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Operation Heimkehr. Vier Porträts | Bundeswehr | bpb.de

Bundeswehr Editorial Operation Heimkehr. Vier Porträts "Generation Einsatz" Deutschland und die Gefallenen des Afghanistan-Einsatzes Bundeswehr und Gesellschaft Bundeswehr und Friedensbildung Wer dient Deutschland? Homo militaris – Gestalt institutionalisierter Gewalt "Neuausrichtung" ohne Regierungskunst

Operation Heimkehr. Vier Porträts

Sabine Würich Ulrike Scheffer

/ 10 Minuten zu lesen

Die Fotografien und Porträts auf den folgenden Seiten stammen aus unserem Projekt "Operation Heimkehr. Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr berichten über ihr Leben nach dem Auslandseinsatz". Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie sich die deutsche Gesellschaft mit den Erfahrungen auseinandersetzt, die Bundeswehrsoldaten in Auslandseinsätzen sammeln. Interessiert sich die Gesellschaft überhaupt für die Heimkehrenden und macht sich bewusst, dass die Soldatinnen und Soldaten im Auftrag unseres Parlaments große Gefahren und auch eine große Verantwortung auf sich genommen haben? Wie begegnet die Bevölkerung jenen, die körperlich oder seelisch verletzt aus dem Einsatz zurückkehren? Können sie mit Verständnis und Unterstützung rechnen? Beurteilen können das aus unserer Sicht vor allem die Soldaten selbst. Deshalb haben wir 70 Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Einsätzen porträtiert und befragt. In den Interviews wird auch deutlich, dass viele der Heimkehrer durch die Erlebnisse in den Krisenstaaten einen neuen Blick auf das Leben in Deutschland gewinnen. Man kann sogar von einem Wertewandel sprechen, den die Soldaten selbst als positiv empfinden. Die Ausstellung zum Projekt ist für Frühjahr 2014 geplant, das Buch erscheint im März 2014 im Ch. Links Verlag.

Holger Roßmeier, geb. 1971 in Celle, Hauptfeldwebel. (© Sabine Würich und Ulrike Scheffer)

Holger Roßmeier gehört einem multinationalen Verband an. Von Juli 2009 bis Februar 2010 war er im NATO-Hauptquartier in Kabul/Afghanistan eingesetzt. Dort hatte er die Aufgabe, Planungsoffiziere zu Terminen zu begleiten und zu fahren. Jede Fahrt glich einer kleinen Militäroperation, für die Roßmeier die Gefahrenlage auswerten und eine möglichst sichere Route finden musste. Dennoch geriet er mehrfach in lebensbedrohliche Situationen. Zur Angst um sein eigenes Leben kam in solchen Momenten die Sorge um die Kameraden und Vorgesetzten, für die er Verantwortung übernehmen musste. Bei Nachtfahrten musste er außerdem immer fürchten, jemanden zu überfahren. Holger Roßmeier wurde in Kabul auch Zeuge, wie Afghanen von Landsleuten brutal gequält wurden. Diese Erlebnisse verfolgen Holger Roßmeier bis heute und trieben ihn zeitweise an den Rand des Selbstmordes. Er leidet an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), die er aber lange nicht wahrhaben wollte. Holger Roßmeier hat die Initiative "Roter Freitag" gegründet. Vorbild ist eine kanadische Initiative, freitags aus Solidarität mit Soldaten rote Kleidung zu tragen.

"Vor meiner Zeit bei der Bundeswehr war ich bei einem Autohaus beschäftigt und dachte, mein Glück hänge von guten Verträgen ab. Ein Grundschulkamerad, der bei der Bundeswehr war, erzählte mir dann, wie er in Somalia Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufgebaut hat und damit Menschen vor dem Verdursten retten konnte. Das hat mich nicht mehr losgelassen. In Artikel 2 des Grundgesetzes heißt es ja, jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, dort steht aber kein Wort darüber, dass sich dies nur auf Bürger unseres Landes bezieht.

