannten BRICS-Staaten oder im Osten Europas) mit Mustern der Organisation der Arbeit wie in Westeuropa und seinen Kolonien zwischen 1500 und 1890? Sind die Akteure marginalisierte Eliten in failed states, die in der Kapitalisierung menschlicher Körper ihre einzige Chance auf Profite sehen?

In unserem Zeitalter der Migrationen (seit 1990, mit Vorläufern) hat sich breitflächig nur eines fundamental geändert: In früheren Jahrhunderten, bis um 1840, haben sich Menschen mit Händen und Füßen gegen Verschleppung gewehrt, viele auch noch danach. Heute dagegen sind immer mehr Menschen dazu gezwungen, unter anderem als Flüchtlinge, entweder zeitweise (auch in ihrer jeweiligen Biografie) oder abschnittsweise, das heißt, in bestimmten Räumen und auf bestimmten Routen, Bedingungen aktiv zu nutzen (und sogar dafür zu zahlen und sich zu verschulden), die denen im atlantischen Sklavenhandel in nichts nachstehen. Auf dem Mittelmeer kostet das viele den Tod. Andere Migrationen enden oft – auch wenn es sich um einzelne Kinder oder Frauen nach dem Muster des Sklaverei-Plateaus Sklavinnen "ohne Institution" handelt – in ganz realer Sklaverei.

Fest steht, dass es heute mehr Sklavinnen und Sklaven gibt als jemals zuvor in der Geschichte. Die Frage, ob wir es heute mit einem oder mehreren Sklaverei-Plateaus zu tun haben, bleibt offen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Michael Zeuske, Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen. Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum, Berlin–Boston, 2015, S. 3–49.

  2. Vgl. Joseph C. Miller, The Problem of Slavery as History, New Haven 2012.

  3. Vgl. Michael Zeuske, Handbuch Geschichte der Sklaverei, Berlin–Boston 2013, S. 150–173; Gwyn Campbell/Suzanne Miers/Joseph C. Miller (Hrsg.), Women and Slavery, 2 Bde., Athens 2007/08; dies. (Hrsg.), Children in Slavery through the Ages, Athens 2009; dies. (Hrsg.), Child Slaves in the Modern World, Athens 2011; Gwyn Campbell/Elizabeth Elbourne (Hrsg.), Sex, Power, and Slavery, Athens 2014.

  4. Vgl. M. Zeuske (Anm. 3), S. 174–199.

  5. Vgl. Orlando Patterson, Slavery and Social Death, Cambridge MA 1982.

  6. Vgl. M. Zeuske (Anm. 3), S. 525–563.

  7. Vgl. Claude Chevaleyre, Acting as Master and Bondservant: Considerations on Status, Identities, and the Nature of Bond-servitude in Late Ming China, in: Alessandro Stanziani (Hrsg.), Labour, Coercion, and Economic Growth in 17th–20th Centuries, Leiden 2013, S. 237–272.

  8. Vgl. William G. Clarence-Smith, Slavery in Early Modern Russia, in: Stefan Hanß/Juliane Schiel (Hrsg.), Mediterranean Slavery Revisited (500–1800), Zürich 2014, S. 119–142.

  9. Vgl. Linda Heywood, Slavery and its Transformation in the Kingdom of Kongo: 1491–1800, in: Journal of African History, 1 (2009), S. 1–22.

  10. Vgl. Paul E. Lovejoy, Transformations in Slavery: A History of Slavery in Africa, Cambridge 2000; John K. Thornton, Africa and the Africans in the Making of the Atlantic World, 1400–1880, Cambridge 1998.

  11. Vgl. Gwyn Campbell/Alessandro Stanziani (Hrsg.), Debt and Slavery in the Mediterranean and Atlantic Worlds, London–Vermont 2013; dies. (Hrsg.), Bonded Labour and Debt in the Indian Ocean World, London–Vermont 2013.

  12. Vgl. Michael Zeuske, Atlantic Slavery und Wirtschaftskultur in welt- und globalhistorischer Perspektive, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, (2015) 5–6, S. 280–301; ders. (Anm. 1), S. 296–364.

  13. Vgl. Adela Fábregas García, Del cultivo de la caña al establecimiento de las plantaciones, in: Região Autónoma da Madeira (Hrsg.), História e tecnologia do açúcar, Funchal 2000, S. 59–85.

  14. Arlindo Manuel Caldeira, Aprender os Trópicos, in: Margarida Vaz do Rego Machado et al. (Hrsg.), Para a história da escravatura insular nos séculos XV a XIX, Lissabon 2013, S. 25–54.

  15. Vgl. M. Zeuske (Anm. 1), S. 172–239.

  16. Vgl. Gwyn Campbell, Slavery in the Indian Ocean World, in: Gad Heuman/Trevor Burnard (Hrsg.), The Routledge History of Slavery, London–New York 2011, S. 52–63; Indrani Chatterjee, Gender, Slavery and Law in Colonial India, Neu-Delhi 1999; dies./Richard M. Eaton (Hrsg.), Slavery and South Asian History, Bloomington–Indianapolis 2006.

  17. Seit 1570: Luanda, danach Benguela (beide im heutigen Angola), Kapstadt (Südafrika) und Saint-Louis in der Senegalmündung (Senegal) sowie seit 1800 Freetown (Sierra Leone).

  18. Vgl. Michael Zeuske, Die Geschichte der Amistad. Sklavenhandel und Menschenschmuggel auf dem Atlantik im 19. Jahrhundert, Stuttgart 2012, S. 28–42.

  19. Vgl. Voyages. The Trans-Atlantic Slave Trade Database, Externer Link: http://www.slavevoyages.org (6.11.2015).

  20. Vgl. Seymor Drescher, Abolition. A History of Slavery and Antislavery, Cambridge 2009.

  21. Sven Beckert, King Cotton. Eine Geschichte des globalen Kapitalismus, München 2014, S. 12.

  22. Vgl. James Watson (Hrsg.), Asian and African Systems of Slavery, Oxford 1980; Anthony Reid (Hrsg.), Slavery, Bondage, and Dependency in Southeast Asia, St. Lucia–New York 1983.

  23. Vgl. Gilberto Freyre, Herrenhaus und Sklavenhütte. Ein Bild der brasilianischen Gesellschaft, Köln–Berlin 1965 (brasil. Originalausgabe: Casa Grande e Senzala, Rio de Janeiro 1933).

  24. Vgl. Suzanne Miers, Slavery in the Twentieth Century, Lanham MA 2003.

  25. Vgl. Kevin Bales, Die neue Sklaverei, München 2001.

  26. Etwa auf Plantagen oder in "Sweatshops" der Modeindustrie, wo häufig noch die alte Regel "Sklaven sterben nie" gilt – für jeden Toten wird ein neuer Versklavter mit denselben gefälschten Papieren eingesetzt.

  27. Vgl. M. Zeuske (Anm. 3), S. 564–573.

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Dr. phil., geb. 1952; Professor für Iberische und Lateinamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln, Global South Studies Center (GSSC), Universitätsstraße 22, 50937 Köln. E-Mail Link: michael-zeuske@uni-koeln.de