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Beduinen | bpb.de

Beduinen

(arab. badū), traditionelle Bezeichnung für Nomaden der Arab. Halbinsel und angrenzender Gebiete u. a. im Sinai, in ­Pa­lästina und Khuzistan, enger gefasst nur für die Dromedar-­No­maden Nordarabiens. Merkmale der B. sind die tribale Struktur (Interner Link: Stamm), die sprachliche und ethnische Charakterisierung als Araber und in der Vergangenheit die häufigen krieger. Auseinandersetzungen. Teil des Selbstverständnisses ist auch die Abgrenzung von der sesshaften Bevölkerung und die Selbstwahrnehmung als Elite mit einem aristokrat. Ethos. Die im Sprachgebrauch oft auftauchende Gleichsetzung von Beduinen mit Nomaden des Vorderen Orients im Allgemeinen ist nicht zutreffend, da z. B. die Interner Link: Berbernomaden Nordafrikas wie die Tuareg zwar in ihrer Lebensweise den Beduinen der Arab. Halbinsel nahekommen, sich aber sprachlich und ethnisch von ihnen unterscheiden. Zwischen einzelnen Nomadengruppen gibt es zahlreiche Unterschie­de in der Art der Vieh- und Weidewirtschaft (Kamele, Schafe, Ziegen) und im Grad des Interner Link: Nomadismus (Vollnomaden oder Teilsess­haf­tig­keit). In jüngerer Zeit veränderte sich das Leben der B. rapide durch moderne Einflüsse wie Staatsbildungen, Tourismus sowie die Öl­förderung in Saudi-­Arabien und den Golfstaaten.

Literatur: Oppenheim, M. v.: Die Beduinen, 4 Bde., 1939 – 1968. – Baumgarten, J.: Die Ammarin. Beduinen in Jordanien zwischen Stamm und Staat, 2011.

Autor/Autorinnen:Prof. Dr. Christoph Werner, Universität Marburg, Iranistik

Quelle: Elger, Ralf/Friederike Stolleis (Hg.): Kleines Islam-Lexikon. Geschichte - Alltag - Kultur. München: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2018.

Fussnoten