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Glossar | Planspiele | bpb.de

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Glossar

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Ampelkarten

Ampelkarten ist eine insbesondere im Bildungsprogramm "Betzavta" eingesetzte Methode zur Gruppenreflexion. Die Methode erleichtert ein Arbeiten in vielsprachigen Gruppen und eignet sich, um viele verschiedenen Meinungen bzw. Perspektiven einzuholen.

Quelle / weitere Informationen:
Zum Einsatz von Ampelkarten unter: Externer Link: methodenpool.uni-koeln.de/inklusive_kommunikation/5_Uebung_Evaluation_ampelkarten.pdf
Zu "Betzavta" unter Externer Link: www.betzavta.de

Bildungsbenachteiligung

Bildungsbenachteiligung meint Personen (insbesondere Kinder und Jugendliche), die dem Bildungsbericht 2016 zufolge von mindestens einer Risikolage betroffen sind, wie etwa ein geringes Einkommen, Arbeitslosigkeit der Eltern, schwierige Wohnverhältnisse, Benachteiligungen im Zusammenhang mit Migrationshintergründen oder das Aufwachsen bei nur einem Elternteil. Neben dieser allgemeinen Definition ergaben Voruntersuchungen von DBAW zur Zielgruppe der Jugendlichen von Haupt- und Realschulen, dass diese z. B. sehr wohl über eigene Politik- und Demokratievorstellungen verfügen, ihre Wirkungsmacht in diesen Bereichen aber stark unterschätzen.

Quelle / weitere Informationen:
Bildungsbericht 2016: Externer Link: www.bildungsbericht.de/
Reich, Kersten (2005): Medial vermittelte politische Bildung bei bildungsfernen Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus systemisch-konstruktivistischer Sicht, Köln.
Roth, Hans-Joachim (2005): Medial vermittelte politische Bildung bei bildungsfernen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Köln.

Blitzlichtrunde

Eine Blitzlichtrunde ist der Austausch einer Gruppe untereinander, in der jede Person zu Wort kommen kann und einen kurzen Einblick gibt, wie es ihr nach einer bestimmten Spielphase geht. Diese Methode wird vielseitig angewandt, um alle Personen in das Geschehen einzubeziehen. Sie soll auch den Moderatoren die Gelegenheit verschaffen, direkt auf schlechte Stimmungen eingehen zu können.

Quelle / weitere Informationen:
Mehr zu der Methode unter: Externer Link: methodenpool.uni-koeln.de/blitzlicht/frameset_blitzlicht.html

Borromäische Knoten

Der Borromäische Knoten meint drei Ringe, die so ineinander verschlungen sind, dass keiner ohne den anderen auflösbar ist.

Weitere Informationen:
Borromäische Ringe: de.wikipedia.org/wiki/Borromäische_Ringe

Demokratie

Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Herrschaft des Volkes". In Deutschland gibt es diese Staatsform seit 1949, zuvor gab es sie bereits einmal von 1918 bis 1933 ("Weimarer Republik"). Demokratie heißt: Alle Bürger und Bürgerinnen haben die gleichen Rechte und Pflichten. Über sie herrscht kein Kaiser, auch kein König und kein General. Alle Menschen dürfen frei ihre Meinung sagen, sich versammeln, sich informieren. Es gibt unterschiedliche Parteien, die ihre Vorstellungen in sogenannten Parteiprogrammen kundtun. In einer Demokratie wählen die Bürger Personen und Parteien, von denen sie eine bestimmte Zeit lang regiert werden wollen. Und wenn die Regierung ihre Arbeit schlecht macht, kann das Volk bei der nächsten Wahl eine andere Regierung wählen.
In einer Demokratie muss alles, was der Staat tut, nach den Regeln der Verfassung und der geltenden Gesetze erfolgen. In Deutschland stehen diese Regeln im Grundgesetz. Der demokratische Staat ist also immer auch ein Rechtsstaat. In Deutschland gab es von 1949 bis 1990 einen zweiten deutschen Staat, die "Deutsche Demokratische Republik", (DDR). Obwohl im Staatsnamen der Begriff "Demokratie" vorkam, war die DDR aber keine Demokratie – es wird also auch versucht, Menschen unter der Bezeichnung "Demokratie" zu täuschen.

