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Sowjetische Geschichte als Gewaltgeschichte | Sowjetunion | bpb.de

Sowjetunion Editorial Von der Hartnäckigkeit eines Attributs. Das (Post-)Sowjetische als politische und identitätsrelevante Ressource Sowjetunion global. Exportmodell – Drehscheibe – Aggressor Sowjetische Geschichte als Gewaltgeschichte Nach Stalin: Das Funktionieren der UdSSR "Wehe dem Land der Verbrecher!" Die Sowjetunion im Kampf gegen Hitler-Deutschland Sowjetbürger, Religionsgemeinschaft, nationale Minderheit. Juden und jüdisches Leben in der Sowjetunion Sackgasse Sowjetvergangenheit. Zum Erbe der UdSSR in Russland

Sowjetische Geschichte als Gewaltgeschichte

Jörg Baberowski

/ 19 Minuten zu lesen

Gewalt hat keine Geschichte, denn sie gehört zur Grundausstattung des Menschen. Sie ist eine Konstante menschlichen Handelns. Allenfalls ihre Formen und Anwendungstechniken haben sich im Wandel der Zeit verändert. Mit Gewissheit aber lässt sich sagen, dass Staatlichkeit darauf beruht, Gewalt anzudrohen und auszuüben. Jede Ordnung muss die Voraussetzungen, auf denen sie ruht, jederzeit erzwingen können, vor allem dann, wenn sie sich durch eine Revolution in die Welt setzt, die Altes weggeschaffen und delegitimieren, Neues durchsetzen, bewahren und legitimieren muss. Was immer auch der Ursprung einer Rechtsordnung gewesen sein mag, sie muss sich für die Stunde wappnen, in der alles infrage gestellt werden könnte. Deshalb ist Gewalt als latente Drohung auch dann präsent, wenn niemand sie bemerkt. Ordnung und Gewalt sind untrennbar miteinander verbunden. Wir hätten keinen Frieden, wenn es niemanden gäbe, der ihn auch gegen seine Verächter erzwingen könnte. Wer nicht die Macht hat, einen zu schützen, kann auch keinen Gehorsam verlangen, schrieb einst Thomas Hobbes.

Und dennoch gibt es keine Gewähr dafür, dass diejenigen, die im Besitz des Gewaltmonopols sind, es nur verwenden, um die Rechtsordnung zu schützen, nicht, um sie zu zerstören. Die totalitären Diktaturen des 20. Jahrhunderts und ihre Gewaltexzesse haben uns gelehrt, dass von einem unumkehrbaren Zivilisationsprozess keine Rede sein, der Staat vielmehr selbst zum Urheber und Vollstrecker der Zerstörung werden kann. Der sowjetische Staat stand auf einem Fundament, das mit Gewalt errichtet wurde, denn er verdankte sich einer Revolution, einem Staatsstreich und keinem Regierungswechsel. Lenins souveräne Diktatur legitimierte sich überhaupt nicht im Verweis auf Tradition, Recht und Gesetz, sondern allein durch den Willen, der sie in die Welt setzte. Man verrichtet, was man will, und was man kann. Auf die Geschäftsordnung des Deutschen Reichstages könne die Revolution keine Rücksicht nehmen, hat Nikolai Bucharin über die Wirklichkeit der proletarischen Diktatur gesagt. Es liegt im Wesen der souveränen Diktatur, dass sie durch nichts als den Willen der Revolutionäre begrenzt ist, hier und jetzt zu tun, was in ihren Augen getan werden muss. Die Diktatur sei eine Herrschaftsform, die sich auf Gewalt stützt und an keinerlei Recht gebunden sei, schrieb Lenin über den proletarischen Staat. Das aber kann in der Stunde der Not jeder für sich beanspruchen, weil im rechtsfreien Raum jeder nur noch um sein Recht kämpft, auf der Welt zu sein.

