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Die dunklen Seiten des globalisierten Tourismus Zu den ökologischen, ökonomischen und sozialen Risiken des internationalen Tourismus

Norbert Suchanek

/ 21 Minuten zu lesen

Der Tourismus nimmt stetig zu. Es gibt heute kaum eine Region, die nicht touristisches Zielgebiet ist. Der grenzüberschreitende Tourismus gilt inzwischen als die wichtigste Exportindustrie weltweit.

Einleitung

Der Tourismus ist kein neues Phänomen unserer Zeit. Bereits seit Tausenden von Jahren verreisen Menschen. Dennoch bestehen entscheidende Unterschiede zwischen dem modernen Tourismus und den Reisen von gestern. Zum einen sind immer mehr Menschen immer schneller, immer öfter und immer weiter unterwegs. Zum anderen haben die Reisenden vergangener Jahrhunderte ihren Urlaub nicht bei TUI, Neckermann oder Rewe gebucht.

Der moderne Tourismus ist ein "Big Business", das von wenigen großen Konzernen bestimmt wird. Daten des Weltwährungsfonds (IWF) zufolge löste der internationale Tourismus mit Einnahmen in Höhe von 504 Milliarden US-Dollar bereits 1998 die Automobilbranche als größte Exportindustrie der Welt ab. Nach Meinung der Welttourismusorganisation (WTO) sei das internationale Reisegeschäfte aber "nur die Spitze eines Eisbergs". Denn zu den rund 700 Millionen grenzüberschreitenden Reisenden jährlich kämen nochmals etwa 2,3 Milliarden Touristen hinzu, die jeweils im eigenen Land Urlaub machen. Die WTO schätzt deshalb die globalen Gesamteinnahmen der Tourismusbranche auf 1,7 Billionen US-Dollar jährlich.

Obwohl die Tourismusfirmen - allen voran die TUI (Preussag), der inzwischen größte Reisekonzern der Welt - seit den neunziger Jahren auf dem Papier immer "grüner" werden und mit Bezeichnungen wie "Ökotourismus" oder "umweltfreundlicher" und "sanfter Tourismus" werben, geschieht in Wirklichkeit kaum etwas in dieser Richtung. Parallel zur Inflation der Lippenbekenntnisse nehmen ungehindert drei für die Umwelt und die soziale wie ökonomische Situation in den Entwicklungsländern gefährliche Tourismustrends zu.

I. Fernreisen

Immer mehr Touristen nutzen die Billigangebote von Neckermann, Lufthansa und TUI, um für ein paar Tage in die Karibik, nach Kenia oder Südostasien zu fliegen. Kohlendioxidausstoß oder der naturzerstörerische Verbrauch von strategischen und energieintensiven Rohstoffen wie Aluminium für den Flugzeugbau, der notwendige Bau neuer und der Ausbau bestehender Flughäfen spielen praktisch keine Rolle. So wuchs der interkontinentale Ferntourismus zwischen 1985 und 1996 um 73 Prozent, Tendenz weiterhin steigend. Unternahmen 1996 noch 3,5 Prozent der Weltbevölkerung eine Fernreise, werden es bis 2020 mehr als doppelt so viele sein, rechnet das Büro für Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags (TAB). Laut der Delphi-Studie "Fernreisen 2005" werden wahrscheinlich ab 2005 allein die Deutschen jährlich rund elf Millionen mal in ein fernes Urlaubsland fliegen. Eine Grenze dieses Fernflug-Wachstums ist nicht in Sicht.

Was bedeutet diese Steigerung des internationalen Flugverkehrs für die Umwelt? Was bedeutet es für unsere Atmosphäre, unser Klima, wenn laut WTO im 21. Jahrhundert jede dritte Urlaubsreise weltweit per Flugzeug unternommen wird? Zahlen des von den Vereinten Nationen eingesetzten Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zufolge betrug der vom Flugverkehr verursachte Kohlendioxidausstoß 1992 nur etwa zwei Prozent des weltweit durch Industrie, Haushalte und Verkehr in die Atmosphere eingebrachten Kohlendioxids (CO2). Dennoch kann der Flugverkehr nicht als vernachlässigbare Größe angesehen werden. Zum einen produzieren die Triebwerke neben CO2 noch weitere Schadstoffe, die ebenfalls einen Einfluss auf Atmosphäre und Klima haben. Werden diese Abgase insgesamt berücksichtigt, erhöht sich, so die Modellrechnungen des Forschungsprogramms "Schadstoffe in der Luftfahrt", der rechnerische Beitrag des internationalen Luftverkehrs zum von Menschen verursachten Klimaeffekt auf etwa vier Prozent. Doch das Entscheidende ist: Der Flugverkehr nimmt stark zu. So rechnet das IPCC mit einer jährlichen Steigerung der Flugverkehr-Abgase von drei Prozent. Wer glaubt, eine jährliche Zunahme von drei Prozent sei wenig, der sollte an das Gleichnis mit dem Reiskorn und dem Schachspiel denken oder sich die exponentielle Entwicklung der Weltbevölkerung (1,75 Prozent Wachstum werden hier bereits als "Bevölkerungsexplosion" bezeichnet!) vor Augen führen. Drei Prozent jährliche Zunahme von Abgasen bedeutet, dass sich die Schadstoffmengen alle 23 Jahre verdoppeln werden, aus 1 wird 2, dann 4, 8, 16, 32, 64, 128, . . . Dies hält keine Atmosphäre aus. Deshalb fordern weltweit Forscher und Umweltschutzorganisationen wie Friends of the Earth wirkungsvolle Maßnahmen zur Eindämmung der Flugreisen. Airlines wie die Lufthansa (LH) sind indes anderer Meinung. Zwar wolle auch die LH die innerdeutschen Flüge verringern, das Wachstum im Fernflugtourismus aber stelle für das Unternehmen kein zu bekämpfendes Problem dar. Im Gegenteil: Die LH hält den Ferntourismus offensichtlich sogar für notwendig, um die vom Nahtourismus belasteten Regionen innerhalb Deutschlands zu entlasten. Zitat aus dem LH-Umweltbericht 1997/98: "Die Alternativen Schwarzwald statt Seychellen oder Rügen statt Mallorca stellen sich nur in der grauen Theorie. Denn schon heute ist in vielen klassischen Urlaubsregionen wie dem Wattenmeer, den Alpen oder in den Naherholungsgebieten der Ballungsräume die Belastungsgrenze der Natur sichtbar. Wenn Millionen Fernreisende dorthin umgeleitet würden, könnte die Natur dies kaum verkraften."

