Jochen Oltmer
"Heimkehrlager" in der frühen Weimarer Republik
Hunderttausende von sogenannten "Grenzlandvertriebenen" – Menschen, die nach dem Ersten Weltkrieg aus den abgetretenen Gebieten des Deutschen Reiches in die territorial deutlich kleinere Weimarer Republik zuwanderten – wurden seit 1920 in "Heimkehrlagern" untergebracht und notdürftig versorgt. Hintergrund waren Überlegungen einer sehr widersprüchlichen deutschen Migrationspolitik in den 1920er Jahren, die zwar einerseits glaubte, die Zuwanderung der "Grenzlandvertriebenen" mit deutscher Staatsangehörigkeit zulassen zu müssen, andererseits aber deren Abwanderung aus den abgetretenen Gebieten zu verhindern suchte.
Mathias Beer
Lager auf der Schlotwiese – Zwang, Rückführung, Integration
Zwang, Rückführung, Integration – während der 25 Jahre seines Bestehens erfüllte das Lager auf der Schlotwiese im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen unterschiedliche Funktionen. Obwohl immer wieder seine Schließung gefordert wurde, bestand das Lager bis 1967 fort – ein geschichtsträchtiger Ort, der vielen unterschiedlichen Gruppen von Zwangsmigranten über Jahrzehnte hinweg eine notdürftige Unterkunft in der Bundesrepublik bot.
Arne Hoffrichter
Asylrecht nicht nur für Ausländer
Im Lager Uelzen-Bohldamm wurden von 1945 bis 1963 verschiedene Migrantengruppen aufgenommen und über deren Verbleib in Westdeutschland entschieden. Hier offenbarten sich die mit der deutsch-deutschen Migrationsbewegung verbundenen Probleme, auf die die Politik zu reagieren hatte. Die Aufnahmepolitik gegenüber den Zuwanderern und Flüchtlingen aus Ostdeutschland war einerseits stark beeinflusst von deren unterschiedlicher Akzeptanz bei Politikern und Bevölkerung sowie andererseits verzahnt mit ihrer Befragung zu geheimdienstlichen Zwecken.
Sascha Schießl
Das Lager Friedland – vom Provisorium zum Museum
Grenzdurchgangslager für Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, Entlassungslager für heimkehrende Kriegsgefangene, Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge – das Lager Friedland ist in seiner wechselvollen geschichte Zeuge verschiedenster Migrationsbewegungen nach Deutschland geworden. Das dokumentiert heute ein Museum.
Patrice G. Poutrus
Zirndorf und die Anfänge des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
Die Mittelfränkische Stadt Zirndorf war mehrere Jahrzehnte der Standort des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, heute Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das erklärt, warum hier lange Zeit auch das "Sammellager für Ausländer" des Bundes angesiedelt war. Heute befindet sich an gleicher Stelle die Zentrale Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (ZAE), eine von zwei Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Bayern.
Bettina Effner
Das Notaufnahmelager Marienfelde in Berlin: ein historischer und aktueller Ort der Migration
Flüchtlinge aus der DDR und Ost-Berlin, (Spät-)Aussiedler, Geflüchtete aus Syrien und anderen Teilen der Welt – das Notaufnahmelager Marienfelde in Berlin ist Zeuge historischer und aktueller Migrationsbewegungen nach Deutschland.
Länderprofile
Länderprofile Migration: Daten - Geschichte - Politik
Ein Länderprofil enthält Informationen über Zuwanderung, Flucht und Asyl sowie Integration in einem bestimmten Land. Diese Informationen bestehen aus: Daten und Statistiken, Geschichtlichen Entwicklungen, Rechtlichen und politischen Maßnahmen, Aktuellen Debatten in den Ländern.
Infografiken
Zahlen zu Asyl in Deutschland
Wie viele Menschen suchen in Deutschland Asyl? Woher kommen sie? Wie viele Asylanträge sind erfolgreich? Und wie viele Menschen werden abgeschoben? Wir stellen die wichtigsten Zahlen zum Thema Asyl und Flucht monatlich aktualisiert in einfachen Infografiken dar.