Öffnung und Begrenzung des Gewaltraums

Gewalt spricht, wo Macht verloren ist, sagt Hannah Arendt. Wo die Quellen der Macht versiegt sind: Autorität, Tradition, Recht und Gesetz, muss sich Herrschaft mit Gewalt zu Gehör bringen und durchsetzen. Und so verwandelte sich der Kampf um den Staat in einen blutigen Bürgerkrieg, eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod, in dem die Gegner einander das Recht auf Existenz aberkannten. Der russische Bürgerkrieg, der im Sommer 1918 begann und erst im Jahr 1921 zu Ende ging, war ein Krieg totaler Entgrenzung, den die Bolschewiki nicht nur deshalb für sich entschieden, weil sie den Bauern und den ethnischen Minoritäten des Imperiums als das kleinster aller möglichen Übel erschienen, sondern weil sie sich darauf verstanden, von der Gewalt strategischen Gebrauch zu machen: durch systematischen Terror gegen Angehörige der alten Eliten, durch ein ausgeklügeltes System der Geiselnahme, das Bauern davon abhalten sollte, aus der Roten Armee zu desertieren, durch Razzien und Strafexpeditionen, die Einrichtung von Straflagern und die zwangsweise Requirierung von Getreide in den Dörfern.

Die Bolschewiki standen mit dem Rücken zur Wand, sie wussten, dass sie keine andere Wahl hatten als zu siegen, und sie siegten, weil sie keine Skrupel hatten, alles zu tun, um an der Macht zu bleiben. Die Dichterin Sinaida Hippius, die damals in Petrograd lebte, fasste diese Wirklichkeit in treffliche Worte, als sie am 1. September 1918 in ihr Tagebuch schrieb: "Die Bolschewiken haben sich auf physische Gewalt festgelegt, und das dauerhaft. Damit wurde die Selbstherrschaft aufrechterhalten. Aber da sie über keine entsprechenden Traditionen und Gewohnheiten verfügen, müssen die Bolschewiken, wenn sie die Stabilität der Selbstherrschaft erreichen wollen, die Gewalt in einem gigantischen Ausmaß steigern." Und sie fährt fort: "Je grausamer die Macht, desto mehr kann sie sich erlauben und desto mehr erlaubt man ihr."

Als die Bolschewiki die Macht übernahmen, geboten sie allenfalls über die Waffen von Soldaten und Rotgardisten. Aus der Not machten sie bald eine Tugend. Sie öffneten den Gewaltraum, in dem sich die Zerstörungswut und die Ressentiments von Arbeitern und Soldaten entladen konnten. Aber erst in den Jahren des Bürgerkrieges kam es zu einer Professionalisierung der Gewalt, als das Regime auf Kommissare und Vollstrecker zurückgreifen konnte, die nunmehr im Dienst des neuen Regimes standen. Die Tscheka, Lenins Geheimpolizei, beendete die Gewalt von Jedermann und legte sie in die Hände des Staates, der nicht weniger grausam mit seinen Gegnern verfuhr als die entfesselte Soldateska. Für die Entfesselung der Furien aber mussten Preise entrichtet werden. Der Bürgerkrieg veränderte Sieger wie Verlierer, Täter wie Opfer, zeichnete sie für Jahrzehnte, weil er sie auf einen Stil verpflichtete, dem der Kompromiss nichts bedeutete, und weil er ihre Wahrnehmungen mit Misstrauen und Furcht auflud: Furcht vor der Wiederkehr der totalen Entgrenzung und des Kontrollverlustes.

Zwar hatten die Bolschewiki unter Beweis gestellt, dass sie Ordnungen nicht nur zerstören, sondern auch errichten konnten, und dass der Einsatz von Gewalt sich für die Sieger am Ende auch auszahlte. Und dennoch stand ihre Herrschaft auch nach dem Sieg im Bürgerkrieg noch auf schwachen Füßen. Die Kommunikationsstrukturen waren primitiv, das Misstrauen groß. In den Dörfern hatte der bolschewistische Staat noch kein Zuhause gefunden, in den nationalen Republiken mussten sich die neuen Herren auf die Vermittlungsleistungen unzuverlässiger Eliten verlassen, außenpolitisch war die Sowjetunion isoliert und geächtet, ein Paria unter den Nationen Europas. Diese Wirklichkeit empfanden Stalin und seine Anhänger als Bedrohung, die sie mit den Methoden des Bürgerkrieges aus der Welt schaffen wollten.

Staatliche Gewalt außer Kontrolle

Die Kulturrevolution, die 1928 begann, war der Versuch, alte durch neue Eliten auszutauschen, religiöse Rituale und Feiertage zu kriminalisieren und alle konkurrierenden Deutungen des Lebens aus dem Denken zu entfernen. Priester, Mullahs, Adlige und Angehörige der alten Elite, Techniker und Ingenieure, wurden nicht nur diskriminiert und stigmatisiert, sondern auch verhaftet, deportiert, in Lager eingesperrt oder erschossen. Im Frühjahr 1928 versuchte das Regime, ein öffentliches Exempel zu statuieren, als es Ingenieure aus dem ukrainischen Donbass in Moskau vor Gericht stellen ließ, um öffentlich zu demonstrieren, wer die Feinde waren, was sie getan hatten und wie der sowjetische Staat mit ihnen verfuhr. Seither gehörte die öffentliche Demütigung vermeintlicher Volksfeinde zum Stil stalinistischer Herrschaft.

