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„Es wäre traurig, wenn man mit 17 Jahren nicht die Illusion hätte, die Welt verbessern zu können.“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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„Es wäre traurig, wenn man mit 17 Jahren nicht die Illusion hätte, die Welt verbessern zu können.“

Stefan Wolle Interview

/ 16 Minuten zu lesen

Der Historiker Stefan Wolle leitet das DDR-Museum in Berlin-Mitte. Als junger Erwachsener verfolgte er in Ost-Berlin das Entstehen einer außerparlamentarischen Opposition (APO) in Westdeutschland, die Studentenunruhen von 1968 sowie den Prager Frühling. Im Gespräch mit dem DA setzt er sich erneut mit den Auswirkungen – nicht zuletzt auf die Friedliche Revolution 1989 – auseinander.

Stefan Wolle am 17. Mai 2018 vor dem Eingang des DDR-Museums in Berlin-Mitte (© Deutschland Archiv, Foto: Katharina Barnstedt)

DA: In diesem Jahr schauen wir auf das Jahr 1968, in dem insbesondere junge Menschen in Westeuropa und Nordamerika im Wortsinne auf die Barrikaden gingen. Wie haben Sie persönlich das Jahr 1968 erlebt?

Stefan Wolle: Ich war damals 17 Jahre alt und ging in die 12. Klasse der Oberschule in Ost-Berlin, war politisch sehr interessiert und habe die Ereignisse seit 1967 – wie den Tod von Benno Ohnesorg, die Demonstrationen, die Attentate auf Rudi Dutschke, Martin Luther King und später Robert Kennedy – aufmerksam verfolgt. Ich habe bewusst diese West-Ereignisse genannt, weil mich beispielsweise der Mord an Martin Luther King mindestens genauso empörte wie der der Einmarsch der Staaten des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei.

Wie viele meiner Freunde und Klassenkameraden, mit denen ich damals diskutierte, fühlte ich mich mit denen verbunden, die da protestierten, in den USA gegen den Vietnamkrieg, in Paris gegen de Gaulle und in West-Berlin gegen ein verstaubtes System. Diese Proteste waren auch unsere Bezugspunkte. Wir wollten nicht den Kapitalismus, schon gar nicht den Imperialismus, sondern irgendwie einen dritten Weg zwischen diesen beiden Systemen, der alles Schöne und Gute auf der Welt miteinander verbinden sollte. Und es wäre traurig, wenn man mit 17 Jahren nicht die Illusion hätte, die Welt verbessern zu können.

Wir fühlten uns durchaus einig mit den Leuten aus dem Westen, die teilweise auch Parolen absonderten, die bei unsereins Kopfschütteln erregten. Aber es war natürlich auch interessant, auf so abwegige Meinungen wie die der radikalen West-Linken zu stoßen. Die normalen West-Oberschüler oder West-Studenten, mit denen ich damals diskutierte, waren keine radikalen Kommunisten. Das war damals eher ein emotionaler Aufstand gegen eine Welt der Eltern, die sie als langweilig und altertümlich empfanden.

DA: Sie sprechen von Kontakten zu den West-Berliner Jugendlichen und Teilen der APO. Wo haben Sie sich getroffen?

Stefan Wolle: Es kamen ja sehr viele Schulklassen nach Berlin. Jede Abiturklasse aus der Bundesrepublik machte so eine Fahrt, das wurde auch bezahlt, vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen, und die schwärmten dann hier im Zentrum von Berlin aus. Viele setzten sich in die Kaffeehäuser im Stadtzentrum oder sprachen einen auf der Straße an.

Ich war damals Lehrling im Buchhandel – Schule war immer parallel zur Lehrausbildung – und meine Ausbildungsstätte war die Universitätsbuchhandlung, direkt am Brandenburger Tor, das letzte Haus vor den Sperranlagen. Da kamen viele Westdeutsche vorbei, die ihr umgetauschtes Geld ausgeben wollten. Sie kauften vor allem Bücher, und zwar die Werke des Marxismus-Leninismus. Die waren ja schön billig, sie wurden subventioniert, damit sie sich jeder treue Genosse kaufen konnte.

