Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Israel und seine Beziehungen zu den Nachbarstaaten | Israel | bpb.de

Israel Editorial Annäherung an ein facettenreiches Land Eine Bewegung schafft sich ihren Staat: der Zionismus Die Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern Israel und seine Beziehungen zu den Nachbarstaaten Politisches System und Parteien Jüdisch und demokratisch? Religion und Staat in Israel Schmelztiegel oder Mosaik? Israelische Gesellschaft Der Umgang mit der Schoah Medien und Kultur Wirtschaftliche Grundzüge und Entwicklungen Die internationalen Beziehungen Israels Ausblick Zeittafel Literaturhinweise und Internetadressen Karten Impressum

Israel und seine Beziehungen zu den Nachbarstaaten

Johannes Becke

/ 15 Minuten zu lesen

Ungeachtet seiner europäischen Wurzeln ist Israel in vielfacher Hinsicht Teil der Nahostregion. Einkauf auf dem Mahane Jehuda Markt in Jerusalem 2017. (© Photothek via Getty Images)

Israel – jenseits von Orient und Okzident

Mit der Metapher des zionistischen Projekts als "Villa im Dschungel" beschrieb der ehemalige Premierminister Ehud Barak den Staat Israel als europäisch-koloniale Enklave inmitten von Chaos, Gewalt und Gesetzlosigkeit des "Orients". Das wirkmächtige Bild offenbart die orientalistisch-herablassende Sicht mancher europäisch-jüdischer Einwanderer auf die Völker und Kulturen des Vorderen Orients, die sich vom Beginn der jüdischen Wiederbesiedlung des Landes Israel (so die jüdische Perspektive) bzw. Palästina (so die arabische Perspektive) bis heute fortsetzt: Nachdem die Juden in Europa als vermeintlich "orientalisches Fremdvolk" ausgegrenzt worden waren, bot das zionistische Projekt ihnen nun die Möglichkeit der Selbstbestimmung als Selbst-Modernisierung und Selbst-Verwestlichung.

Aber das Bild von Israel als "Villa im Dschungel" trügt – der jüdische Nationalstaat ist in politischer, kultureller und nicht zuletzt religiöser Hinsicht Teil der Region geworden, auch wenn klare Unterschiede – etwa in den Bereichen des Parlamentarismus, der bürgerlichen Grundfreiheiten und der Wirtschaftsordnung – bestehen: Die zeitgenössische israelische Popmusik orientiert sich an nahöstlichen Vorbildern. Dasselbe gilt für die israelische Küche: Falafel, Hummus oder Shakshuka werden in Tel Aviv deutlich leichter zu finden sein als das klassisch osteuropäisch-jüdische Gericht "Gefilte Fisch". Der Einfluss von Armee und Sicherheitsdiensten auf Israels politische Entscheidungsprozesse liegt näher an Ägypten als an Westeuropa. Israel beherrscht und besiedelt völkerrechtlich umstrittene Gebiete (das Westjordanland) ähnlich wie die Türkei (Nordzypern) und Marokko (Westsahara). Die enge Verknüpfung von Staatlichkeit und Religionsgesetz verbindet den Staat Israel mit den meisten seiner Nachbarn.

Und in der Tat war der "Orient" (oder zumindest romantisierte Vorstellungen eines biblisch-archaischen Orients) in vielerlei Hinsicht ein Vorbild für das zionistische Projekt: Bei der Wiederbelebung der hebräischen Sprache wurde auf das eng verwandte Arabische zurückgegriffen. Europäisch-jüdische Einwanderer – besonders die Mitglieder der bewaffneten Milizen aus der Zeit vor der Staatsgründung – imitierten begeistert die Lebensart, Kleidung und Sprechweise der Beduinen und die Bezalel-Kunstakademie der Zwischenkriegszeit propagierte eine klare ästhetische Hinwendung zum Orient.

Nicht zuletzt für die vielen orientalisch-jüdischen Flüchtlinge und Einwanderer aus der arabischen Welt umfasste die "Levantinisierung", so die ägyptisch-jüdische Autorin Jacqueline Kahanoff, des zionistischen Projekts keinesfalls dessen kulturellen Abstieg, sondern im Gegenteil die Vorbedingung für die Existenz eines jüdischen Nationalstaats im Vorderen Orient. Daher empfahl Kahanoff dem jungen Nationalstaat, sich am Vorbild der vielsprachigen und kosmopolitischen Hafenstädte des östlichen Mittelmeers, also der Levante, zu orientieren und sich bewusst für die Sprachen und Traditionen der Region zu öffnen.

