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"Behausung des Menschen in einer unbehausten Welt" | Nation und Nationalismus | bpb.de

Nation und Nationalismus Editorial Zeitgeschichte zwischen Nation und Europa Nation und Nationalismus in der deutschen Geschichte Ethnonationalismus und das politische Potenzial nationalistischer Bewegungen "Behausung des Menschen in einer unbehausten Welt" Die Deutschen - eine Nation?

"Behausung des Menschen in einer unbehausten Welt" Nation und Europa in der deutschen Geschichte

Ulrich Schlie

/ 20 Minuten zu lesen

Die Geschichte über den Nationalstaat als Organisationsform ist bereits hinweggegangen. Darin liegt die Chance, sich auf die vornationalstaatlichen Wurzeln der Geschichte der Nation zu besinnen.

Einleitung

Werden irgendwann die Nationen in Europa verschwinden und die Nationalstaaten in den Vereinigten Staaten von Europa auf die Ebene von Kantonen herabsinken? Weil es kein europäisches Staatsvolk gebe und das politische Europa noch nicht hinreichend über eine eigene Identität verfüge, so wird häufig argumentiert, bleibe Europa auch auf absehbare Zeit auf den Zusammenhalt der Nationen angewiesen.

Von außen betrachtet präsentiert sich die Lage der Nationen in Europa karger. Überall werden die Gestaltungsmöglichkeiten nationaler Politik aufgrund der weit verbreiteten Abgabe von Souveränität an supranationale Einheiten geringer. Telekommunikation und Medien haben längst Ländergrenzen überwunden, die Finanzmärkte sind globalisiert und zu empfindlichen Seismographen der Gegenwart geworden, die europäische Gemeinschaftswährung ist eingeführt. Nichtregierungsorganisationen wie Amnesty International, der World Wildlife Fund oder weltweit agierende Großkonzerne, die sich gerne als global player bezeichnen, haben in der internationalen Politik ein noch vor kurzem unvorstellbares Gewicht erhalten. Der klassische Nationalstaat ist scheinbar auf dem Rückzug. Wegweisende politische Entscheidungen werden immer häufiger auf europäischer Ebene getroffen. Ein europäisches Volk gibt es zwar nicht, doch dafür mehr und mehr eine europäische Öffentlichkeit.

Einheitlich ist das Bild freilich nicht. Noch ist der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs das Gremium, in dem die wichtigsten Beschlüsse getroffen werden, und Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik werden noch immer zu großen Teilen von den Nationalstaaten entschieden. Trotz weitgehender Integration ist im Europa der 25 die strategische Bedeutung von Ad-hoc-Allianzen gestiegen, fallen die unterschiedlichen europapolitischen Schattierungen deutlicher denn je aus. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden ungeachtet der Direktwahl über Listen ausgesucht, über deren Zusammensetzung nationale Auswahlgremien entscheiden. Noch verfügt die Europäische Union über keine Kompetenzkompetenz. Die Schwäche des Parlaments ist auch auf das Zögern der Mitgliedstaaten zurückzuführen, ihm größere Befugnisse einzuräumen, weil diese befürchten, daraus könnten noch weitere Rechte der europäischen Institutionen abgeleitet werden.

Dieser Umstand kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Stillen in den letzten 40 Jahren eine Transformation des Staates in Europa eingesetzt hat. Ihr Ergebnis ist die Erosion des staatlichen Machtmonopols: Das Verhältnis zwischen Nationalstaat und Europa ist in Fluss geraten. Dieser Wandel legt nahe, einen Blick auf das Verhältnis von Nation und Europa in historischer Perspektive zu werfen und dabei insbesondere das Beispiel Deutschlands zu betrachten.

Der deutsche Nationalstaat

Deutschland hat sich in der Vergangenheit als Motor der europäischen Einigung hervorgetan. Auf Grund ihrer Geschichte schien den Deutschen der erforderliche Souveränitätsverzicht leichter zu fallen als anderen in Europa. Deutschlands Rolle in der Europäischen Union ist wiederholt als Musterknabenverhalten bezeichnet worden. Mit Integrationsfreundlichkeit wird eine positive Verhaltensweise beschrieben: Das Nationale gilt als Mittel zum europäischen Zweck, wie es der Satz von der Identität von deutscher und europäischer Außenpolitik auf den Punkt bringt.

