Frauenbewegung
Beginn der Frauenbewegung
Jahrhunderte lang hatten Frauen viel weniger Rechte als Männer. Sie durften zum Beispiel keine Schulen oder Universitäten besuchen, keinen Beruf selber bestimmen und auch nicht wählen gehen. Am Ende des 18. Jahrhunderts entstand in vielen Ländern die Frauenbewegung. Sie nahm die Forderung der Französischen Revolution nach der Gleichheit aller Menschen auf und kämpfte um die Gleichberechtigung von Frauen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. In Deutschland entstanden Frauenvereine und Frauenorganisationen, die die Rechte der Frauen verbessern wollten.

Politische Forderungen
Fast alle Frauenorganisationen forderten das Wahlrecht für Frauen, die gleiche Schulbildung wie die Männer und die freie Berufswahl. Das Wahlrecht für Frauen wurde in Deutschland erst 1918 eingeführt. Ende 1960 entstand in Deutschland die sogenannte neue Frauenbewegung, die auch als „Feminismus“ bezeichnet wird. Die Feministinnen fordern, dass die Bevorzugung von Männern in der Gesellschaft beendet wird und Frauen mehr Einfluss erhalten. Nur dann könne die Benachteiligung der Frauen überwunden werden.

Frauen sind noch immer benachteiligt
Diese neue Frauenbewegung machte vor allem darauf aufmerksam, dass es zwar viele Gesetze gibt, die die Gleichstellung von Frauen und Männern festschreiben. Tatsächlich aber gibt es immer noch keine Gleichbehandlung. Untersuchungen zeigen nämlich, dass bis heute Frauen in der Gesellschaft immer noch schlechtere Chancen haben als Männer. Heute unterstützen viele Menschen - Frauen wie Männer - die Ziele der Frauenbewegung.
Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2019.