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Der Islam Editorial Ein arabisches Dilemma Die muslimische Welt und der Westen Der Islam als Faktor in der internationalen Politik Der Islam in der arabischen Welt Zum "peripheren Islam" in Südostasien Der Islam im subsaharischen Afrika Macht und Glauben in Zentralasien

Der Islam in der arabischen Welt

Ulrike Freitag

/ 19 Minuten zu lesen

Politisch bestimmen die Islamisten mit ihrem Rückgriff auf den frühen Islam die öffentliche Debatte. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass diese Behauptung historisch nicht haltbar ist.

I. Einleitung

Arabisch ist die Sprache des Koran, des islamischen Offenbarungstextes. Dieser gilt den Muslimen, nicht zuletzt aufgrund seiner kunstvollen Sprache, als ein göttliches Wunder, das die Sendung des islamischen Propheten gewissermaßen beglaubigte. Damit besteht in den Augen vieler der gut 280 Millionen Araber ein besonderes Verhältnis zwischen ihnen und einer Religion, der inzwischen weltweit mehr als 1,2 Milliarden Menschen angehören. Heute liegen die größten islamischen Staaten außerhalb der arabischen Siedlungsgebiete, es sind Indonesien, Pakistan, Bangladesch und Indien.

Können nun Araber aufgrund der unbestreitbaren historischen Verbindung zwischen ihnen und dem Islam als authentischere oder zumindest als besonders gute Muslime angesehen werden? Eine solche Vorstellung wurde beispielsweise im frühen 20. Jahrhundert vorgetragen, als das Osmanische Reich politisch-militärisch in der Defensive war und die Forderung aufgestellt wurde, unter arabischer religiöser und politischer Führung die Region zu erneuern. Araber, so die Begründung, seien aufgrund des arabischen Charakters des Islam dazu in besonderer Weise berufen. Ein arabischer Botschafter, der lange in Indonesien gearbeitet hat, erklärte neulich, die dort vertretene "moderate" Form des Islam, der zufolge beispielsweise die Mehrehe abgeschafft worden sei, zeuge von einem falschen Verständnis der Religion. Dabei übersah er geflissentlich, dass auch in den meisten arabischen Staaten das islamische Familienrecht mittlerweile durch zivile Gesetzgebung modifiziert worden ist. Die Rolle des Islam in der arabischen Welt ist folglich keineswegs eine festgelegte und unwandelbare, vielmehr wird sie von Säkularisten ebenso wie von Islamisten immer wieder in Frage gestellt und neu zwischen ihnen ausgehandelt.

Es ist also zunächst zu fragen, inwieweit man tatsächlich von "einem Islam" in "der arabischen Welt" sprechen kann. Anschließend wird kurz auf die historischen Zusammenhänge zwischen Arabern und dem Islam eingegangen und dann die Frage nach der heutigen Rolle des Islam in ausgewählten arabischen Ländern gestellt. Dabei sollte man unterscheiden zwischen der institutionellen Position, die der Religion in den Verfassungen und Rechtssystemen der arabischen Staaten einerseits zugemessen wird, und den teils legalen, teils illegalen islamistischen Bewegungen, deren Forderungen nach Veränderungen in den jeweiligen Systemen abschließend betrachtet werden.

II. "Islam" in "der arabischen Welt" - Differenzierung der Begriffe

Wer ist ein Araber, wer nicht, und was genau ist "die arabische Welt"? Es gibt eine Organisation, die Liga der Arabischen Staaten, die etwas über die Selbstdefinition der 22 Länder aussagt, welche sich in ihr zusammengeschlossen haben. Unter ihren Mitgliedern findet man die nordafrikanischen Staaten von Mauretanien bis Ägypten sowie Staaten des Nahen Ostens zwischen Jemen und Oman im Süden der Arabischen Halbinsel und Irak und Syrien an der Grenze zu Iran und der Türkei. Allerdings gibt es auch einige Überraschungen, so die Mitgliedschaft von Somalia, Dschibuti und dem Inselstaat der Komoren. In allen drei Ländern leben arabische Minderheiten, in Dschibuti und auf den Komoren ist Arabisch sogar eine der offiziellen Landessprachen. Bei der Mitgliedschaft in der Arabischen Liga handelt es sich jedoch um eine politische Entscheidung. Deshalb werden diese Länder in der folgenden Diskussion ausgeschlossen. Eine Zwischenstellung nimmt der Sudan ein, in dem Arabisch die offizielle Landessprache ist, die ethnischen Araber knapp 40 Prozent der Bevölkerung stellen und ein Bürgerkrieg mit den (überwiegend christlichen) Südsudanesen unter anderem über Fragen der kulturellen und religiösen Identität geführt wird.