Das LH-Management sieht also den Ferntourismus als Retter der einheimischen Umwelt. Der Teufel soll mit dem Belzebub ausgetrieben werden. Bereits jetzt sind die Belastungsgrenzen vieler Fernreiseziele längst erreicht. Bei den gegenwärtigen Wachstumsraten ist es nur eine Frage der Zeit, wann auch das letzte Fleckchen Natur in der entferntesten Region am Tourismus erstickt. Der LH-Ansatz, die vorhandenen Belastungsprobleme in unseren eigenen letzten unverbauten Landschaften durch Verlagerung der Tourismusströme auf andere Regionen, vor allem in die südlichen Länder der Dritten Welt, zu lösen, ist deshalb unseriös. Er vernachlässigt darüber hinaus den vom Flugverkehr verursachten Schadstoffausstoß und Treibhauseffekt. Dabei sind gerade die beliebten Fernreiseziele Hauptopfer des Klimawandels. So hält der 1997 veröffentlichte IPCC-Report über die regionalen Auswirkungen des Klimawandels die tropischen und subtropischen Urlaubsinseln für extrem gefährdet durch Klimawandel und Meeresspiegelanstieg. Die Menschen wie der Tourismus der Inselstaaten der Karibik sowie des Pazifischen und Indischen Ozeans würden auf vielfältige Weise unter den Auswirkungen des künstlich erhöhten Treibhauseffektes leiden. "Der Verlust von Stränden aufgrund von Erosion und Überschwemmung, die Versalzung von Trinkwasserquellen, erhöhter Umweltstress auf die Küstenökosysteme, Beschädigung der Infrastruktur durch tropische Stürme und ein großer Verlust an natürlichen, landschaftlichen Reizen bedrohen die Überlebensfähigkeit und Nachhaltigkeit der Tourismusindustrie vieler kleiner Inseln", warnen die Wissenschaftler. Auch die Urlaubsziele in Ost- und Südafrika würden unter dem Klimawandel besonders leiden. Diese Erkenntnisse der Forscher bedeuten konkret: Je mehr Urlauber per Flugzeug in die Urlaubsparadiese fliegen, desto schneller werden unsere beliebten Reiseziele Opfer des Treibhauseffekts: Wir töten, was wir lieben.

II. All-inclusive

Wachstumsmarkt Nummer zwei ist der All-inclusive-Tourismus. Fast alle Reisekonzerne setzen zunehmend auf die abgeschlossenen Urlaubsghettos, in denen die Urlauber so viel essen und trinken können, wie sie wollen, Surfen, Tennisspielen, Golfen - alles im Preis inbegriffen. Nur die kurzen Ausflüge mit klimatisierten Reisebussen oder der kurze Besuch eines Bordells finden außerhalb der Feriendörfer statt. Die Einheimischen werden so von den Gewinnen aus dem Tourismus weitgehend ausgeschlossen, da oft selbst die Nahrungsmittel aus den Industriestaaten importiert werden. Die lokale Bevölkerung wird fast nur noch als gelegentliche Kulisse und als Lieferant für preiswerte Prostituierte benötigt. Der Brite Richard Carrick, der zum Direktorium von Airtours gehört, gibt freimütig zu, weshalb Tourismuskonzerne auf All-inclusive setzen: "All-inclusives erzeugen höhere Gewinnspannen." Diese Aussage wird durch eine 1989/90 in Jamaica durchgeführte Untersuchung unterstützt: All-inclusive-Hotels bringen 81 Prozent mehr US-Dollars je Zimmer ein als andere Beherbergungsbetriebe. So leiden alle von Einheimischen geleiteten Tourismusbetriebe unter den All-inclusive-Angeboten. Selbst bei den Taxifahrern und einheimischen Kunsthandwerkern führen All-inclusive-Touristen gegenüber anderen Pauschal- oder Individualurlaubern zu Verlusten, da fast alle Aktivitäten der All-inclusive-Gäste auch außerhalb der abgeschlossenen Hotelanlagen unter der Kontrolle des Reiseveranstalters stehen. Selbst lokale Kunsthandwerksmärkte würden von den All-inclusive-Touristen gemieden, sagt Tourismusexpertin Jenny Holland, die 1997 als Beraterin für die jamaicanische Regierung arbeitete. Und die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) stellte schon 1994 fest: "All-inclusive-Hotels erzielen die größten Gewinne, aber ihr Einfluss auf die Wirtschaft ist je Dollar Gewinn kleiner als bei anderen Unterbringungsmöglichkeiten." Außerdem würden, so die OAS, All-inclusives bezogen auf die erzielten Einnahmen mehr importieren und gleichzeitig weniger Menschen anstellen als andere Hotels. Für die bereisten Länder können All-inclusive-Resorts deshalb sogar ein Verlustgeschäft sein.

