Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Raum und Vorurteil | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Redaktion Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Raum und Vorurteil Halle (Saale) und Leipzig aus "westdeutscher" Sicht

Andreas Jüngling Robert Scholz Andreas Jüngling/Robert Scholz

/ 25 Minuten zu lesen

Unbekannte Räume sind keine "weißen Flächen". Mit entliehenen oder konstruierten Bildern werden stereotype Erklärungen erzeugt. Doch wie verändern sich diese Deutungen beispielsweise im deutschen Ost-West-Vergleich?

1. Einleitung

Mit verzweifelter Überraschung registrieren journalistische Beobachter die Renaissance des unkritisch artikulierten Nationalklischees im Europa der Euroschuldenkrise. Wird einerseits versucht, es mit vorsichtigem Urteil zu diagnostizieren, pflegen andere altliberale Rettungsgedanken – mit kühler Haltung und läuternder Ratio. Dass das dialektisch angelehnte Lernen aus der Geschichte mit dem hartnäckigen Selbstvergewisserungswillen der Teilnehmer-Nationen kollidiert, hängt eng mit den Strukturen und der Funktion von Stereotypen zusammen. Augenscheinlich können die Einzelnen in ihrer jeweiligen nationalen Gemeinschaft nicht auf das gemeinschaftskonstitutive wie abgrenzende Muster des aus Vorurteilen geronnenen Stereotyps verzichten. Was sich in der Euro-Zone oder in Europa insgesamt beobachten lässt, gilt gleichermaßen auch bei den intranationalen Wahrnehmungen und Urteilen.

Kurz vor dem Silberjubiläum der deutschen Einheit besitzt die Debatte um deren Vollzug noch immer Brisanz. Freilich haben sich die Bedingungen verschoben, anhand derer die diskursiven Koordinaten ausgerichtet wurden. Es scheint fast, als hätten die Mahnungen aus "Ost" und "West", den historischen und mentalen Eigensinn der "Ostdeutschen" als eigenständige Kategorie zu beachten, durchaus einen mäßigenden Einfluss auf die politische wie geschichtspolitische Wahrnehmung der östlichen Bundesländer genommen. Dies gilt offenbar auch für andere, lebensweltliche Aspekte. So erleben die so genannten östlichen Bundesländer anscheinend seit geraumer Zeit einen bemerkenswerten, aber ambivalenten Konnotationswandel. So wird Studieren in Leipzig, Dresden, Erfurt oder Greifswald unter "westdeutschen" Studenten populärer. Der Ostalgie-Vorwurf verstummt zunehmend bei einer weiteren Entfaltung ehemaliger DDR-Produktmarken. Eine gesamtdeutsche Normalität scheint mit einem Stereotypenwandel einherzugehen. Auf der anderen Seite sind Lohndifferenzen zwischen den westlichen und den östlichen Bundesländern immer noch existent, als müsse man weiterhin von einer deutsch-deutschen Wirtschaftswirklichkeit ausgehen. Und Fußball-Hooligans scheinen überwiegend in Sachsen, Brandenburg oder Thüringen beheimatet zu sein.

Noch immer sind die östlichen Bundesländer für viele "Westdeutsche" eine terra incognita. Wie sehr dies für den Westen Deutschlands insgesamt gilt, belegen exemplarisch von dort stammende DDR-Historiker. Mit Verweis auf eine neue Fruchtbarkeit der DDR-Geschichtsschreibung für die deutschlandhistorische Forschung wird gar die Forderung nach einem doppelten Beitritt zur Bundesrepublik erhoben – auch wenn hier zunächst bloß historische Forschungshorizonte gemeint sind. Notwendig ist es jedoch, die angesichts sich nicht nach den alten politischen Vorzeichen wandelnden Realitäten im Verhältnis zwischen der ehemaligen DDR und der BRD wahrzunehmen. Bis heute werden die wissenschaftlichen Diskurse über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Gesamtdeutschlands im Wesentlichen von altbundesrepublikanischen Protagonisten dominiert. Denn die reine Bevölkerungsmehrheit der westlichen Bundesländer reproduziert ihre Stereotype auf natürliche Weise über die Minderheitsgesellschaft des "Ostens".

Selbst wenn man über 20 Jahre nach der Einheit eine mittlerweile fast spannungslose, nur gelegentlich geschichts- und deutungspolitische Aufregung gegenüber der ehemaligen DDR konstatieren kann, bleibt offen, welche Bilder, gespeist aus welchen Stereotypen und Klischees, die Vorstellungen über die DDR von einst, über "Ostdeutschland" heute und über deren Zusammenspiel regeln. Entscheidungsprozesse sind jedoch abhängig von den vorbewussten Parametern, die von den Strukturmerkmalen und den eingeübten kommunikativen Mustern stereotyper Ordnungen geprägt werden. Generationen von Schülern und Studenten in "Ost" und "West", Ende der 1980er-Jahre oder nach der Wiedervereinigung geboren, formen mit ihrer Sozialisation, die Familie, Schule, Milieu und staatlich sanktionierter politisch-historischer Deutungswille ihnen mitgaben, ihre und somit die kollektive Identität als Deutsche. Dabei ist zu fragen, wie und auf welche Weise Einfluss auf die modifizierenden Ausbildungen der Identitätsverfassung genommen werden kann. Wie jedoch widerstehen auch interregionale, intranationale Stereotype einer historiodidaktischen Ausdeutung der nationalen Geschichte durch die professionellen Erinnerungsarbeiter?

Zunächst geht es jedoch um die allgemeine Frage, wie Bilder von Räumen und Menschen in der Imagination des Einzelnen entstehen und modifiziert werden, wenn ihm dieser Raum und dessen Bewohner unbekannt ist. Motiviert wurde diese Fragestellung durch das alltägliche Phänomen, dieser Imagination entsprechend eigene Handlungsmuster und antizipierte, potentielle Reaktionen auf das noch Unbekannte zu entwickeln. Reisende, Delegierte, aber auch Akteure in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden zum Teil täglich mit diesem Problem konfrontiert. Im Alltagsbewusstsein ist die Differenz zwischen den auf Vorurteilen und Klischees beruhenden imaginativen Bildern und der Wirklichkeit, die vor Ort erfahren werden kann, kommunikativ verankert, aber relativ unspezifisch. Bislang fehlt jedoch eine die anzunehmenden Veränderungsprozesse wissenschaftlich reflektierende Forschung.

Beispielhaft werden hier die Beziehungen der westlichen zu den östlichen Bundesländern zum Anlass genommen, diese generelle Fragestellung eingehender zu untersuchen. Konkret geht es im folgenden Beitrag daher zunächst um die Frage, wie sich der räumliche Wahrnehmungsprozess aus theoretischer Perspektive gestaltet und welche Einflussfaktoren dafür relevant sind. Der Erläuterung des theoretischen Konzepts und der Methodik folgt die Darstellung der Ergebnisse. Darauf basierend wird eine abschließende Zusammenfassung nebst Ausblick gegeben, um schlussendlich im Fazit neue Forschungsfragen aufzuwerfen.

