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Ringo/Höllenfahrt nach Santa Fé/Stagecoach | Der Filmkanon | bpb.de

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Ringo/Höllenfahrt nach Santa Fé/Stagecoach Stagecoach

Andreas Busche

/ 2 Minuten zu lesen

Stagecoach (© picture alliance)

USA 1939
Western

Kinostart: 1950 (BRD)
Verleih: Deutsche Kinemathek
Regie: John Ford
Drehbuch: Dudley Nichols nach der Erzählung "Stage to Lordsburg" von Ernest Haycox
Darsteller/innen: John Wayne, Claire Trevor, Thomas Mitchell, John Carradine, Andy Devine, George Bancroft u. a.
Kamera: Bert Glannon
Laufzeit: 96 Min.
Format: 35mm, Schwarzweiß
Preise: Academy Awards (Oscar®) 1940: Bester Nebendarsteller (Thomas Mitchell), Beste Originalmusik (Louis Gruenberg, Richard Hagemann)
FSK: ab 12 J.
Altersempfehlung: ab 13 J.
Klassenstufen: ab 8. Klasse
Themen: Individuum (und Gesellschaft), USA, Zivilisation und Wildnis, Außenseiter, Rollenbilder, Filmgeschichte
Unterrichtsfächer: Sozialkunde/Gemeinschaftskunde, Ethik, Kunst, Geschichte

Zu Beginn der 1880er-Jahre macht sich eine Postkutsche auf den Weg von Tonto/Arizona nach Lordsburg/New Mexico. Die Reise gleicht einem Himmelfahrtskommando, denn sie führt durch das Territorium feindlich gesinnter Apachen. Dennoch nehmen die sechs Insassen die gefährliche Fahrt auf sich: Marshall Wilcox verfolgt den Revolverhelden Luke Plummer. Die Prostituierte Dallas und der Trinker Doc Boone sind in Tonto nicht mehr erwünscht, Bankdirektor Gatewood will sich mit 50.000 Dollar aus dem Staub machen und der umtriebige Berufsspieler Hatfield bietet der schwangeren Offiziergattin Lucy Mallory, die zu ihrem Mann reist, sein Geleit an. Zu ihnen stößt der gerade aus dem Gefängnis entflohene Outlaw Ringo, der ebenfalls eine Rechnung mit Luke Plummer zu begleichen hat. Als die Kavallerie der Kutsche ihren Schutz versagt, sind die Reisenden auf sich allein gestellt.

John Fords Stagecoach zählt zu den einflussreichsten Filmen der Kinogeschichte und war Ende der 1930er-Jahre Auslöser für den Boom des psychologischen Western. John Wayne in der Rolle des Ringo wurde mit diesem Film zu einem Star des US-amerikanischen Kinos. Viele Themen, die das Genre fortan prägen sollten, sind in Fords Film bereits angelegt: Stagecoach thematisiert anhand seiner Figurenkonstellation die Moralvorstellungen einer sich gerade formierenden Gesellschaft im Umbruch zur Moderne. Zudem etablierte Ford das Monument Valley als ikonische Kulisse des klassischen Western und begründete damit die Psychologie des Genres im Verhältnis von Mensch und Natur, das er durch die geschickte Gegenüberstellung von Innenaufnahmen in der Kutsche und landschaftlichen Totalen auslotete.

Anhand von Stagecoach lässt sich die Bedeutung des Western-Genres für die US-Populärkultur und das kulturelle Selbstverständnis Amerikas aufzeigen. Der Widerspruch von Freiheitsprinzip und "Law-and-Order"-Mentalität, den der Western im Kern verhandelt, ist im Verhältnis von Ringo und dem Marshall, das von gegenseitigem Respekt geprägt ist, anschaulich beschrieben. In diesem Zusammenhang bieten die gesellschaftlichen Positionen schönes Anschauungsmaterial für weiterführende Diskussionen, inwiefern der Western seine historische Folie nutzte, um zeitgenössische Vorstellungen zu verarbeiten. Diese Frage lässt sich unter anderem am Beispiel der ambivalenten Darstellung der amerikanischen Ureinwohner/innen erörtern. Nicht zuletzt bieten Fords Landschaftsinszenierungen Gelegenheit zu filmsprachlichen Untersuchungen des Western als "ur-amerikanisches Genre".

Informationen und Materialien:

Interner Link: bpb.de: Dossier Filmkanon: Stagecoach

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Fussnoten

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Andreas Busche arbeitet seit fünfzehn Jahren als freier Journalist und Filmkritiker in Berlin, war zwischenzeitig als Filmrestaurator in Holland tätig und ist derzeit verantwortlicher Redakteur von Externer Link: www.kinofenster.de