III. Kreuzfahrttourismus

Der jüngste Weltwirtschaftsgipfel vergangenen Juli in Genua, als die G-8-Staatsmänner werbewirksam auf einem Luxusliner nächtigten, zeigte es deutlich: Der Kreuzfahrttourismus liegt voll im Wind. Das schon im All-inclusive-Tourismus praktizierte Prinzip des größtmöglichen Gewinnes für das Reiseunternehmen wird bei den Kreuzfahrten auf die Spitze getrieben. Den angesteuerten Küsten und Trauminseln der "Dritten Welt" bleiben in der Regel nur "Almosen" und der ins Meer verklappte Abfall der Traumschiffe.

Transport, Übernachtung und Verpflegung machen den Löwenanteil der Ausgaben eines jeden Touristen aus. Bei Kreuzfahrten landet dieser Teil der Urlaubskasse faktisch zu 100 Prozent in den Taschen der internationalen Tourismusbetriebe. Ihre Schiffe laufen die Kreuzfahrthäfen meist frühmorgens an und legen in der Nacht wieder ab. Im Gegensatz zu Hotel- oder gar Rucksacktouristen können die Kreuzfahrer so nur einen Bruchteil ihres Urlaubsgeldes in den bereisten Ländern selbst ausgeben. Einheimische Hotels, Pensionen und Restaurants der angesteuerten Reiseziele gehen leer aus. Die Wirtschaft der Trauminseln und Küstenregionen der Karibik, des Mittelmeers, der Südsee oder des Indischen Ozeans kann allenfalls am Geschäft mit Kurzausflügen, Imbiss, Reiseandenken und Prostitution mitverdienen. Doch die Kreuzfahrtlinien, die zum überwiegenden Teil Firmen aus den G-8-Staaten gehören, gönnen den Entwicklungsländern selbst diese Krümel nicht. Längst können sich die Urlauber auch bequem an Bord mit Urlaubsmitbringseln der "bereisten" Länder eindecken. Und Insider berichten, dass den Passagieren auf den Schiffen von der Nutzung lokaler Taxis und lokaler Reiseunternehmen abgeraten wird. Paul Wilkinson von der kanadischen York University beobachtete 1999 folgerichtig den Trend, dass die Traumschiffpassagiere Jahr für Jahr weniger Geld in den Kreuzfahrthäfen ausgeben. Als Beispiel führt er die Bahamas an. Dort ließen die Passagiere 1980 im Schnitt noch rund 55 US-Dollar während ihres Landganges auf der Inselgruppe. 16 Jahre später, 1996, waren es inflationsbereinigt nur noch 31 US-Dollar pro Person. Hauptursache dieses Rückgangs seien nach Ansicht Wilkinsons die Luxusliner, die sich mit jeder neuen Schiffsgeneration zu regelrechten "Geldfallen" entwickelt hätten. "Die Kreuzfahrtindustrie nutzt lokale Infrastrukturen, gibt aber nichts der lokalen Wirtschaft zurück. Tatsächlich entzieht sie den Gemeinwesen die finanziellen Ressorcen", bringt die Vorsitzende der britischen Association of Independent Tour Operators (AITO), Sue Ockwell, die Situation der bereisten Entwicklungsländer auf den Punkt. Einzige signifikante Einnahmequelle der angesteuerten Länder und Inseln ist die Entrittsgebühr, die Hafen- oder "Kopfsteuer" für Kreuzfahrturlauber.

Zum Vorteil für die Kreuzfahrtindustrie waren aber die angesteuerten Urlaubsländer bisher unfähig, eine einheitliche Regelung festzulegen. Die Cruise Lines können so die einzelnen Staaten untereinander ausspielen: Inseln, die keine Gebühr verlangen, werden bevorzugt, während Länder, die die "Kopfsteuer" erhöhen wollen, einfach nicht mehr angelaufen werden. Einige Kreuzfahrtunternehmen haben es inzwischen auch fast gar nicht mehr nötig, Inseln anderer Länder anzusteuern. Sie nutzen firmeneigene oder gepachtete "Trauminseln". So erfreut sich die bei den Bahamas gelegene Privatinsel namens Salt Cay großer Beliebtheit bei Schiffsreiseunternehmen. Gleich drei Kreuzfahrtlinien teilen sich das Eiland und laufen sie jeweils an verschiedenen Wochentagen an, wobei sie der Insel jeweils einen anderen Namen geben: Die Dolphin Cruise Lines nennt sie "Dolphin Cove" oder "Blue Lagoon", die Majesty Cruise Lines hat sie "Royale Isle" getauft, während sich die Premier Cruise Lines mit dem Namen "Salt Cay" begnügt.

