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Nacht und Nebel | Der Filmkanon | bpb.de

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Nacht und Nebel Nuit et brouillard

Marguerite Seidel

/ 3 Minuten zu lesen

Nacht und Nebel (© picture alliance/Mary Evans Picture Library )

Frankreich 1955
Dokumentarfilm

Kinostart: 1956 (BRD)
Verleih: Bundesverband Jugend und Film e.V.
Regie: Alain Resnais
Drehbuch: Jean Cayrol, deutsche Fassung des Kommentars: Paul Celan
Darsteller/innen: -
Kamera: Ghislain Cloquet, Sacha Vierny
Laufzeit: 32 Min
Sprachfassung: dt. F.
Format: 35mm, Schwarzweiß, Farbe
Preise: Prix Jean Vigo 1956, Grand Prix du Cinéma 1956
FBW: besonders wertvoll
FSK: ab 12 J.
Altersempfehlung: ab 15 J.
Klassenstufen: ab 10. Klasse
Themen: (Deutsche) Geschichte, Holcaust, Nationalsozialismus, Filmgeschichte, Filmsprache
Unterrichtsfächer: Geschichte, Politik, Deutsch, Ethik, Religion, Medienkunde, Kunst

Zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs begibt sich der französische Filmemacher Alain Resnais auf die Spuren der Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern. In der Dokumentation Nacht und Nebel zeichnet er anhand von historischen Bilddokumenten und eigenen Aufnahmen vom Gelände des einstigen Lagers Auschwitz-Birkenau das Geschehen chronologisch nach: die Entstehung der Lager, die Deportation der unter dem NS-Regime verfolgten Bevölkerungsgruppen, den Lageralltag, die Überlebensstrategien der Häftlinge und ihre systematische Ermordung. Der Film endet mit einer Warnung an die Zuschauenden vor einer möglichen Wiederholung dieser Ereignisse und appelliert an deren Wachsamkeit.

Resnais wählt für diesen Film eine essayistische Herangehensweise, die nicht auf eine Überwältigung des Publikums durch Schreckensbilder zielt, sondern Raum zur Reflexion lässt. Die Montage verhindert das Eintauchen in eine homogene Filmwelt, indem Nacht und Nebel farbige Sequenzen des verwilderten Lagergeländes mit teils schwer ertragbaren schwarzweißen Archivbildern von verstümmelten, kranken und toten Menschen kombiniert. Ebenso "auf Abstand" halten die von Hanns Eisler komponierte kontrapunktische Filmmusik und der getragene Duktus des Off-Kommentars, verfasst vom Dichter Jean Cayrol, in der deutschen Fassung von Paul Celan, beides KZ-Überlebende. Gleichzeitig verbinden Match-Cuts, Kommentar und Musik die Bilder verschiedener Orte und Epochen zu einem zeitlosen Lagerkosmos. Die Vergangenheit wird als unabgeschlossene Zeit präsentiert, die untrennbar mit der Gegenwart verwoben ist.

Mit Nacht und Nebel realisierte Resnais ein Kunstwerk, das wegweisend für die filmische Beschäftigung mit NS-Verbrechen war und die Gattung Dokumentarfilm neu auslotete. Über die eindringliche Veranschaulichung des Geschehens in den Vernichtungslagern hinaus reflektiert der Film implizit durch seine Machart und explizit im Off-Kommentar die Unmöglichkeit, den Schrecken des Holocaust medial zu vermitteln. Anknüpfend an eine Analyse des Films sowie an Recherchen zu seiner bewegten Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte lässt sich im Unterricht etwa erörtern, wo die Grenzen und Möglichkeiten dokumentarischer Bilder liegen, um über Menschheitsverbrechen zu informieren, den Opfern zu gedenken und für demokratische und humane Werte zu sensibilisieren. Abschließend bietet es sich an, den Schlussappell des Films näher zu betrachten und zu diskutieren, inwiefern die Vergangenheit junge Menschen heute betrifft.

Informationen und Materialien:

Interner Link: bpb.de: Dossier Filmkanon: Nacht und Nebel

Interner Link: bpb.de: DVD Nacht und Nebel

Interner Link: bpb.de: DVD Nacht und Nebel mit V+Ö-Lizenz

Externer Link: Bundesverband Jugend und Film: Durchblick-Filme 14+ "Nacht und Nebel"



Externer Link: Die Welt: Wie der KZ-Film "Nacht und Nebel" missbraucht wurde

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Fussnoten

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1955 dreht Alain Resnais einen Film über die Lager der Nationalsozialisten. Sein bis dato ungewöhnlicher Einsatz der filmischen Mittel erzeugt Distanz, die erst ein Begreifen möglich macht.

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Marguerite Seidel ist für die Sektion "Generation" der Internationalen Filmfestspiele Berlin und als freie Journalistin tätig. Nach ihrem Studium der Filmwissenschaft, Pubizistik und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Berlin, Paris und Montpellier absolvierte sie ein Volontariat im Filmbereich der Bundeszentrale für politische Bildung.