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Die geschichtspolitische Verortung des 20. Juli 1944 | 60 Jahre 20. Juli 1944 | bpb.de

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Die geschichtspolitische Verortung des 20. Juli 1944

Tilman Mayer

/ 10 Minuten zu lesen

Geschichtspolitik hat nicht den besten Ruf. Tatsache ist, dass die historische Erinnerungsarbeit z.T. Deutungsmonopole hervorgebracht hat, gegen die vorzugehen die wissenschaftliche Redlichkeit gebietet, zumal sie die politische Kultur herausfordern.

Renovierungsarbeiten an Geschichtsbildern

Man kann den Eindruck gewinnen, dass, je weniger Zeitzeugen der Ereignisse um den 20. Juli 1944 zur Verfügung stehen, desto mehr Zeitgenossen heute bezeugen, dass der Widerstand gegen das NS-Regime doch eine selbstverständliche und erwartbare Tat gewesen sei. Das Bild des Widerstandes in der Geschichte ist in Bewegung. Ähnliches hat man mit dem Datum 8. Mai 1945 erfahren. Dieses Ereignis wurde zwischenzeitlich für viele zu einem Tag der Befreiung, und von daher kann die Tat des 20. Juli 1944 nur als eine versuchte Selbstbefreiung gelten.

Dieses durchaus verständliche Urteil verändert eine frühere Bewertung, denn der 20. Juli 1944 war in der Geschichte auch einmal als Staatsstreich bezeichnet worden. Niemand kam 1944 öffentlich auf den Gedanken, sich mit den Akteuren zu solidarisieren und für Widerstandsaktionen etwa nach dem Vorbild der französischen Résistance zu sorgen. Im Gegenteil: Der Propaganda des Regimes gelang es, weit über ihre Zeit hinaus erfolgreich von Verrat und Eidbruch zu sprechen. Diese Abwehrpolitik des Regimes blieb in der Bundesrepublik noch lange Zeit lebendig und wirksam.

Der 8. Mai 1945 hat in der Bundesrepublik eine geschichtspolitisch weitreichende Umwertung erfahren, insofern als er im Rückblick zum Tag der Befreiung mutierte. Davon war bereits in der DDR die Rede. Uminterpretationen von historischen Ereignissen sind an sich Bestandteile autoritärer bzw. totalitärer, jedenfalls partizipationsschwacher Gesellschaften. Die herrschende Klasse kann relativ einfach - top down - neue Daten von Siegen, Geburtstagen und Ähnlichem verbindlich verordnen. Strapaziöser war es dagegen in der jungen Bundesrepublik, den Status einer besiegten Feindnation einzunehmen. Wir können uns deshalb fragen, ob es im Umgang mit Geschichte nun möglich wird, sich die Schicksalsdaten auszusuchen, sozusagen ein Geschichtsmenü zu bestellen?

Zu einem derartigen geschichtsingenieurhaften Vorgehen eignet sich, wie gezeigt, auch der 20. Juli 1944. Seine Vertreter verkörperten nach eigenem Selbstverständnis das "andere Deutschland". Und eben diesem meint man auch heute angehören zu dürfen. Insofern besteht die Gefahr, dass die Entstehungsbedingungen des NS- und SS-Staates nicht mehr verstanden werden. Man könnte von einem Entfremdungsprozess sprechen, weg von der realen Geschichte hin zu einer oppositionell gebliebenen. Insofern könnte von einer Bewusstseinsreinigung gesprochen werden, und dann hätte eine wahre geschichtspolitische Volte stattgefunden. Dies wäre nicht ungefährlich, und für diesen Tatbestand sprechen einige Beobachtungen. Damit würde man sich Distanz verschaffen zu den Tätern des NS-Regimes und auch ein wenig zu den Opfern, für die man dann ja nicht mehr unbedingt eine historische Verantwortung tragen müsste. Derartig geschichtlich entlastet lässt sich leichter den Tagesgeschäften nachgehen und tagesaktuell urteilen, etwa über die Politik Israels. Geschichtspolitische Entlastungen gebären offensichtlich manchmal Ungeheuer.