Trotz des zunehmenden nahöstlichen Einflusses auf Staat, Gesellschaft und Religion in Israel bleibt die kulturelle Verortung des jüdischen Nationalstaats zwischen Orient und Okzident ähnlich ambivalent wie der Bezug zu seinen Nachbarstaaten: Jahrzehnte von Krieg, Grenzschließung, Enklaven-Existenz und Boykott haben zwischengesellschaftliche Beziehungen zwischen jüdischen Israelis und Arabern deutlich erschwert; der "kalte Frieden" mit Jordanien und Ägypten bleibt ein Projekt der politischen und vor allem der militärischen Eliten; die zum Teil exzellenten zwischenstaatlichen Beziehungen zu den nordafrikanischen Staaten (vor allem zu Marokko) und zu den Monarchien des Persischen Golfs werden solange im Bereich der Geheimdiplomatie verbleiben, bis es zu einer funktionalen Zweistaatenlösung und einem weitgehenden Rückzug der israelischen Streitkräfte und Siedlungen aus den besetzten Gebieten kommt.

Israel als klassischer Minderheiten-Staat

Israel ist einer der vielen Minderheitenstaaten, die nach dem Ende der Osmanischen Herrschaft im Vorderen Orient entstehen. Im Gegensatz zu Israel hatten die meisten Minderheitenstaaten allerdings keine allzu lange Lebensdauer. (© mr-kartographie, Gotha 2018)

Jüdische Nationalisten waren nicht die einzigen, die nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs gegen Ende des Ersten Weltkriegs versuchten, inmitten des Konflikts zwischen europäischem Kolonialismus und arabischem Nationalismus einen eigenen Minderheiten-Staat zu begründen. Das gleiche Ziel verfolgten ethnische Minderheiten wie die Kurden und die Berber, die sich – trotz ihrer Zugehörigkeit zum Islam – in Sprache und Geschichte von den Staatsvölkern der Türken, Araber und Perser unterschieden. Daneben entstanden nationalistische Bewegungen unter religiösen Minderheiten wie den Maroniten, den Drusen und den Alawiten, die zwar Arabisch sprachen, aber ein eigenes Territorium kontrollierten und ebenfalls ein eigenes Geschichtsbewusstsein besaßen. Beide Formen von Minderheiten, ob ethnisch oder religiös, hatten sich häufig vor dem Zugriff der Zentralstaaten in die unwegsamen Gebirgszüge ihrer Regionen zurückgezogen: die Berber in das Atlasgebirge Marokkos, die Kurden in das Taurus-Gebirge zwischen der Türkei und dem Iran, die Maroniten und die Drusen in das Libanon-Gebirge.

Viele dieser Minderheiten verstanden das aufkommende Zeitalter der Nationalstaaten (genau wie die jüdischen Nationalisten) als Chance zur Befreiung und Selbstbestimmung. Doch nicht alle neugegründeten Minderheiten-Staaten waren von Dauer:
Im heutigen Nord-Marokko errichtete Mohammed Abd al-Karim zwischen 1921 und 1926 die Rif-Republik, einen autonomen Staat der Rif-Berber. Kurdische Nationalisten proklamierten 1927 eine kurzlebige kurdische Republik Ararat (auf dem Gebiet der heutigen Ost-Türkei) sowie eine nur unwesentlich dauerhaftere Republik Mahabad im Jahr 1946 (auf dem Gebiet des heutigen West-Iran). Die französische Kolonialherrschaft in Syrien und Libanon nach dem Ersten Weltkrieg wiederum zielte systematisch auf die Errichtung von Minderheiten-Staaten, um diese eng an sich zu binden: Während der Libanon als Fluchtstaat der Frankreich-treuen, katholischen Maroniten vorgesehen war, wurden zwischen 1920 und 1936 auch den religiösen Minderheiten der Drusen und Alawiten eigene Nationalstaaten zuerkannt, die erst relativ spät mit der Syrischen Republik zwangsvereinigt wurden.

Alle genannten Minderheiten-Staaten wurden entweder von europäischen Kolonialmächten (Rif-Republik) oder von arabischen, türkischen oder persischen Nationalisten (Drusen-Staat, Alawiten-Staat, Republik Ararat, Republik Mahabad) zerschlagen. Der Staat Israel kann daher als vorerst einziger klassischer Minderheiten-Staat des Vorderen Orients verstanden werden, also als ein Staat, in dem eine ethno-religiöse und bis dahin staatenlose Minderheit sich als Mehrheitsbevölkerung eines Nationalstaats organisiert.

Vorbild für weitere Staatsbildungen

Als Minderheiten-Staat besitzt Israel eine gewisse Vorbildfunktion für andere nationalistische Bewegungen der Region, derzeit insbesondere für die Kurden: Das arabische Aufrüsten und die Propaganda gegen das zionistische Projekt richteten sich daher auch immer gegen mögliche Nachahmer, also separatistische Bewegungen von Minderheiten auf dem eigenen Territorium.

