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Arbeitslosigkeit | bpb.de

Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit. Jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquoten nach Bundesländern 2015

Arbeitslosigkeit. Zahl der Arbeitslosen und Arbeitslosenquoten für Deutschland

Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt, bei dem die angebotene Art und Menge von Arbeitsleistungen die nachgefragte Art und Menge übersteigt, sodass ein Teil der arbeitswilligen und der arbeitsfähigen Erwerbspersonen zeitweise keine Beschäftigung hat. Bei Arbeitslosigkeit spricht man auch von einer Unterauslastung des Produktionsfaktors Arbeit im Sinne von Interner Link: Unterbeschäftigung (siehe dort), d. h., das verfügbare Angebot an Arbeitskräften (Arbeitskräftepotenzial) wird nicht im vollen Umfang zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen herangezogen.

Unterschieden werden kann grundsätzlich zwischen freiwilliger Arbeitslosigkeit (z. B. bei einem Arbeitsplatzwechsel) und unfreiwilliger Arbeitslosigkeit (z. B. bei Verlust des Arbeitsplatzes durch Kündigung) sowie zwischen dauernder und vorübergehender Arbeitslosigkeit. In Abhängigkeit von den Ursachen der Arbeitslosigkeit werden die Begriffe Interner Link: friktionelle Arbeitslosigkeit (siehe dort), Interner Link: saisonale Arbeitslosigkeit (siehe dort), Interner Link: konjunkturelle Arbeitslosigkeit (siehe dort) und Interner Link: strukturelle Arbeitslosigkeit (siehe dort) abgegrenzt. Auch eine Differenzierung nach anderen Merkmalen wie Jugendarbeitslosigkeit oder Langzeitarbeitslosigkeit ist üblich.

Die Verringerung von Arbeitslosigkeit und die Förderung der Beschäftigung durch geeignete Maßnahmen ist das wichtigste Ziel der Interner Link: Arbeitsmarktpolitik und ein Interner Link: wirtschaftspolitisches Ziel. Gleichwohl können Konflikte mit anderen gesamtwirtschaftlichen Zielen (z. B. Preisniveaustabilität) auftreten, wie sie in der Interner Link: Phillips-Kurve (siehe dort) zum Ausdruck kommen.

Hohe Arbeitslosigkeit hat u. a. negative Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, auf das Wachstum der Wirtschaft und auf die Finanzierung der Sozialsysteme, da einerseits hohe Kosten z. B. für die Zahlung von Interner Link: Lohnersatzleistungen und die Finanzierung von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen verursacht werden. Andererseits hat hohe Arbeitslosigkeit staatliche Mindereinnahmen durch Steuerausfälle, z. B. bei der Lohn- und Einkommenssteuer oder bei der Umsatzsteuer durch sinkenden Güterkonsum, zur Folge. Zudem ist der Kampf gegen Arbeitslosigkeit auch aus sozial- und gesellschaftspolitischen Gründen (materielle Einbußen, Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls) unerlässlich.

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten