30.8.2012
ARD-Kinderprogramm: die Anfänge
Am 24.04.1951 fand der erste Fernsehauftritt der Psychologin Ilse Obrig statt. Immer mittwochs von 16.00 bis 17.00 Uhr, stets eingeleitet durch den Ruf einer Kuckucksuhr, führte Obrig in der Sendung "Kinderstunde mit Dr. Ilse Obrig" Basteleien und Spiele vor: Wenn schon Kinderfernsehen, dann sollte es auch einen pädagogischen Sinn haben. Ilse Obrig hatte schon 1945 im Berliner und Mitteldeutschen Rundfunk sogenannte Kinderstunden im Radio veranstaltet und Kinderbücher herausgegeben.Sie folgte nun nach 1945 in ihrer "Kinderstunde" dem damals gebräuchlichen Konzept einer 'musischen Bewahrpädagogik', bei der die Kinder in einem eng behüteten Bereich verbleiben, mit den Problemen der Außenwelt möglichst nicht konfrontiert und vor allem mit künstlerischen (musischen) Tätigkeiten beschäftigt werden sollten. Hierfür legte Otto Haases Buch "Musisches Leben" von 1951 den Grundstein. Gleichzeitig galt es, vor allem Ordnung zu halten und der Kinderstundenleiterin zu gehorchen (vgl. Hickethier 1990). Kritisch zu diesen Sendungen äußerte sich vor allem der Kindertheatermacher Melchior Schedler (Schedler 1975).