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Zeichnungen einer Häftlingsfrau | Ravensbrück – Überlebende erzählen | bpb.de

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Zeichnungen einer Häftlingsfrau Violette Lecoq

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Violette Lecoq wurde 1912 in Frankreich geboren. Sie gehörte der "Resistance", dem französischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus an. Ab 1939 arbeitete sie beim Roten Kreuz als Krankenschwester. 1943 wird Violette Lecoq in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert. In den letzten Wochen vor der Befreiung des KZs im April 1945 konnten rund 7.500 Frauen durch das Schwedische Rote Kreuz und das Internationale Komitee mit sogenannten Rote-Kreuz-Transporten aus Ravensbrück evakuiert und gerettet werden – unter ihnen Violette Lecoq. Ihre Zeichnungen waren wichtige Dokumente im Hamburger Ravensbrück-Prozess in den Jahren 1946 und 1947.

"Welcome" (© Violette Lecoq)

"Welcome..."

Die "Ankunft" im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Violette Lecoq gehörte zu den "Nacht-und-Nebel"-Häftlingen. Im Dezember 1941 formulierte Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, auf Befehl Hitlers den Nacht-und-Nebel-Erlass. Dieser bezog sich auf die Bekämpfung der Widerstandsbewegungen in den besetzten westeuropäischen Länder, vor allem in Frankreich. Viele "Nacht-und-Nebel"-Häftlinge wurden in Konzentrationslager überstellt. Ihr Verbleib sollte über ihren Tod hinaus geheim gehalten werden.

"Hygiène..."

Die Häftlingsfrauen wurden nach der "Ankunft" in das Bad gebracht. Sie mussten sich entkleiden und duschen – in Anwesenheit von SS-Männern und Aufseherinnen. Vielen wurden die Kopf- und auch Schamhaare geschoren. Diese ersten Stunden waren die erste Demütigung, die die Häftlingsfrauen erleben mussten. In den ersten Jahren des Konzentrationslager bekamen die infaftierten Frauen Häftlingskleiung, später behielten sie ihre Kleidung an oder bekamen Kleider aus der Effektenkammer.

Deux heures après...

Die Frauen wurden in Baracken untergebracht, die sie als Blöcke bezeichneten. Das Frauen-Konzentrationslager wurde mehrmals erweitert. Anfang 1945 umfasste Ravensbrück 32 Baracken, die eng aneinander standen.

"Les pires parmi les pires: Les N.N..."

Täglich mussten die Häfltingsfrauen Zählappelle über sich ergehen lassen. Bei Regen, Schnee und Kälte – oft dauerte der Appell Stunden. Für viele der Frauen, vor allem für die Schwachen und Alten, bedeutete der Appell die absolute Erschöpfung. Häftlingsfrauen starben während des Appells. Neben den täglichen Zählappellen gab es auch Strafappelle im KZ Ravensbrück.

"La loi du plus fort..."

Die Häftlingsfrauen wurden von den SS-Männern und den Aufseherinnen geprügelt, geschlagen und ermordet. Zehntausende starben im KZ Ravensbrück.

Fussnoten