2. Modelltheoretische Überlegungen

Im Zentrum der Untersuchung stehen Prozesse der Raumwahrnehmung und die Bedeutung von raumbezogenen Stereotypen. Für den Terminus "Raum" gibt es keine einheitliche Definition, sondern es existieren vielmehr verschiedene Raumverständnisse in Abhängigkeit von Fachdisziplin und Forschungsthematik. In der Geografie kann Raum als "eine Metapher verstanden werden, mit dem Zweck zu ordnen und Komplexität zu reduzieren".

Diese Metapher kann begrifflich mehr oder weniger stark präzisiert werden, sodass Bilder von Räumen existieren. Obschon Bilder an sich individuell, "spontan und vornehmlich assoziativ gebildet" werden, sind die Vorstellungen über unbekannte Räume durch die kollektive Erinnerung bzw. das Gedächtnis konnotiert. Die darin konstruierte kulturelle Identität eines Kollektivs besitzt eine integrale wie eine exklusive Funktion. Gemeinhin bezeichnet der Terminus "Sozialisation" den Raum wie auch die Genese jener identitären Integration des Einzelnen. In diesem theoretischen Sinne versteht das hier vorgestellte Modell diesen Raum als Sozialisationsraum. Vermittelt der Sozialisationsprozess dem Menschen die Normen und Werte, die eine Gruppe bzw. die Gesellschaft und ihre Institutionen zum Selbsterhalt benötigen, so gelten diese Normen auch für die Bewertung medialer Raumbilder und die sie beschreibenden Subtexte. Auf diese Weise werden einzelne Bilder entsprechend der historischen, politischen, sozialen oder auch ökonomischen Erwartung der Gesellschaft bewertet an den Einzelnen weitergereicht. Insgesamt wird der Begriff im wissenschaftlichen Diskurs sehr unterschiedlich verstanden und verwendet. Der Begriff "Bild" umfasst hierbei nicht bloß rein bildliche, sondern alle Arten bilderzeugender Vergegenwärtigung. Da das Bild aufgrund seiner Eingängigkeit als eine erste spontane, komplexe Sinneinheit definiert werden kann, ist es seinem Wesen nach häufig unpräzise und grobflächig. Das inhaltliche Kaleidoskop der Bilder erreicht dabei eine unendliche, ungeordnete Anzahl von Merkmalen.

Die Bilder formieren sich überdeckend und vernetzt, konstituieren eine stereotype Struktur. Der Begriff "Stereotyp" selbst kann allgemein als Wesensbestimmung durch Behelfsformeln definiert werden. Diese als in "mentale Bilder übersetzte Konstruktionen über die Wirklichkeit" können zwei Funktionen annehmen. Einerseits zur Systematisierung und Reduktion von Informationen im menschlichen Gehirn, andererseits zur Abgrenzung des eigenen Ich, der eigenen Gruppe gegenüber einer anderen. Da es sich um raumbezogene Stereotype handelt, soll im Folgenden der Begriff "Geostereotyp" verwendet werden. Dieser Begriff eignet sich auch deshalb, weil im allgemeinen die Wahrnehmung lokalisiert ist und soziale Güter oder Lebewesen häufig zusammen mit Orten verknüpft werden.

Zusammengefasst kann daher von einer Gesamtheit als Imagination gesprochen werden, denn gerade die beschreibende Unklarheit der Bilder und ihr nicht reguliertes Ineinandergreifen führen zu einer eigenen Qualität, sich die Objekte des Bildes mit Einbildungen ergänzt vorzustellen. Imagination ist also jene konstruierte Vorstellungseinheit, mit der Räume und deren Gegenstände strukturiert und geordnet werden. Dies hängt insbesondere von ihrer Funktion als Leit-, Orientierungs- und Absicherungsinstrument ab, in der die Geostereotype raumbezogen die ersten Deutungsmuster auslegen. Insofern umfasst der Begriff "Geostereotyp" letztlich die umfangreichen Vorgänge, die individuelle wie kollektive Erinnerung zu steuern, auszurichten und auch in Bewegung zu halten. Aufgrund dieser nahezu universellen Funktion wird im folgenden aus pragmatischen Erwägungen synonym auch die Bezeichnung "Stereotyp" für "Geostereotyp" verwandt.

Modell konfliktiver Wahrnehmungsprozesse.
Quelle: Eigene Darstellung.

Bei der Untersuchung der Dynamik des Raumwechsels spielt das Erlebnis, das heißt der psychisch-emotionale, bewusste Erfahrungsakt eine besondere Rolle. Letztlich beschreibt das Erlebnis damit gleichzeitig einen Konfliktvorgang, der aus dem Aufeinandertreffen der geostereotypen Imagination und der teils bewussten, teils unbewussten Rezeption von Teilwirklichkeiten des fremden Raumes resultiert. Der konfliktive Charakter des Erlebnisses motiviert zu einer (rationalen) Ver- und Überarbeitung des verstehbar gewordenen Vorstellungshaushaltes. Dieser Arbeitsprozess wird hier mit dem Begriff "Lektorat" eingeführt, da die prozessuale Arbeitsweise der Bildbearbeitung, -sortierung sowie der Korrektur der mit ihnen verbundenen Subtexte der verlagstechnischen Methodik gleicht. Anders als der bewusste Zugriff auf einen Text vollzieht sich allerdings in der Instanz "Lektorat" dieser Ablauf überwiegend spontan-reflektierend. Geostereotype, die trotz ihrer notwendig inhaltlichen Inkonsistenz abgeschlossene und für sich funktionierende "Meistererzählungen" (Meta-Geostereotype) waren, werden im Lektoratsprozess einer ersten Kontrolle auf ihre Stichhaltigkeit und einer anschließenden Korrektur unterzogen.

Aus der Prüfung und Überprüfung im Lektorat resultiert ein erweitertes Geostereotyp. Erweitert wird es um wahrgenommene Wirklichkeitsmerkmale, die zum einen imaginierte Stereotype falsifizieren, die zum anderen selbst wieder stereotypisiert werden. Damit wird die bislang als weitgehend wahr internalisierte "Meistererzählung" individualisiert. Allerdings gehorcht die Individualisierung durchaus kollektiven Normen, deren Wirkungsweise letztlich im Erlernen des Sozialisationsprozesses eingeübt wurde. Konkret heißt das, dass im Lektorat das Unpassende, Unvertraute, Fremde und das dem fremden Ort Eigentümliche mit der in der Imagination verknüpften identitären Sicherheit abgeglichen wird. Dieser Moment ist im Augenblick auf die Einzelbewertung beschränkt. Die internalisierten Normen und Werte, die ebenso für die Geostereotypbildung verantwortlich sind, ändern die individuellen Differenzerfahrungen ab, indem sie sie gruppenspezifisch anpassen. Dieser Vorgang entspricht – um im gewählten Begriffshorizont zu bleiben – einer redaktionellen Weiterbearbeitung der im Lektorat aufgetretenen Erlebniskonflikte. Zugleich werden die Informationen noch weiter auf ihren möglichen Kern hin reduziert bzw. verdichtet.