Um Gewinne zu maximieren, spart die Traumschiffbranche auch bei den Löhnen und Arbeitsbedingungen ihrer Crew-Mitglieder. Unabhängige Arbeitsvermittler besorgen das billige und willige Personal vor allem aus den verarmten Ländern des Südens und des Ostens. Untersuchungen der Arizona State University zufolge ist es nicht ungewöhnlich, wenn die bis zu 1000-köpfige Besatzung eines Luxusliners aus mehr als 40 verschiedenen Nationen stammt. Weil aufgrund dieser "Völker- und Sprachenvielfalt" an Bord keine effektive gewerkschaftliche Arbeitnehmervertretung möglich sei, ließen sich sehr niedrige Löhne bei gleichzeitig sehr langen Arbeitszeiten und fragwürdigen Lebensbedingungen an Bord durchsetzen. Wie solche menschenunwürdigen Zustände an Bord der Luxusliner aussehen, skizzierte 1996 der Fotograf Edward Sykes, der 18 Monate auf einem Touristendampfer gearbeitet hatte: "Die Crew verbringt den ganzen Tag unter Deck, kocht und wäscht für Passagiere und Offiziere, säubert die Kabinen und Gänge, hält die Schiffsmaschinen in Gang. Ihre Kabinen, die sie sich zu viert teilen müssen, liegen im untersten Deck, wo es keine Bullaugen gibt. Die meisten der Crew sehen während einer Kreuzfahrt niemals das Tageslicht."

Bleibt die Frage, was den Inseln und Regionen vom Kreuzfahrttourismus bleibt? "Der Abfall", lautet die Antwort. "Ein Kreuzfahrtschiff mit 1 200 Passagieren und Besatzung produziert jeden Tag 4,2 Tonnen Müll, andere Abfallschadstoffe wie Ölreste, Abwasser und sanitäre Rückstände nicht mitgerechnet", so ein besorgter Commenwealth-Report. Abwässer und Müll der Ozeanriesen landen direkt im Meer - und später an den Stränden. Abfälle der Kreuzfahrtschiffe finden sich heute an allen Stränden der Karibik und bald auch an allen Küsten der Südsee. Gegenwärtige, internationale Abkommen sind unzureichend, um die fortschreitende Vermüllung und Verseuchung der Meere vor den Trauminseln zu verhindern. Doch selbst wenn künftig Müll- und Abwasserentsorgung auf hoher See verboten und mit schmerzhaften Strafen belegt werden sollte: Das Problem bleibt. Wohin mit dem "Dreck"? Schon jetzt wissen die Inselstaaten nicht wohin mit dem eigenen Müll.

Kreuzfahrtschiffe haben für Tourismuskonzerne noch einen unschlagbaren Vorteil: sie verringern die Abhängigkeit der Touristikbranche von den Urlaubsländern. Die schwimmenden Touristik-Resorts können überallhin ausweichen. Dank geringem Tiefgang können einige moderne Luxusschiffe selbst kleine Dörfer am Amazonas oder die winzigsten Tropeninseln anlaufen. Zudem gehen sie auch bei einem noch so hohen, durch globale Erwärmung ausgelösten Meeresspiegelanstieg nicht unter. Dies aber droht gerade den Tropeninseln. Der Kreuzfahrtbranche tut dies keinen Abbruch. Sie kann sich zurücklehnen und dem bevorstehenden "Untergang" vieler Trauminseln zusehen. "Die beschränkte Anzahl von Ländern und Häfen schreckt unsere Kunden nicht ab", sagt Bob Dickinson von Carnival Cruise Lines, "letztlich ist das Schiff die Attraktion, nicht der Anlaufhafen."

IV. Golf- und Sex-Tourismus

Eng verbunden mit den drei vorher beschriebenen Tourismustrends sind die Spezialtourismusarten, wie z. B. Sex- und Golftourismus. Um Platz für Golfanlagen zu schaffen, wurden und werden rund um den Globus Kleinbauern vertrieben, Wälder abgeholzt, das Trinkwasser der lokalen Bevölkerung wird verbraucht und die Umwelt mit Pestiziden verschmutzt. Obwohl weltweit gegen den ökologisch und sozial katastrophalen Golftourismus protestiert wird, setzt sich dieser Trend ungehindert fort - von den Philippinen bis Mexiko, von Ägypten bis Marokko: Immer mehr Golfplätze müssen her, selbst in der Wüste. Golfreise-Experten rechnen mit Steigerungsraten im Golftourismus von jährlich über zehn Prozent.

"In Thailand schossen neue Golfprojekte - gewöhnlich im Stil von Country Clubs, ergänzt mit anderen Sport- und Erholungseinrichtungen, Luxushotels und Ferienhauskomplexen - in nahezu allen Landesteilen wie Pilze aus dem Boden", berichtet die südostasiatische Tourismuskritikerin Anita Pleumarom, die für das Tourism Investigation and Monitoring Team (TIM-Team) in Bangkok arbeitet. Bis 1991 entstanden in Thailand über hundert Golfplätze mit einer Gesamtfläche von rund 96 000 Hektar. Viele dieser Projekte rund um Bangkok, Chiang Mai oder Phuket seien - thailändischen Investitionsgesetzen zum Trotz - im Besitz von ausländischen Investoren, schätzt Anita Pleumarom. Während folglich die Gewinne nach Japan, in die USA oder in die Taschen anderer Investorländer und Eliten fließen, bekommen die Auswirkungen dieses auswuchernden Flächenverbrauchs lokale Bevölkerung und Natur zu spüren. "Gewöhnlich werden", so Anita Pleumarom, "die landschaftlich schönsten und ökologisch wertvollsten Plätze in der Nähe von Stränden, Wäldern und Hügeln von den Golfkursplanern bevorzugt." Als Folge davon waren Konflikte mit Kleinbauern, Waldbewohnern und Naturschützern vorprogrammiert und eher die Regel als die Ausnahme: Der Bau von neuen Golftourismus-Resorts wurde zur wichtigsten Ursache von Landraub, der Vertreibung von Bauern von ihren Feldern und ihren Dörfern in Thailand.