Man kam dann schnell ins Gespräch. Sie fragten: Wir sind in zehn Minuten hier gegenüber im Kaffeehaus, können wir dort weiter diskutieren? Ich habe dann meine Mittagspause gemacht oder bin nach Feierabend rüber gegangen. Sie erzählten auch – das war sehr spannend – direkt vom Pariser Mai. Einige waren ziemlich radikal gegen die französische Kommunistische Partei eingestellt, die sie als Verräter betrachteten. Manchmal kamen iranische Studenten, die über die Auseinandersetzungen mit dem Schah erzählten. Ich erinnere mich auch an zwei nette Oberschülerinnen aus Husum. Auch in Husum war 1968! Die habe ich dann noch zur Grenzübergangsstelle gebracht.

Das hat nicht jeder erlebt, klar, nicht jeder hatte dieses Chancen, aber viele.

DA: Inwiefern haben Sie über die Medien von den Geschehnissen mitbekommen?

Stefan Wolle: Für uns waren auch die West-Berliner Medien wichtig, speziell der Sender Freies Berlin (SFB). Dort war man offen für diese linke Bewegung und hat viel darüber berichtet. Ich habe im SFB eine Vorlesung von Herbert Marcuse gehört. Habe zwar kein Wort verstanden, war aber absolut fasziniert – von diesem Gestus, dieser radikalen Intellektualität, diesen vielen Fremdwörtern. Und mich hat beeindruckt, dass man sich in West-Berlin einfach an der Universität hinstellen und ganz massiv gegen das System vom Leder ziehen konnte. Wenn jemand an der hiesigen Universität, ein paar Kilometer weiter östlich, ein Zehntel der Kritik gebracht hätte, wäre der sofort in den Knast gegangen.

Mir war schon klar, was Freiheit ist. Ich habe zu denen im Westen immer gesagt: Ihr habt so viel Freiheit und wisst es nicht zu schätzen. Ihr regt Euch über dies und jenes auf… Dann haben die gesagt: Ja, wir haben die Freiheit, alles zu sagen, aber es tut sich nichts! Das war das Grundmuster der Debatte, das sich sehr oft wiederholte.

Und dieses plurale Spektrum tauchte dann auch plötzlich in der Tschechoslowakei auf. Hier am Bahnhof Friedrichstraße war ein tschechisches Kulturzentrum. Da gab es Kunstbände und Schallplatten, die es bei uns nicht gab: moderne Jazz-Musik oder auch Publikationen, die seit Januar 1968 über die internen Veränderungen in der ČSSR informierten. Es gab das Prager Volksblatt und andere Publikationen in deutscher Sprache, darüber knirschten die Behörden hier mit den Zähnen. Aber das Kulturzentrum unterstand der tschechischen Botschaft, und die ließen sich da nicht reinreden.

DA: Aber gab es an der Ost-Berliner Humboldt-Universität nicht auch zaghafte Diskussionen?

Stefan Wolle: An den Schulen und Universitäten bei uns dominierte der absolute Dogmatismus. So schnell schalteten die Lehrer und Dozenten nicht um, dass sie gleich auf Reformkurs gingen. Diskutiert wurden diese Dinge schon, aber eher im vertrauten Kreis. Das war diese Doppel-Gesichtigkeit, die sich durch die gesamte Geschichte der DDR und die kommunistischen Systeme zog. In der Schulstunde oder im Seminar hielt man entweder den Mund, was oft das Beste war, oder man sonderte die üblichen Phrasen ab. Also ein echter Zwiespalt, der übrigens durchaus die Intelligenz schulte. Es gab eine richtige Bilingualität in der DDR, die Funktionäre sprachen ja eine ganz andere Sprache. Und je weniger man daran glaubte, desto einfacher war es, dieses Kauderwelsch nachzuahmen. Das artete natürlich oft in Satire aus.

DA: Nun stürmten die DDR-Jugendlichen nach Prag. Es gibt über 250.000 Reisende in dem Jahr. Was erwartete sie dort?

Stefan Wolle: Die Tschechoslowakei war eines der wenigen Länder, das zu diesem Zeitpunkt de facto offen war, man brauchte nur eine Bescheinigung von der Polizei. Zunächst einmal ist es ja eine schöne, lebendige Stadt. Es gab ein paar Kneipen und Cafés und eine gewisse Freiheit in der Öffentlichkeit.