Vielleicht ist es besser, entlang der engeren Fachliteratur die Mühen der Archivarbeit zur Kenntnis zu nehmen. Dann werden die Akteure des 20. Juli 1944 in ihrer historischen Eingebundenheit und mit ihren Licht- und eben auch Schattenseiten ernst genommen - und nur so wird ihre ungeheure Leistung in dürftiger Zeit deutlich. Denn wir haben zur Kenntnis zu nehmen, dass die meisten der Juli-Akteure nicht geborene Gegner Hitlers waren, sondern dass sie erst dazu wurden. Aus der Partizipation entstand erst die Opposition. Zur Opposition, ja zur Gegnerschaft Hitlers zu kommen, beruhte auf eigener Einsicht, die nicht von Anfang an gegeben war. Die Opposition blieb winzig klein, denn Heldentum macht einsam; Handeln gegen die übergroße öffentliche Meinung isoliert. Davon wussten auch die Nachkommen der Offiziersfamilien in der Bundesrepublik noch lange zu berichten. Der 8. Mai 1945 war für sie in der Tat eine Befreiung. Für sie entstand eine klare Erinnerung, die sich nicht zu ändern brauchte. Aber geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung fördert eben doch auch die Verstricktheit in das System zutage. Sich zum Widerstand zu entschließen erforderte Selbstaufklärung, Urteilsvermögen und dann auch Tatkraft. Für die große Mehrheit der Kameraden aber war die damalige Entscheidung schlicht Verrat oder zumindest Gehorsamsverweigerung, wenn nicht Eidbruch.

Dass die Tat dann auch noch erfolglos blieb, lässt ein erfolgsorientiertes Volk besonders kritisch urteilen, ja aburteilen. Die Alliierten bekundeten ebenfalls kein Interesse. Und überhaupt war es ja nur eine Adelsrevolte: Die gerechte Sache hatte offensichtlich nur wenige Freunde. Das "andere Deutschland" waren ganz wenige, und heute möchten ganz viele dazugerechnet werden. Insofern kann man mit derartigen geschichtspolitischen Veränderungsprozessen wenig zufrieden sein. Geschichtsbewusstsein verlangt die Kenntnis des Gewordenseins. Geschichtspolitik wird aus dieser Sicht zur Konstruktion einer Vergangenheit, die so nicht oder nie existierte, sehr wohl aber ein nützliches Bild abgibt, etwa in geschichtspädagogischer Absicht. Deshalb sollte Skepsis gegenüber der Methodik des Konstruktivismus walten. Der Erfindbarkeit von Traditionen steht als Korrektiv die öffentliche Meinung gegenüber. Zudem könnten im Ausland die Dinge anders beurteilt worden sein als aus nationaler Perspektive. Und schließlich bieten intellektuelle Positionen unbotmäßig-oppositioneller Art eine Chance, konstruktivistische Perspektiven in Frage zu stellen.

Wie problematisch ein geschichtspolitischer Konstruktivismus auch immer sein mag: Ein geschichtspolitisches Denken herrscht durchaus vor. Der Disput um die Deutungshoheit hat seine eigenen Waffen und Regeln, denen man sich nicht ohne Schaden entziehen kann.

Was heißt Geschichtspolitik?

Geschichtspolitische Kontroversen verbinden sich etwa mit der Fischer-Kontroverse, dem Historikerstreit, der Debatte um die Bewertung des 8. Mai 1945, der Debatte um den Wiederaufbau des Hohenzollern-Schlosses in Berlin und mit den Fragen nach einem Bundesland Preußen, mit der so genannten Walser-Bubis-Debatte, mit den Fragen zum Holocaust-Mahnmal, mit der Beachtung und Bewertung von deutschen Brandopfern nach alliierten Bombeneinsätzen, mit der Frage der Entschädigung von Zwangsarbeitern oder mit der Frage der Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen. Diese erinnerungspolitischen, z. T. vergangenheitspolitischen, spezifisch auf die NS-Zeit bezogenen Debatten haben in Frankreich und Deutschland zu dem historischen Projekt geführt, die lieux de mémoire, die Erinnerungsorte, ins Gedächtnis zu rufen, darunter auch den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

