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Die Inseln des Verschweigens | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? 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Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". 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Die Inseln des Verschweigens Strittmatters Erinnerungsbuch "Grüner Juni" und der Krieg auf den Zykladen

Werner Liersch

/ 16 Minuten zu lesen

Obwohl Griechenland für DDR-Bürger ein unerreichbares Land war, zeichnete Erwin Strittmatter im "Grünen Juni" ein Bild aus blauem Meer und Sonnenschein. Der Grund war nicht touristisch. Strittmatter übermalte seine Kriegsvergangenheit in der Ägäis.

I. Gefangen in Legenden

Der Strittmatter der späten Jahre begegnet vielfach verdüstert und voller Skepsis gegenüber allen großen Projektionen. Es wird Teil seines Rückblicks auf das eigene Leben sein. Sozial bestimmten es zwei große geschichtliche Phänomene. Die NS-Zeit mit dem Krieg. Der "Neuanfang" mit dem DDR-Sozialismus.

Dem DDR-Sozialismus ist Erwin Strittmatter im Laufe der Jahre kritisch begegnet. Er schreibt sich ihm gegenüber nicht in einen Unbeteiligten um. Anders der Krieg. Ihn neutralisiert er sich in den biografischen Bekundungen mit einer Rolle am Rande. Im Roman öffnet sich die Tür der "Wandlung" und einer Bekenntnisrhetorik, die allerdings auf die literarischen Figuren beschränkt blieb. Einer der, es anders hielt, war Franz Fühmann. Die Last, die er annahm, gehört zu dem, das ihn erdrückte.

Strittmatter richtete sich in Legenden ein. Sie zeichnet ein weiter Abstand zur Realität aus und sie gewannen eine Macht, die der Autor nicht brechen konnte und wollte. Das Erinnerungsbuch von 1985 "Grüner Juni" bot die Chance, sich von der Erpressung durch die Vergangenheit durch ihre wahre Darstellung zu befreien. Strittmatter entschied sich, den Weg neuer Legenden zu gehen. Sie reichten so tief, dass er noch im September 1993, wenige Monate vor seinem Tode im Januar 1994, die Anmutung einer "konsequenten", aus der Arbeiterbewegung stammenden Antikriegshaltung, samt der Feststellung des Interviewers, "gegen Ende des Krieges desertiertest du von der Wehrmacht", ohne die leiseste Korrektur entgegennahm. Strittmatter erzählte nicht einfach sich selbst. Nach Lage der Dinge erzählte er seinem Publikum deutsche Zeitgeschichte.

Die angebliche Desertion Strittmatters war mehr als fragwürdig und die behauptete Zugehörigkeit zur "Wehrmacht" ein Versteck der tatsächlichen Kriegsvergangenheit. Strittmatter war zwischen 1941 und 1945 Angehöriger der Ordnungspolizei, des Polizeibataillons 325, des SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18 und der Film- und Bildstelle der Ordnungspolizei gewesen, wie im Jahr 2008 publik wurde. Die Formationen hatten sich schwerer Kriegsverbrechen in Slowenien, auf dem Balkan und in Griechenland schuldig gemacht.

Die zwei Jahre zuvor im August 2006 bekannt gewordene Mitgliedschaft von Günter Grass in der Waffen-SS löste eine begrenzte Diskussion aus, dann fand sie ihren angemessenen Platz in seiner Biografie. Die Affäre sagte wenig Neues über den Staat aus, in dem Grass geschwiegen hatte. Anders der Fall Strittmatter. Als Teil der festgefügten antifaschistischen Ikonografie der DDR, stellte er Fragen, die zu den umgangenen gehörten. Den charakteristischen DDR-Abstand zwischen Schein und Sein initalisierte der Fall Strittmatter in einer literarischen Variante.