Trotz oder gerade wegen dieses deutlich vernehmbaren Europabekenntnisses sind Zweifel an der Dauerhaftigkeit des deutschen Europakurses, die aus älteren Perioden der Geschichte stammen, nie ganz verstummt. Das besondere Interesse ausländischer Beobachter an der deutschen Politik kann mit diesen aus der deutschen Geschichte herrührenden Soupçons begründet werden. Die Bekenntnishaftigkeit der deutschen Außenpolitik von Adenauer zu Kohl, von Brandt zu Fischer hat in diesen besonderen Bedingungen ihre Wurzeln. Die Bundesrepublik war im Kalten Krieg nicht nur Frontstaat, sie stand auch unter politischer Bewährung. Das Bekenntnis zu Europa hatte in der alten Bundesrepublik einen konkreten politischen Nutzen: Die Europapolitik hat nach dem verlorenen Krieg einen Ausweg aus der politischen und geistigen Isolierung ermöglicht, die Bindung an die westlichen Siegermächte vertieft und damit unmittelbaren Einfluss auf Platz und Rang des Landes ausgeübt. Die Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit 1990 - und im Einklang mit den europäischen Nachbarn - bedeutete die Verwirklichung des in der Verfassung formulierten Staatsziels. Der Zusammenhang zwischen Nation und Europa ist damit in Deutschland auf unmittelbare Weise erfahrbar gemacht worden, wie dies nirgendwo sonst in Europa der Fall gewesen ist. Nation und Nationalstaat, die über vier Jahrzehnte getrennte Wege gegangen waren, wurden wieder vereint.

Ist die deutsche Geschichte mit der Wiederherstellung der nationalen Einheit an ihrem Ziel angelangt? Widerspricht nicht die Vorstellung von einem Endpunkt überhaupt dem Wesen der Geschichte? Ist der Nationalstaat die der deutschen Geschichte gemäße Form? Und worin besteht deren Besonderheit, die den häufig strapazierten Begriff des "deutschen Sonderwegs" rechtfertigen könnte? Die Fragen an die deutsche Geschichte haben in den vergangenen fünfzehn Jahren eher zugenommen. Das Bewusstsein, Zeitzeuge eines tiefen historischen Einschnitts zu sein, hat in Deutschland das Interesse an der Geschichte, am Weg des deutschen Nationalstaats von 1871 und den Umständen seines Scheiterns wiederbelebt. Unser geschichtliches Denken ist wesentlich von den Prägungen unserer nationalen Vergangenheit beeinflusst, von den Rückschlägen auf dem langen Weg zum Nationalstaat, von den nationalen Empfindungen einer vor-nationalstaatlichen Zeit, von der kurzen, ereignisreichen Geschichte des deutschen Nationalstaats und den Umständen seines Scheiterns. Die Nation ist nichts Statisches, nichts, was nicht der Veränderung unterworfen wäre, auch nichts, was einem ohne eigenes Dazutun in den Schoß gefallen ist. Sie verlangt, wie bei einem Bund fürs Leben, am Anfang ein Bekenntnis und, darauf aufbauend, den festen Willen zur Behauptung in der Gegenwart.

Nichts anderes hat der französische Religionswissenschaftler Ernest Renan (1823-1892) gemeint, als er von der Nation als einem Tag für Tag stattfindenden Plebiszit sprach. Entscheidendes Merkmal der Nation ist der Wille seiner Bürger, des Staatsvolks, sich zur Nation zu bekennen, ist der Wunsch, ein gemeinsames Leben zu gestalten. Dieser Wille ist in Deutschland selbst in den langen Jahren der Teilung niemals erloschen. Bezugspunkt für das Verständnis der Nation ist in Deutschland über alle Brüche und Enttäuschungen hinweg das Jahr 1871 geblieben. Richard von Weizsäcker hat 1972 im Deutschen Bundestag zu Recht auf die grundlegende Bedeutung der Bismarck'schen Reichsgründung für das deutsche Verständnis von Nation hingewiesen: "Nation ist ein Inbegriff von gemeinsamer Vergangenheit und Zukunft, von Sprache und Kultur, von Bewußtsein und Willen, von Staat und Gebiet. Mit allen Fehlern, mit allen Irrtümern des Zeitgeistes, und doch mit dem gemeinsamen Willen und Bewußtsein hat diesen unseren Nationsbegriff das Jahr 1871 geprägt. Von daher - und nur von daher - wissen wir heute, daß wir uns als Deutsche fühlen."

Nach dem Ende der staatlichen Teilung fällt nicht nur auf die überschaubare Periode des deutschen Nationalstaats - insgesamt 74 Jahre, also etwa ein Lebensalter - ein neuer Blick, auch die Geschichte der vier Jahrzehnte der Teilung liegt nun als abgeschlossenes Ganzes vor uns. Von dieser unverstellten Sicht profitieren die in den letzten Jahren erschienenen historischen Gesamtdarstellungen. Heinrich August Winkler hat seine zweibändige deutsche Geschichte unter die Leitfrage nach dem Fortleben des Alten Reiches gestellt, um am Ende zu der These von der geglückten Neubildung der deutschen Nation nach 1990 zu gelangen und Deutschland als postklassischen Nationalstaat zu kennzeichnen. So wie 1945 der "antiwestliche Sonderweg des Deutschen Reiches" geendet habe, sei 1990 der "postnationale Sonderweg der alten Bundesrepublik" zu Ende gegangen. Für Winkler ist der Mythos vom Reich "zur wichtigsten Brücke zwischen Hitler und großen Teilen des gebildeten Deutschland" geworden. Die Verfassungsfigur des Alten Reiches - übernational, monströs, schwerfällig, in seinen Institutionen festgefügt - war eine Eigenart der deutschen Geschichte, die diese von derjenigen seiner Nachbarn unterschied; doch wie präsent ist das Alte Reich nach seinem Untergang im Jahr 1806 gewesen?