Zufall oder nicht: Parallel zum Golftourismuswahn boomte der Sextourismus in Thailand. Und so wie weltweit immer mehr Reiseländer mit Golfplätzen aufwarten, verbreitet sich der scheinbar grenzenlose Sextourismus. Selbst die Angst vor AIDS konnte ihn bislang nicht stoppen. Lediglich die Urlaubsorte ändern sich, und die missbrauchten Frauen, Mädchen und Jungen werden von Jahr zu Jahr jünger. Wenn die AIDS-Gefahr in einem Zielgebiet zu groß geworden ist, wird einfach das nächste Land angesteuert. Inzwischen suchen die europäischen Sexurlauber zunehmend die Karibik sowie Mittel- und Südamerika auf. Auch die ehemaligen Ostblockstaaten sind ein immer beliebteres Sexziel. Die Seuche AIDS und der zunehmende sexuelle Missbrauch von Kindern durch Touristen reisen im Gepäck mit. Umfragen der Europäischen Kommission zufolge sprechen sich 94 Prozent der Europäer gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Urlauber aus. Gleiches gilt für alle Regierungen der EU und praktisch alle maßgeblichen Tourismusverbände. Dennoch nimmt der Kindersextourismus zu. Weder kirchliche oder nichtkirchliche Hilfsorganisationen noch Regierungen oder Tourismusverbände haben bisher ein Mittel gefunden, um diese Urlaubsform zu unterbinden.

Dank der 1990 im thailändischen Chiang Mai gegründeten internationalen Kampagne "Stoppt die Kinderprostitution im asiatischen Tourismus" (ECPAT) und anderer Kinder- oder Frauenrechtsorganisationen wurden zwar in einigen Ländern die Gesetze gegen Kindesmissbrauch durch Touristen verschärft und Dutzende von Sexurlaubern wegen Kindesmisshandlung vor Gericht gebracht, doch ein Ende von Sextourismus und Kinderprostitution ist nicht in Sicht. Jüngsten Untersuchungen der Europäischen Kommission zufolge steigt die Zahl der Kinderprostituierten konstant an. Weltweit kommen, so die offiziellen Schätzungen, jährlich eine Million Kinder hinzu, die Opfer von Sextourismus und organisierter Prostitution werden. "Anfangs konzentriert in Südostasien, hat sich nun Kindersextourismus in viele Länder Asiens selbst, Südamerika, die Karibik und Afrika ausgebreitet", stellte die Europäische Kommision 1998 fest. "Darüber hinaus beginnen einige Staaten in Osteuropa damit, Sextouristen anzulocken und Kinderprostituierte in andere Länder zu exportieren."

Eines der seit den neunziger Jahren besonders bei Deutschen beliebten Reiseländer ist die Dominikanische Republik. Die UNICEF-Studie "La Neo-Prostitucion Infantil en Republica Dominicana" schätzte dort die Anzahl der Kinderprostituierten zwischen 12 und 17 Jahren im Jahr 1993 auf über 25 000. Die meisten Kinderprostituierten zählte UNICEF in Boca Chica, wo 88 Prozent der "Sexkunden" internationale Reisende sind. Im Kreuzfahrthafen Puerto Plata wiederum seien 65 Prozent der "Kunden" von Kinderprostituierten Touristen oder Schiffsbesatzungen. Weitere Untersuchungen von UNICEF machen darüber hinaus auf ein besonderes Problem des Kindersextourismus aufmerksam: von Sextouristen geschwängerte Mädchen. Befragungen von Prostituierten in einer dominikanischen Touristensiedlung ergaben, dass dort 48 Prozent aller weiblichen Prostituierten zwischen 16 und 18 Jahren bereits ein oder zwei Kinder haben - Folge des ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit Sextouristen, von denen viele aus Deutschland kommen.

Die rund zwei Millionen Mark, die die Europäische Kommission jüngst für Kampagnen gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern durch Touristen an verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und die WTO vergeben hat, werden das Problem kaum beseitigen können. Die Reisefirmen stecken übrigens weiterhin ein Vielfaches dieser Summe in sexorientierte Werbung.

V. Natur- oder Ökotourismus

Nun stellt sich natürlich die Frage: Kann der Natur- oder Ökotourismus, im Englischen "Ecotourism" genannt, eine Alternative zum aktuellen, umweltschädlichen und sozial bedenklichen Tourismus sein? Die schlichte Antwort lautet: "Nein, unter den gegenwärtigen Strukturen und Machtverhältnissen nicht." Der "Ecotourism" wird derzeit in den Konzernetagen lediglich als ein Zusatzgeschäft betrachtet. Und auch die Regenwald-Touristen, die nach Costa Rica reisen, setzen sich nicht in Hamburg in ein kleines Segelschiff, sondern steigen in den Jet von LTU, British Airways oder einer anderen Airline. Gleichzeitig ist der gegenwärtige Natur- oder Ökotourismus nur eine zusätzliche Gefahr für die biologische und kulturelle Vielfalt unseres Planeten. Dies widerspricht freilich den Verlautbarungen und Hoffnungen von Touristikkonzernen und einigen NGOs aus den Industriestaaten, die seit den fünfziger Jahren den Naturtourismus weltweit als Retter der Serengeti, der Nashörner, der Elefanten, der Orang-Utans oder neuerdings als Retter des Regenwaldes propagieren. Dabei könnte echter, von Einheimischen kontrollierter "Öko- und Fair-Trade-Tourismus" eine tatsächliche Chance zum Schutz der Biodiversität sein. Doch nur wenn er die bestehenden Tourismusformen ersetzt und nicht wie bisher ergänzt.