Im Mai 1959 schrieben eine Kommission des SED-Zentralkomitees und der Autor eines der wichtigsten Kapitel dieser Geschichte. Die Kommission beriet hinter verschlossenen Türen über Strittmatters "Einsatz als 1. Sekretär des Schriftstellerverbandes". Der Kandidat hatte ihr nur einen sehr begrenzten Einblick in seine wirkliche Kriegsvergangenheit gegeben, allgemein Einsatzorte wie "Oberkrain" oder die "Cykladeninsel Naxos" genannt und war so auch mit seinem militärischen Status umgegangen. Zwar war er im April 1941 zur "Schutzpolizei" eingezogen worden und als "Reservist" zum Polizei-Bataillon 325 gekommen, doch das Schlüsselwort "Ordnungspolizei" fehlte ebenso wie die Tatsache, dem "SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18" angehört zu haben. Die Partei ließ es dabei. Sie brauchte einen "Sekretär". Praktisch parallel zum konspirativen Geschehen ließen Partei und Autor einen jungen Kollegen öffentlich in die Phrasen laufen. Im Juli 1959 feierte er in der Zeitschrift des Schriftstellerverbandes "Neue Deutsche Literatur" überschwenglich beider Schmuckansichten.

"Bevor es eine Deutsche Demokratische Republik gab, kannte niemand den Namen Erwin Strittmatter in der Literatur. Heute ist Erwin Strittmatter zweifacher Nationalpreisträger, Vizepräsident und 1. Sekretär des Deutschen Schriftstellerverbandes. Die Auflagenziffer seiner Bücher in unserer Republik hat bald eine halbe Million erreicht [...].

Die braunen Machthaber und ihren Krieg haßte er. Dennoch, als sie ihn in die Soldatenuniform steckten, marschierte er in ihren Krieg mit Schopenhauer und Rilke im Tornister, mißmutig und ratlos. Noch immer hatte er tausend Fragen und wenig Antworten. Sie führten dazu, daß er schließlich desertierte.

Als das Volk aus dem Krieg getaumelt kam, verführt und aus allen Wunden blutend und ohne Hoffnung, da tat nichts bitterer not als: Brot und Wahrheit [...].

Von Zeit zu Zeit unternimmt Erwin Strittmatter längere Reisen durch die Republik, um zu erfahren, welche Probleme die Menschen in anderen Orten bewegen. Ohne diese Beziehung zum Leben der Arbeiter und Bauern, ohne die aktive Teilnahme an ihrem Leben könnte Strittmatter unsere Gegenwart nicht gestalten."

II. Spurentilgung

Mehr als zwei Jahrzehnte später war die lebensgeschichtliche Legende zum festen Bestandteil eines Werkes geworden, das sich den Anschein persönlicher und zeitgeschichtlicher Wahrhaftigkeit gab. In diese Rolle war es nicht irgendwo eingetreten. Der Ort war das Land, das die Verbrechen der NS-Zeit, den Zweiten Weltkrieg, den Holocaust verantwortete. Ihr Ausmaß hatte Adorno und Celan zweifeln lassen, ob ein "Schreiben nach Auschwitz" überhaupt möglich sei. Die Holocaustüberlebende Ruth Klüger formulierte eine Alternative. Sie schien ihr in der nichts aussparenden Wahrheit zu liegen. Ihr Essay "Fakten und Fiktionen" ging Konsequenzen für das Erzählen nach. In diesem Bereich herrsche ein besonders sensibles Verhältnis zwischen dem geschichtlichen Fakten und dem Erzählen. Der Einwand: "So war es nicht, hier stimmt etwas nicht!", erscheine hier zu unrecht naiv. Er wiege in diesem Fall schwerer. als bei sonstigen historischen Fiktionen. Ruth Klügers Diktum: "Wer über Wirkliches schreibt, kann sich nicht über Wirkliches hinwegsetzen."

In dieses Umfeld trat Strittmatters mit dem autobiografisch gehaltenen Text "Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte" 1985 ein. So weit wie hier hatte er sich bisher an keiner anderen Stelle in die lebensgeschichtliche Darstellung seiner Kriegszeit begeben. Passagenweise wechselte er die Perspektive und spiegelte sich in einem Alter Ego "Esau Matt". Strittmatter wurde verstanden, wie er verstanden werden wollte. Der Literaturkritiker Rulo Melchert bestätigte den autobiografischen Anspruch: "Diese Nachtigall-Geschichte [...] schließt Lücken in der Gesamtdarstellung eines Lebens, das an Gestalten wie Stanislaus Büdner und Esau Matt oder auch nur an einen Ich-Erzähler, der sich mit Namen nicht zu erkennen gibt, gebunden ist, in denen wir mit gutem Recht zu einem großen Teil Erwin Strittmatter selbst vor uns haben".