Die Leute, die in Prag waren, erzählten Wunderdinge: dass man dort die westlichen Zeitschriften kaufen konnte, den Stern, den Spiegel, die Beatles-Platten, die es bei uns auch nicht mehr zu kaufen gab, die Rolling Stones und andere westliche Beatgruppen – und natürlich Karel Gott. Es liefen Filme auf Englisch mit tschechischen Untertiteln, man konnte sich das anschauen, was aktuell war und in der DDR nicht lief. Es gab ab Ostern 1968 einen richtigen Run auf die Tschechoslowakei. Wer etwas auf sich hielt, fuhr dort hin und erlebte diese interessante Stadt und diese gewaltige Aufbruchsstimmung. Da die meisten nur sehr wenig Geld eintauschen konnten – der Tagessatz reichte nicht für ein Hotel – kam man privat unter. So entstanden sofort sehr enge Beziehungen zwischen den Gästen und den Tschechen. Viele kauften sich dort auch die deutschsprachigen Publikationen der KPČ, darunter das Parteiprogramm.

Ich habe die Reformen des Prager Frühlings ziemlich intensiv verfolgt. Ich empfand es als Normalität, dass der existierende Sozialismus der DDR und der anderen Staaten jetzt etwas freiheitlicher, offener und reformierbarer wurde. Und in diese Situation platzte am 21. August 1968 der Einmarsch der Bruderstaaten hinein. Der kam sehr überraschend. Noch einige Tage zuvor war der Grundtenor der westlichen Berichterstattung, dass es grünes Licht für Reformen gibt. Ich war ziemlich vor den Kopf gestoßen. Das war für mich der totale und unwiderrufliche Bruch mit dem SED-System.

DA: Das führt uns zur nächsten Frage: Welche Auswirkungen hatte der Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes auf die Menschen in der DDR?

Stefan Wolle: Der 21. August 1968 spielte für eine gewisse Alterskohorte, etwa die Jahrgänge 1945 bis 1950, eine sehr große Rolle. Sie haben diese Erfahrung über die Jahre tief im Herzen mit sich getragen, bis 1989. Die Älteren oder Jüngeren hat das gar nicht so interessiert. Vor allem passierte bei uns in der DDR ja nichts…

DA: Aber ganz ohne Spuren ist es ja in der DDR auch nicht abgelaufen, es gab viele Ermittlungsverfahren.

Stefan Wolle: Ja, das stimmt, insgesamt gab es aber keine großen öffentlichen Proteste in der DDR, das war auch ziemlich undenkbar. Vereinzelt gab es Aktionen in Erfurt oder in anderen thüringischen Städten, dort hat die Polizei die Leute auseinandergetrieben.

Aber viele Jugendliche sind nachts um die Häuser gezogen und haben mit Farbe etwas an die Wände geschrieben, Dubček oder Svoboda, das ist so schön doppeldeutig, denn Ludvík Svoboda war damals der Staatspräsident und „Svoboda" heißt auf Tschechisch auch „Freiheit“. Oder sie haben handgeschriebene Flugblätter in Briefkästen geworfen oder mit der Post verschickt. Da gab es eine ganze Welle von „Besonderen Vorkommnissen“, um es im Stasi-Jargon zu sagen, mehr als seit dem 17. Juni 1953 und mehr als jemals später bis 1989. Also in diesen Jahren zwischen 1953 und 1989 war es die größte Welle des Protests, allerdings unorganisierte Einzelaktionen, oft von Naivität getragen, ohne Erfahrung in der konspirativen Arbeit.

In diese Geschichten war ich indirekt involviert. Die Schule begann am 1. September 1968, ich begann die 12. Klasse. Der Stadtschulrat kam und hielt eine Rede, und die Stasi legte ihre Netze aus. Ich war kein Held, aber dennoch stolz darauf, dass ich mich nicht von den Tschechen distanziert habe. Ich musste damit rechnen, von der Schule verwiesen zu werden, was auch fast passiert wäre. Aber dann hielten bestimmte Umstände schützende Hände über mich, da spielten wohl meine Eltern eine Rolle. Andere Mitschüler wurden aber verhaftet.

DA: In der DDR gärt es jetzt …

Stefan Wolle: Ja, aber streng analytisch betrachtet war es keine Situation des Aufbegehrens. Machen wir mal etwas Revolutionstheorie, ganz im Sinne von Lenin. Eine Revolution erfordert immer drei Voraussetzungen: Erstens muss eine intellektuelle Elite da sein, die die Systemveränderung erstrebt, zweitens müssen die Massen unzufrieden und drittens muss die Macht verunsichert, desorientiert und reformbereit sein.