All diese Vorgänge sind eingebettet in die Aufarbeitungsstrategien der Medien, namentlich des wirkungsreichen Fernsehens. Ob es um "affektive Bilder statt (um eine) geschichtspolitische Analyse" geht, wie die "Neue Zürcher Zeitung" über auf den "D-Day" und den 20. Juli 1944 bezogene Sendungen schreibt, sei dahingestellt. Jedenfalls ist eine geschichtspolitische Debatte - textlich dokumentiert oder nicht - wohl stets funkmedial begleitet, wenn nicht inspiriert. Ähnliches gilt für die printmedialen Leitorgane, vor allen für den "Spiegel", dessen Agora-Rolle in den Kontroversen enorm sein dürfte. Insofern muss man von den cadre médiale de la mémoire sprechen, welche die Erlebniswelt der Gegenwart bestimmen. Was die Geschichte lehrt, wenn sie es überhaupt noch tut, ist jedenfalls - oder anscheinend - Sache starker Deutungszirkel.

Selbstverständlich gilt einerseits der wissenschaftliche Wahrheitsmaßstab, nur ist andererseits zu konstatieren, dass ähnlich wie in der Ökonomie viele Wahrheiten, viele berechtigte Interpretationen kursieren; auch in der Bewertung des 20. Juli 1944. Auch diese Vielfalt ist wahr. Deshalb kommt es sehr wohl auf die Frage nach der Deutungshoheit an, denn setzt sich etwa die Meinung fest, "der 20.Juli" sei eine Angelegenheit demokratieferner Adliger, die in letzter Minute den militärischen Untergang hätten abwenden wollen, dann hätte dies weitreichende Konsequenzen: "Überall in der Republik sind Straßen, Schulen und Kasernen nach den Männern des 20. Juli benannt." Im Umfeld des Bundesverteidigungsministeriums im Bonner Stadtteil Hardtberg findet sich folgende imponierende Liste: Ulrich-von-Hassel-Straße, Josef-Wirmer-Straße, Max-Habermann-Straße, Beckstraße, Goerdelerstraße, Delpstraße, von-Witzleben-Straße, Letterhausstraße, Leuschnerstraße, Prof.-Huber-Straße, Geschwister-Scholl-Straße, Julius-Leber-Straße, Edith-Stein-Anlage.

Auch eine von-Stauffenberg-Straße gibt es. Bekanntlich ist das Urteil über den zentralen Akteur des 20. Juli 1944, zumindest in der Bundeswehrtradition, umstritten gewesen. An von Stauffenberg oder an von Tresckow kann man die Konfliktlinien der geschichtspolitischen Debatten der vergangenen Jahrzehnte gut aufzeigen. Zurzeit diskutiert man (wieder) besonders das Involviertsein dieses Antifaschisten in die Zeit des Krieges und seiner Ereignisse und Vorkommnisse. Als Exkurs zum Stichwort Antifaschismus - um den es sich zweifelsfrei ja handelte - ist anzumerken: Wenn die Bundesrepublik Deutschland aus den Trümmern des NS-Staates hervorgegangen ist, dann gehört der Antifaschismus zur Staatsräson. Im Geburtsstadium dieser Republik musste diese sich aber bereits erneut einer Diktatur erwehren, weswegen auch der Antikommunismus staatskonstitutiv wurde. Die Staatsräson der Bundesrepublik war demnach seit je eine antitotalitäre, und auf ihr baute der antitotalitäre Grundkonsens auf. Deshalb sind für das bundesrepublikanische Selbstverständnis Orte des Widerstandes von größter Bedeutung. So spielt der 20. Juli 1944 eine tragende Rolle - nur standen ihr anfangs andere Auffassungen in der öffentlichen Meinung entgegen.

Wem gehört der 20. Juli 1944?

"Wem gehört der 20. Juli 1944?", lautet die aktuelle Verortungsfrage, die zu einem Bestandteil der kulturellen Hegemonie werden kann. Diese Fixiertheit auf eine Idee kann Formen einer Lebenslüge in der Gesellschaft ausprägen. Wenn man z.B. zeitlebens in der DDR gelernt hat, dass der kommunistische Widerstand der einzig legitime Gegner Hitlers war, dann ist der daraus erwachsende Antifaschismus stark internalisiert. Aus dieser Blickbefangenheit sich zu befreien war und ist eine gesamtdeutsche Aufgabe geblieben. "Sobald Geschichte zur allgemein verbindlichen Erklärung von Vergangenheit wird, sich Deutungsmonopole bilden, gerinnt sie zum geschlossenen Mythos", so der Althistoriker und Mittler der politischen Bildung, Jörg-Dieter Gauger. Und er ist sich bewusst: "Mit Geschichte lassen sich Skandale kreieren." Entsprechend ist man stets gewahr, dass auch die "Widerstandsforschung im politischen Spannungsfeld" lag und liegt.

