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Was lernen Jugendliche in dem Planspiel?

/ 2 Minuten zu lesen

Lernergebnisse rund um das Thema Demokratie sind nicht leicht einzufangen. Doch gerade die im Spiel erlebten neuen Perspektiven sowie die "Aha-Effekte" wirken noch lange nach und können sich auch verändern.

Jugendliche beim Planspiel "Die Beste Aller Welten". (© DBAW-Video)

Auch wenn es den Teilnehmenden nicht unmittelbar bewusst ist, so zeigen die Vorher-Nachher-Befragungen von Jugendlichen, die von der Universität zu Köln zur Entwicklung des Planspiels durchgeführt wurden dennoch, dass das Plan-"spielen" Früchte getragen hat.

Es haben bei den Jugendlichen vielfältige Lernprozesse stattgefunden. Dabei ließ sich einerseits ein ausgewogenes Verhältnis von erworbenem

  • Fakten- und Handlungswissen nachweisen.

Andererseits war aber auch eine

  • gestiegene Bereitschaft der Jugendlichen zum Engagement auf lebensweltlicher Ebene zu verzeichnen.

Diese Ergebnisse belegen insofern den Erfolg des Planspiels, als dieses dazu beiträgt, den in der Bedarfs-­‐ und Bedingungsanalyse festgestellten engen Politikbegriff der Jugendlichen zu erweitern. Somit kann "Die Beste Aller Welten" dazu beitragen, dass Jugendliche ihre Möglichkeiten zur politischen Partizipation in einer demokratischen Gesellschaft sowohl wahrnehmen als auch umsetzen. Schließlich bestätigten die Ergebnisse der letzten Erhebung, dass der Entwicklungsprozess von DBAW erfolgreich abgeschlossen und das Planspiel in seiner jetzigen Form in der pädagogischen Praxis einsetzbar ist.

Tipp für die Spielleitung

Für die Spielleitung ist es dabei wesentlich, sich im Vorfeld und während des Planspiels gut auf die gemeinsame Reflexion des Spielgeschehens vorzubereiten. Die Perspektivenvielfalt, die in jedem Planspiel schon durch die unterschiedlichen Rollen gegeben ist, sollte hier deutlich sichtbar werden.

Zur Sicherung der Lernergebnisse empfehlen wir zusätzlich eine anonymisierte Zusammenstellung der Antworten von Jugendlichen auf die Frage "Was habe ich heute gelernt?" Wird jeder einzelne Jugendliche nach einem Spieltag und nach der Gruppenreflexion nochmals persönlich aufgefordert, die eigene Sichtweise auf das Gelernte auf eine Karteikarte zu schreiben (oder zu malen, zu besprechen), kommen viele unterschiedliche Perspektiven zum Ausdruck. Abgetippt und unter bestimmte thematische Überschriften geordnet, können alle Ergebnisse mit den Jugendlichen gemeinsam besprochen werden. Selbst wenn Jugendliche zunächst sagen, sie hätten nichts gelernt, so wird spätestens hier deutlich, wie viele Lernperspektiven es insgesamt gibt, die dann wiederum die eigene mit erweitern.

Exemplarische Zitate-Sammlung eines Pilot-Durchlaufs mit Antworten von Jugendlichen auf die Frage: "Was habe ich heute gelernt?"

Politik ist eine Herausforderung

  • Dass die Politik eiskalt ist, da man auch nichts machen kann, wenn alle dagegen sind.

  • Dass das Leben nicht immer so verläuft, wie man selbst es sich vielleicht wünscht.

  • Es ist schwierig gegen alle anzukämpfen.

  • Dass es schwierig ist andere von seiner Meinung zu überzeugen.

  • Es war schwierig die anderen zu überzeugen und Stimmen zu erhalten.

  • Dass man sich sicher sein muss, ob man sich richtig entscheidet; zum Beispiel: ob man wirklich PRO oder CONTRA ist.

  • Dass man in der Minderheit was erreichen kann.

Politik hat mit Argumentieren, Diskutieren und Entscheiden zu tun

  • Wie man mit Worten schnell zum Ziel kommt.

  • Dass man am besten mit den Medien zusammenarbeiten muss, um ans Ziel zu gelangen.