Die Stasi nahm das Anliegen auf ihre Weise entgegen. Sie notierte aus einem Gespräch zwischen dem DDR-Kulturminister Hans-Joachim Hoffmann und dem Autor im März 1985: "Strittmatter sei bezüglich seines neuen Manuskriptes zu keinerlei Kompromissen bereit [....] Strittmatter betonte, daß er dabei sei, sein Leben in der Reihe der 'Nachtigallengeschichten' – zu denen auch der 'Grüne Juni' gehöre, memoirenhaft aufzuarbeiten[,] und dabei könne er nichts anderes schreiben, als was er erlebt hat."

Das Kriegsende sieht Strittmatter im "Grünen Juni" in der "Gegend" des südböhmischen Oberplan in der Rolle eines Deserteurs. Er habe mit anderen Einwohnern des Ortes im Mai 1945 die weiße Fahne auf dem Kirchturm aufgezogen, sollte aber nach dem Einmarsch der Amerikaner "dann doch noch erschossen werden". Von Strittmatters Kriegseinsatz zwischen 1941 und 1945 werden die Septemberwochen 1943 in der griechischen Ägäis behandelt. "Bisher hatten die Italiener, die Verbündeten Hitlers, die Ägäischen Inseln besetzt gehalten [...]. Die Männer unseres Bataillons werden ziemlich vereinzelt auf die Inseln verstreut". Strittmatter wird auf Ios "abgesetzt", wo er einige Wochen allein ist, nachdem zwei Kameraden in englische Gefangenschaft geraten sind. Den Rahmen des Geschehens bilden die sozialen und familiären Verhältnisse, die der Kriegsheimkehrer im Juni 1945 im thüringischen Heimatort "Grottenstadt" vorfindet. Nahezu keine der Kriegsschilderungen des "Grünen Juni" entspricht der angekündigten "Wahrheit". Wo immer Recherche die Darstellungen hinterfragt, brechen die Bilder zusammen.

Die Quellen aus dem südböhmischen Wallern, wo sich Strittmatter im Mai 1945 befindet, kennen weder den vorgeblichen Deserteur noch seine Beteiligung am Hissen der weißen Fahne auf dem Kirchturm.

US-Soldaten bei der Bergung von Leichen eines Todesmarsches jüdischer KZ-Insassinnen in Wallern (Südböhmen). (© Quelle: USHMM, Courtesy of National Archives and Record Administration.)

Die kryptische Behauptung, dass er in Wallern "dann doch noch erschossen werden sollte", die sein Biograf Günther Drommer als Racheakt von belgischen Zwangsarbeitern fortschreibt, ist ohne jegliche zeitgeschichtliche Basis. Es endet aber zu gleicher Stunde in Wallern ein Todesmarsch jüdischer KZ-Insassinnen, auf dessen Schlussetappe noch einmal 96 Frauen umkommen. Das Ereignis, das alle Einwohner des kleinen Ortes in Beschlag nimmt, kommt bei Strittmatter mit keinem einzigen Wort vor, obwohl die Amerikaner die Bewohner zur Bergung der Leichen und zur ausnahmslosen Teilnahme an ihrer Beisetzung zwangen. Alle konkreten Umstände des Kriegsgeschehens sind im "Grünen Juni" weitgehend anonymisiert, die Vorzeichen ausgetauscht, eine Art Spurentilgung beherrscht die geglättete Szene und das Vorbeischreiben an ihren Abgründen. Der "Soldatenstand", aus dem der Autor sich "entlassen" hat, ist namenlos, Wallern zu einem Ort in der "Gegend von Oberplan" ohne jegliche Vorstation geworden. Die wäre allerdings die "Film- und Bildstelle der Ordnungspolizei in Berlin" gewesen, in der Strittmatter seit dem Spätherbst 1944 tätig war und die ihre Bestände Anfang 1945 in das Wallern nahe Bischofteinitz verlagerte, wo sie rechtzeitig vor der Kapitulation der Vernichtung anheimfielen.

Bewohner von Wallern (Südböhmen) bei der Bestattung von Opfern eines Todesmarsches jüdischer KZ-Insassinnen. Zu der Bergung und Bestattung der Toten mussten die Einwohner von US-Soldaten gezwungen werden. (© USHMM, Courtesy of National Archives and Record Administration.)