Wenn der Kern mancher Auseinandersetzung geschichtspolitischer Art "die Frage nach dem historischen Ort der Bundesrepublik, nach ihrem Selbstverständnis, nach den werthaften und normativen Inhalten ihres Gedächtnisses" ist, wie der Experte für Geschichtspolitik, Edgar Wolfrum, in anderem Zusammenhang urteilt, dann gilt es - auch gegen Bedenken bezüglich der Berechtigung dieses geschichtspolitischen Ansatzes - anzuerkennen, dass dem Druck, sich an den Debatten um Erinnerungsorte zu beteiligen, sinnvollerweise nachzugeben ist, um Fehlprogrammierungen der politischen Kultur nicht sehenden Auges hinzunehmen.

Ergebnisse

Für den 20. Juli 1944 bedeutet dies, versuchsweise, folgende abschließende Bewertung in geschichtspolitischer Absicht vorzunehmen. Im Vergleich zu anderen wichtigen Daten deutscher Geschichte, die um geschichtspolitische Aufmerksamkeit konkurrieren, etwa dem 17. Juni 1953, dem 13. August 1961, dem 8. Mai 1945, den verschiedenen Ereignissen am 9. November und auch im Vergleich zum wilhelminischen Sedanstag vom 2. September 1870 oder zum Reichsgründungstag vom 18. Januar 1871 wird mit dem 20. Juli 1944 eine die Öffentlichkeit heute bewegende Widerstandshandlung gegen eine totalitäre Diktatur, aus der heraus Massenverbrechen begangen wurden, verbunden. Die erinnernde Gesellschaft hat, bezogen auf dieses Datum, erst im Laufe von Jahrzehnten, die Ostdeutschen erst nach 1989, eine sich mit der Handlung identifizierende, historisch würdigende Position bezogen.

Identifizierung bedeutet nicht unkritische Aneignung oder vorbehaltlose Zustimmung, nicht eine die Personen glorifizierende Monumentalisierung oder die Monopolisierung der Widerstandshandlungen auf die Kreise, die im engeren oder im weiteren Sinne mit dem Wolfsschanzenereignis und seinen Folgen zu tun hatten. Aber Identifizierung mit den Widerstandskreisen des 20. Juli, die ja ein plurales Spektrum umfassten und keineswegs alle einzig auf eine Demokratie heutiger Prägung hin orientiert waren, bedeutet, ein Stück Konsens in der Parteiendemokratie Deutschlands artikulieren zu können, dokumentierbar etwa in Reden der Bundespräsidenten. Das trug und trägt zur Integration der Bonner und wohl auch Berliner Republik bei. Wenn dieser Konsens trotz vergangener Deutungskontroversen Bestand hat, so wäre die geschichtspolitische Verortung dieses antitotalitären Widerstandes als symbolischer Akt innerhalb der politischen Kultur Deutschlands abgeschlossen. Am Charakter der Selbstbefreiung Deutschlands wird kaum zu zweifeln sein.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Renate Köcher, Frieden, nicht Befreiung, in: Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1993 - 1997, hrsg. von Elisabeth Noelle-Neumann/Renate Köcher, München 1997, S. 523f.; vgl. ferner Das geteilte Geschichtsbewusstsein, in: ebd., S. 505 - 507, wo es heißt: "Der Beitrag der Demoskopie zur Geschichtswissenschaft besteht zu einem großen Teil darin, die Verschiebungen zu registrieren, die das Geschichtsbild erfährt. Die langsamen Wandlungen, die die Demoskopie in Westdeutschland registrierte, haben eine Tendenz: Sie legen eine immer schwerere Schuldlast auf die Deutschen der nationalsozialistischen Zeit. Immer weiter hat sich in den letzten Jahrzehnten die Ansicht ausgebreitet, die Deutschen hätten Widerstand leisten können." (S. 507)

  2. Vgl. Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1947 - 1955, hrsg. von Elisabeth Noelle/Erich Peter Neumann, Allensbach am Bodensee 1956, S. 138.