Holger Roßmeier hat im Einsatz Tagebuch geführt. Heute versucht er, seine traumatischen Erlebnisse aus Afghanistan in einer Therapie aufzuarbeiten. Bearbeitete Seiten streicht er. (© Sabine Würich und Ulrike Scheffer)

Ich bin Soldat geworden, weil ich davon überzeugt bin, dass wir dringend Streitkräfte benötigen, um uns im Bündnis mit anderen für die Durchsetzung der Menschenrechte einzusetzen. Das kann nun einmal nicht die Bäckerinnung leisten. Zu den meisten Deutschen dringt die neue Realität der Bundeswehr allerdings kaum durch. In unser Gruppengedächtnis hat sich eingebrannt, dass deutsche Soldaten schlimme Gräueltaten begangen haben. Ich finde es aber beschämend, wenn sich meine Söhne anhören müssen, 'dein Vater ist ein Mörder'. Das ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die mit Herzblut an ihre Aufgabe herangehen. Im Grundgesetz steht auch, die Würde des Menschen ist unantastbar. Doch Soldaten scheinen da irgendwie ausgeklammert.

Niemand verlangt, dass die Leute ständig mit der Flagge herumlaufen und die Soldaten feiern. Wenn mich jemand fragt, was er für die Soldaten tun kann, dann sage ich: 'Bete doch mal für sie oder denk’ einfach über sie nach.‘ Ich würde mir wünschen, dass jeder mal kurz innehält und sich klarmacht, was die weit verbreitete Ablehnung für die Soldaten und ihre Familien bedeutet. Wir sind ja nicht nur Soldaten in Uniform, sondern auch Väter, Ehemänner, Söhne und Töchter. Ich kann auch verstehen, dass sich die Menschen nicht mit dem Tod von Soldaten auseinandersetzen wollen. Und mit der Tatsache, dass sie als Wähler letztlich dafür verantwortlich sind. Sie müssen aber verstehen, dass Frieden und Freiheit, so wie wir sie heute genießen, nicht gottgegeben sind. Sie waren nicht einfach da, sondern mussten hart erkämpft werden.

Nach dem Einsatz ging es mir zunächst gut. Die Bedrohung war schlagartig vorbei, die ganze Angst fiel von mir ab. Das war ein sehr befreiendes Gefühl. Krank wurde ich erst Monate später. Es ist schwer, diesen Einschnitt hinzunehmen. Ich hatte Angst davor, wertlos zu sein und eine Last für meine Familie. Früher war ich jemand, der immer alles hinbekommen hat, einer, auf den man sich hundertprozentig verlassen konnte. Und plötzlich schaffte ich es nicht einmal mehr, morgens aufzustehen. Ich wollte aber nicht als Weichei dastehen. Deshalb habe ich jede Therapie zunächst abgelehnt. Was sollte ich mit Entspannungsübungen? Allein dieses Wort Selbstfürsorge. Ich wollte auch nicht in eine Selbsthilfegruppe. Das war für mich etwas für Leute mit langen Haaren, die Matetee trinken. Inzwischen habe ich selbst eine Selbsthilfegruppe gegründet. Und ich kann jedem Soldaten, der Probleme hat, nur raten, psychologische Hilfe anzunehmen. Sich zu einer psychischen Erkrankung zu bekennen, ist keine Schwäche, es ist im Gegenteil sogar eine Stärke, denn es erfordert viel Mut.

Ich mache weder die Bundeswehr noch die Politik für meine Erkrankung verantwortlich. Ich habe mich ja aus einer höheren Überzeugung heraus für diesen Dienst entschieden. Und ich bin für den Einsatz über Jahre hinweg gut ausgebildet worden. Der Preis für den Einsatz ist natürlich hoch. So viele Soldaten sind gestorben. Man kann das aber nicht in die Waagschale legen. Auch Feuerwehrleute und Polizisten begeben sich jeden Tag für unsere Gesellschaft und zu unserem Schutz in Lebensgefahr.

Ob wir unsere Ziele in Afghanistan erreicht haben, kann ich nicht beurteilen. Ich habe aber viele Menschen gesehen, deren Lebenssituation sich verbessert hat. Ich persönlich habe in Afghanistan einen guten Kameraden verloren. Ich möchte nicht, dass sein Tod umsonst war. Ich möchte, dass wir an dem eingeschlagenen Weg festhalten und uns auch weiter für andere einsetzen."