Auch die politische Erscheinungsform des 1815 gegründeten Deutschen Bundes, eines freien Zusammenschlusses souveräner Staaten, war politisch zur Ohnmacht verdammt und diente häufig als Zielscheibe für Spott. Mit den Niederlanden - für die Bundesfestung Luxemburg - und Dänemark - der dänische König regierte in Personalunion auch Schleswig-Holstein - gehörten ihm auch nicht-deutsche Mächte an, Österreich hingegen in einer eigenartigen Zwitterstellung lediglich mit seinem deutschen Teil, also gut einem Drittel seines Gebiets. Die Nation hatte in Deutschland lange Zeit vor allem in der Welt der Ideen, in der geistigen Vorstellung existiert. Dies begünstigte die Hinwendung zum Imaginären, auch, weil nach dem Untergang des Alten Reiches überhaupt keine staatliche Organisationsform mehr vorhanden war. Das Bekenntnis zur Nation konnte auf diese Weise zur innerweltlichen Heilslehre aufsteigen und hat sich in einer diffusen Reichsmystik niedergeschlagen.

Mit politischer Prägekraft ist dies gleichwohl nicht zu verwechseln. In dem Maße, in dem sich traditionelle Bindungen - etwa aufgrund von Wanderungsbewegungen und infolge der Industriellen Revolution - lockerten, erhöhte sich der Wert für das Individuum, das nun sein Schicksal selbst in die Hand nehmen konnte. Diskussion, Sprache und Kultur erhielten im entstehenden Gefüge eine neue, wesentlich gestärkte Funktion. Es war kein Zufall, dass gerade bei den besonders mobilen Gruppen - bei Professoren, Studenten und Publizisten - das Bekenntnis zur Nation am deutlichsten ausfiel. Doch zunächst war die nationale Bewegung im 19. Jahrhundert in ihren politischen Umrissen diffus, eher durch Gegnerschaft als durch klare Bekenntnisse geprägt, in ihren Zielen heillos utopisch.

Dies ist der geistige Hintergrund, vor dem die Nationalsozialisten die in den gebildeten Schichten weithin vorhandene Reichsromantik instrumentalisierten, sich ebenso skrupellos eines deutschtümelnden Mittelalterbegriffs bedienten und bedenkenlos Elemente der katholischen Liturgie in den Dienst ihrer innerweltlichen Heilslehre stellten. Doch im Kern blieb die neuheidnische Ideologie des Nationalsozialismus ein ausgesprochen uneinheitliches, widersprüchliches Gebräu und diente zuvörderst der Legitimierung und der Verfestigung der Herrschaft Adolf Hitlers. Ohne eine bestimmte politische Konstellation aus inneren und äußeren Voraussetzungen, welche die Demokratie von Weimar belasteten, wäre Hitlers Machtergreifung nicht möglich geworden. Wenn es eine "Brücke zwischen Hitler und großen Teilen der gebildeten Deutschen" gab, war es der Wunsch nach politischer Veränderung, nach Revision von Versailles, und nicht die Brücke zum Alten Reich.

Die Legitimität der Nation

Jede Nationalgeschichte verläuft anders. Rudolf Stadelmann hat in der Abwesenheit von Revolutionen ein Charakteristikum der deutschen Geschichte ausgemacht und die Reformation, "die größte deutsche Befreiungsleistung", und den aufgeklärten Absolutismus als spezifische Errungenschaften der deutschen Geschichte identifiziert.

Eine Unterscheidung zwischen Nation und Nationalstaat kommt der Diskussion um Europa und seine nationalen Prägungen zugute. Beide Begriffe sind nicht identisch, auch wenn sie oft synonym gebraucht worden sind. Schon gar nicht sind sie mit Nationalismus, der übersteigerten, aggressiven Form des Nationalstaatsdenkens, zu verwechseln. Wer die Frage "Nation und Europa" auf längere Sicht betrachtet, erkennt, dass die geschlossene nationalstaatliche Ordnung nur für einen insgesamt kurzen Zeitraum bestand, das Fortleben der Nation nicht an den Nationalstaat gebunden gewesen ist und dass auch Organisationsformen jenseits des Nationalstaates Bestand haben können, ohne dabei die Nation preisgeben zu müssen. Europa hat sich über die Nationen im ausgehenden Mittelalter entwickelt. In deren Existenz unterscheidet sich die spätmittelalterliche Welt von der Antike, die keine Nationen kannte.