Häufig fand die Auseinandersetzung zwischen jüdischem und arabischem Nationalismus allerdings nicht zwischen "Mehrheit" und "Minderheit" statt. Vielmehr waren es hier Vertreter unterschiedlicher Minderheiten, die sich uneins darüber waren, ob ihre Gemeinschaft besser durch kulturelle Assimilation oder durch einen eigenen Nationalstaat geschützt werden könnte. Der arabische Nationalismus zielte auf die politische Vereinigung aller Arabischsprachigen der Region, unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund. Gerade für religiöse Minderheiten, die als Nicht-Muslime im Osmanischen Reich nur Untertanen zweiter Klasse gewesen waren, gewann das neuartige Selbstverständnis als "Araber" so an Bedeutung: Herausragende Vertreter des arabischen Nationalismus wie Butrus al-Bustani, George Antonius, Michel Aflaq, Constantin Zureik bis hin zu George Habasch und Edward Said waren als arabischsprachige Christen mit den Schwierigkeiten von Minderheiten wohlvertraut. Ihre scharfe Absage an die Errichtung ethnischer oder religiöser Kleinstaaten war daher auch ein Ausdruck der Hoffnung, ein säkularer Staat möge seine Minderheiten effektiver schützen als der Rückzug in eine bewaffnete Enklave.

Über lange Zeit konnten beide Staatsmodelle, also der arabisch-nationalistische und der jüdisch-nationalistische Staat, als Erfolgsgeschichten bezeichnet werden: Israel ermöglichte einer ethno-religiösen Minderheit das Leben als selbstbestimmte Mehrheit im eigenen Nationalstaat; Staaten wie Syrien oder Irak ermöglichten ethno-religiösen Minderheiten entweder relative Gleichberechtigung (etwa den chaldäisch-assyrischen Christen im Irak) oder gar die Möglichkeit, die Kontrolle über den Staats- und Militärapparat zu erlangen (wie den Alawiten in Syrien).

Mit dem Zerfallen arabisch-nationalistischer Flächenstaaten im Rahmen des sogenannten Arabischen Frühlings rückt allerdings die Minderheiten-Frage des Vorderen Orients erneut in den Mittelpunkt der regionalen Staatenordnung. Gerade verstreut lebende und unbewaffnete religiöse Minderheiten (wie beispielsweise Christen und Jesiden) sind häufig zur Auswanderung in den Westen gezwungen, um der religiös motivierten Gewalt in Bürgerkriegen zu entgehen. Für Minderheiten mit einem einheitlichen Siedlungsgebiet und einem robusten Militär (wie die Kurden) besteht dagegen die Chance auf Autonomie bis hin zur Eigenstaatlichkeit.

1948 – Flucht, Vertreibung, Bevölkerungsaustausch

Am Beginn der israelisch-arabischen Kriege steht die arabische Ablehnung einer Zweistaatenlösung: Nachdem Großbritannien mit dem Versuch gescheitert war, im Land Israel/Palästina einen jüdisch-arabischen Verbundstaat zu errichten, beschloss die UN-Generalvollversammlung 1947 die Errichtung eines jüdischen und eines arabischen Staates. Auf dieser völkerrechtlichen Grundlage und zeitgleich mit dem Ende des britischen Mandats rief David Ben Gurion am 14. Mai 1948 in seiner Funktion als Vorsitzender des Exekutivrates der proto-staatlichen Jewish Agency den Staat Israel als jüdischen Nationalstaat aus. Die Invasion durch fünf arabische Armeen (Transjordanien, Ägypten, Syrien, Irak, Libanon) folgte unmittelbar am Tag darauf.

Dies war aber nicht der erste Ausbruch von politischer Gewalt: Bereits seit dem UN-Teilungsbeschluss herrschte in Israel/Palästina ein offener Bürgerkrieg zwischen jüdischen und arabischen Milizen mit Kriegsgräueln auf beiden Seiten. So verübten jüdische Milizen beispielsweise das Massaker von Der Yassin und arabische Milizen das Massaker von Kfar Etzion. Sowohl die vorrückenden arabischen Armeen als auch die jüdischen Milizen, die nach der Staatsausrufung als israelisches Militär operierten, zielten dabei auf die ethnische Säuberung des eroberten Territoriums.