Aber erst mit dem Beginn von Zwangskollektivierung und Industrialisierung geriet die staatliche Gewalt außer Kontrolle. Stalins Revolution von oben erschöpfte sich nicht in kultureller Umwälzung, sie war auch ein Staatsbildungsprozess, der aus dem Geist der Gewalt kam. Marx hatte einst von der ursprünglichen kapitalistischen Akkumulation gesprochen. Sie schien der proletarische Staat nun zu imitieren. Rücksichtslos schöpfte er alle Ressourcen des Dorfes ab, um den großen industriellen Umschwung ins Werk zu setzen. Das Leben und die Arbeit von Millionen wurden auf dem Altar sowjetischer Machbarkeitsfantasien geopfert. Die Kollektivierung der Landwirtschaft aber diente nicht nur dazu, Getreide zu beschaffen. Das Regime zwang die Bauern, Kolchosen beizutreten, Werkzeuge, Vieh und Land in die Verfügungsgewalt der Kollektivwirtschaft zu legen. Im November 1929 fasste das Politbüro auf Veranlassung Stalins den Beschluss, sogenannte Kulaken, scheinbar wohlhabende Bauern, aus den Kolchosen auszuschließen und mit ihren Familien nach Sibirien zu deportieren. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden auf diese Weise um ihr Eigentum, um Freiheit und Leben gebracht, das russische Dorf der staatlichen Gewalt für immer unterworfen. In der Ukraine und in Kasachstan verhungerten mehrere Millionen Menschen, nachdem die Kollektivierung sie um ihre Existenz gebracht hatte.

Der Krieg gegen die eigene Bevölkerung produzierte Aussätzige, Stigmatisierte und Verbannte, er brachte Väter und Söhne, Kinder und Erwachsene gegeneinander auf, er streute die Saat des Hasses auch in den Dörfern aus. Was aber sollte mit den Verbannten, Verschickten und Inhaftierten geschehen, die aus den Dörfern vertrieben worden waren? Dafür fand das Regime sogleich eine Lösung: Es wies die Geheimpolizei an, sie in Lagern und bewachten Siedlungen unterzubringen, um Wälder zu roden, Staudämme und Kanäle zu errichten, mit ihren bloßen Händen zu verrichten, wozu man freie Menschen nicht hätte zwingen können. Die Kollektivierung war die Geburtsstunde des Gulag, jenes gigantischen Lagerkomplexes, dessen Zweck nicht mehr in der Bestrafung, sondern im ökonomischen Nutzen lag und dem Jahr für Jahr neue Häftlinge zugeführt wurden.

Für Sergo Ordschonikidse, Stalins Gefolgsmann und Minister für Schwerindustrie, war der erste Fünfjahresplan ein Ausdruck des bolschewistischen Willens, Berge zu versetzen und Wunder zu vollbringen. Es schien, als gelänge es den Bolschewiki, nicht nur neue Industrielandschaften am Reißbrett zu entwerfen und in die Welt zu setzen, sondern auch die Anarchie des Marktes zu überwinden. Die Anarchie der Kommandowirtschaft aber ließ sich nicht so leicht bewältigen: Staudämme, die wieder abgerissen werden mussten, weil sie fehlerhaft konstruiert worden waren, Kanäle, auf denen keine Schiffe fahren konnten, Betriebe, die Ausschussware produzierten, ungelernte Arbeiter, die Maschinen ruinierten und Betriebsabläufe störten. Stoßarbeiterkampagnen zerrütteten die Produktion, die Fluktuation der Arbeitskräfte auf den Baustellen des Kommunismus untergrub Planung und Koordination. Vor allem aber gelang es dem Regime nicht, die Bewegung von Millionen Menschen zentraler Kontrolle zu unterwerfen.