Ein vorläufiges Resümee konstituiert, das gewöhnlich nach der Rückkehr in den Sozialisationsraum die Erlebnisse reflektiert, aus dem erweiterten ein prä-post-reduziertes Geostereotyp. Prä-post-reduziert deshalb, da in dem Prozess der Resümeekonstitution unterschiedliche prüfende, konfligierende wie verifizierende Rückkopplungsabgleichungen mit den Instanzen "Imagination" und "Lektorat" sowie mit der Erinnerung an die Erlebnisse selbst eingebettet sind. Der Dynamik des Raumwechsels während der Ortsveränderungen steht also eine Dynamik gegenüber, die mit dem vermehrten Bewusstsein über eigene Geostereotype ebenso dessen Reflektion wie eine erhöhte Sensibilität für deren Funktion und Bedeutung einschließt.

3. Methodische Umsetzung

Dieses Modell wurde einer Panelbefragung zugrunde gelegt, an der Studierende der Universität zu Köln während einer viertägigen Exkursion im Juni 2011 nach Halle (Saale) und Leipzig teilnahmen. Um die Bedeutung und Funktion des Erlebnisses herauszustellen, wurden die schriftlichen Befragungen zu vier verschiedenen Zeitpunkten ausgeführt. Noch bevor gegenüber den späteren Teilnehmern die Exkursion thematisiert worden war, wurde die erste Befragung durchgeführt, in dem die Studierenden grundlegende Fragen zu den östlichen Bundesländern beantworten und Einschätzungen zu Halle und Leipzig abgeben sollten. Nach dem jeweils vollen Tag in Halle und Leipzig wurden Erlebnis und Lektorat abgefragt. Die abschließende vierte Befragung erfolgte nach der Rückkehr in Köln.

Letztlich resultiert eine Datenbasis mit insgesamt etwa 50 Fragen, die kodiert, erfasst und ausgewertet wurden. Durch die Kombination verschiedener und gleicher Fragen zu unterschiedlichen Befragungszeitpunkten ergeben sich aus dem Datensatz zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten mit Analysen jeweils zu den vier Zeitpunkten, sowohl der Verknüpfung von Variablen zu den jeweiligen Zeitpunkten als auch der Möglichkeit, unterschiedliche Variablen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zueinander in Beziehungen zu setzen. Die Masse an gewonnenen Daten zwingt dazu, sie handhabbar zu reduzieren. Entlang des oben dargestellten Modells werden daher die Beobachtungen an den einzelnen dynamischen Sequenzen an ausgewählten Beispielen vorgestellt.

4. Annäherungen an Halle und Leipzig

4.1. Soziokulturelle Eigenschaften der Exkursionsteilnehmer

Die Exkursion war ein Aufeinandertreffen der beiden Teilgesellschaften Deutschlands in nuce. Daher stellt sich die Frage, welche Bilder des jetzigen deutschen Ostens dominieren dessen Imaginationen bei in "Westdeutschland" Aufgewachsenen? Werden und wie werden diese Bilder durch die realen Erlebnisse ausgetauscht, modifiziert, angepasst? Welche Konflikte lassen sich dabei beobachten und welche Auswirkungen haben diese auf die Vorstellungen, die spätere Entscheidungen bedingen werden?

Zur Vorfeldbefragung zählte die Erhebung biografischer Ausgangsdaten. So waren von den 36 Befragten 28 weiblich und acht männlich. Die Mehrheit der Teilnehmenden, je elf wurden 1985 oder 1986 geboren, acht Teilnehmende zwischen 1981 und 1984 und sechs im Jahr 1987. Befragt, wer bis zum Zeitpunkt der Exkursion noch nicht in den östlichen Bundesländern (außer Berlin) gewesen war, stellte sich heraus, dass dies auf elf Teilnehmende zutraf. 22 hingegen hatten zumindest bereits die östlichen Bundesländer besucht. Deren Ziele lagen vor allem in Thüringen und Sachsen, namentlich unter anderen Erfurt, Dresden, und Leipzig. Drei Teilnehmer hatten zuvor in den östlichen Bundesländern (Sachsen und Thüringen) gewohnt. Halle hatten bis dato drei und Leipzig zehn Probanden besucht. Sieben der 36 Teilnehmer haben verwandtschaftliche Beziehungen in die östlichen Bundesländer. Hinsichtlich der Konkretisierung des Sozialisationsraums wurde die eigene Herkunft von 23 Teilnehmern mit "Stadt/Urbaner Raum" und von 13 mit "Land/Peripherie" bezeichnet.

Unterdurchschnittlich scheint das Wissen über die östlichen Bundesländer insgesamt zu sein, denn 22 der 36 Teilnehmer schätzten ihr Vorwissen als "ich weiß wenig", vier mit "ich weiß kaum etwas" ein. Sechs gaben an, einiges zu wissen, je zwei sogar viel bzw. sehr viel. Das Vorwissen korrelierte jedoch nicht unbedingt mit der Motivation, an der Exkursion teilzunehmen. Diejenigen, die ihr Vorwissen als hoch einschätzten, waren zugleich motivierter. Allerdings waren die weniger Wissenden nicht weniger motiviert, ihr Informationsdefizit auszugleichen.

"Radio und TV" und "Tages- und Wochenzeitungen, Magazine" waren gefolgt von "Schule" die wichtigsten Quellen, sich über die östlichen Bundesländer zu informieren. Andere Medien wie Internetangebote oder klassische Quellen wie Atlanten oder Fachliteratur rangierten in der Liste weiter unten. Selbst die Universität als Bildungsort konnte für sich hierbei kein großes Aufklärungspotential bezeugen.

4.2. Vorab: Imaginationen und Einordnungen

Die Erstbefragung zu Halle lässt sich gut mit einer Bemerkung eines Studierenden zusammenfassen: "Man kennt den Namen, verbindet damit aber nicht viel". Folglich setzte sich das imaginierte Bild der Stadt aus stereotypen Zuschreibungen zu den östlichen Bundesländern wie "Rechtsradikalismus", "Arbeitslosigkeit", "komischer" bzw. "ostdeutscher Dialekt" und Gesten geografischer Hilfsverortung wie "Nähe zu Leipzig", "in den neuen Bundesländern", "im Osten" zusammen. Nur wenige gaben präzisere Bildmerkmale an, die der Stadt ein eigenwilligeres Gepräge als Universitäts- oder Industriestandort verleihen konnten. Nur einmal wurde überraschenderweise der Plattenbau als topografisches Merkmal genannt.