  3. Gerd Ueberschär (Hrsg.), Der 20. Juli. Das "andere Deutschland" in der Vergangenheitspolitik, Berlin 1998.

  4. Vgl. Hans Mommsen, Die Stellung des Militäropposition im Rahmen der deutschen Widerstandsbewegung gegen Hitler, in: Thomas Vogel (Hrsg.), Aufstand des Gewissens. Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933 - 1945, Bonn 2002, S. 41 f.; vgl. auch die erste Ausgabe dieses Bandes: Annedore Leber/Willy Brandt/Karl-Dietrich Bracher (Hrsg.), Das Gewissen steht auf, Frankfurt/M. 1956.

  5. Vgl. Hermann Wentker, Gewissen im Vernichtungskrieg. Der nationalkonservative Widerstand gegen Hitler verdient eine differenzierte Betrachtung, in: Die Welt vom 15.5. 2004; Peter Steinbach, Der Attentäter. Stauffenberg und die Männer des 20. Juli 1944 kann man nur aus ihrer Zeit heraus verstehen, in: Die Welt vom 25.2. 2004.

  6. Vgl. Peter Steinbach, Widerstandsforschung im politischen Spannungsfeld, in: ders./Johannes Tuchel (Hrsg.), Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Bonn 1994, S. 597.

  7. Vgl. Gerd R. Ueberschär, "Jetzt wird die ganze Welt über uns herfallen ...". Die Sorge der Hitlergegner um das Bild vom deutschen Widerstand im Ausland, in: ders. (Hrsg.), Der deutsche Widerstand gegen Hitler. Wahrnehmung und Wertung in Europa und den USA, Darmstadt 2002, S. 13 - 21.

  8. Vgl. Etienne François/Hagen Schulze (Hrsg.), Deutsche Erinnerungsorte. 3 Bde., München 2001.

  9. Vgl. Jürgen Danyel, Widerstand, in: ebd., Bd. 2.

  10. NZZ vom 15.5. 2004.

  11. Anstelle der cadres sociaux, von denen Maurice Halbwachs spricht, worauf François und Schultze (ebd.) hinweisen, vgl. Maurice Halbwachs, Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen, Frankfurt/M. 1985.

  12. Regina Holler, 20. Juli 1944 - Vermächtnis oder Alibi? Wie Historiker, Politiker und Journalisten mit dem deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus umgehen. Eine Untersuchung der wissenschaftlichen Literatur, der offiziellen Reden und der Zeitungsberichterstattung in Nordrhein-Westfalen von 1945 - 1986, München 1994, S. 17.

  13. Vgl. H. Mommsen (Anm. 4), S. 42; H. Wentker (Anm. 5).

  14. Jürgen Danyel in: E. Francois/H. Schultze (Anm. 8), Bd. 2, S. 234.

  15. Vgl. Tilman Mayer, Die kulturelle Hegemonie in der Berliner Republik, in: Reinhard C. Meier-Walser/ders. (Hrsg.), Der Kampf um die politische Mitte. Politische Kultur und Parteiendemokratie seit 1998, München 2002, S. 11 - 29.

  16. Jörg-Dieter Gauger, Vom öffentlichen Gebrauch der Geschichte, in: Jürgen Aretz/Günter Buchstab/ders. (Hrsg.), Geschichtsbilder. Weichenstellungen deutscher Geschichte nach 1945, Freiburg i.Br. 2003, S. 16.

  17. Ebd., S. 14.

  18. P. Steinbach (Anm. 6).

  19. Vgl. Edgar Wolfrum, Geschichtspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1949 - 1989. Phasen und Kontroversen, in: Petra Bock/ders. (Hrsg.), Umkämpfte Vergangenheit, Göttingen 1999, S. 56.

  20. Dafür stehen zwischenzeitlich fünf Auflagen des Werkes "Aufstand des Gewissens", zuvor "Das Gewissen steht auf" (Anm.4).

Dr. phil., geb. 1953; Professor für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Bonn.
Anschrift: Seminar für Politische Wissenschaft, Universität Bonn, Lennéstraße 25, 53113 Bonn.
E-Mail: E-Mail Link: tilman.mayer@uni-bonn.de

Veröffentlichungen u.a.: Jakob Kaiser: Gewerkschafter und Patriot, Köln 1988; (zus. mit Reinhardt C. Meier-Walser) Der Kampf um die Politische Mitte, München 2002.