1968 gab es in der DDR möglicherweise eine intellektuelle Elite, die Systemveränderung im Sinne Dubčeks erstrebte, einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz; keine Systemüberwindung, aber dennoch eine tiefgreifende Reform. Aber die große Masse der Bevölkerung war in der Zeit relativ zufrieden. Die hatten durchaus das Gefühl, dass es allmählich immer besser geht. In die Haushalte zog die moderne Heimelektronik ein, elektrische Waschmaschinen und Kühlschränke, und immer mehr Leute konnten sich ein Auto leisten.

Aber entscheidend ist, dass die Staatsmacht der DDR die sowjetische Führung zu 100 Prozent hinter sich hatte. Die saß fest im Sattel, war sich dieser Macht auch bewusst und bereit, sie gegen jeden Widerstand auszuspielen. Das war 1953 noch ganz anders, da waren die Verhältnisse in der Sowjetunion völlig unsicher, kein Mensch wusste, wie es weitergehen würde. Und vor allem 1989 war es ganz anders, da hatte sich die Sowjetunion regelrecht losgesagt von der DDR. Die Macht war tief verunsichert und die Leute in der DDR schauten nach Westen und sagten: So ein Mist, weg mit diesem Staat, der uns weder Freiheit noch Haribos Gummibärchen bietet.

DA: Sie haben dann 1969 Abitur gemacht und an der Humboldt Universität Geschichte studiert. 1972 verloren Sie Ihren Studienplatz. Was war passiert?

Stefan Wolle: Das stimmt, ich war Ende 1971 noch im ersten Semester, gerade frisch von der Armee zurückgekommen, voller Euphorie und sehr glücklich, dass ich diesen Studienplatz für Geschichte bekommen hatte, was ja nicht einfach war. Ich habe mit meinen Kommilitonen viel und gern diskutiert. Dabei war ich recht offen, nicht naiv, habe aber meine Meinung gesagt und kritische Fragen gestellt. Das gefiel manchen Seminarleitern durchaus, weil lebendige Diskussionen entstanden, aber anderen gefiel das überhaupt nicht. Und dann kam es zur Denunziation. Zwei Kommilitonen aus der FDJ-Gruppe erschienen beim Parteisekretär – das Protokoll gibt es noch – und brachten massive Vorwürfe politischer Art vor. Es war so eine verhängnisvolle Mischung aus Wahrheit, Halbwahrheit und ausgedachten Sachen.

Man hätte auch alles unter den Teppich kehren können. Aber die Stasi hatte in den Semesterferien zwei Studenten der Sektion Geschichte verhaftet, die andere belastet hatten, und es kam zu einer Verfolgungswelle. Eine ganze Reihe von Studenten wurden exmatrikuliert, andere festgenommen. Es gab sogar das Gerücht, man wolle die Sektion Geschichte schließen. Die Professoren versuchten nun, ein Exempel zu statuieren, und dafür bot ich mich an.

Ich habe dann den Kopf aus der Schlinge gezogen, indem ich mich „freiwillig“ dazu verpflichtete, mich ein Jahr in der Produktion zu bewähren, das war in der DDR eine übliche Verfahrensweise. Ich habe ein Jahr in einem Betrieb gearbeitet, im Transformatorenwerk Oberschöneweide, und mich danach wieder in der Sektion Geschichte gemeldet. Der Betrieb hatte mir eine hervorragende Beurteilung geschrieben, die waren einfach begeistert, dass jemand jeden Morgen pünktlich zur Schicht kam und seine Norm erfüllte.

Nun hatte ich eine Art Gesinnungsprüfung zu bestehen; es fiel mir leicht, all die Phrasen wiederzugeben, die sie von mir hören wollten. Die Pointe an der Geschichte ist, dass der Dozent, der diese Gesinnungsprüfung abnahm, einige Monate später in den Westen abgehauen ist. So war das in der DDR, jeder trug eine Maske und spielte das Spiel mit oder nicht. Ich habe dann mein Studium zu Ende gebracht, indem ich mich auf das Mittelalter spezialisiert habe. Das ist rund 1000 Jahre von der Gegenwart entfernt, und eben auch nicht so politisch brisant.

