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Spiegelung der Projektpräsentationen: Petra Lutz | Kulturelle Bildung | bpb.de

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Spiegelung der Projektpräsentationen: Petra Lutz

Petra Lutz

/ 3 Minuten zu lesen

Wer wird erreicht? Bringen Ortswechsel Perspektivwechsel? Wieviel Engagement braucht es? Steht Engagement vor Ort einem stärkeren allgemeinen politischen Engagement im Weg? Diese Fragen stehen im Fokus der Praxis-Spiegelungen von Petra Lutz, Referentin bei der Berliner Sentaskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten.

Wer wird erreicht?

Das ist aus meiner Sicht eine Grundfrage, egal ob kulturelle oder politische Bildung: Werden immer nur die Gleichen erreicht, die Interessierten, diejenigen, die sich bereits engagieren und gesellschaftlich beteiligen? Oder werden tatsächlich "neue" Zielgruppen erreicht, also solche, die für Bildungsangebote erst erobert werden müssen? Bei manchen der vorgestellten Projekte war das klar, weil es sich zum Beispiel um Schulgruppen handelte - wobei auch da zu fragen ist von welchen Schulen -, bei anderen ist es mir nicht ganz klar.

Wer wird zum Beispiel von den Citizen Art Days erreicht? Wer macht da mit? Finden wirklich neue Begegnungen statt oder bilden sich dabei Gruppen, die sich in ähnlicher Form auch auf anderen Wegen zusammenfinden könnten?

Unter diesem Gesichtspunkt fand ich interessant, was Laura Bruns von dem Züricher Skatepool erzählt hat - dass am Anfang die Skater da waren, die den Skatepool gebaut haben, und dann Kinder und Jugendliche dazu kamen und mitgemacht haben, selbst angefangen haben zu skaten, von den Skatern einbezogen wurden, Dinge beigebracht bekamen. Hier kamen tatsächlich Menschen zusammen, die sich sonst nicht kennengelernt hätten, mit heterogenen Hintergründen. Die Frage wäre: Wie kann man solche Prozesse befördern? Kann man sie initiieren oder müssen sie sich wie von selbst ergeben?

Man könnte aus einigen Projekten, die vorgestellt wurden, vielleicht die Annahme ableiten, dass schon so etwas Simples wie ein Ortswechsel es erleichtert, unterschiedliche Gruppen zu erreichen. Der Collini Social Club hat in Mannheim gezielt unterschiedliche Orte aufgesucht, um ganz unterschiedliche MannheimerInnen zu erreichen, und wenn ich es richtig verstanden habe, hat es geklappt, und es wurden tatsächlich zum Beispiel in Vororten andere Diskussionen geführt als in der Innenstadt, mit jeweils anderen Ergebnissen. Es wäre dann natürlich noch die Frage, ob man die unterschiedlichen Gruppen auch in eine gemeinsame Diskussion bringen kann.

Ortswechsel bringen Perspektivwechsel

Schlagend fand ich auch, wie einfach offenbar manchmal eine neue Perspektive geöffnet werden kann - wie in dem Projekt "Spurensuche", in dem SchülerInnen aus Köln-Kalk Orte auf der andere Rheinseite erkundet haben, wobei sich herausgestellt hat, dass sie dort eigentlich noch nie richtig waren: Sie mussten also nur einmal eine Rheinbrücke überqueren, um neue Seiten ihrer Stadt zu entdecken.

Wieviel Engagement, Involviertheit und zeitlichen Aufwand sollen die Teilnehmenden der Projekte einbringen, was wird erwartet?

Dabei ergibt sich wahrscheinlich ein Zielkonflikt: Es sind ja vielleicht oft die Projekte am interessantesten, in denen Menschen sich nicht nur für zwei Stunden treffen. Aber je mehr Zeit und Energie gefordert ist, desto höher werden vielleicht die Barrieren fürs Mitmachen? Muss man sich für ein bis zwei Jahre verpflichten oder nur für eine Veranstaltung? Davon kann natürlich abhängen, wer mitmachen kann.

Vergegenwärtigung von Erinnerung, Spurensuche und Ortsbegehungen

Bei den erinnerungskulturellen Projekten interessiert mich, ob es hier bei einer reinen historischen Spurensuche bleibt - etwa mit dem Ziel ein touristisches Angebot zu schaffen - oder ob daraus auch Diskussionen entstehen, über Geschichtsdeutungen oder auch um Gegenwartsfragen. Das ist ein interessanter Aspekt beim Collini Social Club: Hier ging der Impuls von Gegenwarts- und Zukunftsfragen aus, aber um darüber ins Gespräch zu kommen, setzt das Projekt auch in der Vergangenheit an.

Direktes Umfeld versus stärkere Politisierung

Viele der vorgestellten Projekte spielen sich in der direkten Umgebung der Teilnehmenden ab, erforschen die nähere Umgebung, AnwohnerInnen gestalten den Park oder die Brache vor der Haustür, machen Urban Gardening usw. Mir leuchtet natürlich ein, dass man direkt vor der eigenen Haustür beginnt. Trotzdem stelle ich mir die Frage: Ist es das dann schon? Überspitzt gesagt: Mache ich die Politik dann nur noch in meinem Kleingarten und mit dem Ziel mein eigenes Umfeld zu optimieren – oder komme ich da auch wieder heraus? Es gibt ja auch größere Zusammenhänge. Wie ist es mit Leuten, die weiter weg sind? Oder die mir inhaltlich weniger nahe sind? Befördert das Engagement im nahen Umfeld letztlich ein allgemeineres politisches Engagement? Führt vielleicht ein Engagement für mein Umfeld weiter? Oder führt es dazu, dass ich dort verharre und mich nicht stärker politisch engagiere? Das scheint mir eine entscheidende Frage.

Fussnoten