Aus der Not aber machten die Bolschewiki eine Tugend. Sie waren Meister der Improvisation, im Kampf gestählt. Diese Meisterschaft hatte sich schon während des Bürgerkrieges gezeigt, und sie zeigte sich auch während der Revolution von oben, als Stalin der Welt ein Beispiel dafür gab, dass die Bolschewiki nicht nur jede Festung im Sturm nahmen, sondern die selbst verursachten Krisen dafür nutzten, um Feinde zu markieren und für ihr eigenes Versagen zur Verantwortung zu ziehen. Der sowjetische Staat produzierte Krisen, und er demonstrierte seine Souveränität, indem er solche Krisen überwand, ohne an ihnen zu zerbrechen. Im August 1930 schrieb Stalin an Molotow, man solle "zwei, drei Dutzend Schädlinge" im Volkskommissariat für Finanzen erschießen und eine "Kontrolle durch Ohrfeigen" einführen. Scheinbar war er davon überzeugt, dass die Verbreitung von Furcht und Schrecken allein genügte, um der Erfüllung des Fünfjahresplans zum Erfolg zu verhelfen.

Von Anbeginn war der bolschewistische Staatsbildungsprozess mit der Idee verbunden, die neue Elite zu disziplinieren, zuzurichten, auf den Gebrauch der bolschewistischen Sprache und Weltsicht einzuschwören. Diesem Zweck dienten die neuen Feiertage, Feste, Rituale und Sprachregelungen ebenso wie die periodisch wiederkehrenden Parteisäuberungen und öffentlich aufgeführten Unterwerfungsrituale, die allen Kommunisten vor Augen führten, wer Freund und wer Feind war, wer Mitglied in der Partei sein durfte und wer nicht. Die Partei war Kontrollinstanz und Mobilisierungsinstrument, Erziehungsanstalt für Millionen und Vehikel für den sozialen Aufstieg. Sie war der eigentliche Ort, an dem der "neue Mensch" geschmiedet und das Vielvölkerreich verklammert wurde. Deshalb galt ihr die besondere Aufmerksamkeit Stalins und seiner Gefolgschaft.

Stalin nutzte die Krise, in die er und seine Gefolgsleute die Sowjetunion gestürzt hatten, um vermeintlichen Widerstand, Widerspruch und Dissens mit Gewalt zu brechen. Ein Mann, dem die Hand nicht zitterte, der das Steuer auch im Sturm fest in der Hand hielt, die Feinde fest im Blick, so haben seine Gefolgsleute ihn gesehen. Von solchem Autoritätsgewinn machte er nun machtstrategischen Gebrauch. Im Angesicht des Krieges und des Chaos, das der große Sprung nach vorn ausgelöst hatte, gelang es Stalin, die Gefolgschaft um sich zu scharen und auf seinen Kurs exzessiver Gewalt einzuschwören. Der innere Krieg schien im Licht der internationalen Isolation, in die sich die Sowjetunion selbst gebracht hatte, nicht nur gerechtfertigt, sondern auch unvermeidlich zu sein. Jeder Kommunist konnte nun ein innerer Feind, ein ausländischer Spion oder Deserteur sein. "Man muß einander respektieren und sich aufeinander verlassen", schrieb Stalin in jener Zeit an seinen Vertrauten Lasar Kaganowitsch. Die Gefolgsleute müssten "unzertrennlich" bleiben, so fügte er noch hinzu. "Dann wird alles gut gehen". Mit anderen Worten: Die Gefolgsleute mussten sich ihm, dem Herrn und Gebieter, bedingungslos unterordnen, wenn sie überleben wollten.