Derzeit ist es so, dass die Zielgebiete nur aufgeteilt werden. Ein Stück Regenwald wird abgeholzt, ein anderes für den Naturtourismus mit Hotels (Eco-Lodges) und Infrastruktur entwickelt, und an der Küste wird der Mangrovenwald in Urlaubs-Resorts und Golfplätze umgewandelt. In einer Studie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) heißt es 1995: "Es sollte aber auch beachtet werden, dass die höchsten Wachstumsraten im Naturtourismus von Nachfragegruppen ausgehen, die in Schutzgebieten lediglich außergewöhnliche Erlebnisse - häufig als zusätzliche Attraktion eines Strandurlaubers oder einer Kreuzfahrt - suchen. Die internationalen Erfahrungen mit Naturtourismus in Schutzgebieten der Entwicklungsländer zeigen überwiegend eine planlose, ungelenkte Entwicklung, die in ihrer Dynamik viel eher von der Tourismuswirtschaft als von Naturschutzbehörden bestimmt wird." Dies deckt sich mit den Erkenntnissen des australischen Tourismusforschers David B. Weaver. Seinen Forschungen zufolge wirke der "Ecotourism" lediglich als ein Vorbereiter des Massentourismus mit allen seinen negativen Folgen. Der Wissenschaftler von der Griffith University in Queensland hatte die bei Naturtouristen beliebten Reiseziele Costa Rica, die Karibik, Kenia, Nepal, Thailand und die südpazifischen Inseln untersucht und fand heraus, dass in praktisch allen tropischen Urlaubsländern der "Ecotourism" lediglich in Tagesausflügen in die "unberührte" Natur besteht. In seinem Buch "Ecotourism in the Less Developed World" kommt er 1998 zum Schluss: "Die meisten Natururlauber sind 3-S-Touristen (Sun, Sea, Sand)." Unter dem Strich leidet folglich die Umwelt unter dem international praktizierten Ökotourismus.

Seit "Erfindung" der Nationalparks sind die Opfer des "Ecotourism" aber auch traditionelle Bevölkerungsgruppen und indigene Völker wie zum Beispiel die in den ostafrikanischen Savannen beheimateten Massai. Sie wurden seit den fünfziger Jahren nach und nach aus den touristisch interessanten Gebieten verdrängt. Begonnen hatte es mit der Errichtung des Serengeti-Schutzgebiets. Die dort lebenden Massai wurden in das erheblich kleinere Gebiet des Ngorongoro-Kraters zwangsumgesiedelt. Als immer mehr tierliebende Touristen ins Land kamen, waren die Massai 1974 auch im Ngorongoro-Krater nicht mehr touristisch erwünscht. Sie wurden mit militärischem Druck aus dem Krater vertrieben. Auch Pygmäen-Völker verloren ihre angestammten Gebiete im Herzen Afrikas, um Platz für den so genannten Gorilla-Tourismus zu schaffen. Dies sind keine Einzelfälle. Weltweit hatte der boomende Naturtourismus, gepaart mit der Schaffung von "künstlichen", menschenleeren Nationalparks, meist negative Folgen für indigene Völker. Trotzdem sehen staatliche Entwicklungsorganisationen der Industrieländer den "Ecotourism" zunehmend als Chance für eine nachhaltige Entwicklung in den südlichen Ländern.

Das Thai Network on Tourism (TNT) indes fürchtet, dass der neue Trend zur Förderung des Ökotourismus der internationalen Industrie lediglich neue Möglichkeiten eröffnet, um Thailands natürliche und kulturelle Ressourcen ohne Rücksicht auf die lokalen Bevölkerungen zu kapitalisieren. Gleiches befürchten die Hawaiianer. Nachdem Hawaiis Ureinwohner bereits - in der Folge der US-amerikanischen Annexion im Jahre 1898 - fast ihres gesamten Landes beraubt und von der auf Sonne, Strand, Meer und Sex setzenden Urlaubsbranche ausgebeutet wurden, empfinden sie den sich jetzt ausweitenden Naturtourismus als zusätzliche Bedrohung. "Mit der wachsenden Beliebtheit des Ecotourism geht die Ausbeutung durch die Urlaubsindustrie tiefer als jemals zuvor", klagt die Vereinigung der hawaiianischen Ureinwohner, Ka Lahui Hawai'i. Camping-, Wander- und Abenteuerurlauber störten zunehmend die letzten verbliebenen Gebiete, in denen die Ureinwohner noch in traditioneller Weise lebten, jagen und fischen könnten. Die Landnutzungsrechte der Ureinwohner würden beschnitten, nur damit Ökotouristen intakte Natur erlebten.