Die Voraussetzung für den Aufstieg der Nation ist in Deutschland ebenso wie in den anderen europäischen Staaten dadurch geschaffen worden, dass der Mensch in den Mittelpunkt der Geschichte gerückt wurde. Freilich verlief die Entwicklung nicht überall gleich. In Frankreich bestand ein nationaler Staat seit dem ausgehenden Mittelalter, in England seit dem Königtum der Tudors und in Spanien immerhin seit der Zeit der Reconquista. In Deutschland hingegen war um 1800 von einem einheitlichen staatlichen oder sozialen Gebilde wenig zu sehen. Vor der Staatsnation existierte in Deutschland die Kulturnation.

Der Schweizer Historiker Herbert Lüthy hat einst zutreffend darauf verwiesen, dass Geschichte immer Geschichte der Gegenwart sei, weil Vergangenes als Vergangenes gar nicht erfahren werden könne, "sondern nur aus der Vergangenheit Gegenwärtiges". Die Geschichtsbilder der Nationen, wie sie sich in den großen Kontroversen der jeweiligen Nationalgeschichte spiegeln, sind eine Hervorbringung der mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert einsetzenden Herausbildung der modernen Nationen. Auf Deutschland bezogen bedeutet dies, dass sich erst mit den Kämpfen um die nationale Einheit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts dieses auf den Nationalstaat bezogene Geschichtsbild durchgesetzt hat.

Auffällig sind beim Blick auf die deutsche Geschichte zunächst die zahlreichen Spaltungen: die Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst, die Teilung des Landes in ein corpus evangelicorum und corpus catholicorum als Ergebnis des Dreißigjährigen Krieges, der preußisch-österreichische Dualismus, die Debatten über "kleindeutsche" und "großdeutsche" Lösungen. Einen deutschen Nationalstaat hat es überhaupt erst seit 1871 gegeben, und der war in seiner kleindeutschen Form von Anbeginn umstritten. Königgrätz (1866) galt manchem als erste deutsche Teilung. Für die Deutschen aus der Donaumonarchie und den östlichen Nachbarländern war im Bismarck-Reich kein Platz, Katholiken und Welfen freundeten sich nur schwer mit dem preußisch dominierten Kaiserstaat an, und der bayerische König Ludwig II. hatte der Reichsgründung erst nach erklecklichen Begünstigungen aus Bismarcks Reptilienfonds zugestimmt. Das deutsche Kaiserreich von 1871 war als Nationalstaat mit Geburtsfehlern und strukturellen Anomalien behaftet. Es zählt zu den Charakteristika des Bismarck-Reiches, dass die Nationalitätenprobleme des Kaiserreichs nicht Relikte der übernationalen Vergangenheit von 1806, sondern vielmehr Ergebnis des politischen Prozesses der Nationalstaatsbildung in den Jahren 1864 bis 1871 waren.

Die Probleme der Reichsgründungszeit hatten zunächst damit zu tun, dass die machtpolitische Position des Parvenü im Staatensystem prekär war und Bismarck erkennen musste, dass dem neuen Nationalismus in Europa mit der Staatsidee des 18. Jahrhunderts nicht beizukommen war. Die heikle Balance zwischen Innen- und Außenpolitik, die Instrumentalisierung der Außenpolitik für innenpolitische Zwecke, die Fixierung auf Prestige und eine tiefe innere Unsicherheit sind mitverantwortlich dafür, dass Nation und Europa im deutschen Nationalstaat von 1871 keine fruchtbare Ergänzung fanden. Zahlreiche Brüche haben dazu geführt, dass das Bekenntnis zur Nation in Deutschland immer wieder erschüttert wurde.

Mit diesen Erschütterungen hängt zusammen, dass die Legitimität der Nation das große Thema der Geschichte des deutschen Nationalstaats war. Um wie viel stärker musste die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, deutsche Schuld und deutsches Versagen in der nationalsozialistischen Zeit den Glauben an die eigene Nation beeinträchtigen. Hermann Heimpel sprach unmittelbar nach Kriegsende von der "bange(n) Frage, ob denn die deutsche Geschichte nichts anderes sei als ein sinnloses Auf und Ab, ohne gerade Linie, ohne die Hoffnung der Stetigkeit?"

Die geteilte Nation

Dies war die Ausgangslage des Jahres 1945. Die Nation war in zwei Staaten geteilt, die nationalsozialistische Zeit bot keine positiven Anknüpfungspunkte, und die Zeit davor war auch nur sehr bedingt geeignet, Kontinuitätslinien in die Gegenwart zu ziehen. Der Katastrophenstimmung entsprach eine Katastrophenliteratur. Der Wunsch nach einem Abschied von der Geschichte war weit verbreitet. Die Geschichtsmüdigkeit, die nach 1945 einsetzte, folgte indes auch einem natürlichen menschlichen Reflex, um die dringend benötigten heilsamen Kräfte freizusetzen.