  • Wie man richtig Argumente in ein Gespräch bringt.

  • Argumentieren (2)

  • Zu argumentieren und die Meinungen anderer zu vertreten.

  • Diskutieren

  • Meinungen anhören und akzeptieren / Meinungen zu akzeptieren. (1)

  • Wie man am besten Entscheidungen trifft: Kompromisse.

  • Dass man Kompromisse eingehen muss, um ans Ziel zu gelangen.

  • Dass man ein Kompromiss finden kann, mit dem alle zufrieden sind.

  • Ich habe den Alltag oder den Eindruck von Politikern kennen gelernt, wie sie eine Lösung finden und darüber argumentieren.

  • Dass ich niemals Bürgermeisterin werden will.

  • Es ist schwierig, zwischen den anderen(verschiedenen) Parteien zu verhandeln.

  • Es ist stressig, gerecht zu werden.

  • Dass Politik oft schwierig ist und sehr viel Kraft braucht.

  • Dass Politik nicht so einfach ist. (1) / Dass es in der Politik nicht so leicht ist. (1)

  • Dass Politik eine sehr anstrengende Angelegenheit ist und dass mit Politik ein großer Aufwand zusammenhängt.

  • Viel über Politik und Teamfähigkeit.

  • Etwas über Politik.

  • Sich in die Politik einzufühlen.

  • Mit Politik umzugehen.

  • Habe über Politik mehr erfahren.

  • Einzufühlen, als Presse zu arbeiten.

Politik ist auch Zusammenarbeit

  • Teamfähigkeit (3) / Im Team zu arbeiten (teamfähig). (1)

  • Mit Einigkeit und Mehrheit zum Erfolg kommen.

  • Dass man mit Gemeinschaft viel schaffen kann.

  • Zusammenzuarbeiten(1) / Zusammenhalt(2) / Zusammenhalt in der Gruppe (1)

Politik ist vielfältig

  • Fantasie zu benutzen. / Eigene Ideen einzubringen.

  • Revolution beginnt mit wenigen und endet mit vielen.

  • Eigentlich nur, dass viele Menschen viele Persönlichkeiten mit ins Spiel brachten!

Intendierte Lernprozesse im Planspiel sind folgende:

Allgemeine Kompetenzen für politische Prozesse ("Politics")Allgemeine Kompetenzen im Blick auf die Durchsetzung politischer Inhalte ("Policy")Allgemeine Kompetenzen im Durchschauen politischer Strukturen ("Polity")
  • Erproben verschiedene Formen gesellschaftlicher Entscheidungsfindung

  • Erkennen Auswirkungen sowohl intendierte wie nicht intendierte Entscheidungen

  • Einbringen eigener Bedürfnisse

  • Kennenlernen von verschiedenen Strukturen des Willensbildungs- und Entscheidungssystems

  • Kennenlernen von Marktmechanismen der Medien

  • Erproben die Definition von Zielen zur Durchsetzung von Interessen in der Gesellschaft

  • Erkennen, dass angesichts der Vielfältigkeit von Interessen das Regeln des Miteinanders herausfordernd und nötig zugleich ist

  • Erkennen, dass vor politischen Entscheidung oft langwierige und kontroverse Willensbildungsprozesse stehen

  • Erkennen, dass im Willensbildungs- und Entscheidungsprozess auch informelle Elemente beeinflussen – wie z. B. persönliche Kontakte zwischen Interessengruppen und politischen Entscheidungsträgern

  • Erproben strategischen Vorgehens/ Austesten von Handlungsoptionen um individuelle Werte- und Verhaltensdispositionen durchsetzen oder verteidigen zu können

  • Erproben den Transfer individueller Verhaltensweisen auf die politische Ebene

  • Erkennen Auswirkungen sowohl intendierte wie nicht intendierte Entscheidungen

  • Erkennen die Rolle der Massenmedien im politischen Prozess

  • Abschätzen von Zielen und Machtpotenzialen anderer Interessengruppen

  • Selbst politisches Geschehen bewerten zu können

  • Erfahren Unterschiede von Entscheidungen im privaten und im politischen Bereich

  • Übertragen des Gelernten auf andere Entscheidungssituationen

  • Kennenlernen von den Prozessen der politischen Willensbildung

  • Fussnoten