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Im Praxistest: Pi mal Daumen - Schätzen, tippen, wissen! | bpb.de

Im Praxistest: Pi mal Daumen - Schätzen, tippen, wissen! Die Rezension

Sören Ahlhaus

/ 2 Minuten zu lesen

Das Pi-mal-Daumen-Quiz mit Schätzfragen zur Welt, in der die Schülerinnen und Schüler leben, ist eine spontan einsetzbare pädagogische Reserve für unerwartete Vertretungsstunden. Die Rezension aus der Praxis zeigt auf, wie im Vertretungsunterricht die Dimensionen unserer Welt spielerisch kennengelernt werden können.

Sie kennen es: fachfremder Vertretungsunterricht und keine Materialien liegen vor? Eine Alternative zum "Galgenmännchen"-Spielen ist das Pi-mal-Daumen-Quiz mit Schätzfragen zur Welt, in der die Schülerinnen und Schüler leben!

Durchführung

Das für die Sekundarstufen I und II geeignete Spiel gelingt in der Regel ohne Vorbereitung und trifft in der Regel auf großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern. Um allen Lernenden die Kandidatenrolle zu ermöglichen und gleichzeitig die Motivation zu steigern, bietet es sich an, das Quiz als Wettbewerb unter Kleingruppentischen anzulegen: Die Schätzfragen (z.B. „Wie viele Personen wurden in Deutschland im Jahr 2010 Lottomillionär?“) werden von der Lehrperson gestellt, die Schülerinnen und Schüler schätzen die Lösung und einigen sich in der Kleingruppe innerhalb einer Minute (bei jüngeren Lerngruppen länger) auf einen gemeinsamen Wert. Diesen notieren sie, sodass kein Schummeln durch nachträgliche Veränderung möglich ist. Reihum nennen die Gruppensprecher die Lösungsvorschläge, anschließend wird der tatsächliche Wert – in unserem Fall 112 Personen – genannt. Die Gruppe, die diesem Wert am nächsten kam, erhält einen Punkt. Am Stundenende werden die Sieger ermittelt. Fakultativ kann eine kurze Metareflexion stattfinden, in der thematisiert wird, worin der Schlüssel zum Erfolg – oder der Grund für den Misserfolg – lag (Gruppendynamik, statistisches Wissen, Glück?).

Lernerfolg

Am Ende des Tages haben die Schülerinnen und Schüler spielerisch die Dimensionen ihrer Umwelt kennengelernt und können sich besser in ihr orientieren. Sie haben ihre sozialen Kompetenzen (Teamwork) verbessert und gelernt, Entscheidungen unter Zeitdruck zu treffen.

Wer am besten schätzt, gewinnt! (© bpb)

Kritikpunkte

Ein kleiner Nachteil des Materials hingegen ist, dass die insgesamt 180 statistischen Quizfragen des Kartenspiels nicht alle für den Einsatz in der Schule geeignet sind. Einige Fragen sind derart verklausuliert gestellt oder basieren auf komplizierten Umrechnungsschritten, sodass sie nur schwer verstanden werden können („1960 musste der Durchschnittsverdiener in Deutschland für 1 kg Kabeljau 56 Minuten arbeiten. Wie viel Minuten waren es rund 50 Jahre später?“). Insbesondere für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I ist es daher sinnvoll, eine Auswahl geeigneter Fragen zu treffen. Dies ist jedoch problemlos spontan während des Spielens möglich, z.B. während der Beratungen in den Kleingruppen.

Zugriff

Das Kartenspiel ist für 1,50€ im Shop erhältlich und steht dort darüber hinaus zum kostenlosen Download bereit!

Fussnoten

Sören Ahlhaus, Jahrgang 1985, ist Gymnasiallehrer und unterrichtet die Fächer Deutsch und Geschichte.