DA: Wie sehen Sie 1968 in der Rückschau, ist damals etwas gesät worden, was 1989 geerntet wurde?

Stefan Wolle: Ja, das war eine Etappe auf diesem Weg. Aber, und das ist genauso wichtig, die Idee eines demokratischen Sozialismus war nicht die Massenmeinung. Die schweigende Mehrheit war der Meinung, dass im Westen alles besser ist, sie entweder als Einzelperson so schnell wie möglich in den Westen möchten oder sich dem Westen anschließen. Dieser Meinung war durchgehend die Mehrheit in der DDR, von 1949 bis 1990. Die Rentner kamen aus dem Westen wieder und erzählten Wunderdinge und wie schön dort alles ist. Dort gäbe es alles zu kaufen, die Verkäuferinnen und auch die Schaffner in der Eisenbahn seien höflich. Das kannten wir ja gar nicht. Höfliche Verkäufer gab es in der DDR nicht.

Die schweigende Mehrheit wurde erst politisch aktiv, als es die reale Chance gab, etwas zu verändern. Das war im Oktober/November 1989. Der entscheidende Wendepunkt war der Oktober in Leipzig, das ist klar, aber die erste wirkliche Volksbewegung, jedenfalls in Berlin, war die, die die 100 D-Mark Begrüßungsgeld abholte. Da rannten auf einmal alle los. Ich habe mich gefragt: Wo waren die Leute all die Jahre?

DA: Was haben Sie für Ihre 100 D-Mark gekauft?

Stefan Wolle: Einen Jogginganzug für meine Tochter, sie hat am 11. November Geburtstag. Ich fuhr in die Stadt, früh am 10. November, mit dem Befehl von meiner Frau: Guck doch mal, ob Du einen Jogginganzug kriegst. Um in der DDR einen Jogginganzug zu suchen, musstest Du schon weltfremd sein. Aber da ich nun schon in West-Berlin war, nutzte ich die Gelegenheit, ihn zu kaufen. Und das Unglück war, er war ihr zu klein. Die 100 D-Mark waren dann fast alle.

DA: Zurück zur Idee eines demokratischen Sozialismus. Da waren die 20-Jährigen, die 1968 die Ereignisse in Westdeutschland und Prag erlebten, 1989 sind die 40 Jahre alt. Wie wirkte das nach?

Stefan Wolle: Also, die Idee eines demokratischen Sozialismus war immer noch da, sie wurde aber zwischen dem 9. November 1989 und dem 18. März 1990, den ersten demokratischen Volkskammerwahlen, einfach hinweggespült. So wichtig die Gruppierungen historisch waren, die die Meinung vertraten, dass die DDR sich erhalten solle und die sozialen Errungenschaften bewahren – dies war jetzt eine Randmeinung geworden.

Nach dem 21. August 1968 waren diejenigen, die einen demokratischen Sozialismus wollten, ob das nun Wolf Biermann war, Robert Havemann, Stefan Heim, Christa Wolf und viele andere, nicht deprimiert oder desillusioniert. Sie nahmen an, dies sei nun die Auseinandersetzung der Zukunft. Aber es gab ja kein politisches Handeln in der DDR. Politisches Handeln war in den meisten Fällen nur Geschwätz. Wir haben irgendwo im Kaffeehaus gesessen und uns unterhalten, darüber diskutiert, über alles lustig gemacht und keine politischen Aktivitäten entwickelt, weil es keine Möglichkeiten gab. Es sei denn die totale Konfrontation, die aber entweder im Knast oder im Westen geendet hätte. Das wusste jeder.

Erst ab 1979/80 entwickelten sich im Schutzraum der Kirche unter dem Einfluss des Pazifismus neue gesellschaftspolitische Entwürfe. Und dazu gehörte auch wieder sehr stark der Entwurf eines demokratisierten, sozialistischen Systems. Einige waren getragen von der Meinung, dass der wahre Sozialismus eigentlich noch kommen würde. Und diese Meinung wurde seit 1985 befördert, durch den Umbruch in der Sowjetunion, durch Perestroika und Glasnost.

DA: Sie haben sich dann mit der Vermittlung der DDR-Geschichte beschäftigt und sind heute wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums. Wie kamen Sie dazu?