Von den Personen des Umfeldes in Wallern wird nur eine Bäuerin erwähnt, die ihn versteckt haben soll. Biograph Drommer nennt eine mehr, Hein Bethmann, "der begabte Maler", der in Wahrheit ein "SS-Kriegsberichter" ist, der in der Zeitschrift "Die Deutsche Polizei" plumpe Propagandazeichnungen veröffentlicht. Wallern ist nicht der erste Ort, der Bethmann und Strittmatter zu gleicher Zeit sieht. Strittmatter nimmt im September 1943 als Angehöriger des III. Bataillons des SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18 an der Besetzung der Zykladen teil, die sich über Andros entfaltet, wo die Polizeigebirgsjäger in blutige Kämpfe verwickelt werden. Dort ist auch Bethmann zu finden.

III. SS-Polizei-Gebirgsjäger auf den Zykladen

Parallel zu den Operationen läuft eine Propagandaoffensive. Das an allen Fronten zurückweichende NS-System will gerade im Fall der "wortbrüchigen" Italiener seine Stärke demonstrieren. Kriegsberichter Bethmann zeichnet eine Bilderfolge kämpfender und siegender Polizeigebirgsjäger. Die Zeitschrift "Die Deutsche Polizei" veröffentlicht eine im Kampflärm schwelgende Reportage des Polizeileutnants Fritz Priller "Der Kampf um die Insel A. [Andros] in der Ägäis". Die Scherl-Illustrierte "Die Woche", die ihrer Kriegsberichterstattung immer etwas "Kultur" beimixt, wartet mit einer Serie auf, die so tut, als gehe es auf den Inseln darum, die Antike in den Besitz eines Reisebüros zu nehmen. Den Bildbericht über die Besetzung von Naxos kommentiert der Kriegsberichter Steinmetz in der "Woche": "Das Eiland der Ariadne. Polizeigebirgsjäger kommen im Hafen von Naxos an, der Insel in der Ägäis, wo nach der griechischen Sage Ariadne, die Tochter des Königs Minos, von Theseus verlasse wurde. Die Hauptstadt gleichen Namens hat mit ihren weißen Häusern und engen Gassen orientalisches Gepräge".

In sorgfältigem Abstand zur Einsatzgeschichte der SS-Polizei-Gebirgsjäger ist Strittmatter im "Grünen Juni" bei der sich im August 1943 abzeichnenden Kapitulation der Italiener auf "Urlaub". Die "Truppe" wird vom Polarkreis nach Griechenland verlegt, er muss ihr "nachreisen". Es gibt keine Eroberung der Zykladen. "Alsbald bin ich in der Inselwelt". Der einzige Konflikt, der mit der Ablösung der italienischen durch die deutsche Besatzung verbunden ist, spielt unter den Inselbewohnern. "Die griechischen Inselfrauen liebten die italienischen Soldaten, wie die finnischen Frauen die deutschen Soldaten liebten. [...] Es war viel Weinens unter den Inselfrauen, als die italienischen Soldaten abzogen und die deutschen Soldaten anrückten." Strittmatter pflegt auf Ios freundlichen Umgang mit dem Inselbewohner Kostas und sucht das Grab Homers, er scheidet von Kostas als Freund. Am Ende wird er von einem deutschen Schiff nach Naxos geholt. Die Kampfeinsätze von deutscher Marine, Wehrmacht und Angehörigen des SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiments übertünchen Inselidyllik und Griechenlandblau. Über den Autor spannt sich der "der homerische Himmel, und der ist blau und hoch und das Meer ist blau und durchsichtig, und an den Abenden leuchtet es." – "Hier kommt ein Tag nach dem andern [...] aus dem Meer und geht in das Meer".

"Welt tut sich auf", empfand der Kritiker Rulo Melchert beim Erscheinen des Textes, "Wirklichkeit und Mythos vermischen sich, das Erzählen ist durchstrahlt von Licht, man ist ergriffen und belächelt nichts." Der "Grüne Juni" setze die Bemühungen fort, "das Ich eines unverwechselbaren Lebens, eines Menschen- und Schriftstellerlebens, wie es uns Erwin Strittmatter vorlebt, in all seiner Widersprüchlichkeit schonungslos und ehrlich hinzustellen, daß wir uns daran reiben und messen können ..."

Propagandapostkarte: Landung des 18. SS-Polizeigebirgsjägerregiments auf Andros. Zeichnung von Hein Bethmann. (© Archiv Roland Pfeiffer, Soest.)