Selbst wenn man diese Fälle ausnimmt, bieten die verbleibenden arabischen Staaten ein sehr heterogenes Bild. Dies gilt in geographischer, ethnischer wie auch in religiöser Hinsicht. Während die ganze Region in den Subtropen liegt und in weiten Teilen von ausgedehnten Steppen und Wüstenlandschaften geprägt ist, gibt es ausgesprochen fruchtbare Regionen. Neben dem regenabhängigen "Fruchtbaren Halbmond" wären hier vor allem die Bergregionen des Jemen, des Oman und des (nördlichen) Atlasgebirges sowie die großen Flussoasen des Nil, des Euphrat und des Tigris zu nennen. Während in diesen Gebieten, in denen sich auch die alten Hochkulturen entwickelt haben, intensiv Landwirtschaft getrieben wird und alte wie neue Städte entstanden, sind die dazwischen liegenden Wüstenregionen nur schwach von Nomaden und Halbnomaden besiedelt.

In Nordafrika leben neben Arabern viele Berber, die mehrere eigene Sprachen sprechen. Im Nahen Osten leben Armenier, Assyrer, Kurden, Tscherkessen und viele weitere Volksgruppen, die zumindest teilweise ihre sprachliche Identität gewahrt haben. Zu diesen alteingesessenen Minderheiten, die historisch teilweise schon länger ansässig waren als die Araber, kommen neue Einwanderer. Diese sind meist Arbeitsemigranten aus aller Welt, die sich gerade in den ölreichen Golfstaaten vor allem seit den sechziger Jahren in großer Zahl angesiedelt haben. Darunter befinden sich viele Araber sowohl aus dem Nahen Osten als auch aus der inzwischen weltweit verstreuten arabischen Diaspora.

Ähnlich vielfältig gestaltet sich die religiöse Landkarte der "arabischen Welt". Alle arabischen Länder sind Mitglieder der Organisation der Islamischen Konferenz, und überall ist der Islam die Religion der Bevölkerungsmehrheit. Allerdings gibt es zumeist erhebliche Anteile andersgläubiger Bewohner, darunter viele Christen (im Libanon ca. 30 Prozent), aber auch Juden (heute vor allem noch in Marokko) und andere. Und auch innerhalb der islamischen wie auch der christlichen Bevölkerung gibt es viele verschiedene Richtungen und Konfessionen. Ähnlich wie im Christentum reichen auch im Islam viele dieser Aufspaltungen in die Frühzeit der islamischen Geschichte zurück. Bei einer Reihe von islamischen Sekten ist ihre Zugehörigkeit zum Islam umstritten, in einigen Fällen, am deutlichsten vielleicht bei den Ahl al-Haqq und den Yeziden, besteht im orthodoxen Islam weitgehende Einigkeit darüber, dass sie sich vom Islam losgesagt haben.

Die verschiedenen Gruppierungen sind auch intern keineswegs homogen. Beispielsweise finden sich im sunnitischen Islam Anhänger der Mystik, Sufis, und Verfechter einer buchstabengetreuen Interpretation des Islam, welche die Esoterik der Mystiker ablehnen. Zu diesen gehören beispielsweise die Wahhabiten in Saudi-Arabien. Insofern ist es also nicht nur schwierig, von "der arabischen Welt" zu sprechen, auch die Religion des Islam stellt sich wesentlich vielfältiger dar, als dies nicht zuletzt von vielen - gerade den politisierten - Muslimen nach außen vertreten wird. Und auch nach innen ist die Auseinandersetzung über die Deutungshoheit für den heiligen Text des Koran eine der zentralen Konfliktlinien in der arabischen (ebenso wie in der weiteren islamischen) Welt. Sowohl der Koran als auch das Vorbild des Propheten, die sunna, wie es sich in seinen Taten und Aussprüchen manifestierte, enthalten eine Vielzahl von Regelungen für den zwischenmenschlichen Umgang, die zur Grundlage des islamischen Rechts, der Scharia, wurden. An der Frage nach ihrer richtigen Interpretation und des Ausmaßes ihrer Anwendbarkeit entzünden sich viele Auseinandersetzungen. Um die Referenzpunkte in diesen Auseinandersetzungen zu verstehen, lohnt sich eine kurze Rückschau auf die Entstehung der Religion und das aus ihr hervorgegangene Rechtsgebäude.

