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Neonazis im Social Web: zunehmend aggressiv und perfide

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Getarnter Rassismus und stylisches Erscheinungsbild | Szene sucht "sichere Häfen" für strafbare Inhalte im Ausland | Mehr Eigeninitiative von Plattformen wünschenswert | Netzgemeinde muss Hass die Stirn bieten

Immer häufiger verbreiten Neonazis unverhohlen Hasspropaganda und rassistische Gewalt im Social Web. Gleichzeitig ködern sie Jugendliche mit modernen Angeboten und kaschieren ihre menschenverachtenden Botschaften. Diese Erkenntnisse präsentierte jugendschutz.net, die länderübergreifende Stelle für den Jugendschutz im Internet, heute bei der Vorstellung des jüngsten Berichts "Rechtsextremismus online 2012" in Berlin.

"Moderne Neonazis präsentieren sich als Menschenfreunde, die sich 'kümmern' und der jungen Generation modische Styles, Action und Events bieten. Andererseits suchen sie sichere Häfen im Netz, wo sie ungehindert und immer aggressiver gegen Minderheiten hetzen", erläutert Stefan Glaser, Leiter des Extremismusbereichs. 2012 dokumentierte jugendschutz.net wieder mehr strafbare Inhalte, vor allem auf ausländischen Plattformen.

Mit 7.000 rechtsextremen Angeboten war ein Zuwachs von 50 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, das Gros (5.500) im Social Web. "Facebook und YouTube spielen für die Ansprache von Jugendlichen die wichtigste Rolle", berichtet Stefan Glaser. Mit den US-Diensten gebe es eine gute Zusammenarbeit, so dass die meisten Hassinhalte gelöscht werden könnten. Man wünsche sich aber noch mehr Eigeninitiative, zum Beispiel, um das erneute Einstellen rassistischer Inhalte zu verhindern.

Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, verwies angesichts der NSA-Affäre auf die besondere Verantwortung der Plattformen auch für die Wahrung von Menschenrechten. "Wir brauchen Betreiber, die Hassinhalte und Gewaltaufrufe entschieden unterbinden." Auch die Netzgemeinde sieht er in der Pflicht: "Wenn wir es mit dem Internet als freiheitlichem Medium Ernst meinen, sind User unerlässlich, die sich mit Minderheiten solidarisieren, sich gegenseitig unterstützen und Naziparolen mit Argumenten die Stirn bieten", so Krüger.

Martin Ziegenhagen, Leiter der Online Beratung gegen Rechtsextremismus, berichtet von immer mehr Anfragen zum Umgang mit rechtsextremen Eltern - etwa in Schule und Kita. Die so genannte Generation Hoyerswerda, zu der die Mitglieder des NSU gehören, sei inzwischen erwachsen und habe eigene Kinder. "Uns beschäftigt die Frage, ab wann in diesen Familien das Kindeswohl gefährdet ist. Hier müsste man in Einzelfällen prüfen, ob es rechtlich möglich wäre, sie aus rechtsextremen Elternhäusern herauszunehmen", erläutert Ziegenhagen.

Bericht von jugendschutz.net zu Rechtsextremismus im Internet kostenlos zum Download:
Externer Link: http://hass-im-netz.info/s/bericht2012

Materialien zur Pressekonferenz: Externer Link: http://hass-im-netz.info/s/pressemappe

Über jugendschutz.net

jugendschutz.net unterstützt die Jugendministerien der Länder und die Kommission für Jugendmedienschutz. Die länderübergreifende Stelle, die 1997 eingerichtet wurde, drängt auf die Einhaltung des Jugendschutzes im Internet und sorgt dafür, dass Anbieter problematische Inhalte rasch ändern oder löschen. Der Bereich Rechtsextremismus von jugendschutz.net wurde in den vergangenen Jahren von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb finanziert. Seit dem 01.07.2013 fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Arbeit im Rahmen des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN".

Kontakt: Murat Özkilic, E-Mail Link: presse@jugendschutz.net
Tel +49 (0)6131 32 85-317
Externer Link: www.jugendschutz.net

Über die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus

Die Online-Beratung gegen Rechtsextremismus steht Menschen, die in ihrem privaten oder beruflichen Umfeld mit Rechtsextremismus konfrontiert sind, mit Informationen und Rat zur Seite – anonym und kostenlos. Die Online-Beratung ist eine Einrichtung von "Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V." Ihre Projekte werden gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und im Rahmen des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" vom Bundesministerium des Innern sowie im Rahmen des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Kontakt: Liane Czeremin, E-Mail Link: czeremin@gegen-vergessen.de
Tel +49 (0)30 263978-43
Externer Link: www.online-beratung-gegen-rechtsextremismus.de

Demokratie stärken – Zivilgesellschaft fördern - die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb

Die Bundeszentrale für politischen Bildung/bpb bietet zahlreiche Hintergrundinformationen zum Thema Rechtsextremismus. Zudem fördert und unterstützt sie verschiedene Beratungs- und Informationsangebote, Präventionsmaßnahmen und gesellschaftliche Aktionen zur Förderung von Zivilcourage.

Kontakt: Daniel Kraft, E-Mail Link: presse@bpb.de
Tel +49 (0)228 99515-200
Interner Link: www.bpb.de/rechtsextremismus

Interner Link: Rechtsextremismus online - beobachten und nachhaltig bekämpfen. Bericht über Recherchen und Maßnahmen im Jahr 2012 (4.954 KB)

Hier finden Sie die Interner Link: Pressemitteilung als PDF

Pressekontakt

Bundeszentrale für politische Bildung
Stabsstelle Kommunikation
Adenauerallee 86
53113 Bonn
Tel +49 (0)228 99515-200
Fax +49 (0)228 99515-293
E-Mail Link: presse@bpb.de

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