Stefan Wolle: Ich war damals beim Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität. Dort wäre ich auch sehr gerne geblieben, aber das Projekt war ausgelaufen. Und so freute ich mich, dass die Gründer des DDR-Museums auf mich zukamen und fragten, ob ich hier als Berater mitarbeiten möchte. Kurz darauf ergab sich das Angebot, die Leitung zu übernehmen. Das habe ich sehr gerne angenommen und bin nun seit zwölf Jahren wissenschaftlicher Leiter.

DA: Dann können Sie mir sicher sagen, warum wir ein DDR-Museum brauchen?

Stefan Wolle: Um das Jahr 2000 und in den Jahren danach gab es eine große Leerstelle. Die Wissenschaft und das interessierte Publikum dürsteten nach mehr Geschichten aus der Wirklichkeit, nach Alltagsgeschichten. In der ersten Zeit nach der Wende standen naturgemäß die Staatssicherheit, die Mauer und ihre Opfer, das Repressionssystem und die Unterdrückung im Fokus. Das war auch vollkommen logisch, daran war auch nichts falsch, aber es war eben nicht genug.

Viele Leute sagten, es stimmt schon, was ihr hier alles erzählt, über die Schrecklichkeiten des Sozialismus. Die Mauer war schrecklich, die Stasi auch, aber das war nicht unser Leben. Unser Leben war bunt, reichhaltig und eben auch glücklich. Wir haben unser Leben teilweise vollkommen unabhängig von Staat, Partei, Regierung und Ideologie gestaltet, zumindest haben wir uns das eingebildet oder uns darum bemüht. Interessanterweise gab es in der Wissenschaft eine parallele Diskussion. Das haben wir aufgegriffen in unserem Museum, das 2006 eröffnet wurde.

DA: Wie wurde die Ausstellung aufgenommen?

Stefan Wolle: Anfangs gab es auch Kritik, aber die haben wir angenommen und sie 2010 in unserer zweiten, doppelt so großen Ausstellung versucht zu beherzigen. Dort wird, stärker als zuvor, das politische System thematisiert; natürlich weiterhin aus der Lebenswirklichkeit der einfachen Menschen heraus, aber auch mehr über Repression, Partei und ökonomische Situation. Und da waren auch die Reaktionen der Öffentlichkeit sehr viel positiver.

Dazu kam, dass es in der Öffentlichkeit ein großes Misstrauen gegen ein Privatunternehmen gab. Wir sind eine private GmbH, bekommen keine Steuergelder und finanzieren uns hauptsächlich über die Eintrittsgelder und über den Shop. Da hieß es anfangs: Das ist nur Kommerz und Klamauk und die wollen vor allem Geld verdienen, was auch keine Schande ist. Aber für uns stand von Anfang an die Aufgabe im Mittelpunkt, ein Teil der Demokratieerziehung zu sein. Das haben wir auch die ganzen Jahre ernst genommen, und ich denke, wir erfüllen das auch.

Ein Museum ist ein Teil von Freizeitkultur und Tourismus. Museum muss auch Spaß machen. Unser Publikum wird immer jünger und besteht zu einem großen Teil aus den nach 1989 Geborenen, und es wird immer internationaler. Wir haben im ersten Quartal 2018 erstmals mehr fremd- als deutschsprachige Führungen gehabt.

DA: Das ist ein interessanter Punkt, weil es den Eindruck machte, als sei die Zielgruppe der ersten Ausstellung ehemalige DDR-Bürger gewesen.

Stefan Wolle: Das stimmt, dessen war ich mir lange nicht bewusst. 2005/2006 war ich selbst noch in diesem Modus der Konfrontation, es ging um den Kampf gegen die Ostalgie und darum, ob die DDR ein Unrechtsstaat war. Nach der Eröffnung gab es dann zwei Gruppen: Diejenigen, denen das Museum viel zu sanft und zu lustig war und die sagten, so eine schreckliche Diktatur wie die der DDR könne man nicht mit Ironie und Spaß darstellen, und diejenigen, die der gegenteiligen Meinung waren, ihre schöne DDR würde hier durch den Kakao gezogen.