VI. Zum UN-Jahr des Ökotourismus

Während der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) 1997 sagte der Umwelt-Direktor des inzwischen größten Reisekonzerns der Welt, der TUI, Wolf Michael Iwand: "Aber was ist die ,Mission' des Tourismus? Größe allein reicht nicht aus. Das haben wir längst für unser Unternehmen gelernt. Wenn ich das Potenzial von Naturerhaltung und Wertschöpfung zum Maßstab nehme, dann, so denke ich, hat Tourismus das Potenzial, die bessere Alternative für die Zukunft, für eine notwendige nachhaltige Entwicklung zu sein." Diesen und anderen Sonntagsreden zum Trotz: Global agierende Tourismuskonzerne wollen wie alle Unternehmen Profit machen, möglichst jedes Jahr mehr Profit. Klarer als Michael Iwand äußerte sich der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft, Erich Kaub, in seiner Festrede zur Eröffnung der ITB 2001, auf der er sich vehement für die Abschaffung der Ökosteuer und für den Ausbau von Flughäfen einsetzte. Kaub: "Es liegt in der Natur des Menschen, neue Ziele zu suchen. So wie die Autoindustrie neue Autos entwickelt, so entwickeln wir neue Destinationen."

Destinationen - touristische Zielgebiete - sind für die Reisebranche wie eine natürliche Ressource, wie Luft und Wasser. Da heutige und zukünftige Urlaubsziele ein noch ausreichend vorhandenes Allgemeingut sind, sind sie praktisch kostenlos zu haben. Das Angebot regelt die Nachfrage. Solange es irgendwo auf der Welt - oder neuerdings auch im Weltraum - ein noch nicht entwickeltes Zielgebiet gibt, sind die Tourismuskonzerne nicht abhängig von den einzelnen Reiseländern. Ist ein Urlaubsziel kaputtentwickelt oder ist die Gewinnmaximierung gänzlich ausgeschöpft, zieht die Karawane der Tourismusentwickler in ein neues Zielgebiet weiter - wie Goldgräber, die von Claim zu Claim wandern und dabei eine Spur der sozialen und ökologischen Verwüstung hinterlassen. Macht ein kleiner Inselstaat den großen Touristikkonzernen unbequeme Auflagen, ziehen die Unternehmen einfach ab. Die Kreuzfahrtschiffe und Urlaubsjets steuern in der nächsten Saison einen anderen Hafen an. Das betroffene Urlaubsland bleibt auf seinen Weltbankschulden sitzen, die es aufgenommen hatte, um touristische Infrastrukturpojekte (Häfen, Straßen, Golfplätze usw.) zu finanzieren. Die Abhängigkeit der Zielgebiete des Südens von den Tourismuskonzernen spiegelt sich ebenso in der Gewinnverteilung wider. Studien ergaben, dass nur weniger als ein Drittel der Einnahmen aus dem Tourismus normalerweise in den Kassen des bereisten Entwicklungslandes landen. Auch im Ländervergleich wird das Nord-Süd-Gefälle im Tourismus deutlich. Während Europa 1997 rund 218 Milliarden Dollar aus dem Tourismus einnahm, musste sich die gesamte Region Ostasien und Pazifik mit 83 Milliarden Dollar zufrieden geben. Noch weniger profitierte Afrika. Der Schwarze Kontinent bekam 1997 mit 8,7 Milliarden Dollar nur einen sehr kleinen Teil der Tourismuseinnahmen. Das bevorstehende UN-Jahr des Ökotourismus (International Year of Ecotourism) wird kaum etwas daran ändern - im Gegenteil. Vor allem NGOs aus den Entwicklungsländern und indigene Völker befürchten, dass es dadurch zu einem weiteren Ausverkauf ihrer Gebiete und natürlichen Ressourcen kommt. Das UN-Engagement im "Ecotourism" würde mehr Biodiversität zerstören und mehr einheimischen Gemeinschaften Schaden zufügen. Deshalb fordern NGOs wie das Third World Network das UN-Umweltprogramm (UNEP) auf, den internationalen Ökotourismus nicht blind zu fördern, sondern stattdessen seine negativen Folgen und Risiken zu untersuchen.  

Internetadressen des Autors zum Thema Tourismus und Tourismuskritik

- www.tourismconcern.org.uk (Tourism Concern, United Kingdom)

- www.twnside.org.sg/title/iye.htm und twnside.org.sg/tour.htm (Tourism Investigation and Monitoring Team, Thailand)#

- www.akte.ch (Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung, Schweiz)

- www.ecotourism.org (The International Ecotourism Society, USA)

- www.itf.org.uk (Cruise Ship Campaign von International Transport Workers Federation [ITF])

- www.child-hood.com (Internet platform against the sexual exploitation of children in tourism) 

- www.ecpat.de (ECPAT Deutschland/Organisation gegen die sexuelle Ausbeutung und den Handel von Kindern)

- www.iz3w.org/fernweh (Fernweh-Forum Tourismus und Kritik, Deutschland)

- www.rethinkingtourism.org (Rethinking Tourism Project, Protecting and Preserving Indigenous Lands and Cultures, USA)

- www.studienkreis.org (Studienkreis für Tourismus und Entwicklung Deutschland)#

- www.tourism-watch.org (Tourism-Watch, Deutschland)

- www.world-tourism.org (World Tourism Organisation - WTO)

- www.wttc.org (World Travel and Tourism Council - WTTC)

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der Beitrag basiert auf Recherchen des Autors zu seinem Buch Ausgebucht - Zivilisationsfluch Tourismus, Stuttgart 2000, und auf nachfolgenden Recherchen für Artikel insbesondere zum UN-Jahr des Ökotourismus 2002. 1 Vgl. WTO, The Economic Impact of Tourism, Madrid 2000.

