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HOW TO: participate – Ein interaktiver PartizipationsGuide

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Gemeinsam mit jungen Menschen wurde ein temporärer außerschulischer Lernort der politischen Bildung geschaffen: Auf dem "buntesten Jahrmarkt der Politik, den die Welt je gesehen hat!" konnten sich Erstwählerinnen und Erstwähler in kreativer Art und Weise mit den (politischen) Themen beschäftigen, die sie wirklich interessieren, Forderungen und Statements an Bundespolitikerinnen Bundespolitikern ausarbeiten und diese anschließend mit sieben Kandidatinnen und Kandidaten ihres Wahlkreises in einer Abendveranstaltung diskutieren.

Der kreative Lernort wurde innerhalb von drei Jahrmarktsworkshoptagen von mehr als 12 Schulkklassen und damit über 250 Schülerinnen und Schülern besucht und haben sich dort gemeinsam mit anderen jungen Menschen an verschiedenen Stationen mit vorher abgestimmten inhaltlichen Schwerpunkten beschäftigt. Die interaktiv gestalteten "Lernstationen" eröffneten Jugendlichen einen besonderen Zugang zur Bundestagswahl, indem zu Themen ihrer eigenen Lebenswelt und deren Bezug zur Bundestagswahl gearbeitet wird. HateSpeech im Netz, Menschenrechte, Asylpolitik, Rechtspopulismus, Geschlechterkonstruktionen, Verschwörungstheorien oder politischen Beteiligungsmöglichkeiten. Verbunden werden diese inhaltlich ernsten und wichtigen Themen mit typischen Jahrmarktselementen, bspw. beim Politikerinnen und Politikern-Dosenwerfen, beim Glücksrad der Menschenrechte oder der Chemtrail-Zuckerwatte aus dem Aluhut.

In dem konkret geförderten Workshop "HOW TO: participate - Ein interaktiver PartizipationsGuide" haben wir uns mit verschiedenen Möglichkeiten beschäftigt, die als "Partizipation" gelten, insbesondere im außerparlamentarischen Bereich. Welche Möglichkeiten gibt es, jenseit von Wahlen der eigenen politischen Meinung Gehör zu verschaffen? Was davon ist legal – und was legitim? Beginnt politische Partizipation bereits beim Che-Guevara-T-shirt an und beim Facebook-Like?

Beim "buntesten Jahrmarkt der Politik, den die Welt je gesehen hat" arbeiteten junge Menschen aus Verbänden und politischen Gruppen mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Schulformen zusammen. Dieser Ansatz der Peer-Education war einer der Stärken des außerschulischen Lernorts: Hier wurde "auf Augenhöhe" diskutiert. Anstatt in schulische Routine zu verfallen und das Highlight der repräsentativen Demokratie in 45-minütige Unterrichtshäppchen zu zerlegen, haben in unserem Projekt schulische und außerschulische politische Bildung sinnvoll miteinander kooperiert und jeweils ihre Stärken eingesetzt. Junge Menschen haben in unserem Lernsetting neben der Beschäftigung mit den Themen der Bundestagswahl auch Jugendverbandsarbeit kennengelernt. Wir hoffen, dass sich durch die Arbeit an einem außerschulischen Lernort junge Menschen für Jugendverbände interessieren und ein mittelfristiges Engagement angeregt werden kann.

Ziel des Kasseler Jugendrings ist es, ein neues Interesse am Politischen zu wecken und zu verdeutlichen, dass das Einmischen in die Verhältnisse auch mit Spaß verbunden sein kann. Wir vermuten, dass das geklappt hat und werden in den kommenden Wochen Rücksprache mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern halten.

Fazit:

  • Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Schulformen hat sich als besonders wertvoll herausgestellt, weil verschiedene Lebenswelten und –abschnitte aufeinandertreffen. Der Austausch war ein tolles "Nebenprodukt", dessen Wert nicht zu überschätzen ist.

  • Jugendverbandsarbeit ist tot! ES LEBE DIE JUGENDVERBANDSARBEIT! Ein Jahrmarkt organisiert sich nicht von alleine. Das ein solches Projekt durch viele ehrenamtliche Menschen aus Verbänden gewuppt werden kann, zeigt, dass Verbandsarbeit funktioniert. Voraussetzung und Gelingensbedingung ist unserer Erfahrung nach die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern (bspw. Offenen Kanal Kassel, Universität Kassel) und auch mit Schulen. Junge Menschen können hierdurch auch das Engagementfeld Jugendverband kennenlernen.

  • Politikerinnen und Politiker können auch zuhören. Auf unserer Abschlussveranstaltung mit über 250 Gästen haben wir sieben Direktkandidatinnen und Direktkandidaten auf der "Reise nach Berlin" mit unseren Fragen und Forderungen konfrontiert. Trotz des prall gefüllten Studio Levs war die Werkshalle still, wenn junge Menschen ihre Statements an die Kandidatinnen und Kanditaten gerichtet haben. Diese waren stets aufgeschlossen für die Interessen junger Menschen, überraschend offen und selbstkritisch.

Hier gibt es auch noch ein Externer Link: Video zum Anschauen

Interner Link: Der Bericht als pdf zum Download

Fussnoten