Uwe K., geb. 1956 in Schneeberg/Erzgebirge, Oberstleutnant. (© Sabine Würich und Ulrike Scheffer)

Uwe K. verpflichtete sich 1975 für 25 Jahre zum Dienst in der Nationalen Volksarmee der DDR. Er wollte für sein Vaterland einstehen, dem er viel zu verdanken hatte, wie er sagt. Seine vier Geschwister und er bekamen in der DDR als erste Generation seiner Familie eine ordentliche Schulbildung und profitierten von vielen Sozialleistungen. Zur Wendezeit war K. stellvertretender Kommandeur eines Aufklärungsbataillons in Dresden. Er rang viele Wochen mit sich, bevor er sich entschied, bei der Bundeswehr weiterzumachen. Mit der Offiziersausbildung begann er noch mal von vorn, als Richtschütze auf dem Kampfpanzer Leopard 2. Bereut hat er diesen Schritt nicht. Weitere Verwendungen folgten in Thüringen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und an der Offizierschule Dresden. Seit 2003 ist er in Leipzig stationiert und mit Sicherheitsanalysen betraut. Uwe K. war 2004, 2006 und 2009 jeweils für vier bis sechs Monate in Kundus/Afghanistan im Einsatz. Er war dort für die Einschätzung der Sicherheitslage, die Führung der Aufklärungskräfte und für die Sicherung des Bundeswehrlagers verantwortlich.

"Ich habe gehört, dass 80 Prozent der Deutschen nicht in der Lage sind, bei einem Verkehrsunfall eine Wiederbelebung durchzuführen, 60 Prozent könnten keine starken Blutungen stillen und noch weniger eine stabile Seitenlage durchführen. Offenbar fühlen sich die Leute dafür nicht zuständig, denn wir haben in dieser Gesellschaft für jede Situation Spezialisten. Bei einem Unfall kommen Rettungssanitäter, wenn es brennt, kommt die Feuerwehr. Und wenn es im Ausland brennt, dann geht eben die Bundeswehr dorthin. Die Soldaten sind ja dafür ausgebildet, und der normale Bürger muss sich mit dem Thema dann gar nicht mehr befassen. Ich würde aber schon erwarten, dass sich nicht nur der Politiker oder der Soldat, den es von Berufs wegen betrifft, mit den Auslandseinsätzen beschäftigt, sondern auch der normale Bürger. Schließlich werden wir von ihm als dem Souverän dieses Staates in den Einsatz geschickt.

Die Auseinandersetzung mit Auslandseinsätzen ist aber immer auch eine Auseinandersetzung mit Tod und Verwundung. Das ist unangenehm. Dass im Einsatz in Afghanistan schon mehr als 50 Soldaten ums Leben gekommen sind, will niemand hören. Auch die Bundeswehr blendete solche Fragen meiner Wahrnehmung nach in der Ausbildung lange aus. Als ich Ende der 1990er Jahre als Ausbilder an die Offizierschule des Heeres kam, wurden in den Lehrgängen Szenarien besprochen, in denen es vielleicht mal einen Leichtverletzten gab, aber nie einen Toten. Ich habe das dann mal am Beispiel eines Panzers, der in ein Minenfeld fährt, durchgespielt. Laut Lehrplan gab es in der Situation ein paar Verletzte, ich habe das weitergeführt und gesagt, die sind jetzt verstorben. Die Teilnehmer sollten sich nun ein Blatt Papier nehmen und einen Brief an die Eltern der Gefallenen schreiben, denn als Kompaniechef muss man so etwas tun. Da saßen um die 20 junge Männer eine halbe Stunde lang vor einem leeren Papier – weil sie sich selbst nicht mit dem Thema Tod und Verwundung beschäftigt hatten. Bei mir persönlich war das anders. In meiner Offiziersausbildung bei der NVA gehörten die ethischen und handwerklichen Aspekte von Tod und Verwundung zwar ebenfalls nicht zum offiziellen Lehrstoff. Im Kameradenkreis haben wir uns aber sehr konkret überlegt, wie wir uns verhalten würden, wenn wir in Gefangenschaft geraten oder verwundet werden. Oder wie wir mit Gefangenen umgehen würden. Ich wurde zum Aufklärer und Fallschirmjäger ausgebildet, im Ernstfall hätte das bedeutet, dass wir als Trupp auf uns allein gestellt gewesen wären. Und jetzt haben wir einen Gefangenen und keinen Platz, um den zu transportieren. Was machen wir also mit dem?