  2. Vgl. Delphi-Studie Fernreisen 2005, Studienkreis für Tourismus und Entwicklung, Ammerland 1997.

  3. Vgl. Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Aviation and the Global Atmosphere, Cambridge 1999.

  4. Vgl. Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), Special Report. The Regional Impacts of Climate Change: An Assessment of Vulnerability. Summary for "Policymakers, November 1997.

  5. Vgl. Polly Pattullo, Last Resorts: The Cost of Tourism in the Caribbean, 1996; und Polly Pattullo, Like an alien in the own land, Tourism in Focus (Tourism Concern), Winter 1997/98.

  6. Vgl. Paul F. Wilkinson, Department of Geography, York University, Canada, Caribbean Cruise Tourism - delusion or illusion, in: Tourism Geographics, 1 (1999) 3, S. 261-282.

  7. Vgl. Robert E. Wood, Caribbean Cruise Tourism - Globalization at Sea, Rutgers University-Campden, USA, in: Annals of Tourism Research, 27 (2000) 2; Victor B. Teye/Denis Leclerc, Arizona State-University, Product and Service delivery satisfaction among North American Cruise Passengers, in: Tourism Management, 19 (1998) 2.

  8. Vgl. Anm. 7.

  9. Vgl. Edward Sykes, Cruising to nowhere, Tourism in "Focus (Tourism Concern), Summer 1996.

  10. Vgl. Anita Pleumarom, Golf and Tourism - A Flourishing Business with High Environmental Risks, Dossier veröffentlicht von Tourism Concern, Thailand 1991.

  11. Vgl. Europäische Kommission, Europeans and their views on Child Sex Tourism-Executive summary, Juli 1998.

  12. Vgl. Europäische Kommission, Enterprise Policy, Dis"tri"butive Trades, Tourism and Cooperatives - Fight against Child Sex Tourism, Brüssel 1998; vgl. auch Terre des hommes Schweiz, Kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern. Eine Dokumentation, November 1999; sowie ECPAT-Deutschland (c/o Terre des femmes), Sexuelle Ausbeutung von Kindern durch Reisende - Den Tätern auf der Spur, Freiburg 2001.

  13. Vgl. Emmanuel Silvestre/Jaime Rijo/Huberto Bogaert, La Neo-Prostitucion Infantil en Republica Dominicana, "Unicef, 1994.

  14. Die im internationalen Tourismus seit vielen Jahren übliche Definition von "Ecotourism" ist nicht "ökologischer Tourismus", sondern "Tourismus in Naturräumen". Trotzdem hat es sich leider bei uns durchgesetzt, Ecotourism immer mit Ökotourismus zu übersetzen. Ökotourismus im Sinne von ökologischem Tourismus ist, wenn ich z. B. am Wochenende mit dem Regionalzug nach München fahre und mir dort eine regional erzeugte Öko-Weißwurst kaufe. Dies entspricht aber nicht der Definition von Ecotourism. Umgekehrt ist nach internationalem Sprachgebrauch derjenige ein "Ecotourist", der z. B. nach Costa Rica fliegt, sich dort mit einem Privatbus in einen Nationalpark fahren lässt und mit einer Seilbahn das Dach des Regenwaldes erkundet. Dies ist zwar Naturtourismus, aber ganz bestimmt nicht umweltfreundlich oder ökologisch.

  15. Vgl. auch Norbert Suchanek, Was ist Ökotourismus, in: Süddeutsche Zeitung vom 6. Juni 2000.

  16. Vgl. Arbeitsgruppe Ökotourismus, Ökotourismus als Instrument des Naturschutzes, BMZ, Bonn 1995.

  17. Vgl. Albert Kwokwo Barume, Heading Towards Extinction? - Indigenous Rights in Africa: The case of the Twa of the Kahuzi-Biega Nationalpark, Democratic of Congo, International Work Group for Indigenous Affairs (IWGIA), Document No.'101, Kopenhagen 2000.

  18. Vgl. Jean Keefe and Sue Wheat, Tourism and Human Rights, a Report prepared by Tourism Concern; vgl. auch Norbert Suchanek, Mythos Wildnis, Stuttgart 2001.

  19. Vgl. John Madely, Foreign exploits: Transnationals and tourism, Catholic Institute for International Relations (CHR), London 1966; Katrina Brandon, Ecotourism and Conservation: A Review for Key Issues, The World Bank, Environment Department "Papers, No. 033, 1996: Jörg Seifert-Grazin/D. Samuel Jesupatham, Tourism at the Crossroads - Challenges to Developing Countries by the New World Trade Order, epd-Entwicklungspolitik, Materialien IV/99, Frankfurt/M. 1999; Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V., Tourismus in Entwicklungsländern, Ammerland 2000.

  20. Vgl. Tourism Market Trends, South Asia 1998 WTO; Tourism Statistics, 25 Years of sustainable Development of Tourism, Ministry of Tourism Republic of Maldives, 1998.

  21. Vgl. Internationales UN-Jahr des Ökotourismus 2002: UNEP und NROs uneinig über Ökotourismusjahr, Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung (Akte) Kurznachrichten 3/2001; Tourism Investigation and Monitoring Team. Open letter to UNEP regarding the IYE, Thailand 2001.

geb. 1963, freier Journalist und Buchautor.

Anschrift: Bionachrichten, Regensburger Str. 34,
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Veröffentlichungen u. a.: Ausgebucht - Zivilisationsfluch Tourismus, Stuttgart 2000; Beitrag zum Naturtourismus in: Voyage, Jahrbuch für die Reise- und Tourismusforschung, Köln 2001; Mythos Wildnis, Stuttgart 2001.