III. Arabischer Islam - der Blick auf die Frühzeit

Im Jahr 610 A. D. - so die gängige Überlieferung - begann ein junger Kaufmann namens Muhammad in Mekka, Offenbarungen zu empfangen. Darin wurden die Mekkaner, welche zu jener Zeit eine Reihe von Gottheiten verehrten, aufgerufen, sich zum Monotheismus zu bekehren. Dieser war durch die Existenz christlicher, vor allem aber jüdischer Gemeinden bereits auf der Arabischen Halbinsel bekannt. Islam bedeutet wörtlich "Hingabe", nämlich an den (einen) Gott (arabisch Allah). Über die nächsten zehn Jahre gewann Muhammad nur wenige Anhänger. Nicht zuletzt aufgrund der Feindschaft mächtiger Mekkaner folgte er 622 (dem späteren Jahr 1 des islamischen Kalenders) gemeinsam mit seinen Anhängern einer Einladung in das heutige Medina, dessen führende Clans den Islam annahmen und Muhammad die politische Führung übertrugen. In den zehn Jahren bis zu seinem Tod 632 begründete Muhammad den Kern des islamischen Gemeinwesens in Medina auf der Grundlage eines Vertrages, der so genannten "Gemeindeordnung von Medina". Dieser schuf aus den verfeindeten medinensischen Clans und den eingewanderten Anhängern Muhammads eine neue Gemeinschaft (umma) auf der Basis der gemeinsamen Zugehörigkeit zu dem neuen Bekenntnis. Die tribalen Loyalitäten wurden demgegenüber zweitrangig. Auch darüber hinaus setzte er, teils militärisch, teils durch Verträge, die politische und religiöse Vorherrschaft der Muslime durch und vergrößerte dadurch die umma.

Nach dem Tod Muhammads setzten seine Nachfolger (Kalifen, von arab. khilafa) die Expansion des neuen Staatswesens fort, das in Konkurrenz zu den Großreichen der Byzantiner und Sassaniden trat und diese besiegte. Nordafrika und der Fruchtbare Halbmond wurden schrittweise arabisiert und islamisiert, während sich in Persien nur die islamische Religion, nicht aber die arabische Sprache durchsetzte. Im Gegensatz zu dieser kriegerischen Expansion fand die Islamisierung des Sahara- und Subsahararaumes ebenso wie der Anrainerregionen des Indischen Ozeans von Ostafrika bis Südostasien eher durch reisende Händler und Missionare statt, die arabischen, persischen und indischen Ursprungs waren.

Die Spaltung des Islam in Sunniten und Schiiten war eine Folge der Auseinandersetzungen um die Nachfolge Muhammads, wobei die Schiiten Muhammads Schwiegersohn 'Ali und in dessen Nachfolge seinen Söhnen die Leitung der islamischen Gemeinde als Imam zusprechen wollten. Weitere Spaltungen innerhalb der Schiiten erklären sich aus Konflikten darüber, welcher der folgenden Nachkommen der richtige Imam sei. Mit der "Entrückung" des zwölften Imams im 10. Jahrhundert war dieser Prozess allerdings endgültig abgeschlossen, die Anhänger dieser Linie, welche die Mehrheit der Schiiten sind, heißen nach der Zahl der Imame Zwölferschiiten. Dieser Zweig des Islam wurde im frühen 16. Jahrhundert zur Staatsreligion des Safawidenreichs in Persien, große zwölferschiitische Gemeinschaften leben allerdings auch im Irak, im Libanon, in Bahrain und in Saudi-Arabien. Im nördlichen Jemen hingegen dominieren die ebenfalls schiitischen Zaiditen, welche sich auf einen anderen fünften Imam berufen.

IV. Welches Recht für den islamischen Staat?

Mit der "Gemeindeordnung von Medina" existierte ein erster Vertrag, der die rechtlichen Grundlagen der neuen Gemeinschaft regelte. Darüber hinaus wurden Muhammad nach der hijra, der Auswanderung nach Medina, zunehmend Offenbarungen zuteil, die einen politisch-rechtlichen Charakter besaßen und damit die Grundlage für die Regelung vieler zwischenmenschlicher Beziehungen legten. Dazu gehören Hinweise auf züchtige Kleidung für Frauen und Männer ebenso wie das Verbot des Wuchers. Viele andere Angelegenheiten wurden auch weiterhin nach den älteren, zumeist gewohnheitsrechtlichen Bestimmungen geregelt - in Zweifelsfällen konnte man den Propheten um sein Urteil bitten.

Erst im späten 8. und frühen 9. Jahrhundert wurde das islamische Recht systematisch zusammengetragen und die ihm zugrunde liegenden Regeln niedergelegt. Ob dies nun - wie die meisten Muslime argumentieren - mit der zunehmenden zeitlichen Distanz vom Propheten und seinen Zeitgenossen zusammenhing oder ob die Rückführung unterschiedlicher regionaler Rechtsvorstellungen auf Koran und sunna eine spätere Legitimationsstrategie war - so die dominierende Ansicht westlicher Wissenschaftler -, spielt hier keine Rolle. Festzuhalten ist jedoch, dass die Scharia zu keiner Zeit alleiniges Recht war. Zum einen regelte sie nicht alle anstehenden Fragen, zum anderen empfanden die islamischen Herrscher, zu denen die Rechtsgelehrten häufig auf Distanz gingen, immer wieder die Notwendigkeit, mit zusätzlichen Erlassen und Gesetzen die religiös-rechtlichen Vorschriften zu ergänzen. Hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Auslegungsmöglichkeiten, mit denen die Juristen versuchten, auch auf neue Probleme islamisch abgesicherte Antworten zu geben, eine erhebliche Flexibilität und damit Anpassung an historische und lokale Besonderheiten zuließen.

