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Einsamkeit im Alter? Erwerbsmigration und der Generationenvertrag | Polen-Analysen | bpb.de

Einsamkeit im Alter? Erwerbsmigration und der Generationenvertrag

Die Erwerbsmigration, die im vergangenen Jahrzehnt in Polen deutlich gestiegen ist, führt nicht dazu, dass in transnationalen Familien die intergenerationellen Beziehungen gekappt werden. Der Generationenvertrag unterliegt zahlreichen Modifikationen, aber er wird nicht aufgelöst. Er regelt das Funktionieren des transnationalen Systems der sozialen Sicherheit. Dabei ergeben sich zahlreiche, aber gewöhnlich äußerliche Widersprüche und reale, wenn auch selten offen ausgetragene Spannungen. Traditionelle Formen gegenseitiger Unterstützung im Familienkreis, beispielsweise bei der Betreuung der älteren Eltern und der Enkelkinder, werden aufrechterhalten, gleichzeitig ermöglicht die Migration berufstätiger Kinder finanzielle und materielle Transferleistungen, die die soziale Sicherheit der in Polen lebenden Familie verbessern. Auf diese Weise wird einer allmählichen Modernisierung Vorschub geleistet und die schwach ausgeprägte institutionelle Betreuungsinfrastruktur für ältere Menschen in Polen ausgeglichen.