Natürlich kannte der schonungslos ehrliche Autor, der aus dem Nichts zu seiner Truppe stieß, um alsbald in der Inselwelt zu sein, die Wahrheit. Das SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiment 18 traf Mitte August in Griechenland ein, um für den Fall der Kapitulation Italiens zur Verfügung zu stehen. Die Italiener hielten wichtige militärische Positionen auf dem Festland und in der Ägäis. Am 17. September 1943 wurde Strittmatters III. Bataillon aus einem Küstenverteidigungsabschnitt südöstlich von Athen, wo es seit Anfang September im Verband der 11. Luftwaffenfelddivision eingesetzt war, herausgelöst und dem Befehl des Kommandierenden Generals Attika unterstellt. Am Abend des 22. September nahm das III. Bataillon mit drei Kompanien und dem Bataillonsstab, in dem Strittmatter nach seinen Bekundungen die Funktion eines "Schreibers" ausübte, auf Minensuchern Kurs auf Andros, dessen italienischer Kommandant die Übergabe abgelehnt hatte.Bei der Landung in den frühen Morgenstunden des 23. im Hafen von Kastron wurden die SS-Polizeigebirgsjäger mit heftigem Feuer empfangen, die Lage war heikel. Der Kommandeur des SS-Polizeigebirgsjäger-Regiments 18, SS-Obersturmbannführer Hermann Franz, beklagte später, das sich auf den Schiffen nur geringe Kräfte befunden hätten, darunter der "Btl. Stab", wo der Platz des Batailonsschreibers und Kriegstagebuchführers war, den Strittmatter nach seinem Bekunden einnahm. Am 24. erhalten die Deutschen über See Verstärkungen. Es gibt langwierige blutige Kämpfe. "Während sich fast alle italienischen Inselbesatzungen der Zykladen der deutschen Wehrmacht anschlossen, steht der Inselkommandant auf A. zur verräterischen Badogliotruppe. Um A. zu nehmen, wurde das SS-Polizeigebirgsjägerbataillon dem Flottilenchef dieses Bereichs unterstellt. [...] Salvenartig heulen die Granaten von den Schiffen über die Mole hinweg, sie detonieren in Häusern, zerschlagen das italienische Kommandogebäude und ermöglichen den Landungsbooten den Hafen anzulaufen. Und dann ist es geschafft! A. ist unser! SS-Polizei-Gebirgsjäger haben diese wichtige Insel, die gesamte Zykladenwelt beherrscht, genommen", triumphierte Polizei-Reporter Fritz Priller.

IV. Ägäische Phrasen

Im "Grünen Juni" gibt es alle diese Ereignisse nicht. Die bereinigte Szene schafft Platz für hochfliegende Interpretationen. Der vernebelte Krieg drängt sich den alternativlosen Rezensenten als poetische Leistung auf. Dem Germanisten Klaus Werner begegnet "der Umstand, daß sich oberhalb des Berichteten eine schwer zu benennende Atmosphäre erhält, die das Tatsächliche in einen Schwebezustand überführt, es von seinen zeitgeschichtlichen Kontexten gleichsam befreit: Es wird auf eine Ebene gehoben, auf der sich irdisches Leben und Menschen-Zeit plötzlich mit Welten-Raum und Universalgefühl verknüpfen". Die Literaturkritikerin Angelika Griebner überschrieb ihre Rezension "Der blaue Vogel Poesie" und empfand "ein Gefühl, eine Stimmung, die nur schwer zu benennen ist. Vielleicht ist es das, was Erwin Strittmatter herbeizuzaubern sucht in seinen Nachtigall-Geschichten, diesen seltsamen Schwebezustand zwischen Wachen und Träumen ..." Der "Grüne Juni" läutert den ägäischen Kampfeinsatz Strittmatters in den chronischen Klischees von Land und Leuten zu einsamen Inselwochen in mediterranen Ambiente. Bei Werner bleibt über das Militärabenteuer zurück, "wie Krieg, zweiter Weltkrieg, stillzustehen scheint und ein zur Vernichtung anderer bestellter Soldat der Dinge inne wird, die ewig und unverrückbar sich selbst meinen."