Daneben gab es ein weiteres Problem: Nach dem Tod der ersten vier Nachfolger des Propheten, den so genannten "Rechtgeleiteten Kalifen", folgten die Dynastien der Umayyaden und Abbasiden, welche die Institution des Kalifats (der religiös-weltlichen Nachfolge des Propheten) mehr oder minder plausibel aufrechterhielten. Schon unter den Abbasiden wurde die politische Macht dieser Kalifen jedoch durch die De-facto-Herrschaft von lokalen Dynastien ausgehöhlt - nach dem Sturz der Abbasidenherrschaft 1258 entfiel selbst dieser Mantel der Legitimität. Die Rechtsgelehrten behalfen sich in ihrer politischen Theorie damit, dass auch religiös nicht legitimierte Dynastien so lange toleriert wurden, wie sie der Scharia zur Geltung verhalfen. Erst mit den Osmanen vereinte ab dem 16. Jahrhundert erneut eine sich bewusst auch religiös legitimierende Dynastie zumindest einen Großteil der arabischen Welt.

Unter dem Druck der europäischen Expansion und als Folge der wirtschaftlichen Globalisierung sahen sich die Osmanen gezwungen, ebenso wie beispielsweise Tunesien und Ägypten, ihr Recht zunehmend zu kodifizieren und zumindest in Teilbereichen europäische Gesetze - etwa im Bereich des Handelsrechts - zu übernehmen. Gleichzeitig plädierten reformistische Theoretiker für eine Flexibilisierung des islamischen Rechts durch eine freiere Anwendung bestimmter Auslegungsprinzipien und die Kombination der Auffassungen unterschiedlicher Rechtsschulen. Dies erlaubte beispielsweise, die Einführung von Verfassungen islamisch zu begründen und damit zu legitimieren. In Algerien, Libyen und Marokko ebenso wie am Persischen Golf und im südlichen Jemen wurde dieser Prozess durch die europäischen Kolonialmächte direkt eingeleitet. Diese Entwicklung beschleunigte sich nach dem Ersten Weltkrieg. Die arabischen Provinzen des Reichs wurden als Mandatsgebiete an Großbritannien und Frankreich übertragen und damit die Grundlage für die späteren Staaten Irak, Jordanien, Syrien, Libanon und Israel gelegt.

Mit der Unabhängigkeit der meisten arabischen Staaten (Ausnahmen bildeten der Jemen, Saudi-Arabien, der Irak und Ägypten) zwischen den vierziger und frühen siebziger Jahren stellte sich die Frage nach dem anwendbaren Recht durch die Erlangung der Souveränität noch in verschärfter Form, mussten doch Entscheidungen darüber nun autonom getroffen werden. Dabei lassen sich große Unterschiede feststellen: Artikel 1 der saudischen Verfassung von 1992 verkündet, dass das Königreich Saudi-Arabien ein "sovereign Arab Islamic state with Islam as its religion" sei und "God's Book and the Sunnah of His Prophet ((...)) are its constitution". Im Gegensatz dazu verkündet die Präambel der tunesischen Verfassung nur den Willen "to remain faithful to the teachings of Islam" und, neben vergleichbaren Versprechen, auch die Einheit des Maghreb, seine Zugehörigkeit zur "Arab family" und die Kooperation mit anderen afrikanischen Völkern etc. zu wahren. Zudem muss - so Artikel 38 - der Präsident Muslim sein - was in einem Staat mit 98 Prozent Muslimen keine besondere Diskriminierung der Nichtmuslime darstellt. Alle arabischen Staaten oszillieren zwischen den beiden hier dargestellten Polen - mit Ausnahme des Libanon. Dessen Verfassung garantiert die absolute Gewissens- und Religionsfreiheit. Allerdings deutet bereits die Präambel darauf hin, dass das (Macht)verhältnis zwischen den Bevölkerungsgruppierungen nicht unkompliziert ist. Sie verheißt, dass die Abschaffung des politischen Konfessionalismus, demzufolge es eine inoffizielle, aber gültige Verteilung politischer Ämter nach Konfessionszugehörigkeit gab, ein grundlegendes politisches Ziel sei. Und Religionsfreiheit im Libanon bedeutet - um dies vorwegzunehmen - keineswegs Freiheit von der Religion, denn die Verfassung garantiert im gleichen Atemzug die Respektierung des religiösen Interesses der Bevölkerung.