Der große Terror und der große vaterländische Krieg

Woher konnten die Parteiführer schon wissen, wer sich in den Jahren der Kulturrevolution und der Kollektivierung mit einem Parteiausweis ausgestattet hatte, ob sich unter den Schafen vielleicht doch noch ein Wolf versteckt hatte, der nur darauf wartete, Unfrieden zu stiften? Sollten sich Feinde im Maschinenraum der neuen Ordnung versteckt halten und ließe man sie gewähren, wäre es um die Existenz des sowjetischen Staates bald geschehen, glaubten Stalin und seine Gefolgsleute. Der Feind schien überall zu sein. Widerspruch und Dissens verwandelten sich im Führungskreis nunmehr in Verrat, der mit dem Verlust der Freiheit oder des Lebens bezahlt werden musste. Stalin räumte Kritiker, potenzielle Widersacher, unzuverlässige Gefolgsleute und Satrapen in den Provinzen beiseite, entfaltete einen selbstzerstörerischen Vernichtungsfeldzug innerhalb der Staats- und Parteibürokratie, dem Zehntausende Kommunisten zum Opfer fielen. Damit sichtbar und spürbar wurde, wohin vermeintlicher Ungehorsam führen würde, ließ Stalin nicht nur in Moskau, sondern überall in den Provinzen Schauprozesse inszenieren, um prominente Parteifunktionäre öffentlich als Spione und Saboteure zu überführen und sie zu demütigenden Selbstanklagen zu zwingen, bevor sie erschossen wurden. Stalins Gefolgsleute aus dem Politbüro fuhren in die Provinzen, um "Volksfeinde" aus den Apparaten zu entfernen und die Satrapen zu bestrafen, die bei der Bekämpfung des inneren Feindes versagt hatten. In den ländlichen Regionen wurden Kolchosvorsitzende und Fabrikdirektoren, die kleinen Despoten, vor Gericht gestellt und für die ökonomischen Katastrophen der Vergangenheit verantwortlich gemacht. Solche Verfahren bewirkten zweierlei: Sie hielten die Parteifunktionäre in Angst und Schrecken und führten den Unbeteiligten vor Augen, was auch ihnen jederzeit widerfahren könnte, wenn sie es an Gehorsam fehlen ließen.

Im Juli 1937 begann der Massenterror, dem bis Ende 1938 mehr als anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen, die entweder in Lager gesperrt oder erschossen wurden. Etwa 680.000 Menschen wurden von sogenannten Dreierausschüssen (Troiki) im Schnellverfahren zum Tod verurteilt, an den Rändern der Städte getötet und in Massengräbern verscharrt. Stalin selbst hatte die Erschießungen nach Quoten angeordnet: Geistliche, Kulaken, die aus der Verbannung zurückgekehrt waren, Adlige, Angehörige der alten Oberschicht und oppositioneller Parteien. Zur gleichen Zeit setzte Stalin auch die nationalen Operationen ins Werk, die das Ziel verfolgten, ethnische Minoritäten aus der Welt zu schaffen, die als Trojanische Pferde des benachbarten Auslandes galten, vor allem Polen, Deutsche, Kurden, Koreaner, Griechen, Chinesen, also all jene Menschen, die als Angehörige einer nationalen Minorität entweder in den Grenzregionen oder in den großen Städten der Sowjetunion lebten. Auch dieser Operation fielen Hunderttausende zum Opfer.

Was versprachen sich Stalin und seine Gefolgsleute von der Zerstörung der Partei- und Staatsbehörden, was von der Tötung Hunderttausender, die weder ein Verbrechen begangen noch Widerstand geleistet hatten? Die Antwort lautet: Der Mordexzess band die Gefolgschaft an die Führer, er setzte die Parteifunktionäre und Tschekisten in den Provinzen unter Erwartungsdruck und zwang sie, es beim Töten zu Höchstleistungen zu bringen, er disziplinierte die Funktionäre und produzierte eine loyale Aufsteigerelite, die internalisiert hatte, worauf es in Stalins Staat ankam und was von ihr erwartet wurde. Seither widersprach niemand mehr. Wjatscheslaw Molotow, Vorsitzender des Rats der Volkskommissare von 1930 bis 1941, hat 40 Jahre später gegenüber dem sowjetischen Journalisten Felix Tschujew erklärt, der Terror sei notwendig gewesen, um die Sowjetunion von potenziellen Feinden zu befreien. Ohne den Terror hätte die Sowjetunion den Krieg nicht überstanden. "Das Jahr 1937 war notwendig", behauptete Molotow. Nach der Revolution habe man jede Form des Widerstandes ausgerottet. Aber es seien Feinde übriggeblieben. Sie hätten sich angesichts der faschistischen Bedrohung miteinander verbinden können. "Wir haben es dem Jahr 1937 zu verdanken, daß es während des Krieges bei uns keine fünfte Kolonne gab." Niemand weiß, ob Stalin und Molotow wirklich glaubten, was sie als Motiv für den großen Mord ausgaben. Nikita Chruschtschow war zweifellos näher an der Wahrheit, als er in seiner Rede über den Personenkult auf dem XX. Parteitag im Februar 1956 erklärte, dass der Krieg gegen das nationalsozialistische Deutschland nicht wegen, sondern Stalin zum Trotz siegreich beendet worden sei.