Die "Eingeborenen von Trizonesien" konnten und wollten keinen "normalen" Staat gründen. Das Erbe des "Dritten Reiches" blieb die eigentliche Last der deutschen Geschichte. Das schwierige Verhältnis der Deutschen zur Tradition und zum Staat hat darin seinen Grund. Die Bundesrepublik musste von Anfang an mit den Gespenstern der Vergangenheit leben und versuchte doch zugleich, von ihnen loszukommen. Die Situation war scheinbar widersprüchlich: einerseits die Last der persönlichen Erfahrungen, ein Zuviel an erlebter Geschichte, andererseits der Neubeginn, mit dem Wunsch nach einer Tabula rasa, welche die Geschichte gar nicht kennt. Das schillernde Wort von der "Normalität", anderswo eine Selbstverständlichkeit, hat in Deutschland die öffentliche und die veröffentlichte Meinung immer wieder beschäftigt. Die Souveränität war beschränkt, das Land in Zonen geteilt, die Hauptstadt in Sektoren zerschnitten. Selbst der Verzicht auf nationale Symbole zählte anfangs zu den von den Siegern auferlegten Bedingungen.

Und doch gab es mit der offenen "deutschen Frage" ein nationales Thema, das alle Entscheidungen durchzog. Vielleicht hat es zu keinem Zeitpunkt eine mehr von den Grundfragen der Nation bestimmte Politik gegeben als in der Bundesrepublik in den ersten beiden Jahrzehnten. Über nationale Interessen brauchte nicht gestritten zu werden, die deutsche Frage war das nationale Interesse schlechthin, mit ihr waren die Sicherheit des Landes und das Gleichgewicht in Europa untrennbar verbunden. Das nicht auflösbare Problem blieb, dass damit deutsche Außenpolitik Status-quo-orientiert und revisionistisch zugleich sein musste, die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten aufgrund der Souveränitätsbeschränkung, der Verflechtung mit der internationalen Lage aber ausgesprochen eng waren. Zyklisch kehrte das lähmende Gefühl des Ausgeliefertseins wieder. Berlin war die Achillesferse der freien Welt. Kann eine derartige Politik als "postnationaler Sonderweg" beschrieben werden, wie sie Heinrich August Winkler in seiner deutschen Geschichte klassifiziert? Oder war sie nicht viel eher ein sehr eigener, nationaler Weg auf eng abgestecktem Gelände?

Die Abgabe von Souveränität war vorbildlich und alternativlos, und sie diente einem politischen Zweck: Nur über die Mitgliedschaft in den entstehenden europäischen Institutionen wurde die Rückkehr Deutschlands in die Staatengemeinschaft der freien Welt möglich. In den Europäischen Gemeinschaften lebten nationale Egoismen fort. Die großen Entscheidungen der europäischen Integration waren immer zugleich Kompromisse, und manchmal kamen sie nationalen Erpressungsversuchen sehr nahe: De Gaulles Politik des leeren Stuhls, Margaret Thatchers Handtasche, mit der sie ihrer Forderung "I want my money back" Nachdruck verlieh, oder das Feilschen um Fischfangrechte und um die Stimmengewichtung im Ministerrat haben Spuren hinterlassen. Wenn deutsche Politik weitgehend auf die brachiale Durchsetzung von Partikularinteressen verzichtete, so war dies auch jenem Musterschülerverhalten geschuldet, dem nichts ein größerer Greuel war als die Vorstellung, aus der Reihe zu tanzen.

Das Einerseits-andererseits der deutschen Politik, die Vorliebe für den Spagat, hat in diesem Spannungsverhältnis von Nation und Europa seinen Grund. Deutschlandpolitik wurde seit der Regierung Brandt/Scheel zum Inbegriff der Gratwanderung zwischen Prinzipientreue und menschlichen Erleichterungen. Die politischen Konzessionen durften nie jenen point of no return erreichen, an dem die scheinbar nebensächlichen Zugeständnisse eine einseitige Festlegung nach sich zogen.

Es blieb nicht aus, dass sich die Lebenswirklichkeit der Menschen unter diesen Umständen von der Einheit der Nation weg entwickelte. Die Entfernung von den Grundfragen der Nation hatte vor allem biographische Gründe. Seit den späten sechziger Jahren wuchsen in der Bundesrepublik Generationen heran, für die der westdeutsche Teilstaat die einzige Realität bildete. Wo für die älteren Deutschen die Geschichte der Nation vor allem eine von persönlichen Erfahrungen, oftmals von Enttäuschungen geprägte Niedergangsgeschichte war, wuchsen die jüngeren in einem national unvollständigen Land auf, das zu Symbolen und zur Rhetorik des Nationalen ein sehr eingeschränktes Verhältnis hatte. Widersprüche, bewusste und unbewusste, waren die Folge. Dazu zählte, dass "Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit" in den fünfziger und sechziger Jahren eine der am häufigsten benutzten politischen Wendungen war und doch das Auseinanderleben der beiden Teile nicht verhindert werden konnte.