Am deutlichsten zeigen sich die Auswirkungen dieser unterschiedlichen verfassungsrechtlichen Positionen in der Familiengesetzgebung. Aufgrund der Symbolfunktion, die gerade diesem Bereich bei der Selbstdefinition von Gesellschaften zukommt, ist die Diskussion des Familienrechts von Marokko bis Jemen regelmäßig ein zentrales Feld der Auseinandersetzungen zwischen Muslimen verschiedener Orientierungen. Als der neue marokkanische König, Muhammad VI, im Jahr 2000 die Reform des Familienrechts unterstützte und die sozialistische Regierung einen Gesetzentwurf vorlegte, der die Abschaffung der Polygamie und die Erhöhung des Heiratsalters für Mädchen auf 18 Jahre vorsah, musste dieser Entwurf nach Protesten der islamistischen "Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung" sowie nach gewaltsamen Demonstrationen wieder zurückgezogen werden. Nach der Einheit des ehemals sozialistischen Südjemen mit der Republik Jemen im Jahre 1990 wurde das bis dahin weitestgehend säkulare Familienrecht des Südjemen zugunsten des wesentlich stärker islamisch geprägten des Nordens aufgegeben. Und unter Berufung auf die Garantie der religiösen Interessen wandten sich sowohl christliche wie auch islamische Gruppen im Libanon bislang erfolgreich gegen den Versuch, eine Zivilehe einzuführen - ebenso übrigens wie in Israel.

V. Die Entstehung des Islamismus

Die eben skizzierten Auseinandersetzungen um einzelne Rechtsbereiche, ja selbst die verfassungsrechtlichen Fragen über die Rolle des Islam haben in weiten Teilen der arabischen Welt unter anderem deshalb eine erhebliche Brisanz gewonnen, weil sie sich aufgrund der autoritären Natur vieler arabischer Regime zu einem nicht unerheblichen Teil außerhalb des zugelassenen politischen Rahmens bewegen. Der Ursprung vieler dieser Regime in den fünfziger und sechziger Jahren liegt in einer Zeit, in der mit Nationalismus und Sozialismus wesentlich größere Hoffnungen auf eine rasche Entwicklung verbunden wurden als mit dem Islam. Die Ba'th-Ideologie des gestürzten irakischen Diktators Saddam Hussein hatte in jener Zeit ebenso ihre Blüte wie der arabische Nationalismus Gamal Abdel Nassers in Ägypten und der algerische Sozialismus.

Die arabische Niederlage im "Sechstagekrieg" vom Juni 1967 gegen Israel markiert im öffentlichen Bewusstsein symbolisch die Wende von der arabisch-nationalistischen Ideologie hin zum Islamismus, dem politisch geprägten Islam. Schon vor der Niederlage haben die nationalistischen und sozialistischen Regime durchaus mit ihrer autoritären Politik zur Diskreditierung der mit ihnen verbundenen Ideologien beigetragen. Zum einen wurde der moderne nationalistische Staat in Bereichen wie dem Erziehungswesen oder - dramatischer noch - der Verwaltung religiöser Stiftungen aktiv, die vorher die Domäne der Religionsgelehrten waren. Auch im juristischen Bereich, etwa bei dem bereits angesprochenen Personenstandsrecht, lässt sich dies beobachten. Damit wuchs das Konfliktpotential zwischen Staat und sich religiös definierenden Gelehrten und Intellektuellen. Zusätzlich überhöhten die Nationalisten die arabische Nation und subsumierten die Religion darunter. Muhammad wurde zum "arabischen Propheten", der Islam zur arabischen Nationalreligion. Im Fall der in Syrien (und bis vor kurzem im Irak) herrschenden Ba'th-Partei mutierte die Sendung der Religion zu einem Ausdruck der arabischen Mission, die sich in der Gegenwart unter der Ba'th (wörtl. Auferstehung, Sendung, Renaissance) verwirklichte.

Nicht zuletzt als Reaktion auf eine solche Vereinnahmung ihrer ureigensten Sphären und vor allem ihrer Religion vertraten Muslime zunehmend die Auffassung, ihrerseits die politische Sphäre gestalten zu müssen. Ermutigt wurden sie durch den Erfolg der iranischen Revolution von 1979, obwohl diese außerhalb der arabischen Welt und im schiitischen Kontext erfolgte. Die Iraner reagierten in ihrer Revolution auf autoritäre und säkulare Modernisierungsmaßnahmen des Schahs, die vielen Entwicklungen in der arabischen Welt durchaus vergleichbar waren.

Die Wurzeln der islamistischen Ideologie, die übrigens ebenso wie der arabische Nationalismus vielfältige Differenzierungen und regionale Ausprägungen aufweist, reichen in dieselbe Periode zurück wie der arabische Nationalismus, also ins späte 19. Jahrhundert. In jener Periode entstand die so genannte salafiyya. Diese Bewegung bemühte sich unter bewusstem Rückgriff auf die Periode der frommen Altvorderen (al-salaf al-salih) um eine islamische Antwort auf die Herausforderungen von Kolonialismus und Säkularismus. Aus solchen Überlegungen entstand auch das heute zentrale Schlagwort, dass der Islam Religion und Staat, din wa-dawla, in einem sei.

