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Info 01.01 Was ist eigentlich Klima? | Umweltbewusstsein und Klimaschutz | bpb.de

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Info 01.01 Was ist eigentlich Klima?

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Informationen des Umweltbundesamtes zu den Unterschieden zwischen Wetter und Klima.

Klima ist nicht das Gleiche wie Wetter, und die Missachtung dieses Unterschieds führt immer wieder zu Missverständnissen.

"Wetter" ist eine Art Momentaufnahme des Zustandes der Atmosphäre, oder genauer der Troposphäre, der untersten Schicht der Atmosphäre mit einer Mächtigkeit von ca. 10 km. Dieser Zustand wird durch Messgrößen wie Temperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit usw. beschrieben, wie sie vielen in Form der Wettermeldungen bestimmter Messstationen bekannt sind. Wetter wird aber auch in seinem vergangenen Verlauf betrachtet (Analyse) und für die Zukunft vorhergesagt (Prognose), wobei die typische zeitliche Reichweite der Prognosen bei einigen Tagen liegt. International gilt die theoretische obere Grenze der Wettervorhersagbarkeit (einige Wochen) auch als Grenze der zeitlichen Reichweite des Wetterbegriffs. Im deutschen Sprachgebrauch wird bei zeitlichen Größenordnungen von Wochen bis Monaten von der "Witterung" gesprochen, z.B. für eine bestimmte (einzelne) Jahreszeit.

Dagegen wird "Klima" als Ausdruck für das Verhalten des Wetters (bzw. der entsprechenden Messgrößen) über eine längere Zeitspanne verwendet. Als Zeitspanne empfiehlt die Weltmeteorologischen Organisation WMO mindestens 30 Jahre, aber auch Betrachtungen für Jahrhunderte, Jahrtausende usw. gelten als "Klima". Wichtig ist, dass die Variabilität der einzelnen Wetterereignisse dabei nicht untergeht; sie wird beim Klima jedoch in ihrer gesamten Statistik (Mittelwerte, Varianzen, mittlere Häufigkeiten von Extremwerten usw.) betrachtet. Diese zeitliche Differenzierung von Wetter und Klima ist deswegen notwendig, weil die Ursache-Wirkung-Mechanismen je nach betrachteter Zeitskala ganz unterschiedlich sind. So gehört beispielsweise das Entstehen und Vergehen einer Wolke mit einer charakteristischen Zeitskala von einigen Stunden zum "Wetter" und hat ganz andere Ursachen als das Kommen und Gehen der "Eiszeiten", das sich über eine Zeitdauer von etlichen Jahrzehntausenden abspielt und somit ein Phänomen des "Klimas" ist. Das Kohlendioxid der Atmosphäre, um ein anderes Beispiel zu nennen, geht in kein Modell der Wettervorhersage ein, weil sich die Konzentration in diesem Zeitrahmen nicht spürbar verändert. In Klimamodellen hingegen spielt die CO2-Konzentration sogar eine sehr wesentliche Rolle.

Ein wichtiger Unterschied zwischen Wetter und Klima besteht auch darin, dass die über viele Jahre und häufig auch sehr großräumig gemittelten Klimadaten (bis hin zu globalen Mittelwerten) meist viel geringere Schwankungen aufweisen als die entsprechenden Wetterdaten, obwohl es sich um die gleichen physikalischen Messgrößen handelt. Trotzdem können gerade scheinbar geringe Klimatrends sehr folgenschwer sein, wie uns das Beispiel der Gebirgsgletscher zeigt: Sie reagieren in ihrer Flächen- bzw. Volumenausdehnung kaum auf die Launen des Wetters, jedoch hochempfindlich auf langfristige Temperaturtrends, selbst dann, wenn diese nur wenige Zehntel Grad betragen. Beispielsweise haben die Alpengletscher seit ca. 1850 ungefähr die Hälfte ihres Volumens verloren, was weitgehend auf den systematischen Erwärmungstrend von lediglich etwa 0,5 °C zurückgeführt wird.

Aus: Umweltbundesamt (Hrsg.): Skeptiker fragen, Wissenschaftler antworten: Häufig vorgebrachte Argumente gegen den anthropogenen Klimawandel, Externer Link: http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/klimaaenderungen/faq/skeptiker.htm (30.5.2007).

Fussnoten