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27. September 1998 | Deutschland-Chronik bis 2000 | bpb.de

Deutschland-Chronik bis 2000 I: Alliierte Besatzungspolitik 1. Vorentscheidungen der Siegermächte 2. Die Teilung Deutschlands 3. Wirtschafts- und Sozialreformen 4. Interzonale Verflechtungen und Sonderfall Saargebiet 5. Berlin und Berlin-Blockade II: Gründerjahre der beiden deutschen Staaten 6. Konstituierung der beiden deutschen Staaten 7. Bipolare Außenpolitik und Wiederaufrüstung im Kalten Krieg 8. Deutschlandpolitik und Berlin-Status im Kalten Krieg 9. Wirtschaft, Sozialpolitik und Gesellschaft 10. BRD und DDR: Bildungs-, Kultur-, Familien- und Jugendpolitik 1949 - 1955 III: BRD und DDR als Vorposten ihrer Schutzmächte 11. Regierung und Innenpolitik 12. Außen- und Sicherheitspolitik der beiden deutschen Staaten 13. Deutschlandpolitik und deutsch-deutscher Konflikt 1955 - 1961 14. Wirtschaft, Arbeit und Sozialpolitik 15. BRD und DDR: Bildungs- und Familienpolitik 1955 - 1961 IV: Deutschland in der Ära der Koexistenz 16. Regierungen, Parteien und Verfassung im politischen Wandel 17. Außen- und Sicherheitspolitik zwischen Konfrontation und Normalisierung 18. Deutsch-deutscher und Berlin-Konflikt im Übergang 1961 - 1969 19. Wirtschafts- und Sozialpolitik 20. Entwicklungspolitik und Weltwirtschaft 1961 - 1969/71 21. BRD und DDR: Bildung und Familie 1961 - 1969/71 V: Die deutschen Staaten im Wandel vom Ost-West-Konflikt zur Entspannung 22. Innenpolitik in der Ära Brandt/Schmidt und Honecker 23. Außen- und Sicherheitspolitik in der Ära Brandt/Schmidt und Honecker 24. Zwei Staaten, eine Nation in Deutschland 1969 - 1982 25. Berlin-Regelung und Berlin-Politik 1971 - 1982 26. Ökonomie, Umwelt und soziale Sicherung 27. Entwicklungspolitik und Weltwirtschaft 1969 - 1982 28. Familie und Jugend, Bildung und Kultur VI: Von der Ost-West-Entspannung bis zum Vorabend der 'Wende' 29. Innenpolitik in der ersten Ära Kohl und am Ende der Ära Honecker 30. Außen- und Sicherheitspolitik 31. Deutsch-deutsche Sonderbeziehungen und Berlin 1982 - 1989 32. Wirtschaft und soziale Sicherung, Umwelt und Entwicklung 33. BRD und DDR: Familie und Bildung 1982 - 1989 VII: Von der friedlichen Revolution zur staatlichen Einheit 34. »Wir sind das Volk«: Die friedliche Revolution vor und nach dem 40. Jahrestag der DDR-Gründung 35. DDR und BRD: Von der Vertragsgemeinschaft zur Einheit 36. Internationale und sicherheitspolitische Rahmenbedingungen der deutschen Einheit 37. Die Wiederherstellung der Einheit Berlins als »kleine Wiedervereinigung« 1989 - 1990 VIII: Deutschland auf dem Weg zur inneren Einheit 38. Regierungssystem und Innenpolitik in der zweiten Ära Kohl 39. Deutsche Außen- und Sicherheitspolitik nach der Einheit 40. Wirtschaft, Steuern und Sozialpolitik in Deutschland 41. Weltwirtschaft, Dritte Welt und Umwelt 1990 - 1998 42. Familien-, Jugend- und Bildungspolitik in Deutschland 1990 - 1998 IX: Kontinuität und Wandel 43. Regierungswechsel und Innenpolitik 44. Deutschland in der internationalen Politik 45. Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik 46. Weltwirtschaft, Dritte Welt und Umwelt 1998 - 2000 47. Familie und Bildung 1998 - 2000 Über die Chronik Redaktion

27. September 1998

14. Bundestagswahl. Die seit 1982 regierende CDU/CSU erleidet mit Bundeskanzler Helmut Kohl als Spitzenkandidaten eine schwere Niederlage (35,1 Prozent der Zweitstimmen; 1994: 41,5 Prozent). Die oppositionelle SPD siegt mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder als Kanzlerkandidaten unerwartet hoch (40,9 Prozent; 1994: 36,4 Prozent). Schröder war nach seinem beeindruckenden Wahlerfolg bei den Landtagswahlen in Niedersachsen am 1. 3. 1998 zum fünften Herausforderer Kohls gekürt worden. Erstmals in der Geschichte der BRD wird ein Bundeskanzler durch das Votum der Wähler/innen abgelöst, während die Machtwechsel 1969 und 1982 jeweils durch einen Koalitionswechsel bedingt waren. Damit ist nach 16 Regierungsjahren die Ära Kohl (1982 - 1998), die bisher längste in der Geschichte der BRD, zu Ende. Dies markiert eine historische Zäsur. Das Bündnis 90/Die Grünen bleibt drittstärkste politische Kraft, verliert aber leicht an Stimmen (6,7 Prozent; 1994: 7,3 Prozent). Mit der SPD bilden die Grünen die neue Regierungsmehrheit im Bundestag. Die FDP (Parteichef Wolfgang Gerhardt) schafft mit 6,2 Prozent (1994: 6,9 Prozent) deutlich den Sprung über die Fünfprozenthürde. Erstmals seit der Großen Koalition (1966 - 1969) muss die Partei wieder in die Opposition gehen und um ihr politisches überleben kämpfen. Mit 5,1 Prozent der Zweitstimmen ist die PDS im Bundestag vertreten und erhält erstmals den Fraktionsstatus. In der alten BRD erzielt sie zwar nur 1,1 Prozent, in den neuen Bundesländern dagegen 19,5 Prozent. Während der 13. Legislaturperiode hatten die PDS-Abgeordneten eine Gruppe im Bundestag gebildet, da die Partei 1994 vier Direktmandate in Ost-Berlin erobert hatte, die sie auch 1998 erfolgreich verteidigt.