Der größte Verzicht im Einsatz, so sagt Uwe K., war für ihn, sich nicht um die Familie kümmern zu können. Seine Frau und seine Tochter haben aber ein Foto machen lassen, um es ihm mit in den Einsatz zu geben. (© Fotoatelier Dähn)

Dadurch, dass ich mir solche Fragen gestellt hatte, war ich gedanklich gut vorbereitet, als ich in den ersten Afghanistan-Einsatz ging. Ich glaube, das hilft einem, um psychisch stabil zu bleiben. Der andere Punkt ist, dass man belastende Ereignisse nachbereiten muss. Man kann Dinge verarbeiten, wenn man darüber spricht. Wo das nicht passiert, können die Erinnerungen irgendwann krankhaft werden. Das entspricht jedenfalls meinen Erfahrungen, denn psychisch Kranke habe ich in meinem Umfeld mehrfach gehabt. Meine Frau sagt, dass auch ich nach den Einsätzen verändert war. Sie sagt, es ist nun genug. Es war für mich nach den Einsätzen eine erhebliche Umstellung, mit den täglichen Banalitäten im Friedensdienst zurande zu kommen, mit der Diskrepanz der Anforderungen. In Afghanistan habe ich mich im Grunde genommen den ganzen Tag mit Aufgaben beschäftigt, von denen das Leben meiner Kameraden abhing. Was mich bewegt hat, war: Was passiert, wenn ich meiner Truppe eine falsche Information über die Lage auf ihrem Patrouillenweg gebe? Und dann kommt man nach Hause und der Auftrag lautet: Parkplatzordnung.

Das, was ich im Einsatz geleistet habe, wird im Familien- und Freundeskreis gewürdigt, es wird hier im Dienst gewürdigt und überspitzt gesagt durch den Innenminister des Landes Sachsen beim Neujahrsempfang der 13. Panzergrenadierdivision. Das ist zwar schon eine ganze Menge, aber irgendwo lebt man als Soldat schon auf einer militärischen Insel."

Melanie Baum, geb. 1987 in Köln, Obermaat. (© Sabine Würich und Ulrike Scheffer)

Melanie Baum ist als Wachtmeisterunteroffizierin in der Personalverwaltung auf der Fregatte Sachsen eingesetzt. Auf See übernimmt sie außerdem Dienste auf der Brücke. Die gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte aus Köln ging 2007 zur Marine, weil sie herausfinden wollte, ob sie es schafft, weit weg vom Elternhaus auf eigenen Füßen zu stehen. Bis 2019 hat sie sich als Zeitsoldatin verpflichtet. Eine erste, mehrmonatige Übungsfahrt absolvierte Melanie Baum 2009, 2012 folgten viereinhalb Monate in der Anti-Piraten-Mission der Europäischen Union, ATALANTA, am Horn von Afrika.

"Ich glaube nicht, dass die Einsatz-Erfahrungen der Soldaten auch die Gesellschaft hier verändern werden. Wer nicht selbst erlebt hat, wie das ist, wenn man aus einer Konsumgesellschaft wie Deutschland in ein Land kommt, wo es nichts gibt, der kann das wohl nicht nachempfinden. In Djibouti oder Afghanistan fangen die Leute an zu weinen vor Freude, wenn man ihnen eine Flasche Wasser in die Hand drückt. Das ist etwas anderes, als wenn man in Italien am Strand einen Bauchladenverkäufer trifft. Die sind zwar aufdringlich, aber in Djibouti betteln die Händler förmlich darum, dass man etwas kauft. Wenn die nichts verkaufen, können die abends nichts zu essen auf den Tisch bringen. Einmal kam sogar ein Mann auf mich zu und wollte mir für 100 Euro sein vier Jahre altes Kind verkaufen. Dann steht man da und ist geschockt.