Auch in den Jahren des Zweiten Weltkrieges setzte das Regime seine Gewaltexzesse überall dort ins Werk, wo es seiner Herrschaft nicht sicher zu sein glaubte, wo es sich gegen den Willen der Unterworfenen festzusetzen versuchte. Und es griff auf Verfahren zurück, die es schon im Inneren der Sowjetunion mit Erfolg angewandt hatte. Nach dem Hitler-Stalin-Pakt wurden Hunderttausende Polen, Esten, Letten und Litauer aus ihrer Heimat vertrieben und nach Sibirien deportiert, die nationalen Eliten dieser Staaten entmachtet und liquidiert. Jahre später, als die Rote Armee an der Front gegen die Invasoren aus Deutschland kämpfte, ließ Stalin ethnische Minoritäten aus dem Hinterland deportieren: Wolgadeutsche, Kalmücken, Krimtataren, Tschetschenen und Inguschen, die nach Kasachstan geschafft wurden.

Als der Krieg zu Ende ging, war die Sowjetunion ein verwüstetes Land, mehr als 20 Millionen Menschen waren im Kampf gestorben, den Massakern der Einsatzgruppen zum Opfer gefallen oder in deutscher Kriegsgefangenschaft umgekommen. Das Ende des Krieges aber war nicht das Ende der Gewalt. In der Ukraine und in den baltischen Republiken lieferten Partisanen und Einheiten des NKWD einander blutige Gefechte, die bis zum Ende der 1940er Jahre andauerten, aus den ukrainischen Dörfern wurden Tausende Bauern deportiert, die ihren Ablieferungsverpflichtungen nicht nachgekommen waren und sich der Wiedereinrichtung der Kolchosen widersetzt hatten. Millionen hatten auch den Westen Europas gesehen und erfahren, wie Menschen jenseits der sowjetischen Grenzen lebten: Kriegsgefangene, nach Deutschland verschleppte Zwangsarbeiter, Angehörige der Wlasow-Armee und Partisanen der ukrainischen Nationalbewegung. Sie alle galten Stalin und seinem Regime als potenzielle Feinde. Die Soldaten der Wlasow-Armee und die Bandera-Partisanen wurden in Straflager nach Sibirien geschickt, ehemalige Kriegsgefangene und "Ostarbeiter" kamen in Filtrationslager, wo darüber entschieden wurde, ob sie in Freiheit bleiben durften oder in Straflager verbracht werden sollten. Alexander Jakowlew, der später zu den Vordenkern der Perestroika gehören sollte, sah 1945 am Bahnhof von Jaroslawl mit eigenen Augen, wie Heimkehrer aus deutscher Kriegsgefangenschaft in Viehwaggons gesperrt und nach Sibirien abtransportiert wurden. "Eisenbahnwaggons, kleine Fenster mit Eisenstangen, schmale, blasse, verstörte Gesichter an den Fenstern. Und auf dem Bahnsteig weinende und jammernde Frauen." Das Geschrei sei herzzerreißend gewesen. Danach seien die Züge nur noch nachts durch den Bahnhof gefahren. Wie viele Menschen, die schon in Deutschland gelitten hatten, mussten den Terror noch ein zweites Mal über sich ergehen lassen. All diese Menschen wurden stigmatisiert und mussten ihr ganzes Leben lang Schweigen bewahren. Das Gulag-Imperium füllte sich mit Häftlingen, niemals zuvor waren so viele Menschen in Stalins Lagern gewesen wie in den späten 1940er Jahren.

Nicht einmal die Soldaten der siegreichen Roten Armee konnten sich am Triumph über die Wehrmacht erfreuen. Der Ruhm gehörte Stalin allein, nicht den Soldaten, die in seinem Namen bis nach Berlin marschiert waren, niemand sollte die Leistungen der Soldaten feiern und bewundern. Der Diktator wusste sehr genau, dass der Krieg Tore in die Welt geöffnet und die Vorstellungen vom Leben verändert hatte, dass Millionen Menschen hofften, nach der Schlacht möge der Terror aus ihrem Leben verschwinden und Frieden herrschen in der Sowjetunion. Jedes Zugeständnis, so glaubte Stalin, wäre der Anfang vom Ende seines Regimes gewesen, und so schlossen sich die Tore wieder. Die Sowjetunion war ein Land des Schweigens, in dem nur ausgesprochen werden durfte, was die Herrschaft nicht infrage stellte. "Die Illusion war zerstört", schrieb Andrei Sacharow in seinen Memoiren über die enttäuschten Hoffnungen der Nachkriegszeit.

