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Citizen Kane | Der Filmkanon | bpb.de

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Citizen Kane

Jörn Hetebrügge

/ 2 Minuten zu lesen

Citizen Kane (© picture-alliance / Mary Evans Picture Library )

USA 1941
Drama

Kinostart: 1962 (BRD)
Verleih: Neue Visionen
Regie: Orson Welles
Drehbuch: Hermann J. Mankiewicz, Orson Welles
Darsteller/innen: Orson Welles, Joseph Cotten, Dorothy Comingore, Agnes Moorehead, Ruth Warrick, Ray Collins, Erskine Sanford, Everett Sloane, Paul Stewart, George Coulouris u. a.
Kamera: Gregg Toland
Laufzeit: 119 Min
Sprachfassung: dt. F., OmU
Format: 35mm, Schwarzweiß
Preise: Auswahl: Academy Awards (Oscar®) 1942: Bestes Drehbuch (Hermann J. Mankiewicz, Orson Welles); New York Film Critics Circle Awards 1942: Bester Film
FSK: ab 12 J.
Altersempfehlung: ab 14 J.
Klassenstufen: ab 9. Klasse
Themen: Biografie, Medien, Macht/Machtgefüge, Politik, USA, Filmsprache, Filmgeschichte
Unterrichtsfächer: Englisch, Deutsch, Geschichte, Kunst, Gesellschaftskunde, Ethik, Religion

"Rosebud", so lautet das letzte Wort des reichen Medienmoguls Charles Foster Kane, als er einsam in seinem Privatanwesen Xanadu stirbt. Was es damit auf sich hat, versucht ein Journalist für einen Nachruf zu ergründen. Er befragt frühere Weggefährten/innen Kanes, um hinter das Geheimnis des Mannes zu kommen, der einst die Geschicke der USA maßgeblich beeinflusste und mit den Mächtigen seiner Zeit verkehrte – dem jedoch selbst eine politische Karriere ebenso versagt blieb wie privates Glück.

Nur wenige Meisterwerke des Kinos haben die Entwicklung der Filmsprache so nachhaltig beeinflusst wie Orson Welles' legendäres Regiedebüt Citizen Kane. Vor allem drei formale Aspekte erwiesen sich dabei als wegweisend für das moderne Kino: So brach der Film mit der Hollywood-Tradition des linearen Erzählens, indem er den Weg des Protagonisten vom jungen Idealisten zum skrupellosen Machtmenschen aus der Sicht verschiedener Wegbegleiter in langen, sich teils widersprechenden Rückblenden zeigte. Ebenso wie die multiperspektivische und elliptische Erzählstruktur sorgte auch die Kameraarbeit Gregg Tolands für Aufsehen: Seine geschickte Anwendung der Tiefenschärfe machten Gegenschüsse und Zwischenschnitte weitgehend überflüssig. Aber auch Tolands expressive, an deutsche Stummfilme erinnernde Licht-und-Schatten-Fotografie fand viel Beachtung. Sie gilt als stilbildend für den Film noir der 1940er-Jahre.

Der visuelle Stil und die Erzählstruktur in Citizen Kane zielen nicht zuletzt auf eine Aktivierung des Publikums, das gewissermaßen an der Lösung des "Rosebud"-Rätsels beteiligt wird. Deshalb eignet sich der Film hervorragend, um im Unterricht filmtheoretische Aspekte zu erörtern – insbesondere mit Blick auf die konträren Strategien des klassischen Mainstreamkinos, das vor allem ein "Abtauchen" des Publikums beabsichtigt. Zudem ist Welles' Film, der maßgeblich vom Leben des reaktionären Zeitungsunternehmers William Randolph Hearst inspiriert war, einem der mächtigsten innenpolitischen Gegner von US-Präsident Roosevelt, ein interessantes kulturelles Zeugnis der New Deal-Ära. Losgelöst von seinem historischen Kontext eignet sich der Film darüber hinaus als Ausgangspunkt für eine Diskussion über die Wechselwirkung von Massenmedien und Politik.

Informationen und Materialien

Interner Link: bpb.de: Dossier Filmkanon: Citizen Kane

Externer Link: filmeducation.org: Study Guide (engl.)

Mehr zum Thema auf kinofenster.de

Externer Link: Film noir – Welt der Alpträume (Hintergrund vom 23.06.2009)
Externer Link: Kunst und Macht – eine unendliche Geschichte (Hintergrund vom 21.09.2006)

Fussnoten

Weitere Inhalte

Geboren 1971. Studium der Deutschen Literatur, Politologie und Soziologie in Hannover, 2003-2005 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgschichte an der TU Dresden. Lebt und arbeitet als freier Autor mit Schwerpunkt Kino in Berlin.