Faszination und Wirkung von Computerkriegsspielen
Die Darstellung der Computerspielwelten ist im Laufe der Zeit immer realistischer geworden. Daher nahm in den letzten Jahren auch die Diskussion über die gefährdende Wirkung von gewalthaltigen Computerspielen zu.Computerspiele werden heute von Menschen aller Altersstufen gespielt. Insbesondere neue Trends wie Spiele mit Bewegungssteuerung oder Mobile Gaming sprechen neue Zielgruppen an. Das größte Interesse herrscht jedoch besonders bei männlichen Jugendlichen. Nach wie

Gewalt ist ein wesentlicher Bestandteil von Computerkriegsspielen. Die gegnerischen Parteien verhandeln nicht, sondern sie schießen. Gewaltfreie Konfliktlösungen gibt es nicht. Das Erscheinungsbild der Gewalt ist sehr stark vom Genre abhängig. In Kriegssimulationen und -strategiespielen sieht der Spieler die Auswirkungen der Gewalt (explodierende Gebäude, verwüstete Landschaften etc.) aus weiter Entfernung. Menschliche Opfer sind in der Regel nicht zu erkennen. Ganz anders in Ego-Shootern: Massenweise werden hier die Gegner

Ausschnitte aus der Dokumentation finden sich auf der DVD "Der Krieg in den Medien" in E2 – Medienprodukt Krieg? / Wissen im Detail / Computerkriegsspiel / Nutzung und Wirkung.
Gewalthaltige Computerkriegsspiele geraten immer wieder in die öffentliche Diskussion. Wenn Gewalt bei Jugendlichen Schlagzeilen macht, folgt meist unmittelbar der Ruf nach einem Verbot der sogenannten "Killerspiele". Ob und wie gewalthaltige Computerkriegsspiele wirken, ist jedoch unter Forschern höchst umstritten. Die bisherigen Forschungsergebnisse besagen, dass es keinen einfachen und allgemein gültigen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Gewaltdarstellungen und realer Gewalt gibt. Das heißt: Nicht jeder, der Computerkriegsspiele spielt, wird auch – gleichsam automatisch – gewaltsamer. Dennoch ist mit gewalthaltigen Spielen wohl ein gewisses Risiko verbunden, beim Spieler reale Gewalt auszulösen oder zu verstärken. Die alleinigen Verursacher problematischen und gewalttätigen Handelns sind die Spiele aber nicht. So ist ein hoher Konsum gewalthaltiger Medienangebote häufig umgekehrt ein Anzeichen für problematische Lebenssituationen und aggressive oder gewalttätige Rollenmodelle im Umfeld der Jugendlichen.