Die Teilung von Britisch-Palästina endete in Krieg, Flucht und Vertreibung: Zum Zeitpunkt der israelisch-arabischen Waffenstillstände im Jahr 1949 waren etwa 700.000 palästinensische Araber heimatlos geworden – als Vergeltung für die erfolgreiche israelische Staatsgründung wurde kurze Zeit darauf eine ähnlich große Zahl an orientalischen Juden aus den arabischen Staaten vertrieben. Doch während viele der orientalischen Juden erfolgreich im Staat Israel angesiedelt werden konnten, wurden die arabischen Palästina-Flüchtlinge – als vermeintliche Übergangslösung – in Flüchtlingslagern in den arabischen Ländern untergebracht. Trotz des UN-Teilungsbeschlusses wurde kein palästinensisch-arabischer Nationalstaat begründet. Ägypten und Transjordanien, die das Territorium des Gazastreifens und des Westjordanlands kontrollierten, gingen vielmehr eigene Wege: Ägypten errichtete im Gazastreifen eine Militär-Regierung, Transjordanien annektierte das Westjordanland und begründete damit den Staat Jordanien.

Der blutige Bevölkerungsaustausch zwischen palästinensischen Arabern, vertrieben aus dem Staat Israel, und orientalischen Juden, vertrieben aus den arabischen Staaten, folgte dem tragischen Vorbild ähnlicher nationalistisch angetriebener ethnischer Säuberungen, so zwischen Griechenland und der Türkei (Vertrag von Lausanne 1923) oder zwischen Indien und Pakistan (Teilung von Britisch-Indien 1947).

Der scharfe Gegensatz zum griechisch-türkischen oder dem indisch-pakistanischen Fall bestand allerdings in der arabischen Weigerung, die arabisch-palästinensischen Flüchtlinge dauerhaft anzusiedeln, entweder in Form nationalstaatlicher Selbstbestimmung oder in Form einer Integration mit vollen Staatsbürgerrechten, wobei Jordanien teilweise eine Ausnahme darstellt. Darüber hinaus wurden die arabischen Palästina-Flüchtlinge in der Folge von ihren arabischen "Gast-Staaten" erheblich diskriminiert, indem ihnen etwa ein Zugang zu Landbesitz, Bildung und Arbeitsmöglichkeiten erschwert wurde. Als Verkörperung der arabisch-nationalistischen Katastrophe (al-Nakba), der militärischen Niederlage der Araber gegen einen angeblich illegitimen Minderheiten-Staat, waren die arabischen Palästina-Flüchtlinge zudem das Ziel von Spott und Verachtung ihrer arabischen Nachbarn. Dies sollte sich erst in den späten 1960er-Jahren ändern, als eine eigenständige palästinensische Nationalbewegung entstand.

Regionale Allianzsysteme

Im Gegensatz zu Europa besitzt der Vordere Orient keine umfassende Regionalorganisation wie die Europäische Union. Es gibt nur einen lockeren Verbund zwischen den arabischen Staaten, die Arabische Liga, in der jedoch weder Israel, noch die Türkei oder der Iran Mitglied sind.

Auch wenn die Arabische Liga im Gegensatz zur Europäischen Union nie in der Lage war, einen einheitlichen Markt zu errichten oder auch nur grundlegende Konflikte zwischen ihren Mitgliedern zu lösen, so diente die Organisation zumindest zur Koordination der arabischen Politik gegenüber dem Staat Israel. So wurde im Jahr 1964 während ihres ersten gemeinsamen Gipfeltreffens beispielsweise die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) gegründet. Als nicht-arabischer Staat und Gegner im Krieg um Britisch-Palästina (1948–1949) war Israel ausgeschlossen von der ägyptisch dominierten Arabischen Liga – als nicht-muslimischer Staat und Gegner im Sechstagekrieg (1967) war Israel zudem ausgeschlossen von der saudisch dominierten Organisation für die Islamische Konferenz (gegründet 1969).

Seit seiner Gründung war der Staat Israel daher auf eine kluge Allianzbildung angewiesen, um die eigene regionale Isolation zu durchbrechen und dem umfassenden arabischen Boykott zu trotzen. Um jede Normalisierung mit Israel zu vermeiden, verweigerten die arabischen Staaten die Aufnahme von Beziehungen in den Bereichen von Politik, Wirtschaft, Kultur und Tourismus. So ist es bis heute Israelis verboten, in die meisten arabischen Staaten einzureisen – selbst Nicht-Israelis, die nur einen israelischen Stempel in ihrem Pass haben, wird häufig die Einreise in arabische Länder verweigert.

Bei seiner Allianzbildung war Israel auf die Unterstützung auswärtiger Großmächte angewiesen: Konnte der Sieg im Sechstagekrieg (dritter Nahostkrieg, 1967) noch mit Kampfflugzeugen errungen werden, die Frankreich ebenso zur Verfügung gestellt hatte wie umfangreiche Aufbauhilfen für das israelische Nuklearprogramm, so wurde das siegreiche Israel zunehmend ein attraktiver Bündnispartner für die Vereinigten Staaten von Amerika im Rahmen des Ost-West-Konflikts mit der Sowjetunion. US-amerikanische Unterstützungsleistungen für den Staat Israel, denen die Sowjetunion Militärhilfen für Ägypten und Syrien entgegensetzte, trugen so zu einer nachhaltigen Aufrüstung und Zuspitzung des arabisch-israelischen Konfliktes bei; er war nun nicht mehr nur eine Auseinandersetzung zwischen dem jüdischen und dem arabischen Nationalismus, sondern ein lokaler Stellvertreterkonflikt des Kalten Krieges.