Propagandapostkarte: Kämpfe des 18. SS-Polizeigebirgsjägerregiments auf Andros. Zeichnung von Hein Bethmann. (© Archiv Roland Pfeiffer Soest)

Strittmatters Zykladeninsel hieß Naxos. Die blutige Zwischenstation Andros. Von der eine Schlüsselstellung einnehmenden Insel fächerte sich die Invasion auf. Am 27. September erging an die 12. Küstenschutzflottille Attika der Befehl, die begonnene "Bereinigung" der Zykladen-Inseln von italienischen Truppen und Badoglio-Anhängern fortzusetzen. Diese Aktion sei durchzuführen mit dem 3. Bataillon des SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiments. Am 12. Oktober wurde Naxos besetzt. Am 11. November wurde die am Rand der Zykladen liegende Insel Ios erreicht und von dort am Abend des 27. durch den "Kampfgruppenführer Süd" an den italienischen Inselkommandanten von Santorin der Funkspruch gerichtet, die Insel Santorin zu übergeben. Falls nicht innerhalb einer Stunde die Zusage eingehe, werde die Insel von See und aus der Luft angegriffen, worauf die Kapitulation erfolgte und am nächsten Tag ein deutscher Marineverband Santorin anlief.

"Wir werden zu dritt auf der Insel Ios abgesetzt", behauptet Strittmatter im "Grünen Juni". Tatsächlich wurde Strittmatters auf Naxos stationiert, das der "Grüne Juni" nur beiläufig erwähnt. "Ich kam auf die Zykladeninsel Naxos", erteilt er in der ZK-Akte Auskunft. Der Tausch machte Sinn. Für die Inszenierung eines Krieges ohne Krieg eignete sich das kleine Ios ungleich besser als die Hauptinsel Naxos. Ios gab die brauchbarere Kulisse für eine angebliche ägäische Robinsonade ab. Auf Ios verliert sich nach kurzer Zeit die Beteiligung am Krieg auf den Zykladen, denn "am zweiten Tag unserer Inselzeit reißt die Funkverbindung ab. Wir haben keinen Kontakt mehr mit den deutschen Eroberern und Herumtreibern". Schließlich kommt Strittmatter auch mental als Beteiligter nicht mehr in Frage, er verliert das "Zeitgefühl" und muss rechnen, wenn er sich ins Bewusstsein bringen will, "wieviele Wochen ich nun schon auf der Insel lebe". Die erfüllt eine Don Camillo- und Peppone-Geschichte, mit dem Soldaten als Camillo und dem Fischer Kostas als Peppone. Sie geht gut aus: "Kostas und ich scheiden als Freunde". Von Naxos weiß Strittmatter in der ZK-Akte weniger Einträchtiges zu berichten: "Auf Naxos hatte ich den ersten Kontakt mit gr[iechischen] Kommunisten. Es waren, wie ich heute weiß, keine klaren Genossen. Sie erwarteten ihr Heil von England und seiner 'Demokratie'".

V. Inseln der Strittmatter-Legende

Die Strittmatter-Legende speiste der "Grüne Juni" aus der Strittmatter-Legende. Die Wortmeldungen der Rezensenten spiegeln die Wirkungen auf das kollektive Strittmatter-Gedächtnis in der DDR. Der Kritiker Klaus Werner unterlag dem beklemmenden Irrtum, "erlebte Wirklichkeit" stehe vor dem Leser auf. Strittmatter lasse Esau Matt "ein durch nichts verbogenes Sehen ausbilden, das luzide Abbilder von Wirklichkeit beschert und eine Realität vor uns hinstellt, die sich in mehrfacher Bedeutung des Wortes selbst beleuchtet: 'Die Stadt Ios glänzt weißer als die Sonne ...'" Der Kritiker Rulo Melchert fand: "Er will, wenn er erzählt, nichts verschweigen oder vertuschen, schönfärben ein Stück seiner und unser aller Vergangenheit und Geschichte. Anders ist der Realismus, wie er Erwin Strittmatter vorschwebt und wie er unserer Literatur wesenseigen ist, nicht als Kunstleistung zu erreichen".

