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Einkommenspolitik | bpb.de

Einkommenspolitik

wirtschaftspolitische Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, die Entstehung von Einkommen wie Arbeitseinkommen, Zinsen oder Gewinnen so zu beeinflussen, dass die Einkommensentwicklung mit den konjunkturpolitischen Zielen wie der Stabilität des Preisniveaus vereinbar ist und diese nicht gefährdet. Die Notwendigkeit der Einkommenspolitik wird insbesondere mit der Annahme begründet, dass Anbieter oder Nachfrager auf Märkten unabhängig von der konjunkturellen Lage ihre Marktmacht ausnutzen können. Dabei erlaubt es die jeweilige Machtposition der Unternehmen oder auch der Arbeitnehmer, die Preise für ihre Waren oder für ihre Arbeitleistungen unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Nachfragesituation und der konjunkturellen Lage zu erhöhen.

Einkommenspolitik kann indirekt oder direkt betrieben werden. Indirekte Maßnahmen können z. B. auf die Erhaltung und Verbesserung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs gerichtet sein. Direkte Maßnahmen der Einkommenspolitik sind z. B. ein staatlich verordneter Lohn- oder Preisstopp, was in Deutschland bei der Tarifautonomie kaum möglich ist. Zur Einkommenspolitik werden auch alle wirtschafts- und sozialpolitischen Maßnahmen gezählt, die auf eine Verbesserung der Einkommensverteilung sowie auf die Förderung der Vermögensbildung gerichtet sind (Einkommensverteilungs- und Vermögenspolitik).

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten