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Landschaft der politischen Bildung in Ostdeutschland

Katharina Reinhold

/ 3 Minuten zu lesen

Die Landschaft der Träger der politischen Bildung in Deutschland ist sehr vielfältig und zudem recht unübersichtlich. Niemand vermag genaue Zahlen zu nennen über die vielen Vereine, Verbände, Bildungsstätten, Bürgerinitiativen, Jugendtreffs, kirchlichen Träger und Gruppen, bei denen politische Bildung stattfindet. Dies gilt auch für die politische Bildung in den ostdeutschen Bundesländern. Bei einigen Trägern steht politische Bildung und die Förderung von Partizipation und Engagement im Zentrum der Arbeit, bei anderen ist es ein Aspekt unter vielen anderen.

Sicher ist: 25 Jahre nach der friedlichen Revolution 1989 gibt es in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen eine lebendige und plurale Landschaft der politischen und bürgerschaftlichen Bildung mit unzähligen engagierten Akteurinnen und Akteuren.

Die Landeszentralen für politische Bildung unterstützen die Träger in ihren Bundesländern auf verschiedene Weise. Sie beraten, bieten Vernetzungstreffen an, kooperieren mit den Trägern und fördern Projekte. Einige Landeszentralen informieren auf ihren Internetseiten über die Trägerlandschaft in ihren Bundesländern. Die Landeszentrale von Mecklenburg-Vorpommern etwa listet 97 regional aktive Träger der politischen Bildung auf. Die Bandbreite reicht dabei von der "Akademie für Politik, Wirtschaft und Kultur" in Schwerin über die Bürgerinitiative "Bunt statt braun" in Rostock oder den Verein für politische Kultur "Demokratisches Ostvorpommern" in Anklam bis hin zum "Zentrum für Bildung, Erholung und Freizeit der Jugend Ludwigslust (ZEBEF) e.V. ".

Bei der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb sind derzeit 23 Organisationen mit Sitz in den fünf "neuen" Bundesländern als anerkannte Träger der politischen Bildung registriert und werden gefördert. Die bpb führt in ihrer Liste der insgesamt deutschlandweit 80 anerkannten Träger auch einige Dachverbände auf. Diese haben ihren Sitz häufig in Westdeutschland, viele haben jedoch Mitgliedseinrichtungen in den ostdeutschen Bundesländern. Dazu gehören zum Beispiel die AKSB – Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. oder die Europäischen Akademien mit jeweils vier Mitgliedseinrichtungen in Ostdeutschland.

Nach der deutschen Einheit 1990 haben viele westdeutsche Organisationen zusätzliche Büros im Osten eröffnet. Es gibt jedoch auch zahlreiche Träger, die aus einer lokalen Tradition oder Initiative entstanden sind. Ein Beispiel dafür findet sich in der Oberlausitz im Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Polen:

Die Hillersche Villa in Zittau


Die "Hillersche Villa" ist ein soziokulturelles Zentrum in Zittau, zu dem das etwa 10 km entfernte "Tagungshaus im Dreieck" in Großhennersdorf im Landkreis Görlitz gehört. Die Wurzeln der Kultur- und Bildungsstätte liegen in der Zeit des Widerstandes gegen die SED-Diktatur in der DDR, der friedlichen Revolution 1989 und der darauf folgenden deutschen Wiedervereinigung. Die Vereine "Multikulturelles Zentrum" in Zittau und "Begegnungszentrum im Dreieck" in Großhennersdorf fusionierten im Jahr 2009 zum Verein Hillersche Villa e.V. Dieser ist seit 2012 100%iger Gesellschafter der Hillersche Villa gGmbH, die die Geschäfte nun führt.

Die Hillersche Villa arbeitet heute in den Bereichen Werkstätten & Veranstaltungen, Kultur & Bildung, Soziale Arbeit. Sie wird institutionell gefördert im Rahmen des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien und durch die Städte Zittau und Herrnhut sowie projektbezogen von zahlreichen öffentlichen Geldgebern und Stiftungen. Ihr Motto bei der Fördersuche: "Wir treten mit unseren Projektideen und Bedarfen an potenzielle Geldgeber heran. Es ist nicht so, dass wir gucken, was aktuell gefördert wird und uns dann danach richten. Wir verkaufen uns nicht", so der kaufmännische Leiter der Hillerschen Villa, Karl Strauss.

Die Hillersche Villa verfügt über zwei wirtschaftliche Geschäftsbetriebe, ein Café und ein Tagungshaus. Diese führen dazu, dass der Verein inzwischen etwa 25% seiner Mittel selbst erwirtschaftet. Karl Strauss sagt: "Wir möchten uns finanziell unabhängiger machen von öffentlichen Förderungen und streben an, den Anteil der selbst erwirtschafteten Mittel noch zu erhöhen."

Im Rahmen der Bildungsarbeit engagiert sich die Hillersche Villa für verschiedene historisch-politische Projekte. Die Initiative "Erinnerungspfad Zittau '89" führt Stadtspaziergänge zur friedlichen Revolution in Zittau durch. Die Initiative "Erinnerung und Versöhnung" erinnert an das jüdische Leben in Zittau und fördert den Dialog mit ehemaligen jüdischen Mitbürgern und ihren Familien und zwischen den Generationen. Die "Netzwerkstatt" bietet Beratung und Vernetzung für Engagierte in der Demokratie- und Geschichtsbildung an, außerdem veranstaltet sie Kinder- und Jugendprojekte und Lehrerfortbildungen. Die Netzwerkstatt wird finanziert aus Mitteln des Programms "Weltoffenes Sachsen" in Ko-Finanzierung mit dem Landkreis.

Mehr zur Hillerschen Villa unter: Externer Link: www.hillerschevilla.de

Fussnoten