Neben der Unterstützung auswärtiger Mächte benötigte der Staat Israel aber auch Verbündete innerhalb der Region des Vorderen Orients. Zwei außenpolitische Konzepte prägen dabei bis heute die israelische Geostrategie – die Allianz der Peripherie und die Allianz der Minderheiten. Die Allianz der Peripherie zielte auf enge Verbindungen zwischen dem Staat Israel und anderen nicht-arabischen Staaten der erweiterten Region – dazu zählen die Türkei, der Iran (vor der islamistischen Machtergreifung 1979) sowie das christlich geprägte Äthiopien (vor dem Militärputsch 1974). Sowohl die Türkei als auch der Iran erkannten 1950 den Staat Israel an; in der Folge konnten in beiden Fällen enge wirtschaftliche und militärische Verbindungen geknüpft werden, welche erst durch die "Islamische Revolution" im Iran (1979) und den Aufstieg der islamistischen AKP (seit 2002) schwer belastet oder sogar vollständig unterbrochen wurden.

Die Allianz der Minderheiten zielte dagegen auf Bündnisse mit ethnischen und ethno-religiösen Bewegungen, die nach israelischem Vorbild Minderheiten-Staaten errichten wollten – beispielsweise mit den Maroniten im Libanon, den Kurden im Irak und christlichen Sezessionisten im heutigen Südsudan. Ähnlich wie die Allianz der Peripherie war auch die Allianz der Minderheiten nur eingeschränkt erfolgreich: Das israelisch-maronitische Bündnis scheiterte mit der durch Syrien veranlassten Ermordung des pro-israelischen libanesischen Staatspräsidenten Bashir Gemayel 1982. Sein Tod war das erste Vorzeichen der umfassenden maronitischen Niederlage im libanesischen Bürgerkrieg (1975–1990). Das israelisch-kurdische Bündnis besteht dagegen fort – enge (wenngleich inoffizielle) politische und wirtschaftliche Beziehungen gibt es insbesondere zu den Kurden im Nordirak.

Friedensprozess und Grenzen der Normalisierung

Paradoxerweise repräsentierte der Sechstagekrieg von 1967 nicht nur den Höhepunkt der arabisch-israelischen Kriege und den Beginn einer langwierigen Besatzung, die bis heute anhält, sondern auch den Kern zu einer regionalen Friedenslösung – verkörpert in der einfachen Formel "Land für Frieden". Israel besetzte innerhalb von kurzer Zeit nicht nur das bis dahin jordanisch annektierte Westjordanland und den bislang ägyptisch kontrollierten Gazastreifen, sondern zusätzlich die Golanhöhen und die Sinaihalbinsel, zwei wichtige Pufferzonen gegen die syrischen bzw. ägyptischen Streitkräfte. In den Folgejahren sollte die Rückgabe dieser Gebiete im Austausch gegen die Anerkennung des Staates Israel zur Grundlage eines umfangreichen regionalen Friedensprozesses werden, vom israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von Camp David (1979) über den Oslo-Vertrag zwischen Israel und der PLO (1993) bis hin zu den israelisch-syrischen Verhandlungen über die Golanhöhen, die im Jahre 2000 nur knapp scheiterten.

Der jüdisch-nationalistische Vordenker Ze’ev Jabotinsky hatte den Ansatz einer solchen regionalen Friedenslösung einst als "eiserne Mauer" beschrieben: Der Frieden mit den arabischen Staaten sei erst dann möglich, wenn ihnen ein starkes jüdisches Militär als "eiserne Mauer" die Unmöglichkeit eines eigenen militärischen Sieges vor Augen geführt habe. Spätestens mit der umfassenden arabischen Niederlage im Sechstagekrieg war dieser Punkt erreicht. Israels Überzeugung, hinter einer "eisernen Mauer" unbesiegbar zu sein, wurde wiederum im Jom-Kippur-Krieg (vierter Nahostkrieg 1973) erschüttert. Zwar hatte es sich letztlich siegreich gegen die Angreifer Ägypten und Syrien behauptet, doch der Schock über vorausgegangene Tage existenzieller Unsicherheit und über hohe Verluste führte zu einem strategischen Umdenken. Langfristig bahnte dies den Weg für die späteren Friedensverhandlungen mit Ägypten, die 1978/79 mit einem Friedensvertrag abgeschlossen wurden.