Quelle / weitere Informationen:
Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von Externer Link: www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2017.
bpb.de: Dossier "Krieg in den Medien", Glossar: Interner Link: www.bpb.de/gesellschaft/medien/krieg-in-den-medien/133154/glossar?p=7

Diktator/in

Diktator/in meint eine Person, die in einer Gesellschaft die ganze (absolute) Macht an sich gezogen hat. Sie herrscht und entscheidet z. B. über die Gesetze, den Einsatz von Militär und die Presse/Medien. Im Gegensatz dazu gibt es in einer Demokratie eine Machtverteilung, also die Gewaltenteilung gegen Machtmissbrauch und viele Grundrechte, z. B. das auf Pressefreiheit.

Quelle / weitere Informationen:
bpb.de: Das junge Politik-Lexikon: www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/160990/diktatur
bpb.de: Dossier "Krieg in den Medien", Glossar: Interner Link: www.bpb.de/gesellschaft/medien/krieg-in-den-medien/133154/glossar?p=8

Eisbergphänomen

Das Eisbergphänomen macht als Begriff darauf aufmerksam, dass unsere Wahrnehmung der Dinge und von Personen nicht vollständig ist. Sie "kratzt" oft nur an der Oberfläche des Sichtbaren, ähnlich wie beim Blick auf einen Eisberg. Während äußerliche Eigenschaften (z. B. das Aussehen) bei einer Person leicht erkennbar ist, bleiben weitere Eigenschafte (z. B. Erfahrungen, Wissen und Gefühle) im Verborgenen. Für eine gute Kommunikation untereinander ist es daher wichtig, dies zu beachten.

Gleichheitsgrundsätze

Die Gleichheitsgrundsätze wahren die Demokratie. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist auch als Anti-Diskriminierungsgesetz bekannt. Im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland findet es sich unter Artikel 3:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Quelle / weitere Informationen:
Grundgesetz: Externer Link: www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html
bpb.de: Antidiskriminierungsgesetz: www.bpb.de/nachschlagen/lexika/recht-a-z/21816/antidiskriminierungsgesetz

Homogenitätsfalle

Homogenitätsfalle ist ein Begriff aus der politischen Bildung. Er beschreibt, wie schnell man eine Gruppe, in der eigentlich unterschiedliche Standpunkte vertreten sind, von außen fälschlicherweise als eine "gleichgesinnte" Gruppe mit einer gemeinsamen Meinung wahrnimmt. Der Begriff ist hilfreich, um Gruppendruck aufzuweichen oder eigene Freiheitsräume auszutesten.

kognitiv

Das Adjektiv "kognitiv" ist zurückzuführen auf das lateinische Wort cognoscere, was "erkennen, kennenlernen" bedeutet und in Bezug auf das Wahrnehmen, Denken sowie Erkennen verwendet wird. Im Unterschied zu den Lernprozessen bei gemeinsamen Handlungen sind kognitive Prozesse also diejenigen, die sich um das eigene Nachdenken (Reflektieren) drehen.

Konstruktivistisch-interaktionistische Pädagogik

Dieser pädagogische Ansatz geht zurück auf Prof. Dr. Kersten Reich, der bis 2017 an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln lehrte. Besonderheiten der konstruktivistisch-interaktionistische Pädagogik sind, dass

  • Lernende als Akteurinnen und Akteure, also als Handelnde auftreten und

  • pädagogische Prozesse stets auch mit dem "Erfinden von Neuem" anstatt mit dem reinen Wiedergeben oder Nachbilden (Rekonstruieren) zu tun haben (vgl. Reich 2010).

Quelle / weitere Informationen:
Universität Köln: Methodenpool Externer Link: http://methodenpool.uni-koeln.de/buch1_2.html
Universität Köln: Interaktionistischer Konstruktivismus Externer Link: http://konstruktivismus.uni-koeln.de/

Medien / Presse

"Medien" ist ein Sammelbegriff für alle Systeme der Informationsübertragung und -vermittlung. Die Medien stellen der Öffentlichkeit Informationen zur Verfügung, sie dienen der Meinungsbildung und der Unterhaltung. Da sie in der Regel ein großes Publikum erreichen, sprechen wir auch von Massenmedien. Dazu zählen die Presse (Zeitungen und Zeitschriften) genauso wie der Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen) und das Internet.
In Demokratien erfüllen Medien grundlegende Funktionen: Sie sollen das Volk informieren, durch Kritik und Diskussion zur Meinungsbildung beitragen und damit gesellschaftliche Teilnahme ermöglichen.