Das Bild von Leipzig hingegen schien bei den überwiegenden Teilnehmern positiver, gleichwohl aber inkonkret und teilweise widersprüchlich belegt. Neben der "Universität" und "Messe" glänzten vor allem Vorstellungen von einer beeindruckenden "Altstadt" und einer erwähnenswerten, nicht genau zu bezeichnenden "Kultur" hervor. Hier streuten offenbar residuale Erinnerungen an das Literaturwissen wie mediale Einflüsse aus dem Umfeld der Leipziger Buchmesse in den Bildkatalog hinein. Indifferent waren diese Zuschreibungen allemal; so wurden positiv klingende Attribute wie "schön" oder "alt" wahllos hinzusortiert. Anders als für Halle galten in der absoluten Mehrzahl die Angaben spezifischen Eigenarten der Stadt.

4.3. Vor Ort: Typen der Anverwandlung

Dem Modell folgend galt es sowohl in Halle als auch in Leipzig je separiert abzufragen, welchen Einfluss bzw. welche Wirkungen die vor Ort erfahrenen Erlebnisse auf die Struktur und die innere Ordnung der Stereotype nahmen. In diesem Kontext wurden die Probanden danach gefragt, was sie vor Ort jeweils als fremd, unpassend, typisch oder eigen empfanden. Dieses Frageschema diente dazu, den Horizont des sozialisierten

Das Hauptgebäude der Franckeschen Stiftungen am 15.01.2013 in Halle/Saale (Sachsen-Anhalt). Vom Armenpfarrer August Hermann Francke im Jahr 1695 gegründet, glich die visionäre Schulstadt 1990 einem Trümmerfeld. Zu DDR-Zeiten dem Verfall preisgegeben, wurden seit der Wende mehr als 100 Millionen Euro in den Wiederaufbau des rund 14 Hektar großen Geländes investiert. (© picture-alliance/dpa)

Bildvorrates mit einzubeziehen, um die Differenz durch das bzw. die Intensität des Erlebnisses deutlicher entwickeln zu können.

Zwei Typen der Erlebnisverarbeitung ließen sich dabei feststellen. Beim konstruktiven Typ, der vorzugsweise nach dem Halle-Besuch zu beobachten war, wirkten die situativen Erlebnisse im Wesentlichen korrigierend. Der analytische Gehalt des Prädikats "konstruktiv" wird dabei schwerpunktmäßig von austauschender Kreation vorhandener Stereotype bestimmt, die diese wirklichkeitsannähernd korrigiert. Offenbar ist bei diesem Typus vorauszusetzen, dass er dann auftritt, solange die Imaginationsinhalte über den Raum indifferent, aber in ihren Eigenschaften homogen strukturiert sind. Über Halle konnten die meisten, wie bereits erwähnt, vorab keine stadtspezifischen Bilder nennen. Die vorhandenen Stereotype waren überwiegend aus allgemeinen Bildern und Vorstellungen über die östlichen Bundesländer insgesamt konstituiert. Am Beispiel "Plattenbau" zeigte sich, da dieser im Vorfeld so gut wie nicht genannt wurde, dass die plötzlich bewusst gewordene Dimension der "Platte" in Halle quasi einen "Plattenbauschock" auslöste. Diesem Schockerlebnis entspricht folglich die starke Kontrastierung mit anderen Charakterbeobachtungen der Stadt wie eine auffallende "Leere" in den Straßen oder die "sanierten Altbauten" im Zentrum Halles. Diese Gegenüberstellung ging so weit, die Plattenbausiedlungen und den Altbaubestand antagonistisch voneinander abzugrenzen. Immer wieder wurde in den Antworten darauf abgehoben, dass sich der augenscheinliche Eindruck ablesen ließ, die Stadt setze sich aus zwei sich ausschließenden Räumen zusammen. Hinzu kam, dass trotz erkannter Modernisierungs- und Renovierungsbemühungen – insbesondere im Altbaubestand – Verfalls- und Niedergangsvorstellungen die Leseweise des Raumes dominierten. Die tatsächlich vorhandenen Leerstände und Bauruinen, vielfach eingestreut zwischen neugebaute oder sanierte Straßenzüge und Bebauungsbereiche, erhielten somit den Charakter eines attributiven Deutungsmerkmals für die gesamte Stadt. Als zugehörige "negative" Eigenart des konstruktiven Typus ist festzustellen, dass entgegen vorheriger Deutungen nachdrücklich jedwede Beschreibung der Stadt als Industrie-, ja als Wirtschaftsstandort entfiel. Vorab war noch vermutet worden, Industrie sei ein besonderes Merkmal der städtischen Gliederung.

Die zuvor indifferenten Imaginationen wurden revidiert, durch situativ konstruierte Stereotypmuster ersetzt. Grundsätzlich lässt sich also konstatieren, dass die empirischen Eindrücke besonders dann die inkonsistente Imagination ersetzen können, wenn mangels Vorwissen und Kenntnissen diese Imaginationen gering oder nicht emotional aufgeladen sind. Überraschende, weil unerwartete Eindrücke bewirken dann eine sehr starke Gefühlsunterlegung der neuen wahrgenommenen Phänomenabbildungen. An die Stelle bisher wirksamer Stereotype treten sodann teilweise aktuell entwickelte, deren disparates Zusammenspiel in sich die bildhaft gewordenen Gegensätze spiegeln.

Altes trifft auf Neues: Die markante Fassade des Hauptgebäudes der Deutschen Bücherei in Leipzig spiegelt sich in der Glasfront des künftigen Erweiterungsbaus, aufgenommen am 10.05.2010. (© picture-alliance/dpa)

Anders als für Halle schien für die Stadt Leipzig ein größtenteils in sich stimmiges Bild abrufbar zu sein. Tatsächlich aber war es ähnlich inkonsistent konstruiert. Allerdings war die emotionale Grundstimmung insgesamt und bezogen auf einzelne prägnante Merkmale weitaus positiver. Die kollektive Imagination kann also als relativ-divergent bezeichnet werden. Die Erlebnisse bewirkten jedoch keinen völligen Austausch von einzelnen Stereotypen, und somit wurde die Stereotypstruktur nicht neu geordnet. Daher kann von einem zweiten, einem korrektiven Typ der Erlebnisverarbeitung gesprochen werden. Auch die Leipziger Innenstadt ist beispielsweise mit einigen Plattenbauten aus DDR-Produktion durchsetzt. Aus den Befragungen ging jedoch hervor, dass sie so gut wie gar nicht bewusst wahrgenommen wurden. Stattdessen wurden gemäß der erwarteten Altstadtbebauung die Altbauten, das heißt im Wesentlichen Gebäude aus der Gründerzeitepoche extensiv hervorgehoben. Gesehen wurden die Plattenbauten zwar, doch wurden sie als "unpassend" für Leipzig ein- und damit aus dem Bilderkanon aussortiert. Insofern wurde der stereotype Informationsgehalt der Imagination inhaltlich nachkorrigiert, indem "Einbrüche des Ostens" wie deren typische Architekturmerkmale rezipiert, die Gesamtkomposition der Stereotype hingegen nicht restrukturiert wurde. Eine gewisse Einschränkung kann darin gesehen werden, dass die Fassaden vieler Leipziger Plattenbauten architektonisch dem älteren Bauumfeld angepasst worden waren. Hier, beim korrektiven Typ der Erlebnisverarbeitung, prägt nicht die Anpassung der Stereotype an die vorgefundene Wirklichkeit die Wahrnehmungsdynamik im Lektorat. Vielmehr wird die rezipierte Wirklichkeit an die stereotype Wirklichkeitserwartung und deren intrinsische bildliche Repräsentation angepasst. Die Korrekturen dienen weitgehend dazu, die Struktur der Stereotyprelationen affirmativ auszutarieren. Die emotionale Grundausstattung der Stereotype muss auch bei diesem Typ als zentraler Faktor angesehen werden.