Die 1928 von dem Ägypter Hasan al-Banna gegründete Muslimbruderschaft war die erste größere Organisation, die von einem umfassenden, auf Koran und sunna zurückgehenden islamischen System ausging, das jederzeit und überall anwendbar sei und auf der Scharia basieren sollte. Die straff durchorganisierte Massenpartei richtete sich gegen den westlichen Kolonialismus, wobei die Briten in Ägypten ihre ersten Gegner waren. Als die Gründung Israels 1947/48 absehbar wurde, gehörten die mittlerweile in vielen arabischen Ländern vertretenen Muslimbrüder zu den ersten, die freiwillige Kämpfer nach Palästina schickten. Der Kern der Aktivitäten richtete sich jedoch auf die Armutsbekämpfung und die Vermittlung von Bildung in den arabischen Ländern selbst. Die konkreten Ziele der Muslimbruderschaft waren stets dem Wandel der Zeiten und Umstände unterworfen. Zeitweilig vertraten sie einen "islamischen Sozialismus", während sich der heute vorherrschende ökonomische Neo-Liberalismus auch in den von ihnen vertretenen Positionen - natürlich islamisch verbrämt - wiederfindet. Ähnliche Unterschiede zeigen sich in der erhofften politischen Ausgestaltung des "islamischen Systems". So forderte Hasan al-Banna die Auflösung des ägyptischen Parlaments und der Parteien, während die syrischen Muslimbrüder für die parlamentarische Demokratie eintraten und Ministerämter bekleideten, bevor sie nach dem Putsch der Ba'thPartei 1963 verboten wurden. Eine amerikanische Analyse des politischen Verhaltens der nach wie vor zugelassenen jordanischen Muslimbrüder zwischen 1989 und 1994 zeigt, dass sie auch weiterhin eine im Wesentlichen pragmatische Partei sind, die allerdings bei der Ablehnung eines Friedens mit Israel und hinsichtlich der Rolle der Frauen kompromisslos sei.

Allerdings sollte man auch bei solchen Themen genauer hinschauen: Es gibt nämlich eine eigene, der Muslimbruderschaft nahe stehende Muslimische Frauenorganisation. Ihre Gründerin, Zaynab al-Ghazali, predigte ein Frauenbild, das es zur ersten Pflicht der muslimischen Frau machte, sich ihrer Familie zu widmen. Erst dann, und mit dem Einverständnis ihres Mannes, sollte es ihr erlaubt sein, am öffentlichen Leben teilzunehmen, solange dies die Regeln des islamisch definierten Anstands nicht verletzte. Allerdings lebte al-Ghazali selbst ein anderes Bild vor: Sie hatte keine Kinder und machte es ihrem zweiten Mann zur Auflage, ihre eigene, religiös definierte politische Aktivität zu dulden. Zwar, so ihr Argument, müsse eine Frau auf ihren Mann hören, aber das Gebot, die göttliche Botschaft zu verbreiten, wiege mehr, da Gott über den Menschen stehe. Viele islamische Frauen haben diesen Ansatz inzwischen aufgegriffen, andere sind in ihren Vorstellungen noch radikaler und bemühen sich, die traditionell mit der Religion begründeten Restriktionen für islamische Frauen späteren, patriarchalisch geprägten Interpretationen von Rechtsgelehrten anzulasten.

Damit ist ein islamischer Feminismus entstanden, der nicht grundsätzlich in Frage stellt, dass der Islam die Grundlage des täglichen Lebens sein soll, wohl aber feministische Vorstellungen über die konkrete Ausgestaltung dieser islamischen Ordnung hat.

VI. Islamismus heute

Mit islamistischer Kritik müssen nicht nur mehr oder minder säkulare arabische Regierungen leben. Saudi-Arabien ist wohl das Land, in dem die strengsten islamischen Regeln gelten und Sittenhüter darüber wachen, dass die Bevölkerung diese einhält. Dennoch gibt es auch hier eine gerade in letzter Zeit zu Gewalttaten bereite Opposition, welche der Regierung unislamisches Gebaren vorwirft. Sie rekrutiert sich aus Kreisen der Rechtsgelehrten und moniert den Reichtum und Lebensstil der Herrscherfamilie, die Instrumentalisierung der Religion durch das Königshaus sowie die langanhaltende, wenngleich in jüngster Zeit erschütterte Waffenbrüderschaft mit den USA, die sich vor allem in der amerikanischen Truppenpräsenz im 2. Golfkrieg zur Befreiung Kuwaits äußerte.