Im unfreien Teil des Landes war die Situation noch heilloser. Die Machthaber in der DDR taten alles, um den für sie gefährlichen Gedanken an die Einheit der Nation auszulöschen. 1968 verschwand der Anspruch auf gesamtdeutsche Gültigkeit aus der Verfassung. Immerhin wurde die DDR noch als sozialistischer Staat deutscher Nation tituliert, bevor 1974 auch dieser letzte Hinweis auf die deutsche Nation ersatzlos getilgt wurde. Vor diesem Hintergrund beschrieb Martin Walser mit seinen bitteren Bemerkungen 1962 das Auseinanderleben der beiden Teile Deutschlands treffend: "Wie wenig wir eine Nation sind, erwies sich, als Deutschland mit zwei verschiedenen ideologischen Kulturen geimpft wurde. Wie rasch wuchsen die Teile auseinander. Heute gibt es Deutschland nicht mehr. Und wer von Wiedervereinigung in Frieden und Freiheit spricht, der käme wohl in arge Verlegenheit, verlangte man von ihm, er solle beschreiben, wie er Frankfurt am Main und Frankfurt an der Oder in Frieden und Freiheit in einem Staat zusammenbringen will."

Das Bewusstsein für eine gemeinsame Vergangenheit ist bei den Deutschen schwächer als bei den anderen Europäern ausgeprägt. Die nationale Frage bleibt gleichwohl der rote Faden der deutschen Geschichte. Der Kontinuitätsbruch durch die deutsche Katastrophe von 1945 bestand auch darin, dass mit dem ruhmlosen Ende des deutschen Nationalstaates das Wissen um die Nation als sichere Tatsache verloren gegangen war. Es zählt zu den Grundwidersprüchen der alten Bundesrepublik, dass die Wiederherstellung der nationalen Einheit zum vorrangigen politischen Ziel eines Staates wurde, der am Anfang nicht einmal über nationale Symbole verfügen durfte und sich in seiner Politik nolens volens nationale Enthaltsamkeit verordnen musste.

Die Überwindung der Teilung 1989/90 erfolgte zu einem Zeitpunkt, als sich die Westdeutschen in ihrer Mehrheit mit der Teilung abgefunden und ihr Lebensgefühl auf postnationale Identität ausgerichtet hatten. Auf paradoxe Weise wurde die Richtigkeit der Adenauer'schen Wiedervereinigungslogik zu einem Zeitpunkt von den Ereignissen bestätigt, als kaum jemand mehr damit gerechnet hatte. Der Strom der Geschichte lässt sich nicht aufhalten; das Spiel um Irrungen und Wirrungen entlang des Ufers behält darüber episodenhafte Züge. Die Teilung blieb nicht das letzte Wort der Geschichte. Der Wunsch nach Freiheit, Demokratie und Menschenrechten, aber vor allem die Sehnsucht nach Wohlstand erwiesen sich als stärker als Gängelei und Zwangsherrschaft. Der Ruf der Montagsdemonstranten vom Herbst 1989 - zunächst nach Freiheit und dann nach Einheit - sprengte die Ketten der Diktatur.

Was die Besonderheiten der Geschichte der Bundesrepublik nach 1945 kennzeichnete, war den äußeren Umständen geschuldet: den Zwängen des Besatzungsregimes und der Einsicht, dass über Integration, also Abgabe von Souveränität, die Wiederaufnahme in die freie Staatengemeinschaft dem Land und seinen Menschen am ehesten gedient war. Das eigentliche Kunststück dieser alles in allem außerordentlich erfolgreichen Politik bestand gerade darin, auch in scheinbar aussichtsloser Lage den Funken der Hoffnung nicht verlöschen zu lassen und am Wiedervereinigungsziel festzuhalten. Von nationalstaatlichen Verirrungen ist diese Politik verschont geblieben.

Nation und Europa

Seit der Wiedervereinigung hat sich Deutschlands Lage wesentlich verbessert. Die "deutsche Frage" ist verschwunden. Deutsche Außenpolitik ist auf ihren natürlichen Gehalt reduziert, d.h. auf die Frage, welchen Beitrag Deutschland zu einem zusammenwachsenden Europa und zum Frieden in der Welt leisten kann und will. Das enge politische Korsett, in das die alte Bundesrepublik durch die Zwänge der deutschen Frage geschnürt war, ist abgelegt. Geblieben sind die Fragen der Nachbarn, die Last der Geschichte, auch die Lebenserfahrungen seiner Bürger.