Dass dies nicht nur für das genannte Beispiel der Plattenbauten gilt, zeigt sich bei beiden Typen an weiteren Stereotypverarbeitungen. Da einige städtische Orte wie der Bahnhof oder das Rathaus vor der Anreise bekannt und daneben mehr allgemeine Eigenschaften wie "schöne Altstadt", "Kultur und Kunst" oder gar "Charme" vorab attestiert worden waren, konkretisierten sich situativ diese Erwartungen und partielles Vorwissen.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass jenseits der Typologie stereotyper Modifikationen die Historizität beider Städte unterschiedlich beurteilt wurde. Bereits in der Vorab-Befragung stellte sich heraus, dass zum einen die Stadt Halle wenig historische Kontur in den Vorstellungen der Probanden besaß. Das Raum- bzw. Ortserlebnis änderte daran erstaunlich wenig. Nur einmal wurde Halle "viel Geschichtliches" attestiert. Und auch diese eher abstrakte Erwähnung deutet vielmehr auf eine geringe Bereitschaft hin, sich mit der historischen Dimension der Raum- und Stadtgeschichte auch bezüglich der eigenen Stereotype selbstkritisch auseinanderzusetzen. Was insgesamt zum anderen auch für Leipzig gilt, nur dass hier der Raum nach Bestätigungen der imaginierten historisch-kulturellen Identität gelesen und abgesucht wurde. Auch wenn das Repressionsmuseum "Runde Ecke" als geschichtstechnischer Erinnerungsort der Demonstrationsstadt von 1989 nach dem Besuch sehr präsent war, beschränkte sich das abgerufene Geschichtsbewusstsein über den Ort nicht allein auf die Spätphase der DDR. Weitere konkret benennbare Orte wurden daraus jedoch nicht abgerufen.

4.4. Hernach: Ordnung und Einfluss

Empirisch stellt sich die vorerst letzten Sequenz vorläufiger Stereotypbildung als schwierig dar. Grundsätzlich musste davon ausgegangen werden, dass in der abschließenden Urteilsbildung des Resümees unterschiedliche Rückkoppelungsprozesse wirksam werden. Nachweisen lassen sich Rückbezüge zur ausgehenden Imagination, zum Veränderungen auslösenden Ereignis sowie zum dieses verarbeitenden Prozess im Lektorat. Während auf die Imaginationsinhalte und den Lektoratsprozess Konflikte prüfend zurückgegriffen wird, wird versucht, mit dem Erlebnis die schöpferische Bildkonstruktion abzusichern, indem sie verifiziert wird.

Allerdings sind hier noch weitere Forschungen vonnöten, um zum Beispiel die qualitative Dimension einerseits im stereotypkonstitutiven Prozess zwischen Lektorat und Resümee zu untersuchen. Interdisziplinäre Forschungen von Historikern, Geografen und Psychologen könnten andererseits Aufschluss darüber geben, welche dynamischen Formen in welchen Zeitverläufen zu welchen "haltbaren", also konservierungsfähigen Bildkomplexen und damit neuen Imaginationen führen. Das hier vorgestellte Modell und die mit unserer Befragung gewonnen Daten lassen vorerst nur einige substantielle Aussagen über die grundlegenden Muster innerhalb der Rückkoppelungsprozesse zu. Sie werden im Folgenden systematisch vorgestellt, wobei die Reihenfolge der Darstellung keine Chronologie der Abläufe referiert.

Vergleicht man die Ergebnisse der Nachbefragung (Resümee) mit denen der vor Ort (Lektorat) aufgenommenen Antworten, so fällt auf, dass die reduktive Verarbeitung von Bild- und Sinnmerkmalen aus dem Erlebniskonflikt weitergeführt wird. Diese Merkmale werden einerseits weiter simplifiziert – Negatives wird kontrastiver hervorgehoben, Positives stärker auf den zentralen Affekt reduziert –; andererseits darf augenscheinlich eine noch unbestimmte Abstraktionsebene nicht verlassen werden, weshalb ursprünglich deutlich benannte Merkmale aus dem stereotypen Bildschatz ausgesondert werden. Die damit erzeugte höhere Verdichtung des Bildschatzes wird erzeugt, indem die Merkmale so ausgewählt werden, dass sie den den Bildern unterlegten Subtext unterstreichen. Die einmal gewonnene emotionale Stimmung bleibt allerdings weiterhin der Leitton auch im Resümee.

Indem die Mehrzahl der Probanden zum Beispiel nach der Rückkehr Halle als "leer" bzw. "leerstehend", mit "nichts los", "wenig Menschen auf der Straße" beschrieb, wurde insbesondere die "bedrückende Stimmung", die vor Ort empfunden wurde, extensiv andere frühere Erfahrungen überdeckend wiedergegeben. Zu dem Befund passt auch, dass die Anzahl der genannten Merkmale stark abnahm. So wurden für Halle vorwiegend "Universität", "Altbauten", "Plattenbauten" und "Halle-Neustadt" aufgezählt. Affirmative Eigenschaften, wie sie in Halle selbst geäußert wurden, wie "viele Grünflächen" oder "Geschäfte" im Sinne guter Einkaufsmöglichkeiten, verschwanden als Erinnerungsmodule.

Auch für Leipzig reduzierten sich die genannten Erinnerungsbausteine weitgehend auf "Universität", "wunderschöne Innenstadt", "sehr schöne Altbauten", "Passagen", "Bahnhof" und en passant die MfS-Gedenkstätte "Runde Ecke". Insbesondere die historische Bedeutung Leipzigs wurde nachträglich betont, ohne diese neben "Faust", "Stasi" oder "Montagsdemonstrationen" tiefer auszuloten. Allerdings wurde der von persönlichen DDR-/MfS-Erfahrungen gefärbten Stadtführung durch Leipzig eine lang nachwirkende Bedeutung beigemessen, die ebenso Einfluss auf die eingeschätzte Historizität der Stadt nahm. Wenngleich insgesamt geringer als für Halle wurden dagegen eher touristische Orte wie "Cafés" und "Restaurants" bzw. Eindrücke vom studentischen, alternativen Leben aus dem Bilderschatz des Lektorats im Resümee aussortiert. Entsprechend geringer war dann der Differenzierungsgrad innerhalb des resümierten Stadtbildes. Während also Halle mehrheitlich in mit düsteren Farben gezeichneten Gegensätzen von Modernisierung und Verfall erinnert wurde, zeichnete Leipzig sich durch eine lebhafte, noch immer enthusiastische Überzeichnung eines prosperierenden Aufstrebens aus.