Die Arabische Liga verweigerte sich jedoch solchen regionalen Lösungen. In der Khartum-Resolution vom 1. September 1967 fasste sie ihre Haltung in den "drei Nein" zusammen: Nein zu einem Frieden mit Israel, Nein zu einer Anerkennung von Israel, Nein zu Verhandlungen mit Israel und schloss Ägypten nach dem Friedensschluss mit Israel 1979 (bis 1989) aus der Liga aus. Auch die Madrider Konferenz von 1991 nach dem Ende des Kalten Krieges blieb erfolglos im Bemühen, Israel und die gesamte arabische Welt aneinander anzunähern.

QuellentextGeteilte Erinnerung

[…] Der Weg zu Mahmoud Qassim Muali führt durch zwei Checkpoints der israelischen Armee in das Dorf Qarawet Bani Zaid. An der staubigen Asphaltpiste liegt Müll, von Geschäften oder Unternehmen keine Spur. In diesem Dorf wurde Muali 1938 geboren. Sein Vater war Olivenbauer, und Muali fand Arbeit bei der jordanischen Armee, die das Westjordanland damals besetzt hielt. "Fünf Dinar habe ich als Soldat im Monat verdient, mehr als das, was man hier als Bauer verdienen konnte." Muali wurde Funker. Heute sitzt der alte Mann auf einem speckigen ockerfarbenen Sessel in seinem unverputzten Mehrfamilienhaus.

Muali sagt, er würde eher von einem "Sechsstundenkrieg" denn einem Sechstagekrieg sprechen. "Nach dem Montagvormittag war der Krieg entschieden, und die Israelis brauchten die Folgetage nur noch, um Gebiet zu besetzen." […] Von sechshundert Einwohnern seines Dorfes seien zweihundert geflohen und nie wiedergekommen.

"In jedem Krieg gibt es Gewinner und Verlierer", sagt Muali, "aber wir hätten in unseren kühnsten Träumen nie gedacht, dass die Jerusalemer Altstadt und das Westjordanland fünfzig Jahre lang besetzt sein würden." Nach dem Krieg fand er wie viele Palästinenser Arbeit als Tagelöhner in den Landbetrieben und auf Baustellen in Israel. Die Einkommen stiegen. Muali sagt, unter israelischer Besatzung sei es anfangs besser gewesen als unter den Jordaniern. Für die Palästinenser herrschte weitgehende Reisefreiheit. "Noch Anfang der achtziger Jahre konnte ich nach Jaffa ans Meer fahren", sagt Muali. Bis die erste Intifada gegen die sich stetig ausbreitenden Besatzer begann. "Heute haben uns die arabischen Staaten vergessen", sagt Muali. "Und unsere eigene Führung ist schwach." […]

"Ich erinnere mich an die Euphorie nach dem Sechstagekrieg", erzählt Uri Dromi, der damals Pilot in der israelischen Luftwaffe war. […] Dromi blieb bis 1989 bei der Luftwaffe, später wurde er Sprecher der Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin und Schimon Peres. […] "Wir dachten, jetzt kann uns niemand mehr etwas. […] Jerusalem ist für immer unser, das war das Gefühl – aber wir dachten nicht daran, dass wir das Westjordanland behalten würden", sagt Dromi. "Eine Woche nach dem Krieg machte mein Geschwader eine Tour durch Ostjerusalem und die Altstadt und durch das Westjordanland – es musste schnell gehen, denn das allgemeine Gefühl war, dass wir es zurückgeben werden." An Jordanien; von "Palästina" sei damals nicht die Rede gewesen. "Wir warteten auf den Anruf der Araber – Frieden gegen Land." Doch der Anruf kam nicht. Stattdessen folgten die "drei Neins" der arabischen Staaten, als diese im September 1967 beschlossen, Israel nicht anzuerkennen, keinen Frieden zu schließen und auch nicht mit Israel zu verhandeln. "Also gaben wir das Gebiet eben nicht wieder her", sagt Dromi. […]

Israel wurde reich, modern und mächtig, die arabischen Staaten nahmen eine umgekehrte Entwicklung, und den umfassenden Frieden gibt es heute so wenig wie einen Palästinenserstaat. […]

Jochen Stahnke, "Gemeinsam allein", in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Juni 2017 © Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv.

Obwohl die Staaten der Arabischen Liga häufig bereits mehr oder weniger heimliche Kontakte mit Israel unterhielten, konnten sie sich erst 2002 im Rahmen einer von Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien angeführten Friedensinitiative durchringen, die Eckpunkte eines solchen Regionalfriedens auch explizit zu benennen. Sie forderten einen vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte und Siedler aus den 1967 besetzten Gebieten, eine zwischen beiden Seiten einvernehmliche Lösung für die palästinensisch-arabischen Flüchtlinge sowie die Gründung eines souveränen palästinensischen Staates mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt als Grundlage einer umfassenden Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der arabischen Welt. Grundsätzlich begrüßt Israel bislang eine derartige Friedenslösung, macht aber eigene Vorbehalte geltend.