Die USA sind den Islamisten - ebenso übrigens wie großen Teilen der nationalistisch oder säkular orientierten Araber - vor allem aufgrund ihrer Unterstützung für Israel verhasst. Während es durchaus arabische Stimmen zugunsten eines Friedens zwischen Israel, den Palästinensern und den Nachbarstaaten gibt und Jordanien und Ägypten ja auch bereits Friedensverträge mit Israel abgeschlossen haben, kommen fast alle arabischen Beobachter zu dem Ergebnis, dass die US-amerikanische Unterstützung eine zentrale Rolle für die unnachgiebige Haltung Israels spielt. Damit - und nicht etwa mit den Gewalttaten der Extremisten beider Lager - begründen sie das bisherige Scheitern der Bemühungen um eine friedliche Lösung. Einmal mehr gewinnen die Islamisten dadurch, dass sie den als legitim erachteten Widerstand gegen Israel mittlerweile dominieren. Regierungsnahe Kleriker wie der Imam der international angesehenen Kairoer al-Azhar-Moschee, Scheich Muhammad al-Tantawi, müssen häufig Drahtseilakte vollführen, um einerseits den politischen Wünschen ihrer Regierungen gerecht zu werden und andererseits ihre Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit nicht einzubüßen. Dies wird aus Tantawis in unterschiedlichen Zusammenhängen getätigten widersprüchlichen Äußerungen zu der Frage, ob Selbstmordattentate aus religiöser Sicht zu billigen oder abzulehnen seien, überdeutlich.

Besonders unangenehm wirkt sich die Zunahme des Islamismus für die nichtislamischen Minderheiten im Nahen Osten aus. Unter dem Mantel der Religion haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Muslime und Christen zunehmend einander entfremdet. Selbst wenn blutige Auseinandersetzungen wie im Ägypten der neunziger Jahre die Ausnahme blieben und sich auch durch sozioökonomische Konflikte erklären lassen, so bleibt doch festzuhalten, dass die Tendenz zu konfessionellen Spannungen und Auseinandersetzungen in dem Maße wächst, in dem religiös verbrämte Ideologien Zulauf haben.

Sowohl autoritäre als auch (eingeschränkt) demokratische oder säkular orientierte und explizit religiöse arabische Regime scheinen heute vor einer islamischen Herausforderung zu stehen. Bei aller Kritik an den unbestreitbaren autoritären Zügen der arabischen Regierungen stellt sich die Frage, inwieweit islamistische Forderungen nach einer Demokratisierung die Probleme grundsätzlich lösen würden. Hier ist durchaus Skepsis angebracht, denn die Bereitschaft islamistischer Parteien, ihren Alleinvertretungsanspruch im politischen Tagesgeschäft zu relativieren, lässt sich oft schwer abschätzen. Umgekehrt hat die militärische Intervention gegen den Wahlsieg der Islamischen Heilsfront in Algerien 1991 einmal mehr gezeigt, dass säkulare Kräfte per se keineswegs demokratischer gesinnt sind als ihre Gegenspieler - selbst wenn zu fragen ist, inwieweit das Demokratisierungspotenzial beider Seiten tatsächlich deckungsgleich ist.

Dennoch ist zu fragen, ob nicht der Entwicklungsstau im Nahen Osten - der beispielsweise aus den Daten des UN Human Development Index deutlich wird, in dem Lebensbedingungen wie Einkommen, Lebensdauer und Bildungsstandards bewertet werden - mittelfristig ein wesentlich größeres Problem für die Region darstellt. Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass die Attraktivität der Islamisten in dem Maße abnehmen wird, wie sich andere Kräfte erfolgreich für die Lösung dieser anstehenden Probleme einsetzen und Islamisten erkennen müssen, dass auch sie nicht über die Allheilmittel verfügen. Dies hat sogar zu der These eines Scheiterns des politischen Islam durch die Integration in die Politik geführt.

Um das arabische Entwicklungsdefizit aufzuholen, sind politische Liberalisierung und Rechtsstaatlichkeit sicherlich wichtige Mittel. Hinzu muss die Lösung der drängenden regionalen Konflikte kommen, allen voran des Israel-Palästina-Konflikts, der viele Ressourcen bindet und innerarabische Konflikte geschürt hat. Er bietet nicht nur autoritären Regimen einen probaten Vorwand, unter dem Deckmantel der äußeren Bedrohung innere Liberalisierung zu verhindern, er wird auch von den Islamisten genutzt, um mit einer in der arabischen Welt als gerecht eingestuften Angelegenheit zu mobilisieren.

