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Arbeitsblatt Barrieren Teil 1 - Handreichungen für Pädagog*innen | Geschlechtliche Vielfalt - trans* | bpb.de

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Arbeitsblatt Barrieren Teil 1 - Handreichungen für Pädagog*innen

Katinka Kraft

/ 3 Minuten zu lesen

Die Handreichung zum Arbeitsblatt Barrieren Teil 1 gibt Anregungen zur Nutzung der Videos im Unterricht und in der außerschulischen Bildungsarbeit. Mit den Videos und dem dazugehörigem Arbeitsblatt wird ein Bewusstsein für die Erfahrungen von Barrieren in der Lebensrealität von Trans*menschen geschaffen.

Hier finden Sie die Handreichung zur Ansicht und zum Download sowie Ausdruck als PDF und als odt-Datei, so dass Sie es für Ihre Lerngruppe anpassen können.

Videoclip: Jessey: 1:17, So Satt 3:09, Mein Name ist 2:28, Personal Space 1:42
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Fächer: Sozialkunde, Deutsch, Lebenskunde, Ethik und Religion
Schwerpunkte: trans* nicht-binär, gesellschaftliche Barrieren, Diskriminierungserfahrungen
Ziele: Bewusstsein entwickeln für die Erfahrungen von Barrieren in der Lebensrealität von Trans* menschen. Erkennen, dass diese Barrieren in vielen Lebensbereichen präsent sein können. Empathie entwickeln.

Weitere Hinweise:
Es kann durchaus sein, dass es Jugendliche in der Klasse gibt, die sich in einem Prozess befinden, sich als trans* zu identifizieren. Dafür wäre es gut, wenn die Lehrkraft Informationen zu Hilfsangeboten für Schüler*innen bereitstellt. Mögliche deutschlandweite Hilfsangebote:

Jugendnetzwerk Lambda: Externer Link: www.lambda-online.de/
In & Out : Externer Link: www.comingout.de/
Mein Geschlecht: Externer Link: meingeschlecht.de

Ggf. weitere Kontakte von Vereinen recherchieren, die vor Ort angeboten werden und für Schüler*innen verfügbar machen.

In einem ersten Schritt geht es darum, ein Bewusstsein über die Lebensrealität von Trans*menschen zu entwickeln. Dafür werden zunächst Begriffe vermittelt. Dann erkennen die Schüler*innen die Barrieren, die Trans* menschen in unser Gesellschaft erleben. Sie werden zudem für den Verlust von Freiheit und Glück, der aus diesen Barrieren entsteht, sensibilisiert.

Zu Übung 1 a):

Dauer: ca. 10 Minuten
Nach der Diskussion zu den Fragen auf dem Arbeitsblatt können Sie diese Definition gegeben:

Trans* menschen fühlen sich nicht oder nicht nur dem Geschlecht zugehörig, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde; das heißt nicht automatisch, dass sie sich als Mann oder Frau fühlen – sie können sich als weder-noch, oder dazwischen/'beides' fühlen. Trans* ist ein recht junger, im deutschsprachigen Raum inzwischen verbreiteter, weit gefasster Oberbegriff für eine Vielfalt von Identitäten. Dabei dient der Stern * als Platzhalter für diverse geschlechtliche Selbstidentifizierung.

Nicht-binär ist eine Selbstbezeichnung für Menschen, die sich außerhalb der Einteilung in zwei Geschlechter verorten. Das kann bedeuten, dass sich ein Mensch weder weiblich noch männlich oder nicht ausschließlich als weiblich oder männlich versteht. Nicht-binäre Menschen können ganz unterschiedliche Selbstbezeichnungen haben, wie "genderqueer" "agender" etc. und auch neue Pronomen erfinden. In dem Trickfilm Jessey, identifiziert sich die Person als nicht-binär (deu. für eng. Wort: non-binary).
Mehr Informationen: Externer Link: http://www.nonbinary.ch/was-ist-non-binaer/

Zu Übung 1 b):

Dauer: ca. 20 Minuten
Es gibt eine Auswahl von vier Videos (Jessey: 1:17, So Satt 3:09, Mein Name ist 2:28, Personal Space 1:42 ). Es müssen nicht alle gezeigt werden. Zwischen den Videos und danach können Fragen gestellt und diskutiert werden. Es ist hier hilfreich, während des Anschauens der Videos die Schüler*innen beispielhaft auf die entsprechenden Barrieren hinzuweisen.

Mögliche Antworten

  • Es gibt keine Toilette, die der Identität entspricht (nicht-binär)

  • Geschlechtsidentität wird vom Umfeld/Eltern nicht akzeptiert

  • Äußerliche Attributen werden ständig kommentiert

  • Die Frage: Bist du ein Mann oder eine Frau? (Einordnungszwang)

  • Als krank gesehen werden, obwohl die Person nicht krank ist (Pathologisierung)

  • Der eigene Körper/Stimme (Dysphorie)

  • Nicht als das richtige Geschlecht gesehen zu werden

  • Nicht als normal gesehen zu werden

  • Sprache (falscher Name und Pronomen werden benutzt)

  • Privatsphäre wird nicht respektiert (grenzüberschreitende Fragen)

  • Verlust von Selbstbewusstsein durch Hinterfragen der Identität

Zu Übung 2:

Dauer: ca. 5 min.
Freies Schreiben ist eine Methode, die aus dem Bereich des Kreativen Schreibens stammt. Die Schüler*innen nähern sich der kreativen Methoden, die in den Videos benutzt wurden. Wichtig ist, dass Schüler*innen nicht viel nachdenken, sondern einfach drauf los schreiben. Der Stift bewegt sich also während der gesamten Schreibzeit. Schüler*innen müssen davor wissen, dass es danach keine Vorlesepflicht gibt.

Zu Übung 3:

Dauer: ca. 10 Minuten
Sollte keine*r der Schüler*innen bereit sein vorzulesen, könnte unmittelbar mit der Diskussion begonnen werden. Bezüge zu den eigenen Texten bzw. zu den Filmen sind jederzeit möglich.

Fussnoten

Weitere Inhalte

Katinka Kraft ist eine Spoken Word und Performance Künstlerin. Sie hat einen Bachelor in Kulturwissenschaften, Sozialwesen und Darstellende Kunst und einen Master in Biografischem- und Kreativem Schreiben. Sie bietet Workshops in den Bereichen Spoken Word, Poetry Slam, Kreatives Schreiben, Perfomance und Film an.

Katinka Kraft ist die künstlerische Leitung von Externer Link: Shut Up and Sign_Speak, ein Projekt, das die Zusammenarbeit zwischen tauben und hörenden Künstler*innen inszeniert sowie dem Externer Link: Projekt Gender Sender, das durch Film und autobiografisches Erzählen, Gender-Normen auf kreative, intersektionale Weise hinterfragt. Als Workshopleiterin arbeitet sie seit 2015 mit dem Externer Link: Jugendprojekt Trans Ja Und?!. Mehr Info: Externer Link: www.katinkakraft.com