In der Tat bleibt eine Aussöhnung zwischen Israel und der arabischen Welt so lange schwer vorstellbar, wie radikale israelische Siedler einerseits und radikale palästinensische Islamisten andererseits eine Umsetzung der Zweistaatenlösung unmöglich machen. Der "kalte Frieden" zwischen Israel und Ägypten verweist beispielsweise auf die Grenzen eines Separat-Friedens ohne regionale Dimension: Einerseits erreichte der militärische Rückzug Israels aus der Sinaihalbinsel, der auch mit dem Abzug der dortigen jüdisch-israelischen Siedler verbunden war, das Ziel von formalen diplomatischen und eingeschränkten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Andererseits kann von Normalität dennoch keine Rede sein: Das israelische akademische Zentrum in Kairo etwa, ursprünglich geplant als Keimzelle einer gesellschaftlichen Annäherung, ist heute weitgehend isoliert und wurde nicht ergänzt durch ein ursprünglich geplantes ägyptisches Kulturzentrum in Israel; anti-israelische und antisemitische Verschwörungstheorien dominieren den öffentlichen Raum; selbst die vielen tausend ägyptischen Hebräisch-Studenten werden von ägyptischen Behörden daran gehindert, den Staat Israel zu besuchen.

Die arabische Skepsis gegenüber einer Aussöhnung mit dem Staat Israel sitzt also tief – auch umgekehrt gilt aber: Breite Teile der israelischen Gesellschaft sind nicht bereit für Zugeständnisse an die palästinensische Seite, sondern haben sich mit dem seit 1967 andauernden Besatzungs- und Siedlungsregime im Westjordanland arrangiert. Auch die geostrategischen Vorteile einer Friedenslösung sind für den Staat Israel nicht sofort ersichtlich: Die militärische Bedrohung durch die Nachbarstaaten hat seit langer Zeit abgenommen – abgesehen vom Raketen-Arsenal der iranisch gesteuerten Hisbollah im Libanon und drohender Kollateralschäden durch die vom Iran unterstützten syrischen Streitkräfte, die an der Nordgrenze Israels einen Bürgerkrieg führen (Abschuss eines israelischen Kampfjets im Februar 2018). Auch aufgrund des arabischen Boykotts hat die israelische Wirtschaft seit langer Zeit Märkte in Europa, den USA, Indien und China gefunden. Zudem stellt der aktuell zu beobachtende Zerfall arabischer Staaten wie Syrien und Irak die Möglichkeiten und die Dauerhaftigkeit einer regionalen Friedensordnung infrage.

QuellentextDer Tempelberg in Jerusalem

[Verteidigungsminister Moshe] Dayan legte [nach der Einnahme der Altstadt im Sechstagekrieg 1967] die Grundlagen für den Status quo, der bis heute die Grundfragen des Zugangs zu jenem Gelände regelt, dessen doppelte Bezeichnung als Tempelberg/Haram al-Sharif auf seine enorme Umstrittenheit verweist: Juden bezeichnen den Standort des Ersten und Zweiten Tempels als Tempelberg (Har HaBayit) und bringen insbesondere den Gründungsstein (Even HaShtiya) inmitten des heutigen Felsendoms mit der Schöpfung der Welt, der Bindung Isaaks (Akedat Yitzchak) sowie Jakobs Traumvision von der Himmelsleiter in Verbindung.

Muslime dagegen bezeichnen das Gelände als edles Heiligtum (Haram al-Sharif), welches nicht nur als erste Gebetsrichtung verehrt wird, sondern gemäß der Überlieferung als Ziel der wundersamen Nachtreise des Propheten von Mekka nach Jerusalem gilt, wo die entfernteste Moschee den Ausgangspunkt seiner anschließenden Himmelfahrt bildete. Angesichts von so viel Heiligkeit – und so viel Konfliktpotenzial – besagte Moshe Dayans Status quo von 1967 nun Folgendes: Israel verzichtet auf die Durchsetzung seiner Souveränität über das Gelände, welches mit der formalen Aufsicht einer islamischen Stiftung, des Waqf, de facto unter jordanischer Kontrolle verblieb. Der Waqf verwaltet das Gelände, bezahlt die Instandhaltung der islamischen Stätten und verzichtet auf die Zurschaustellung von Nationalfahnen. Israel verzichtet dagegen auf den Anspruch, jüdisches Gebet auf dem Tempelberg zu ermöglichen, zeigt aber um das Gelände klare Präsenz seiner Sicherheitsorgane – und kontrolliert durch das Maghariba-Tor den nichtmuslimischen Zugang zum Gelände.