In den letzten Lebensjahren des Diktators kam es zu einer Wiederbelebung der terroristischen Kampagnen, die zwar weniger Opfer forderten, aber dem Muster der Vorkriegsjahre folgten. Stalin ließ Gefolgsleute aus dem inneren Kreis verstoßen und erschießen, er beauftragte Lawrenti Beria, Minister für Staatssicherheit, damit, die Parteiorganisation von Leningrad in Angst und Schrecken zu versetzen, ihre leitenden Funktionäre töten zu lassen und in seinem Heimatland Georgien nach Feinden und Spionen im Parteiapparat zu suchen. In den Staaten des Ostblocks wurden Schauprozesse aufgeführt und scheinbar unzuverlässige Kommunisten getötet, um auch dort der Parteiführung ein Beispiel für die Möglichkeiten des Stalinschen Regimes zu geben.

Zur gleichen Zeit ergoss sich eine beispiellose Welle antisemitischer Verfolgung über das Land, seit Stalin Juden unter den Verdacht gestellt hatte, mit dem 1948 gegründeten Staat Israel im Bund zu stehen und sich gegen die Sowjetunion verschworen zu haben. Auf dem Höhepunkt dieser Kampagne wurde der absurde Vorwurf in die Welt gesetzt, jüdische Ärzte hätten versucht, den Diktator umzubringen. Stalins Tod im März 1953 setzte der Hass- und Gewaltkampagne jedoch ein Ende, bevor sie sich überhaupt recht entfalten konnte.

Wege aus der Gewalt

Nikita Chruschtschow beendete den Terror, er verbannte ihn aus dem Arsenal der Herrschaftssicherung und verschaffte auf paradoxe Weise auch den Tätern Entlastung und Erleichterung. Denn im Führungskreis wurden Meinungsverschiedenheiten nicht mehr mit der Erschießung, sondern der Pensionierung der Unterlegenen beigelegt. Niemand erwartete von den Mitarbeitern des Geheimdienstes noch, dass sie in vorauseilendem Gehorsam Tötungsquoten erfüllten. Der neue Stil der Regierung, die kollektive Führung, produzierte Erwartungssicherheit und gab selbst den Stalinisten und Tschekisten, wonach sie sich sehnten nach all den Jahren des Krieges und der Gewalt: Sicherheit und Berechenbarkeit. In nur wenigen Jahren hatte Chruschtschow die Sowjetunion in ein anderes Land verwandelt, die Lager weitgehend aufgelöst, Deportierten die Rückkehr in ihre Heimat erlaubt, den Geheimdienst an die Kette des Rechts gelegt und auch manche Verbrechen Stalins beim Namen genannt. Nie wieder würden die Führer einander töten oder den Befehl erteilen, Menschen umzubringen, denen kein strafwürdiges Verbrechen vorzuwerfen war. Chruschtschow selbst profitierte vom neuen Stil, als er im Oktober 1964 gestürzt wurde und dennoch als freier Mann den Kreml verließ.

Zwar war die Sowjetunion auch nach Stalins Tod kein Rechtsstaat. Der ungarische Aufstand wurde 1956 mit Gewalt niedergeschlagen, 1964 wurden in der südrussischen Stadt Nowotscherkassk Hunderte Arbeiter erschossen, die gegen Preiserhöhungen demonstriert hatten, Dissidenten überwacht, bespitzelt, unter Breschnew sogar in psychiatrische Anstalten eingesperrt. Aber was war all das im Vergleich zu den mörderischen Exzessen des Jahres 1937, zu den Schlachten des Zweiten Weltkrieges, die Millionen Menschen, Opfer wie Täter, in den Abgrund gerissen und verschlungen hatten. Im Lichte dieser Gewalt war alles, was danach noch zu erleben und zu erdulden war, nur ein leichter Hauch. Am Ende des Jahrhunderts trat die Sowjetunion ab. Mit Gewalt hatte sie sich in die Welt gesetzt, beinahe friedlich verabschiedete sie sich von ihr. Ein Jahrhundert der Gewalt, wie Alexander Jakowlew die Zeit der Exzesse genannt hatte, war friedlich zu Ende gegangen.