Zu anderen Ergebnissen gelangt man, stellt man die Daten der Endbefragung (Resümee) denen der Ersterhebung (Imagination) gegenüber. Das Prüfen und konfligierende Abgleichen zwischen beiden Zeitebenen förderte insgesamt vier Konfliktweisen zutage, die die Eigenart dieser Beziehung beschreiben lassen.

Erstens sind mit dem Auslöschen vorher erwarteter bzw. assoziierter stereotyper Merkmale wie "Rechtsradikale", "Industrie" (für Halle) und "Sport" und "Soko Leipzig" und anderes Fernsehwissen (für Leipzig) eliminatorische Konflikte auszumachen. Diese werden zweitens ergänzt durch Konkretionskonflikte. Das heißt unter anderem, dass anfänglich allgemeine Beschreibungsbegriffe wie "Kultur" nun zu "Faust", "Goethe", "Bach" (für Leipzig) oder "Händel" (für Halle) expliziert wurden. Dass drittens abschließend vorher bildlosere Begriffe wie "Arbeitslosigkeit" in konkrete Bilder – "günstige Geschäfte" oder "menschenleere Straßen" – performiert wurden, greift in diese Konkretion ein. Darüber hinaus lassen sich viertens auch Bestätigungskonflikte beobachten, wenn im Rückgriff ursprüngliches Nichtwissen reflektiert wird. Das bewusst gewordene Differenzwissen bewirkt die Einsicht in die grundlegende Beschreibungsstruktur anhand der konkreten Stereotype. Das Irrige und Fehlerhafte in den zugrunde gelegten Vorstellungen wird so zu einem Gewinn aus dem konfliktären Lernen empirischer Gegensätze zwischen alten und neuen Stereotypen. Zudem werden affirmative und pejorative Imaginationsstimmungen kaum umgewertet, sondern zu bestätigen gesucht.

Ein Verifikationsprozess kennzeichnet die interdependente Beziehung zwischen Resümee und Erlebnis. Verifiziert werden sollen im besonderen Maße die affirmativ aufgeladenen Erinnerungen. Das heißt, das Erlebnis als Ereignis wird auf seine Stichhaltigkeit hin abgefragt, um die konservatorische Entscheidung, welche Bildmerkmale erinnerungstopisch tradiert werden, abzusichern. Aus emotionaler Sicht konnte insgesamt ein Drang zur memorialen Harmonisierung festgestellt werden. Angestrebt werden offensichtlich konsistente, bei aller vorgefundenen Widersprüchlichkeit möglichst widerspruchsfreie Erinnerungskomplexe. Insofern ist der Verifikationsprozess ein notwendig vorausgehender reinigender Akt, der selektiv für die angestrebte memoriale Harmonisierung prämiert. Wirksam ist hierbei das Erlebnis, wenn es mit dem Gefühl der Überraschung auftritt. Daher wurde Halle fast durchgängig von allen Befragten mit den unerwarteten "leeren Straßen" und "leeren Häusern" auf der einen, aber vor allem mit dem ebenso unerwarteten Altbaubestand auf der anderen Seite assoziiert. Und so wird das Altbauten-Ensemble in Halle gleichsam von den dominanten, negativ bewerteten Eindrücken der "Platte" abgesetzt und mit dieser hervorgehoben parallelisiert. Es kann also eine in sich stimmig wirkende, positiv besetzte Bildpause aus der Erinnerung abgerufen werden.

Für Leipzig gilt dies ebenso, wenn wie vor der Exkursion die Schönheiten der Altbauten hervorgehoben und somit die affirmativen Emotionen insgesamt abgesichert werden. Dieser affirmative Charakter, der in der Harmonisierung erscheint, kennzeichnet die Grundbedingung, sich die Erinnerung anzueignen. Damit zusammenhängend wird unterstrichen, dass die emotionale Stimmung, die mit den erinnerten stereotypen Bildern fortwährend verbunden wird, ihrerseits maßgeblich den Verifikationsprozess beeinflusst (zum Beispiel "schöne Altbauten", "hübsche Innenstadt", "menschenleere Innenstadt"). Die materialisierte Verfestigung der affirmativen Tonlage erfolgt durch besonders markant erscheinende Bildpunkte. Für Leipzig etwa blieben die zentralen Erscheinungen des "Bahnhofs" und der "Passagen" zurück. Allerdings gilt dies für Halle nicht so eindeutig, da hier der Kontrast zwischen saniertem "Altbau" und maroder "Platte", also zwischen "Modernität" und "Verfall" beide Bildpunkte gegeneinander ausspielend benötigt. Bemerkenswert ist letztlich, dass die Bildanteile, ob topischer (Häuser, Plätze usw.) oder informationeller Art (Prädikate, Werte, Normen), gleichwertig benutzt werden. Diese qualitative Gleichwertigkeit bedingt offenbar die strukturelle Stabilität und Transformierbarkeit der Geostereotype.

Abschließend erscheint es fast überflüssig, darauf hinzuweisen, dass die hier separat analysierten Prozesse simultan ablaufen und auch ineinandergreifen. Gewisse Unschärfen, die auch der noch geringen empirischen Forschungstiefe geschuldet sind, müssen durch weitere Untersuchungen noch korrigiert werden.

5. Fazit und neue Forschungsfragen

Schon Hans Rothfels wies in seinem die Zeitgeschichte als eigenständige Disziplin begründenden Aufsatz auf die "leeren Räume" hin, in denen sich "Legenden" und mithin auch Mythen einnisten könnten. Die Zeitgeschichte müsse es daher als ihre ureigenste Aufgabe ansehen, dies zu verhindern. Wenngleich Rothfels den Raum hier noch als eine metaphorische Kategorie begriff, so zeigt sich bereits in der erklärenden Deutlichkeit des Bildes zugleich dessen analytische Potenz. Denn letztlich sind Legenden und Mythen verwandt mit den (Geo-)Stereotypen. Bislang allerdings maß die Geschichtswissenschaft dem Raum als analytische Kategorie relativ wenig Bedeutung bei. Zwar spricht Konrad Jarausch davon, dass "Gedenkstätten als authentische Orte" "effektiver in der Erzeugung von Betroffenheit" seien als "nachempfundene Vermittlung", doch steht hier eher die emotional induzierte moralisch-aufklärerische Funktion der Geschichte im Mittelpunkt. Doch selbst mit dem von Pierre Nora entliehenem Konzept der "lieu de mémoire", das unlängst auch für die ehemalige DDR wirksam gemacht wurde, ist der komplexe zeitliche, soziale und geografische Raum und seine Wahrnehmung nur bedingt verbunden. Und durchaus wird die Virulenz erkannt, dass "die Integration der Erfahrung des 'Anderen', das heißt der Erfahrung sozialer Gruppen, die lange eine Rolle als Außenseiter, Gegner oder Feinde in ganz spezifischen nationalen und ideologischen Kontexten gespielt hatten." Vor dem Hintergrund fortschreitender "Individualisierung und Medialisierung" von "Vergemeinschaftungsprozessen in der Nachmoderne" muss nach dem Zusammenhängen von Raum, Bild und der Qualität wie nach Wirksamkeit dieser kollektiv tradierenden Auffassungen gefragt werden.

