Zur Wahl gestellt: die Parteien
Quellentexte: Die großen Parteien im Überblick
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Bündnis 90/Die Grünen
Erst 1991 kam es zu einem Zusammenschluss der west- mit den ostdeutschen Grünen unter dem Namen Bündnis 90/Die Grünen. Von 1998 bis 2005 übernahm die Partei erstmals auch auf Bundesebene Regierungsverantwortung. Nachdem die Grünen 2008 in Hamburg eine Koalition mit der CDU eingingen, scheinen in Zukunft auch im Bund Bündnisse mit anderen Parteien als der SPD möglich zu sein. Aktuelle Parteivorsitzende sind Claudia Roth und seit November 2008 Cem Özdemir.
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CDU
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CSU
Im letzten Jahrzehnt wurde die CSU in erster Linie durch Edmund Stoiber geprägt. 1993 übernahm der Wolfratshausener das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten, 1999 den Parteivorsitz. 2002 wurde Stoiber dann sogar Kanzlerkandidat der Union – er unterlag gegen Amtsinhaber Gerhard Schröder nur knapp. Als bayerischer Ministerpräsident sicherte er seiner Partei bei den Landtagswahlen 2003 eine Zweidrittelmehrheit. Im Jahr 2007 musste Stoiber jedoch nach innerparteilichen Machtkämpfen die Ämter des Parteivorsitzenden an Erwin Huber und des Ministerpräsidenten an Günther Beckstein abgeben. Nach der Landtagswahl 2008, als die CSU erstmals seit 46 Jahren die absolute Mehrheit der Stimmen verlor und bei der Regierungsbildung auf einen Koalitionspartner angewiesen war, traten Huber und Beckstein zurück. Seitdem sind Parteivorsitz und Ministerpräsidentenamt wieder in einer Person vereint: Horst Seehofer führt Partei und Land in Personalunion.
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Die Linke
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FDP
Seit 1998 befinden sich die Liberalen trotz teilweise guter Wahlergebnisse in der Opposition. Seitdem wird die Partei vor allem vom ehemaligen Generalsekretär Guido Westerwelle geprägt, der erst 2001 den Parteivorsitz und dann 2006 den Fraktionsvorsitz im Deutschen Bundestag von Wolfgang Gerhardt übernahm.
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SPD
Erst 1998 gelang die SPD mit Gerhard Schröder wieder an die Macht. Der Kanzler der ersten rot-grünen Bundesregierung wurde am 12. April 1999 auch zum Parteivorsitzenden gewählt. Dieses Amt musste Schröder jedoch aufgrund der innerparteilichen Kritik an seiner Agenda-Politik am 21. März 2004 an Franz Müntefering abgeben. Es folgte eine Zeit von vielen Wahlniederlagen für die SPD, die sich auch in der Unstetigkeit im Parteivorsitz niederschlug. So hatten vom 15. November 2005 bis zum 10. April 2006 der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzek und vom 14. Mai 2006 bis zum 7. September 2008 sein rheinland-pfälzischer Amtskollege Kurt Beck den Vorsitz inne. Nach innerparteilichen Machtkämpfen trat Beck jedoch im September 2008 überraschend zurück. Auf einem Sonderparteitag einen Monat später wurde erneut Franz Müntefering zum SPD-Vorsitzenden gewählt.