30.8.2012
Öffentlich-rechtliche Vorläufer von Doku-Soaps

Der Versuch, mehr Alltagsnähe, mehr Authentizität in die serielle Unterhaltung einfließen zu lassen, ist so alt wie das Fernsehen selbst. Dies resultiert auch daraus, dass das Fernsehen als Medium aufgrund seiner dokumentarischen und informationellen Programmanteile immer auch als Vermittler von Wirklichkeit gesehen wurde. Schon in der ersten lang laufenden Serie des deutschen Fernsehens, "Familie Schölermann" (1953–1960 mit 111 Folgen), wurden Laiendarsteller eingesetzt, die auch nicht mit ihren richtigen Namen im Abspann erwähnt wurden, um den Eindruck von 'echten' Personen in der Darstellung zu erwecken. Gleichwohl folgten ihre Geschichten einem Drehbuch, und einige Darsteller – etwa Uwe Friedrichsen und Charles Brauer, die hier als jugendliche Darsteller begonnen hatten – wurden professionelle und bekannte Fernsehschauspieler.