Quelle / weitere Informationen:
bpb.de: Dossier "Krieg in den Medien", Glossar: Interner Link: www.bpb.de/gesellschaft/medien/krieg-in-den-medien/133154/glossar?p=36
bpb.de: Dossier "Deutsche Verhältnisse. Eine Sozialkunde" / Medien – Die "vierte Gewalt"?: www.bpb.de/politik/grundfragen/deutsche-verhaeltnisse-eine-sozialkunde/138737/medien

Niederschwelligkeit

Niederschwelligkeit (bzw. Niedrigschwelligkeit) meint in Bezug auf ein Planspiel den Verzicht auf hohe Anforderungen an die Teilnehmenden bezüglich ihrer Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und im thematischen Spezialwissen.

Planspiele

Planspiele sind Simulationsspiele, die ihren Ursprung in der militärischen Bildung hatten. Sie dienten dem Planen von strategischen Schritten gegen einen Gegner. Während sie in der Pädagogik zunächst ab 1908 in den USA beliebt waren, gewannen sie auch in Deutschland ab den 1950er Jahren immer mehr an Bedeutung. Sie wurden neben der wirtschaftlichen Ausbildung auch verstärkt in der schulischen und außerschulischen (politischen) Bildung eingesetzt.

Quelle / weitere Informationen:
bpb.de: Methoden für den Unterricht / Planspiele: Externer Link: www.bpb.de/lernen/formate/planspiele/

Politik / Politics / Policy / Polity

Im alten Griechenland hießen die Stadtstaaten "polis". Das waren Städte, die sich selber verwalteten. Davon leitet sich das Wort "Politik" ab. Es ist die Staatskunst, also alles, was das geordnete Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger regelt.
Die Unterscheidung Politics / Policy / Polity wurde bei uns aus dem angloamerikanischen Raum übernommen. Sie soll helfen, unterschiedliche Bereiche bzw. Dimensionen eines breiten Politikbegriffs zu analysieren:

  • die Dimension der politischen Form (polity),

  • die Dimension des Inhalts (policy) und

  • die Dimension des Prozesses (politics).

Quelle / weitere Informationen:
bpb.de: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon: www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/161506/politik
bpb.de: Dossier "inklusiv politisch bilden". Teilhabe ernst nehmen – Politische Partizipation von Menschen mit Lernschwierigkeiten: Interner Link: www.bpb.de/lernen/projekte/inklusiv-politisch-bilden/180234/politische-partizipation-von-menschen-mit-lernschwierigkeiten
bpb.de: Politik. Einfach für alle: Externer Link: www.bpb.de/politik/grundfragen/politik-einfach-fuer-alle/

Postmoderne

Die Postmoderne (=nach der Moderne) ist eine auf die Epoche der Moderne folgende Zeit. Sie steht für eine Vielfalt von Möglichkeiten in Kunst und Kultur, in Wirtschaft und Wissenschaft sowie in politischen Systemen. Oftmals wird mit ihr eine weitgehende Beliebigkeit (anything goes) verbunden.

Quelle / weitere Informationen:
duden.de: Externer Link: www.duden.de/rechtschreibung/Postmoderne
bpb.de: Dossier "Rechtspopulismus" / Fakten und Wissen in der Postmoderne: Interner Link: www.bpb.de/politik/extremismus/rechtspopulismus/245449/fakten-und-wissen-in-der-postmoderne

Prismatische Evaluation

Prismatische Evaluation bezeichnet ein komplexes Auswertungsverfahren, das die Qualität und die Zielsetzungen von Projekten überprüft. Gerade bei einem Planspiel sind für einen multiperspektivischen Blick alle verschiedenen beteiligten Gruppen wichtig: Die Befragungen und Beobachtungen von Jugendlichen, von den Autorinnen und Autoren, von pädagogischem Personal und Fachkräften halfen, das Planspiel Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.

Sozialisationsinstanz

Sozialisationsinstanzen sind bestimmte Ereignisse / Einrichtungen / Personen, die den Prozess der Entwicklung der Persönlichkeit eines Menschen mitbestimmen. Dies sind z. B. Eltern, Kindertagesstätte, Schule, Freunde, Arbeitsplatz und Arbeitskollegen, aber auch der Staat, in dem wir leben, die Religion oder das Wirtschaftssystem.

Quelle / weitere Informationen:
bpb.de: Aus Politik und Zeitgeschichte (41/2005): Sozialisation von Kindern: Interner Link: www.bpb.de/apuz/28777/sozialisation-von-kindern
bpb.de: Aus Politik und Zeitgeschichte (49-50/2012): Sozialisation: Interner Link: www.bpb.de/apuz/150612/sozialisation

Fussnoten