All dies sind politische Fragen. Allerdings artikulieren sie sich im Nahen Osten unter Rückgriff auf das Arabertum und den Islam. Islam mag nicht "die Lösung" schlechthin sein, das historische islamische Erbe ebenso wie die politische Sprache des Islam beeinflussen aber in der arabischen Welt trotz aller regionalen Unterschiede die Diskussion politischer Fragen und die Konzeption von Lösungsansätzen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. UNDP, How the Arabs Compare: the Arab Human Development Report (Creating Opportunities for Future Generations), New York 2002, S. 35.

  2. Vgl. Heinz Halm, Der Islam. Geschichte und Gegenwart, München 2000.

  3. Vgl. Werner Schmucker, Sekten und Sondergruppen, in: Werner Ende/Udo Steinbach (Hrsg.), Der Islam in der Gegenwart, München 19964, S. 663 - 683.

  4. Vgl. Albrecht Noth, Früher Islam, in: Ulrich Haarmann (begr.)/Heinz Halm (Hrsg.), Geschichte der arabischen Welt, München 2001, S. 11 - 100.

  5. Vgl. N. Calder/M. Hooker, Shari'a, in: Encyclopaedia of Islam, CDRom Ed.

  6. Vgl. (http://www.oefre.unibe.ch/law/icl/sa00000.html C001_) vom 18. 7. 2003.

  7. Vgl. (http://www.oefre.unibe.ch/law/icl/ts00000.html) vom 18. 7. 2003.

  8. Vgl. (http://www.oefre.unibe.ch/law/icl/le00000.html) vom 18. 7. 2003.

  9. Vgl. (http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/africa/2647173.stm) vom 17. 7. 2003.

  10. Vgl. Maxine Molyneux, Women's Rights and Political Contingency: the Case of Yemen, 1990 - 1994, in: Middle East Journal, 49 (1995) 3, S. 418 - 431.

  11. Vgl. Charles Hirschkind, What is Political Islam?, in: Middle East Report 205, 27 (1997) 4, S. 12 - 14 bzw. (http://www.merip.org/mer/mer205/hirschk.htm).

  12. Vgl. Ulrike Freitag, Geschichtsschreibung in Syrien 1920 - 1990, Hamburg 1991, S. 108 - 118 und 162 - 183.

  13. Auf diesen Zusammenhang verweist I. William Zartman, Islam, the State, and Democracy: The Contradictions, in: Charles E. Butterworth/ders., Between the State and Islam, Cambridge 2001, S. 231 - 244.

  14. Vgl. Johannes Reissner, Die militant-islamischen Gruppen, in: W. Ende/U. Steinbach (Anm. 3), S. 630 - 645.

  15. Vgl. Nazih Ayubi, Political Islam. Religion and Politics in the Arab World, London-New York 1993, S. 178 - 200.

  16. Vgl. The Washington Institute for Near East Policy, Between Pragmatism and Ideology. The Muslim Brotherhood in Jordan, 1989 - 1994 (Executive Summary), Washington, D. C. 2002 (http://www.washingtoninstitute.org/pubs/exec/sabaexec.htm) vom 21. 7. 2003). Zu einer vergleichbaren Beurteilung der schiitischen Hizbollah im Libanon vgl. Volker Perthes, Geheime Gärten. Die neue arabische Welt, Berlin 2002, S. 230f.

  17. Vgl. Miriam Cooke, Women claim Islam. Creating Islamic feminism through literature, New York 2001.

  18. Vgl. Joshua Teitelbaum, Holier Than Thou. Saudi Arabia's Islamic Opposition, Washington, D. C. 2000.

  19. Vgl. z.B. Berichte über Tantawis Äußerungen (http://www.arabicnews.com/ansub/Daily/Day/020321/2002032132.html) vom 21. 3. 2002 (pro Selbstmorde) und (http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/3059365.stm) vom 11. 7. 2003 (kontra). Für eine Dokumentation unterschiedlicher religiöser Stellungnahmen vgl. (http://www. memri.de/uebersetzungen/analysen/themen/islamistische_ ideologie/isl_suicide_I_02_05_01.pdf).

  20. Zu grundlegenden Fragen von Islamismus und Demokratie vgl. I. W. Zartman (Anm. 13).

  21. Der Bericht von 2003 ist abrufbar unter (http://www.undp.org/hdr2003/), der detaillierte Arab Human Development Report von 2002 unter (http://www.undp.org/rbas/ahdr).

  22. Vgl. Olivier Roy, L'échec de l'Islam politique, Paris 1992.

  23. Vgl. L. Carl Brown, Religion and State. The Muslim Approach to Politics, New York-Chichester 2000, S. 180.

Dr. phil., geb. 1962; Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Direktorin des Zentrums Moderner Orient in Berlin.
Anschrift: Zentrum Moderner Orient, Kirchweg 33, 14129 Berlin.
E-Mail: E-Mail Link: ufreitag@zedat.fu-berlin.de

Zahlreiche Veröffentlichungen über den Islam in der arabischen Welt in Fachzeitschriften.