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Marktpreis | bpb.de

Marktpreis

der Preis, der sich durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage auf einem Markt bildet. Die sich laufend verändernden Marktpreise haben in der Volkswirtschaft verschiedene Aufgaben: Der Marktpreis übernimmt eine Ausgleichsfunktion und räumt den Markt. Beim Gleichgewichtspreis kommen alle Anbieter und Nachfrager zum Zuge, die bereit sind, ihre Güter bei diesem Preis zu verkaufen bzw. bei diesem Preis zu kaufen. Der Gleichgewichtspreis führt damit zum größtmöglichen Umsatz am Markt.

Der Marktpreis hat eine Ausschaltungsfunktion (Selektions-, Auslesefunktion), da die Anbieter vom Markt ausgeschaltet werden, die wegen zu hoher Kosten nicht konkurrenzfähige Erzeugnisse produzieren und deshalb Preissenkungen am Markt nicht mitmachen können. Genauso werden die Nachfrager ausgeschaltet, die den Marktpreis eines Gutes nicht bezahlen können oder wollen (Zuteilungs-, Rationierungsfunktion).

Der Marktpreis hat Lenkungs- oder Verteilungsaufgaben, da seine Höhe die Menge der Güter beeinflusst, die in der Volkswirtschaft produziert werden. Steigt z. B. der Preis für ein Gut, ist das ein Ausdruck für eine höhere Bewertung dieses Gutes durch die Verbraucher. Sinkt dagegen der Marktpreis eines Gutes, ist das ein Zeichen, dass dieses Gut in der Gunst der Verbraucher abnimmt. Die Höhe des Marktpreises zeigt damit einerseits, welche Güter von den Verbrauchern am stärksten gewünscht bzw. nachgefragt werden und andererseits den Grad der Knappheit eines Gutes (Informations-, Signalfunktion). Steigt der Marktpreis für ein Gut, haben die Hersteller solcher Güter einen Anreiz, ihre Produktion zu erhöhen, da sich damit ihre Chancen auf höhere Gewinne verbessern (Anreizfunktion). Daneben locken hohe Marktpreise zusätzliche Hersteller an, gleiche, ähnliche oder bessere Güter zu produzieren. Sinkende Preise führen dagegen normalerweise zur Verringerung der Produktion, da die Aussicht auf Gewinnerzielung ebenfalls sinkt. Die Marktpreise sorgen also dafür, dass in einer Volkswirtschaft mit den knappen Produktionsfaktoren genau die Güter produziert und bereitgestellt werden, die den Wünschen der Verbraucher entsprechen und am Markt gekauft werden (Allokationsfunktion).

Duden Wirtschaft von A bis Z: Grundlagenwissen für Schule und Studium, Beruf und Alltag. 6. Aufl. Mannheim: Bibliographisches Institut 2016. Lizenzausgabe Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2016.

Fussnoten