Das gilt im engeren Sinne auch für den Umgang mit der Geschichte der DDR. Das gilt im weiteren für den noch unabgeschlossenen Prozess, einen mehrheitstauglichen Begründungsmythos für das geeinte Deutschland zu finden, der die historisch-räumlichen gewachsenen Besonderheiten der östlichen Bundesländer mit einschließt. Das gilt schließlich als grundlegende Forderung für die Zeitgeschichte schlechthin, sich methodisch zu reflektieren und interdisziplinär zu erneuern.

Die hier vorgestellte Fallstudie deckt auf, wie mentale Bilder unbekannter Räume – verwoben in den individuellen wie kollektiven Bildhaushalt – emotional und gleichzeitig verständig rezipiert werden, und verweist auf die dauerhafte Macht der Geostereotype. Denn grundsätzlich werden sie im umfassenden Sinne nie aufgelöst, sie werden lediglich verändert, angepasst. Damit behalten sie durchweg ihre handlungsleitende Funktion. Ferner wurde evident, dass Geostereotype zwar neu gebildet werden können, im Wesentlichen dann, wenn die Imaginations- nicht den Erlebnisinhalten entsprechen. Selbst das Konflikte auslösende Erlebnis, die Konfrontation von Imagination und fassbarer Wirklichkeit, löst nicht zwingend Veränderungen des Stereotyps aus. Und wenn Änderungen ausgelöst werden, ist a priori eigentlich nicht klar, in welche Richtung sie sich entwickeln und wie stark sie wirken. Der Einfluss von außen, also Versuche, die stereotype Bildgestaltung zu steuern, bleiben somit grundsätzlich kontingent.

Im Hinblick auf die "Problematik einer polarisierenden Stereotypisierung von Erinnerung und Wissenschaft" muss also der mentalen raum-bildlichen Vergegenwärtigung konzeptionell wie inhaltlich mehr Beachtung geschenkt werden. Damit werden Fragen zur Art nachhaltiger historisch-pädagogischer Wissensvermittlung, zur Problematik des Raumwechsels und die mit ihr verknüpfte Wahrnehmungsdynamik aufgeworfen, wie sie in der Gedenkstättenarbeit, in Schule und Unterricht beantwortet werden müssen. Dies trifft etwa methodisch auf die an wechselnde Rahmenbedingungen gekoppelten geschichtspolitischen Ausdeutungen über den Umgang mit der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert zu. So lassen sich beispielsweise bei den konkreten Orten der nationalsozialistischen Vernichtungs- und Terrorpolitik neue, die zunehmende zeitliche Distanz – inklusive der versiegenden Quelle der Zeitzeugen – berücksichtigende mediale Lehr- und Lernangebote entwickeln. Drastischer noch ist dies bei Aufarbeitung der DDR-Geschichte zu berücksichtigen. Die musealen wie die wissenschaftlichen Institutionen konkurrieren hier mit noch sehr starken rezenten privat-familiären Erinnerungen. In einer gesamtdeutschen Hinsicht müssen sie die in größere Raumkomplexe eingebundenen Überreste der DDR in die medialen Konzeptionen mit einbeziehen. Denn grundsätzlich kommt insbesondere den Medien in der Reproduktion von Stereotypen eine zentrale Rolle zu. Die Ergebnisse der vorgestellten Panel-Befragung verweisen insgesamt auf die Notwendigkeit, in zeitlich dichten Zyklen aufzuklären und darzustellen. Um der ständigen Gefahr einer stereotypen Isolation des Einzelnen vorzubeugen, empfehlen sich vor allem interdisziplinär und multimethodisch strukturierte Forschungen und didaktische Konzepte.

Über die vermittlungspraktische Ebene hinaus, ist endlich die Analyse von (auch eigener) Raumbildern, eines visuellen Gedächtnisses für den Historiker ein Zugewinn. Vermag doch überdies die Einbeziehung fundierter Kenntnisse über die soziale, topische und mentale Raumwahrnehmung die Wirkungen von Vor-Ort-Erfahrungen auf die individuellen Entscheidungsprozesse zu entschlüsseln. Hier öffnet sich erneut die Frage, wie sich persönliche Freiheit, intrinsische Determinismen, Propaganda und visuell-haptische Beeinflussung zueinander verhalten. Mit dem Wissen um die vorurteilsgeladenen, eben nicht "leeren Räume" (Rothfels) können sie für die Legenden und Mythen, die nicht Eingang in die neuen Meistererzählungen erhalten sollen, geschlossen werden.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Schuld ist sicherlich der Volkscharakter. Vom Aufblühen negativer nationaler Stereotype in der europäischen Schuldenkrise, in: NZZ, 16.2.2012.

  2. Renaissance des Vorurteils, in: FAZ, 22.2.2012.

  3. An einigen ostdeutschen Universitäten studieren inzwischen bis zu 40 % Studenten aus den westlichen Bundesländern: Studenten zieht es in den Osten, in: Süddeutsche Zeitung, 14.10.2011; Ost-Studenten sind zufriedener, ebd., 25.1.2012; Realität gefährdet Sparpläne, in: taz, 12.12.2011.

  4. Vgl. Überholtes eingeholt, in: taz, 30.11.2009; Auch die "Mauer in den Köpfen" fällt, in: FAZ, 25.11.2009.

  5. Vgl. Karl-Heinz Paqué, 20 Jahre Deutsche Einheit, in: Wirtschaftsdienst, 6/2010, S. 355–358.

  6. Vgl. Dynamo Dresden. Schwarze Nacht, in: FAZ, 30.10.2011; Randalemeister, in: Financial Times Deutschland, 27.10.2011; Dialog anstelle von Law and Order, in: NZZ, 15.11.2011.

  7. Nur 73 % der "Westdeutschen" reisten nach einer Umfrage bis 2010 in die östlichen Bundesländer, während bereits 97 % der "Ostdeutschen" bereits im anderen Landesteil gewesen waren: vgl. Blühende Landschaften. Allensbach-Umfrage zur Deutschen Einheit, in: FAZ, 22.9.2010.