Entlang des "Grünen Juni" erzählte Strittmatter den Deutschen einen verträglichen Krieg in der Ägäis. Im Schattenwurf dieser Kunstleistung verschwand die eigene Rolle. Der Dortmunder Historiker Ralph Klein, der in einer umfangreichen Untersuchung die Geschichte des SS-Polizei-Gebirgsjäger-Regiments 18 aufarbeitete, urteilte ohne Umschweife, Strittmatter habe seine Kriegserlebnisse literarisch verarbeitet, "ohne seine Zugehörigkeit zu diesem außerordentlichen Polizeiregiment zu nennen oder das konkrete Kriegsgeschehen zu beschreiben – ganz im Gegenteil. So schilderte er beispielsweise die Besetzung der Zykladen durch das III. Bataillon, zu dem er gehörte, als Postkartenidylle mit blauem Meer, schönem Wetter, leckeren Wein und attraktiven Frauen."

Das Niederlausitzer Heidemuseum in Spremberg eröffnete im November 2010 eine neue Dauerausstellung über Erwin Strittmatter. Auf einer Karte Europas waren die Zykladen, wie die anderen Kriegsorte Strittmatters, nichts anderes als kleine weiße Reiter. Was da geschah, blieb anonym. Hitlers Polizei ohne Einordnung. Das Heidemuseum im Schweigen über seinen Krieg begriffen, wie Strittmatter über ihn schwieg. Hier trägt Strittmatter noch immer Wehrmachtsuniform. Die Frage, welches Wissen die Ausstellung jungen Menschen vermittle, wies der Museumsleiter in einem Interview, als ihn nicht betreffend, an die Schule zurück. In dieser Perspektive gehört die Berliner Ausstellung der Deutschen Hochschule der Polizei und des Deutschen Historischen Museums "Ordnung und Vernichtung – Die Polizei im NS-Staat" gewiss einer anderen Zivilisation an. Allerdings ist man auch zu Kommentaren im Niederlausitzer Heidemuseum fähig, wie vielen Zurückweisungen der Kritik an der Rolle Strittmatters zeigen. Und auch zu musealer Sorgfalt. In einer in die Wand eingelassenen Glasvitrine prangen die Orden und Ehrenzeichen des Autors aus der DDR.

Im Juni 2010 schon hatte sich der Spremberger Erwin-Strittmatter-Verein zum Geburtstag des Autors in diesem Geist ein finales Geschenk gemacht. Er befand über Geschichte per Vereinsbeschluss: "Der Erwin-Strittmatter-Verein hat die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Schriftstellers für beendet erklärt. Es gebe keine weiteren Untersuchungen zur Rolle Erwin Strittmatters im Zweiten Weltkrieg, sagte am Montag die stellvertretende Vorsitzende Renate Brucke nach einer Mitgliederversammlung des Vereins in Spremberg. Es lägen keine neue Erkenntnisse vor, die ausgewertet werden müssten. Der Vorgang sei für den gegenwärtig 141 Mitglieder zählenden Verein erledigt. Der Verein wolle sich jetzt wieder seinen eigentlichen Aufgaben und den Werken Erwin Strittmatters (1912–1999) widmen." Frau Brucke berief sich dabei auf die ebenso freigiebig wie freihändig ausgestellten Persilscheine Günther Drommers in seiner dritten Strittmatter-Biografie "Erwin Strittmatter und der Krieg unser Väter".

Die 2008 beginnende Debatte nannten die Bochumer Historiker Silke Flegel und Frank Hoffmann symptomatisch "für die Diskussion um das Erinnern an deutsche Diktaturen".

Fussnoten

Fußnoten

  1. Achim Roscher, Lebensmuster Zehn Gespräche, Das Erleben des Augenblicks in der Tiefe, Berlin, 1995, S. 121.

  2. Vgl. Karl Corino, Im Dickicht des Südostens, in: Frankfurter Rundschau, 4.8.2008.

  3. Werner Liersch, Erwin Strittmatters unbekannter Krieg, in: FAS, 8.6.2008, S. 28.

  4. BArch, DY 30/IV 2/11/V/5185.

  5. Helmut Hauptmann,Wie Erwin Strittmatter Schriftsteller wurde, in: NDL, 7/1959, S. 122ff.

  6. Ruth Klüger, Gelesene Wirklichkeit Fakten und Fiktionen in der Literatur, Göttingen 2006.

  7. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985.

  8. Rulo Melchert, Grüner Juni, in: Sonntag, 36/1985.

  9. BStU, MfS HA XX ZMA 4191, S. 117f.

  10. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985, S. 83.