Es hat nach 1990 in Deutschland weder eine Renaissance des Nationalen noch eine Abkehr von Europa gegeben. Einzig die Diskussion über ein "Kerneuropa" im Zusammenhang mit dem Schäuble-Lamers-Papier vom September 1994 hat für einen kurzen Moment Ansätze zu einer Debatte über Europa in die deutsche Öffentlichkeit gebracht. Die Abwesenheit einer Europadebatte findet ihre Entsprechung darin, dass es nach 1990 zu keiner großen Diskussion über die Nation gekommen ist. Nationale Begriffe - Patriotismus, "deutsche Leitkultur", deutsche Interessen, "deutscher Weg" - sind zwar in die tagespolitische Auseinandersetzung zurückgekehrt, sie werden aber unbefangener benutzt, und am grundsätzlichen Kurs der deutschen Politik haben sie wenig ändern können. Dies musste auch Bundeskanzler Gerhard Schröder erfahren, als er auf dem Höhepunkt des Bundestagswahlkampfes 2002 die Vorzüge des "deutschen Weges" pries - gemeint war die Ankündigung, dass sich Deutschland unabhängig von der Entscheidung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen nicht an einer militärischen Aktion der Staatengemeinschaft gegen den Irak beteiligen würde - und auf anschließende kritische Fragen versicherte, dass der Begriff hauptsächlich auf die Innenpolitik gemünzt sei.

Das geschichtliche Erbe hat jedoch nicht aufgehört, politisches Handeln in der Gegenwart zu bestimmen. Dazu gehören die Abwesenheit der Verpflichtung aus einer imperialen Vergangenheit, die frühe Absage an nationalstaatliche Extratouren. Die Erkenntnis, dass mit der Großmacht 1945 nicht auch der Nationalstaat gescheitert war, musste schrittweise erworben werden. Die nationale Selbstbescheidung, die Erfahrungen seit 1945, die Einbettung in das Institutionengefüge haben dazu beigetragen, dass eine Renaissance des Nationalstaats in Deutschland ausgeblieben ist. Viele Erwartungen, die sich zwischen 1789 und 1919 mit der Nationalitätenbewegung verbunden hatten, zerstoben im Zeitalter der Ideologien. Das 20. Jahrhundert war auch ein Jahrhundert der Desillusionierung. Der romantische Glaube an die Harmonie der nationalen Interessen der Völker hielt einer kritischen Überprüfung durch die Wirklichkeit nicht stand.

Die Europäische Gemeinschaft war zwar von Anfang an immer auch ein ambitioniertes politisches Projekt, es hat seine Gründungsväter jedoch nicht daran gehindert, auf nüchterne Weise mit den Instrumenten der Einhegung von Macht, mit einem System von checks and balances zu operieren. Die Kunst der Bescheidung war nicht nur den schwierigen politischen Rahmenbedingungen im Kalten Krieg geschuldet, sie hatte auch etwas mit der Erfahrung der Geschichte zu tun, damit, dass das Nationalitätenprinzip in der dritten Phase der Nationalstaatsbildung in der Folge der Pariser Vorortverträge 1919/1920 vor allem in Ostmittel- und Südosteuropa viel Unheil verbreitet hatte. Diese Umstände wurden von Theodor Schieder bereits Anfang der sechziger Jahre als Indiz dafür gewertet, dass die Geschichte über den Nationalstaat hinweggegangen sei: "In dem Augenblick, in dem für uns der Nationalstaat ein historisches Phänomen geworden ist, sind wir für die Gegenwart und für die Zukunft im Grunde schon über ihn hinausgewachsen."

Die mangelnde Differenzierung zwischen Nationalstaat und Nation gehört zu den wiederkehrenden Grundfehlern der europapolitischen Debatte. Die Diskussion in Deutschland vor dem Hintergrund der besonderen staatlichen und politischen Lage bildete dabei einen Sonderfall. Die Balance zu wahren zwischen nationalem Bewusstsein einerseits und der Absage an übersteigertes Nationalgefühl auf Kosten anderer Nationen andererseits zählt zu den schwierigsten und zugleich notwendigsten Aufgaben; sie befördert das Bewusstsein für eine europäische Identität und ein gemeinsames europäisches Gegenwartsbewusstsein und schärft den Blick dafür, dass sich Europa nicht auf die Europäische Union als politische Einheit beschränkt. Das Nein von Norwegen und der Schweiz zum EU-Beitritt sind politische Willensbekundungen, Absagen an Europa sind es nicht. Es kommt hinzu, dass Europa im 20. Jahrhundert seinen ordnungsetzenden Charakter verloren hat. Im bipolaren System der Nachkriegszeit gab der Dualismus zwischen den USA und der Sowjetunion den Ton an. Seit der Zeitenwende 1989/90 herrscht trotz einer einzigen verbliebenen Weltmacht eine neue Unübersichtlichkeit im Staatensystem mit scheinbar widerstreitenden Tendenzen wie Krieg im Frieden und Frieden im Krieg, Integration und Zerfall, Zunahme der staatlichen und der nichtstaatlichen Akteure.