  8. So fordern Ulrich Mählert/Manfred Wilke, Die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur seit 1989, in: Frank Möller/Ulrich Mählert (Hg.), Abgrenzung und Verflechtung. Das geteilte Deutschland in der zeithistorischen Debatte, Berlin 2008, S. 142, einen "Brückenschlag der DDR-Forschung hin zur zeitgeschichtlichen Deutschlandforschung", weil dieser "Brückenschlag" von altbundesrepublikanischer Seite nicht zu erwarten sei. Die mit diesem Befund verbundene Erwartung mag realistisch sein, verdeutlicht vor allem aber den saturierten Habitus des "Westens", nach dem sich ungeachtet bisheriger Forschungsleistungen zur DDR und des Weiterbestehens zweier Teilgesellschaften nur ein "1990" wiederholen dürfte.

  9. Mählert/Wilke, ebd., S. 128, geben an, dass die "einschlägigen [ostdeutschen] Lehrstühle und Institutsleitungen fast durchgängig mit westdeutschen Wissenschaftlern besetzt" wurden. Vgl. dazu Konrad H. Jarausch/Matthias Middell (Hg.), Nach dem Erdbeben. (Re-)Konstruktion ostdeutscher Geschichte und Geschichtswissenschaft, Leipzig 1994.

  10. Noch elf Jahre nach der Wiedervereinigung wehrten sich 41 "Ostdeutsche" aus allen gesellschaftlichen Bereichen gegen an sie gerichtete Vorurteile: Janne Günter, WendeZeit: "Kein Klischee stimmt.", Essen 2001.

  11. Vgl. Stephan Günzel (Hg.), Raum. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart 2010; Martina Löw, Raumsoziologie. Frankfurt a. M. 2001; Markus Schroer, Räume, Orte, Grenzen. Auf dem Weg zu einer Soziologie des Raums, Frankfurt a. M. 2006.

  12. Heike Egner, Theoretische Geographie, Darmstadt 2010, S. 97.

  13. Birgit S. Neuer/Günter Thieme, Fremde Verwandte – Deutschlandbilder in den USA, in: Geographische Rundschau 52 (2000) 3, S. 34.

  14. Die hier verwandten Begriffe "Erinnerung" und "Gedächtnis" lehnen sich an die Überlegungen von Halbwachs sowie Assmann und Assmann an: vgl. Maurice Halbwachs, Das kollektive Gedächtnis, Stuttgart 1967; Aleida Assmann, Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses, München 1999; Jan Assmann, Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität, in: Ders. (Hg.), Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. M. 1988.

  15. Für die Raumbegriffe und die im Folgenden beschriebenen mentalen Prozesse s. u. das "Modell konfliktiver Wahrnehmungsprozesse".

  16. Vgl. Kurt Müller, Sozialisation. Eine soziologische Einführung, Paderborn 2008, S. 41f.

  17. Vgl. Stephen Daniels, Geographical Imagination, in: Transactions of the Institute of British Geographers 36 (2011) 2, S. 183ff.

  18. Neuer/Thieme (Anm. 13), S. 30.

  19. Vgl. Wolfgang Wippermann, Die Deutschen und der Osten. Feindbild und Traumland, Darmstadt 2007, S. 9.

  20. Vgl. Löw (Anm. 13), S. 199.

  21. Zum dialektischen Verhältnis von Raum und Sozialem: Schroer (Anm. 13), S. 62.

  22. Vgl. "Erlebnis", in: Georgi Schischkoff (Hg.), Philosophisches Wörterbuch, 22. Aufl., Stuttgart 1991, S. 181.

  23. Die Exkursion vom 13.–16.6.2011 war eingebunden in ein Seminar am Wirtschafts- und Sozialgeographischen Institut der Universität zu Köln. Am 14.6. wurde Halle, am 15.6. Leipzig fokussiert und jeweils am Abend wurden die Fragebögen beantwortet.

  24. Die Untersuchungsmethode orientiert sich an der erweiterten Grounded Theory von Viola B. Georgi, Entliehene Erinnerung. Geschichtsbilder junger Migranten in Deutschland, Hamburg 2003, S. 117–123.

  25. Die Medienkategorien wurden jeweils 30-mal, "Schule" 25-mal genannt (Mehrfachnennungen waren möglich).

  26. Die Bezeichnung ist immer geschlechterunspezifisch zu verstehen.

  27. Vgl. Hans Rothfels, Zeitgeschichte als Aufgabe, in: VfZ 1 (1953) 1, S. 8.

  28. Konrad H. Jarausch, Zeitgeschichte und Erinnerung. Deutungskonkurrenz oder Interdependenz?, in: Ders./Martin Sabrow (Hg.), Verletztes Gedächtnis. Erinnerungskultur und Zeitgeschichte im Konflikt, Frankfurt a. M. 2002, S. 17.

  29. Vgl. Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009.

  30. Thomas Lindenberger/Muriel Blaive, Zeitgeschichte und Erinnerungskonflikte in Europa, in: APuZ, 1–3/2012, S. 4.

  31. Thomas Großbölting, Die DDR im vereinten Deutschland, in: APuZ, 25–26/2010, S. 5.

  32. Vgl. Dietrich Mühlberg, Vom langsamen Wandel der Erinnerung an die DDR, in: Jarausch/Sabrow (Anm. 28), S. 217–251.

  33. Vgl. Thomas Großbölting, Geteilter Himmel. Wahrnehmungsgeschichte der Zweistaatlichkeit, in: APuZ, 1–3/2012, S. 3.

  34. Vgl. Rüdiger Graf/Kim Christian Priemel, Zeitgeschichte in der Welt der Sozialwissenschaften, in: VfZ 59 (2011) 4, S. 479–508.

  35. Jarausch (Anm. 28), S. 31.

  36. Das Faktum, dass "die Gedenkstätten das Geschehen an dem jeweiligen Orten" beglaubigen, wie es Bernd Faulenbach formulierte, steht für sich. An dem Wie, d. h. dem Beglaubigungsprozess, sollte jedoch nicht vorbeigegangen werden. Frank Möller, Vergangenheitsaufarbeitung und Erinnerungskultur nach 1989 im europäischen Kontext. Ein Gespräch mit Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Bochum, in: Ders./Mählert (Anm.8), S. 118.

  37. Vgl. Benno Werlen, Körper, Raum und mediale Repräsentation, in: Jörg Döring/Tristan Thielmann (Hg.), Spatial Turn, 2. Aufl., Bielefeld 2009, S. 386f.

  38. Vgl. Jarausch (Anm. 28), S. 24.

Weitere Inhalte

Deutschland Archiv

Mauerbau und Mauerfall in deutschen Geschichtsbüchern

Populäre Geschichtsbücher prägen stärker als die wissenschaftliche Fachliteratur das öffentliche Geschichtsbild. Doch müssen ihre Autoren aus dem Forschungswissen auswählen und Schwerpunkte…

Deutschland Archiv

Der Mauerfall und das verlorene West-Berlin

Obwohl West-Berlin im November 1989 im Zentrum der Ereignisse lag, ist unsere Aufmerksamkeit für die Erfahrungen der "Insel" bis heute bemerkenswert gering. Warum eigentlich? Einige Gründe für…

M.A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte, Universität zu Köln.

Dipl.-Geogr., Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wirtschafts- und Sozialgeographischen Institut, Universität zu Köln.