  11. Herwig Zahorka, Archiv Werner Liersch, Berlin 2009.

  12. Günther Drommer, Des Lebens Spiel, Berlin 2000, S. 61.

  13. Vgl. Werner Liersch, Das amerikanische Zeugnis, in: FAS, 3.2.2008, S. 27.

  14. Günther Drommer, Des Lebens Spiel, Berlin 2000, S. 61.

  15. Auf der Insel Kefalonia werden 5.200 sich gefangen gebende Italiener erschossen.

  16. Fritz Priller, Der Kampf um die Insel A. in der Aegäis, in: Die Deutsche Polizei, 3–4/1944, S. 28.

  17. Die Woche, 50/1943, S. 8.

  18. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985, S. 83.

  19. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985, S. 83 u. 99.

  20. Rulo Melchert, Grüner Juni, in: Sonntag, 36/1985.

  21. Hermann Franz, Gebirgsjäger der Polizei. Polizei-Gebirgsjäger Regiment 18 und Polizei-Gebirgs-Artillerieabteilung 1942–1945, Bad Nauheim 1963, S. 99.

  22. Fritz Priller, Der Kampf um die Insel A. in der Aegäis, in: Die Deutsche Polizei, 3–4/1944, S. 28.

  23. Klaus Werner, Arkadien im Nachkrieg Erwin Strittmatters Erzählung 'Grüner Juni'. DDR-Literatur '85 im Gespräch, Berlin/Weimar 1985, S. 241.

  24. Angelika Griebner, Der blaue Vogel Poesie, in: Junge Welt, 11.10.1985.

  25. Klaus Werner, Arkadien im Nachkrieg Erwin Strittmatters Erzählung 'Grüner Juni'. DDR-Literatur '85 im Gespräch, Berlin/Weimar 1985, S. 242.

  26. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985, S. 83.

  27. BArch, DY 30/IV 2/11/V/5185.

  28. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985, S. 85.

  29. Erwin Strittmatter, Grüner Juni. Eine Nachtigall-Geschichte, Berlin/Weimar 1985, S. 99 u. 104.

  30. BArch, DY 30/IV 2/11/V/5185.

  31. Klaus Werner, Arkadien im Nachkrieg Erwin Strittmatters Erzählung 'Grüner Juni'. DDR-Literatur '85 im Gespräch, Berlin/Weimar 1985, S. 244 u. 243.

  32. Rulo Melchert, Grüner Juni, in: Sonntag, 36/1985.

  33. Wolfgang Schulte (Hg.), Die Polizei im NS-Staat, Beiträge eines internationalen Symposiums der DHP Münster, Frankfurt a. M. 2009, S. 201.

  34. Regionalmagazin des ORB (TV), 14.11.2010.

  35. ddp, 28.6.2010.

  36. Günther Drommer, Erwin Strittmatter und der Krieg unser Väter, Berlin 2010, S. 136f. – Das frühere Verschweigen der prekären Militärbiografie ersetzt eine affirmative Erzählung, die sich mit Behauptungen ohne Quellennachweis und manipulativen Bezügen den Anschein von Realität gibt. Pars pro toto die angebliche Desertion. "Oberleutnant" Bethmann habe bei der Auslagerung der "Film- und Bildstelle der Ordnungspolizei" (Orpo) Reiseformulare 1945 so verfälscht, dass die Mitarbeiter Bethmann und Strittmatter als Deserteure geschützt waren. Drommer versagt allerdings bereits vor Bethmanns Identität. Der SS-Kriegsberichter fungiert als "Hein Bethmann, der begabte Maler". Den in der Forschung nicht belegten Weg der aus Berlin verbrachten Bestände, die im Mai 1945 in Bischofteinitz verbrannt wurden, entfaltet Drommer frei fabulierend als tatsächliches Wissen. Das Dokumentationszentrum der Orpo wird verharmlosend zum "Polizeiarchiv". Die Zeitzeugin Anna Sauheitel, bei der sich Strittmatter im Mai 1945 im böhmischen Wallern aufhielt und für die er kein Deserteur war, entmündigt Drommer im Interese seiner Zielvorgaben kurzerhand und dreht ihr das Wort im Munde um: "sie bestreitet [ ... ] zeitlebens, was sie ganz genau weiß: Sie hat deutschen Deserteuren geholfen."

  37. 44Frank Hoffmann/Silke Flegel, Autobiografie und Dichtung. Die Sommerdebatte um Erwin Strittmatter, in: DA 42 (2008) 6, S. 973–979, hier 973.

Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, Berlin.