"Qui quaerit invenit", "Wer suchet, der findet", hat sich Melanie Baum auf der Rückfahrt von ihrem Einsatz im Hafen von Malta auf den Unterarm tätowieren lassen – weil sie auf der Reise neue Charakterzüge an sich entdeckt und eine neue Einstellung zum Leben gefunden hat, wie sie sagt. (© Sabine Würich und Ulrike Scheffer)

Seit meinem Einsatz habe ich viel über meine eigene Existenz nachgedacht. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der wir jedes Jahr Urlaub machen konnten, und ich habe auch Klassenfahrten gemacht. Dabei haben andere Kinder nicht mal Zugang zu Bildung. Man denkt immer, die Medien übertreiben, wenn sie Bilder aus solchen Ländern zeigen. Aber es ist wirklich so, die Menschen schlafen da in irgendwelchen Ecken auf der Straße und waschen sich in Pfützen. Nach meiner Rückkehr habe ich mit meinen Eltern zusammengesessen, ihnen Fotos gezeigt und erklärt, was es in einem auslöst, wenn man das sieht. Man wird sich bewusst, dass man unglaublich Glück hat, in Deutschland geboren und so privilegiert zu sein. Dass man ein Konto hat, von dem man jederzeit einfach 100 Euro abheben kann.

Ich gebe das Geld jetzt nicht mehr mit beiden Händen aus. Einmal war ich mit meiner Mutter und meiner besten Freundin in der Stadt, es war eine perfekte Shopping-Situation. Da habe ich ein Oberteil für 20 Euro gesehen, das ich sehr schön fand. Aber ich brauchte es nicht und habe es wieder zurückgehängt. Das kannten die von mir gar nicht. Meine Mutter war total glücklich über diese Veränderung. Die hat gesagt, endlich verstehst du den Sinn von Geld. Im Moment habe ich immer diese Bilder aus Djibouti im Hinterkopf und denke, man sollte sich einfach überlegen, ob es jetzt das Handy für 500 Euro sein muss oder andere High-Tech-Schicki-Micki-Sachen. Wenn ich mit Leuten darüber spreche, die mich nicht so gut kennen, dann sagen die: Warum soll ich mir selbst diese Grenze setzen? Ich gehe ja dafür arbeiten. Die verstehen das zwar, lassen sich aber nicht von ihrer Meinung abbringen. Es ist nun mal ein Statussymbol, ob man ein iPhone 5 hat oder die neuesten Sneaker, man ist dann halt was.

Ich binde aber auch nicht jedem auf die Nase, dass ich bei der Marine bin. Ich habe schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Als ich vor drei Jahren meine alte Schule in Köln besucht habe, hat mich meine alte Lehrerin vom Gelände verwiesen, als sie hörte, ich bin jetzt bei der Bundeswehr. Sie hat mich als bezahlte Mörderin bezeichnet. Das war ein Schlag ins Gesicht, denn im Verteidigungsfall sind das die Leute, die man schützen muss."

Projektförderung

Das Projekt wird gefördert durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, das Bildungswerk des Deutschen Bundeswehrverbandes – Karl-Theodor-Molinari-Stiftung – und Prof. Dr. Reiner Pommerin, Sprecher im Beirat für Fragen der Inneren Führung, den Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. sowie das Evangelische Kirchenamt für die Bundeswehr, das Katholische Militärbischofsamt und den "Tagesspiegel".

Geb. 1962; Fotokünstlerin, entwickelt seit über 20 Jahren Projekte zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen; Projekt "Operation Heimkehr", Beckerstraße 11, 12157 Berlin. E-Mail Link: photo@sabine-wuerich.de
Externer Link: http://www.sabine-wuerich.de

M.A., geb. 1966; Journalistin und Historikerin; seit 2001 politische Redakteurin beim "Tagesspiegel" in Berlin; Projekt "Operation Heimkehr" (s.o.). E-Mail Link: ulrike.scheffer@tagesspiegel.de