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Storch Heinar, Pastörs und die Klappspaten | Mit Satire gegen Rechtsextremismus | bpb.de

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Storch Heinar, Pastörs und die Klappspaten

/ 2 Minuten zu lesen

Im ersten Teil des Filmclips wird die bei Rechtsextremen beliebte Modemarke „Thor Steinar“ vorgestellt: Dem „Föhrer“ gefallen zwar Kleidungsstücke und Symbolik nicht, der Name aber wird von ihm gelobt. Anschließend wird das Modelabel "Storch Heinar" kritisiert. Das Label versteht sich als Parodie auf "Thor Steinar". Als Symbol fungiert ein Storch, dessen Äußerlichkeiten (Schnauzbart, Armbinde) an Adolf Hitler erinnern. Wegen angeblicher Marken- und Wettbewerbsverstöße wurde "Storch Heinar" verklagt, jedoch ohne Erfolg. Im zweiten Teil des Filmclips geht es um den NPD-Politiker Udo Pastörs, der in Rostock mit einem Stadionverbot belegt wurde.

Hintergrund

"Thor Steinar" gehört zu den beliebtesten Modemarken in der rechtsextremen Szene. Gegründet 2002, macht sie einen Umsatz von mehreren Millionen Euro jährlich. Von Beginn an waren Kleidungsstücke von "Thor Steinar" fast ausschließlich über rechtsextreme Szeneläden oder Versandhandel erhältlich. Sowohl das anfänglich verwendete Markenlogo, welches sich an nordische Runen anlehnte, als auch Farbgebung (Tarnfarbe) und Symbolik der Kleidungsstücke (deutsche Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg) zeigten den völkischnationalistischen Charakter dieses Modelabels. Auch der Namensbestandteil "Steinar" hat einen nationalsozialistischen Hintergrund, da damit an den ehemaligen General der Waffen-SS Felix Steiner (1896–1966) erinnert wird. Obwohl das Logo von "Thor Steinar" nicht als verfassungsfeindliches Kennzeichen (§ 86 und § 86a StGB) eingestuft und verboten wurde, weil es sich nicht um das Symbol einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation handelt, werden darin doch verschiedene Kennzeichen solcher Organisationen (z.B. 2. SS Panzerdivision, Hitler-Jugend) aufgegriffen und miteinander kombiniert. Als satirische Auseinandersetzung mit dieser Kleidungsmarke gründete die Aktion "Endstation Rechts" das Label "Storch Heinar", auf dessen Kleidungsstücken, Taschen oder Schirmen rechtsextreme und nationalsozialistische Symbole satirisch verfremdet werden. Die Erlöse aus dem Verkauf kommen Projekten gegen Rechtsextremismus zugute. In der rechtsextremen Modewelt gibt es neben "Thor Steinar" jedoch zahlreiche weitere Marken wie "Consdaple", "Reconquista" oder "Troublemaker", die innerhalb der Szene genauso als äußerliches Erkennungsmerkmal dienen wie als Ausdruck der eigenen rechtsextremen Gesinnung. Andere Marken wie "Fred Perry", "Lonsdale" oder "Ben Sherman" werden zwar ebenfalls von Rechtsextremen getragen, haben aber keinen rechtsextremen Hintergrund. "Lonsdale" z.B. distanzierte sich öffentlich von rechtsextremer Vereinnahmung und unterstützt Projekte gegen Rechtsextremismus (z.B. "Laut gegen Nazis").

Lernziele

Die Schüler können Modemarken der rechtsextremen Szene benennen und am Beispiel von "Thor Steinar" die wesentlichen Motive auf Kleidungsstücken einer bei Rechtsextremen beliebten Marke beschreiben. Weiterhin können sie "Storch Heinar" als antirassistisches Projekt einordnen und sich mit ihrer eigenen Meinung zu dieser Strategie im Kampf gegen Rechtsextremismus positionieren.

Einsatz im Unterricht - Kopiervorlage 8

In Aufgabe 1 geht es darum, Symbole und Motive herauszuarbeiten, die von "Thor Steinar" verwendet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer "nordischen" und "germanischen" Symbolik wie Wikinger-Schiff oder Runen-Zeichen. Aufgabe 2 zielt darauf, verschiedene Modemarken im rechtsextremen Spektrum kennenzulernen und ihren Hintergrund zu erfahren. Dabei ist es wichtig, zwischen rechtsextremen Labels wie "Consdaple" oder "Reconquista" und bei Rechtsextremen (ehemals) beliebten Marken wie "Fred Perry" oder "Ben Sherman" zu unterscheiden, die keinen rechtsextremen Hintergrund haben. In Aufgabe 3 soll zunächst herausgearbeitet werden, wie das Projekt "Storch Heinar" auf ironische und humorvolle Weise gegen die Marke "Thor Steinar" und rechtsextreme Mode vorgeht. Abschließend kann eine solche Vorgehensweise der Strategie gegenübergestellt werden, das Tragen rechtsextremer Marken an bestimmten Orten wie z.B. in der Schule zu verbieten. Solche Verbote gibt es bereits in zahlreichen Fußball-Stadien, im Reichstagsgebäude und im Landtag von Mecklenburg- Vorpommern.

Didaktische und methodische Hinweise zu Filmclip und Arbeitsblatt:

Interner Link: Storch Heinar, Pastörs und die Klappspaten

Weiterführende Informationen:

Externer Link: Rechtsextremismus

Fussnoten