Mit dem Verlust der alten Orientierungsgewissheiten haben die Erwartungen an Staat und Politik zugenommen. Die Nation, einmal als "die nächste und unmittelbarste Behausung in einer unbehausten Welt" bezeichnet, genügt als Schutz stiftendes Gehäuse allein schon lange nicht mehr. Doch verzichtbar ist sie deshalb nicht geworden. Richtig verstanden, d.h. im Bewusstsein dessen, dass Nation und Nationalstaat nicht identisch sind, und im Wissen darum, dass es auch eine vorstaatliche Vergangenheit der Nation gegeben hat, kann mit der Besinnung auf die Nation in Europa einen Beitrag zu Weltoffenheit und europäischem Gegenwartsbewusstsein geleistet werden. Auf seine besonderen, von den Verläufen der Nationalgeschichte der anderen europäischen Staaten abweichenden Erfahrungen bezogen, würde dies für Deutschland bedeuten, dass sich der nach 1945 nolens volens und ohne Alternativen eingeschlagene Europakurs nach dem annus mirabilis 1990 mit dem Geschenk der Einheit ein zweites Mal auszahlen könnte: indem über die europäische Integration ein unverlierbarer Zugang zur eigenen Geschichte hergestellt wird und die Ungereimtheiten, Brüche und Unsicherheiten der vergangenen Jahrhunderte in Europas Schoß aufgehoben werden. Das wäre für die "verspätete Nation" das späte Geschenk der Einheit in der Vielfalt Europas.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. z. B. Christoph Bertram, Zentral, nicht bloß normal. Deutschland muss Anwalt der kleinen Länder Europas werden. So kann es in der EU außenpolitische Führung übernehmen, in: Die Zeit Nr. 32 vom 29.7.2004.

  2. "L'existence d'une nation est 'un plebiscite de tous les jours'"; Ernest Renan, Qu'est-ce qu'une nation, Paris 1882. Vgl. allg. zum Verhältnis zwischen Nation und Nationalstaat Friedrich Meinecke, Weltbürgertum und Nationalstaat, München 1908.

  3. Im Deutschen Bundestag am 24.2. 1972, zit. nach: Stenographische Protokolle des Deutschen Bundestages, 6. WP, 172. Sitzung, S. 9838.

  4. Vgl. Heinrich August Winkler, Der lange Weg nach Westen, Bd. 1: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik, München 2000; Bd. 2: Vom "Dritten Reich" bis zur Wiedervereinigung, München 2000.

  5. Ebd., Bd. 1, S. 554.

  6. So auch Richard von Weizsäcker, Dreimal Stunde Null? 1949 - 1969 - 1989. Deutschlands europäische Zukunft, Berlin 2001.

  7. Rudolf Stadelmann, Deutschland und die westeuropäischen Revolutionen, in: ders., Deutschland und Westeuropa, Laupheim 1948, S. 22.

  8. Herbert Lüthy, Wo liegt Europa? Zehn Versuche zu den Umtrieben des Zeitgeists, Zürich 1991.

  9. Vgl. etwa Franz Schnabel, Die Legitimität der Nation, in: Reden und Aufzeichnungen 1914 - 1968, hrsg. von H. Lutz, Freiburg-Wien-Basel 1970, S. 151 - 163.

  10. Hermann Heimpel, Entwurf einer deutschen Geschichte. Eine Rektoratsrede (1948), in: ders., Der Mensch in seiner Gegenwart, Göttingen 1954, S. 186.

  11. So die These von Hermann Lübbe, Der Nationalsozialismus im deutschen Nachkriegsbewußtsein, in: Historische Zeitschrift, 236 (1983), S. 579 - 599.

  12. Martin Walser, Ein deutsches Mosaik (1962), in: Erfahrungen und Leseerfahrungen, Frankfurt/M. 1965, S. 7 - 28, Zitat auf S. 8.

  13. Vgl. Überlegungen zur europäischen Politik. Schäuble/Lamers-Papier: Kerneuropa vom 1. September 1994, abrufbar unter: www.cducsu.de/upload/schaeublelamers94.pdf.

  14. Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Wahlkampfauftakt am 5.8. 2002 in Hannover, zit. nach www.spd-bebelhof.de

  15. Theodor Schieder, Der Nationalstaat als historisches Phänomen, Köln 1965, S. 29.

  16. Ebd.

Dr. phil., geb. 1965; Historiker und Publizist, Lehrbeauftragter im Studiengang Public Policy an der Universität Erfurt, Präsident des Kuratoriums Carl Jacob Burckhardt.
Anschrift: Blankenbergstraße 5, 12161 Berlin.
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