Johannes Becke, "Das letzte Symbol", in: Jüdische Allgemeine vom 22. Oktober 2015

Ein Auschnitt einer Stadtkarte von Jerusalem mit dem Fokus auf die Altstadt und den dort inbegriffenen Tempelberg. (© mr-kartographie, Gotha 2018)

Fazit: "Hier ist nicht Europa"

Im Gegensatz zu europäischen Schreckensbildern, die ihn zu einem "Kampf der Kulturen" oder einem "Pulverfass Nahost" erklären wollen, ist der israelisch-arabische Konflikt seit langer Zeit nicht mehr die prägende Konfliktlinie der Region. Bürgerkrieg und Staatszerfall im Vorderen Orient als Auswirkungen des vermeintlichen "Arabischen Frühlings" werden angetrieben vom saudisch-iranischen Ringen um die Vormachtstellung in der Region, von ethno-religiösen Bruchlinien und nicht zuletzt von der Frage des Umgangs mit Minderheiten – ob Kurden, Alawiten oder Jesiden. Der israelisch-arabische Konflikt mag die politischen und institutionellen Grundlagen der Region gelegt haben – für das militärische Geschehen sind zionistisches Projekt und palästinensische Selbstbestimmung seit langer Zeit in den Hintergrund gerückt: Auch wenn de jure die Anerkennung Israels noch weit entfernt sein mag, so haben sich die meisten Staaten der Region de facto (wenn auch sehr widerwillig) mit der Tatsache seiner Existenz abgefunden.

Die Identifikation mit der palästinensischen Nationalbewegung und den christlichen wie islamischen Heiligtümern Jerusalems ist in der arabischen Welt trotzdem weiterhin stark verwurzelt: Insbesondere der israelische Umgang mit dem Tempelberg und der al-Aqsa-Moschee wird argwöhnisch beobachtet. Jede Verbesserung der israelisch-arabischen Beziehungen ist daher unmittelbar verbunden mit der Umsetzung einer funktionalen Zweistaatenlösung. Aber wie könnte eine derartige Lösung herbeigeführt werden trotz Siedlerbewegung, Hamas, europäischer Schwäche und eines zunehmenden amerikanischen Desinteresses am Schicksal der Region?

Elemente für eine israelisch-arabische Annäherung könnten hier aus einer kritischen Auseinandersetzung mit den jeweiligen Gründungsnarrativen postkolonialer Staatlichkeit in der Region erwachsen: Der Staat Israel kann sich nicht länger als "Villa im Dschungel" verstehen und die arabische Welt kann nicht länger behaupten, das jüdische Volk habe keinen Anspruch auf nationale Selbstbestimmung im Land Israel/Palästina.

Die ersten Anzeichen für ein solches Umdenken sind bereits zu erkennen: Auf israelischer Seite steigt das Bewusstsein vieler orientalischer Juden (die mittlerweile über die Hälfte der israelisch-jüdischen Bevölkerung ausmachen) für ihre eigene kulturelle Verortung im Vorderen Orient – oder wie es ein zeitgenössisches Lied der Tel Aviver Queer-Szene von Margalit Zan’ani formuliert: "Hier ist nicht Europa". Die orientalischen Juden (oder Misrachim) mögen verlässliche Wähler der israelischen Rechtsparteien sein, da die israelische Linke weiterhin stark von europäischen Juden (oder Aschkenasim) dominiert wird – aber mit dem Staat Israel als vermeintlich westlich-kolonialer Enklave können sich die allerwenigsten identifizieren.

Auf arabischer Seite wiederum wächst das Interesse am kulturellen Erbe der orientalischen Juden – ihr Abschied aus der Arabischen Welt war in vielerlei Hinsicht nur der Beginn einer umfassenden Vertreibung von unterschiedlichen Minderheiten aus einer einst vielsprachigen und kosmopolitischen Region, ein Prozess, welcher mit dem zeitgenössischen Exodus der christlichen Minderheiten zu seinem schmerzhaften Abschluss kommt. Eine tatsächliche Aussöhnung zwischen Arabern und jüdischen Israelis setzt daher mehr voraus als Grenzziehung, Evakuierung der meisten Siedlungen oder di-plomatische Anerkennung: Beide Seiten werden in erster Linie auf liebgewonnene Mythen aus der Gründungszeit des arabischen und jüdischen Nationalismus verzichten müssen.

Dr. Johannes Becke, Jahrgang 1982, ist Juniorprofessor am Ben-Gurion- Lehrstuhl für Israel- und Nahoststudien an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg. Seine fachlichen Schwerpunkte sind die israelisch- arabischen Beziehungen und vergleichende Perspektiven auf zionistische und israelische Geschichte.