Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

International Pony – My Mouth/Beautiful Day | bpb.de

International Pony – My Mouth/Beautiful Day Musikvideo aus der Reihe "Zur Rettung der Popkultur"

von: Till Franzen Sebastian Schultz

Eine junge Reporterin fährt zu einem Konzert und Interviewtermin mit International Pony. Dabei kreuzt sie wiederholt die Wege eines namenlosen Protagonisten.

Inhalt

Sorgsam konstruierte Schwarz-Weiß- Bilder und grobkörnige Straßeninterviews: In „My Mouth/Beautiful Day“ finden verschiedene filmische Ästhetiken von Dokumentar- und Fictionfilm zusammen. Keine davon wird gewöhnlich mit MTV-tauglichen Videoclips in Zusammenhang gebracht. Eine junge Reporterin, die auch als Off-Erzählerin fungiert, fährt zu einem Konzert und Interviewtermin mit International Pony und hofft, das Phänomen der „mysterious band“ zu ergründen. Dabei kreuzt sie wiederholt die Wege eines namenlosen Protagonisten, der auf seiner Suche nach einer von ihm komponierten Melodie ebenfalls der Band auf der Spur ist. Die Geschichte beginnt als romantischer Film noir und mutiert dann zur fiktiven Fernsehreportage. Sebastian Schultz und Till Franzen, die unter dem Projektnamen „Drehort Sankt Georg“ bereits Musikvideos für deutsche Bands wie Blumfeld und Stella drehten, haben die beiden Hauptrollen mit dem Schauspieler Jean Colby und der Independent-Musikerin Angie Reed besetzt. Im Auftrag von International Pony fertigten sie nicht nur die hier vorliegende lange Version von „My Mouth/Beautiful Day“ an, sondern zusätzlich auch eine kürzere, die zur Verwertung im Musikfernsehen vorgesehen war. Dort liefen dann aber beide Versionen, obwohl vor allem der lange Clip bewusst alle Vorgaben des üblichen Musik-Werbevideos sprengt: Nicht Song und Band bilden das Zentrum des Films, sondern sie sind nur Anlass, funktionieren wie der Mac-Guffin in einem Hitchcock-Film. Das Lied ist in Fragmenten zu hören, die Band selbst bleibt anonym. Die vermeintlichen Stars International Pony haben nur einen kurzen Auftritt, bei dem sie hinter Masken verborgen bleiben. So wird der Clip „My Mouth“ zu einem ironischen Kommentar der Philosophie der DJ-Kultur, nach der der Produzierende hinter die Musik zurücktreten solle. An seiner Stelle rückt der Konsumierende in den Mittelpunkt und wird selbst zum Star.

Mehr Informationen

  • Redaktion: Katrin Willmann, Kirsten Taylor

  • Musik: International Pony

  • Produktion: 2010

  • Spieldauer: 11 Min.

  • hrsg. von: Bundeszentrale für politische Bildung und Goethe Institut

  • Verfügbar bis: 31.12.2035

Lizenzhinweise

© 2010 Bundeszentrale für politische Bildung