Die konfrontative Auseinandersetzung spürt man heute gelegentlich noch bei einzelnen Veranstaltungen. Wenn man irgendwo in einer kleineren Stadt eine Lesung hält, sitzen auf der einen Seite die ehemaligen SED-Funktionäre und Stasi-Leute und auf der anderen Seite die ehemaligen Gegner des Systems. Beide sind inzwischen gemeinsam alt geworden, beschimpfen sich aber noch mal tüchtig. Das spielt in der Ausstellung keine Rolle mehr. Ich stelle heute ein neues Interesse von Jugendlichen fest, die einfach wissen wollen, wie das Leben so war, welches ihnen reichlich fremd geworden ist. Unser Museum ist mehr und mehr ein Museum der verlorenen und vergessenen Dinge.

DA: Gibt es nicht die Gefahr, dass das Museum einer gewissen DDR-Nostalgie Vorschub leistet?

Stefan Wolle: Doch. Ein gewisser Teil der Besucherinnen und Besucher sucht ja die Nostalgie. Es kommen hier Leute rein, die auf den Spuren ihrer Kindheit und Jugend sind. Andere sagen: Das war bei uns im Westen doch ganz genauso, und meine Oma hatte auch so eine Tischdecke und so ein Geschirr.

Es ist aber vollkommen normal, dass sich der Besucher in einem Museum mit den Dingen identifizieren möchte. Der Mensch hat das Bestreben, die positiven Erinnerungen herauszufiltern, insbesondere wenn es um Kindheit und Jugend geht. Da ist es Aufgabe des Museums, die Exponate zum Sprechen zu bringen. Das ist immer wieder eine Herausforderung – die Dinge müssen aus sich selbst heraus erklären. Die Besucher des Museums sind Menschen jeden Alters, Bildungsgrades und sozialen Status, sie repräsentieren Ost-West, Ausland-Deutschland. Wir müssen für alle den ersten Impuls umwandeln in eine Erzählung: Ein Teddy! – Was bedeutete Kindheit in der DDR?

DA: Und in Zukunft – welche Rolle sehen Sie für das DDR-Museum?

Stefan Wolle: Wir haben große Pläne: In der Alten Münze am Werderschen Markt zeigen wir über drei Jahre eine große Schau zum Berlin der 1990er Jahre, beginnend mit dem Mauerfall. Das wird weniger ein Museum als eine Performance mit Spiel, Action, Filmen und Musik. Es ist ein Experiment, was es in dieser Art meines Wissens noch nicht gibt.

Unter musealen Gesichtspunkten wird nun eine stärkere Öffnung auf die Jahre danach interessant, also sozusagen die DDR nach der DDR. Das spielt auch in der medialen Wahrnehmung zunehmend eine Rolle: beispielsweise die Treuhand und die Stasi-Aufarbeitung. Diese Sachen sind inzwischen auch schon Geschichte geworden. Für die meisten DDR-Museen ist 1989, spätestens am 3. Oktober 1990, sozusagen das Ende der Geschichte eingetreten. Das ist nach fast 30 Jahren kein Zustand mehr.

Zudem möchten wir noch stärker das gesellschaftliche Leben einbeziehen. Weg von dem, was jedes kleine DDR-Museum oder jede Ostalgie-Stube der DDR macht; also stärker kontextualisieren, in die politischen Zusammenhänge einbetten. Es ist natürlich jedes Mal von Neuem schwierig, den Weg von der Florena Cremedose oder vom Hühnchen-Eierbecher zur kommunistischen Diktatur zu zeichnen. Aber es ist machbar. Und ich denke, die Besucher lassen uns nicht im Stich, die sind nach wie vor mächtig interessiert und kommen zuhauf.

Interview: Clemens Maier-Wolthausen und Katharina Barnstedt, 17. Mai 2018, DDR-Museum in Berlin

Zitierweise: „Es wäre traurig, wenn man mit 17 Jahren nicht die Illusion hätte, die Welt verbessern zu können.“ Interview mit Stefan Wolle am 17. Mai 2018 im DDR-Museum in Berlin, in: Deutschland Archiv, 8.6.2018, Link: www.bpb.de/270038

Dr., geb. 1950; Studium der Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1972 Relegation aus politischen Gründen. 1976–1989 Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR, 1990 Mitarbeiter des Komitees für die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit, 1998-2000 Referent bei der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, danach freier Autor, zeitweilige Mitarbeit im Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin. Seit 2005 wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums Berlin.