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E-Books, Boards, Bewegung Die Idealschule aus Schülersicht

Frederik

/ 4 Minuten zu lesen

Schulen brauchen mehr und bessere Technik! Lernende müssen programmieren können! Lehrende brauchen eine medienpädagogische Grundausbildung! – Welche Anforderungen stellen Schülerinnen und Schüler an den idealen Lernort? Frederik, Schüler an einem Berliner Gymnasium und 14 Jahre alt, hat seine Ideen und Wünsche für uns notiert:

(Flickr / Alexandru Panoiu / Foto bearb.) Lizenz: cc by/2.0/de

Unser Schulsystem ist umstritten. Zu viel Druck durch Tests, schlechte Lehrerinnen und Lehrer oder zu wenig Zeit sind nur ein paar Kritikpunkte von vielen. Ich als Schüler möchte euch zeigen, wie ich mir die Schule wünschen und was ich verändern würde.

Bücher abschaffen, Handschrift behalten

Das Wichtigste ist auf jeden Fall: Keine Bücher und Hefter mehr. Laptops oder Tablets sind viel leichter, sodass man sich nicht durch den ganzen Tag schleppt. Schulbücher werden durch E-Books ersetzt, "Hefter" sind per Schreibprogramm viel einfacher und übersichtlicher zu sortieren und zu führen. Man kann Lösungen überprüfen lassen, es können Arbeitsblätter oder organisatorische Mails verschickt werden oder die Arbeit der Schülerinnen und Schüler "überwacht" werden.

Es gibt auch Schulen, an denen man zusätzlich einen Laptop braucht. Das halte ich für unnötig. Da man so die meiste Zeit vorm Rechner sitzt und das Schreiben mit Hand verlernt, würde ich, soweit es geht, auch viel mündlich und mal etwas handschriftlich machen. Ich finde es wichtig, handschriftlich schreiben zu können, damit man nicht auf Geräte angewiesen ist. Ich finde, das ist etwas, das jeder Mensch können sollte.

Des Weiteren nutzen Lehrende interaktive Whiteboards, an denen sie zum Beispiel Tafelbilder speichern oder Videos zeigen können. Dazu müssen sie die Geräte auch bedienen können und die Geräte müssen sich auch bedienen lassen können. Im Moment funktioniert das alles noch nicht ganz, aber in der idealen Schule wäre alles viel kompakter und praktischer.

Mehr Materialien zur freien Unterrichtsgestaltung

Auch andere Schulmaterialien sollten ausreichend zur Verfügung stehen – verschiedene Turngeräte, Experimentiermaterial, verschiedene Fachlehrer und so weiter –, so dass es viele Möglichkeiten bei der Gestaltung des Unterrichts und bei der Wahl der WPU (Wahl-Pflicht-Unterrichts)-Fächer gibt.

Ein cooler Schulhof, auf dem man viel Sport machen kann, wäre mir auch sehr wichtig, damit man sich in der Pause auch sportlich betätigen kann. Und ein eigener Tisch, auf dem man sich mit seiner eigenen kreativen Gestaltung entfalten kann, wie man möchte. Den dürfte man nach dem Abi auch mit nach Hause nehmen.

Lehrende sind am Wichtigsten

Das Wichtigste an der Schule sind natürlich die Lehrerinnen und Lehrer. Ohne sie geht gar nichts. Deswegen ist es auch sehr wichtig, dass sie einen guten Job machen, was momentan nicht immer der Fall ist. Ich würde mir von ihnen wünschen, dass der Unterricht unterhaltsamer, körperlich aktiver und effizienter gestaltet wird. Manchmal denke ich mir am Ende eines Tages, was ich in den zehn Schulstunden heute eigentlich gelernt habe. Die Lehrer sollten gute Tipps und Methoden auf Lager haben, wie man z.B. am besten zu Hause lernen kann, und sich einfach damit auskennen, wie man unterrichtet. Außerdem sollten die Klassen nicht so groß sein. Ich würde so um die 20 Schülerinnen und Schüler vorschlagen. Das macht es den Lehrkräften leichter, den Überblick über die Klasse zu behalten. Sie haben mehr Zeit für einzelne Schülerinnen und Schüler und es geht schneller voran.

Für "lernbehinderte" Schülerinnen bzw. Schüler, die mehr Zeit und Unterstützung benötigen, würde ich eigene Lernorte oder -räume einrichten. Sonst fühlen sich schnellere Lernende gebremst und die anderen fühlen sich gehetzt.

Ebenfalls sollten die Lehrkräfte die Priorität nicht auf Noten setzen, sondern auf die Vermittlung des Stoffes. Damit das funktioniert, müssten Maßnahmen ergriffen werden, dass Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall zu den Lehrerinnen und Lehrern gehen, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Und nachfragen, bis sie es verstanden haben (zum Beispiel eine Art Frage-Nachhilfe-Unterricht, bei dem jede oder jeder kommen und gehen kann, wann sie oder er will), womit die Noten sich wahrscheinlich auch sehr verbessern würden. Von virtuellen Schulen mit Lehrerrobotern halte ich wenig. Die Schülerinnen und Schüler brauchen richtige Lehrkräfte, mit denen sie sprechen können und die auch menschlich reagieren.

In 13 bis 14 Jahren zum Abitur

Zudem bin ich für 13 bis 14 Jahre bis zum Abitur. Ich erlebe es sehr häufig, dass Schulstoff nicht geschafft wird. Dafür könnte man auf Hausaufgaben verzichten.

Da das Gehirn erst ab 10 Uhr richtig einsatzfähig ist, sollte die Schule frühestens um 9 Uhr beginnen. Dann können die Schulen für sich entscheiden, wie lang die Schülerinnen und Schüler bleiben, ob ganztags oder nicht. Ich finde die normale Länge besser. Da kann man seinen Tag individueller gestalten, weil man nach der Schule mehr Zeit hat.

Frederik ist Schüler einer Berliner Schule.