Wahrscheinlich wird man die Nachsicht mit den Tätern und das Schweigen der Opfer und ihrer Nachkommen im gegenwärtigen Russland nur verstehen, wenn zu Bewusstsein kommt, was der Stalinismus war und was er angerichtet hatte. Die Nachwirkungen des Terrors sind immer noch zu besichtigen und zu bestaunen, und wahrscheinlich sind sie es, die der autoritären Ordnung der Gegenwart einen fruchtbaren Grund bereitet haben. Wer will schon Experimente erleben, nach allem, was die Vorfahren durchleiden und erdulden mussten, wenn doch nicht gewiss ist, wie sie ausgehen werden? Es ist leicht, die Gewalt sprechen zu lassen, aber es ist unendlich schwer, ihre sozialen und psychischen Folgen zu bewältigen. Eine Jahrhundertaufgabe, die ihr glückliches Ende erst finden wird, wenn die Wunden verheilt sind und die Sinnlosigkeit des Terrors vergessen ist.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Thomas Hobbes, Leviathan, oder Stoff, Form und Gewalt eines bürgerlichen und kirchlichen Staates, Frankfurt/M. 1976 [1651], S. 68. Vgl. Jörg Baberowski, Räume der Gewalt, Frankfurt/M. 2015.

  2. Nikolaj Bucharin, Programm der Kommunisten, Berlin 1919, S. XXIII.

  3. Wladimir I. Lenin, Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky (1918), in: ders., Ausgewählte Werke, Bd. 3, Berlin (Ost) 19708, S. 80.

  4. Hannah Arendt, Macht und Gewalt, München 200818 [1970], S. 55.

  5. Vgl. Jörg Baberowski, Der bedrohte Leviathan. Staat und Revolution in Russland, Berlin 2021.

  6. Vgl. Vladimir Buldakov, Krasnaja smuta. Priroda i posledstvija revoljucionnogo nasilija, Moskau 2014, S. 425–587; Aleksandr Latyšev, Rassekrečennyj Lenin, Moskau 1996; Sergej Melgunov, Krasnyj terror v Rossii, Moskau 1990 [1924]; Jonathan Smele, The "Russian" Civil Wars, 1916–1926. Ten Years That Shook the World, London 2015.

  7. Sinaida Hippius, Petersburger Tagebücher 1914–1919, Berlin 2014, S. 377.

  8. Vgl. George Leggett, The Cheka. Lenin’s Political Police, Oxford 1981.

  9. Vgl. Moshe Lewin, The Civil War: Dynamics and Legacy, in: Diane Koenker/William G. Rosenberg/Ronald Grigor Suny (Hrsg.), Party, State, and Society in the Russian Civil War, Bloomington 1989, S. 399–423.

  10. Vgl. Roger Pethybridge, One Step Backwards, Two Steps Forward. Soviet Society and Politics Under the New Economic Policy, Oxford 1990, S. 121–188; Jörg Baberowski, Der Feind ist überall. Stalinismus im Kaukasus, München 2003, S. 411–552; Stephen Kotkin, Stalin. Paradoxes of Power 1878–1928, London 2014, S. 661–723.

  11. Vgl. Julie Cassiday, The Enemy on Trial. Early Soviet Courts on Stage and Screen, DeKalb 2000, S. 110–133; Sheila Fitzpatrick, Cultural Revolution as Class War, in: dies. (Hrsg.), The Cultural Front. Power and Culture in Revolutionary Russia, Ithaca 1992, S. 149–182.

  12. Vgl. Sheila Fitzpatrick, Stalin’s Peasants. Resistance and Survival in the Russian Village After Collectivization, Oxford 1994; Lynne Viola, Peasant Rebels Under Stalin. Collectivization and the Culture of Peasant Resistance, Oxford 1996.

  13. Vgl. Orlando Figes, Die Flüsterer. Leben in Stalins Russland, Berlin 2008, S. 141–236; Golfo Alexopoulos, Stalin’s Outcasts. Aliens, Citizens and the Soviet State, 1926–1936, Ithaca 2003; Anne Applebaum, Der Gulag, Berlin 2003, S. 81–130.

  14. Vgl. Stephen Kotkin, Magnetic Mountain. Stalinism as a Civilization, Berkeley 1995.

  15. Zit. nach Lars Lih/Oleg Naumow/Oleg Chlewnjuk (Hrsg.), Stalin. Briefe an Molotow 1925–1936, Berlin 1996, S. 217, S. 228.

  16. Vgl. Malte Rolf, Das sowjetische Massenfest, Hamburg 2006; Jörg Baberowski, Zwischen Furcht und Faszination. Die Sowjetunion im Zeitalter der Moderne, in: Martin Sabrow/Peter Ulrich Weiss (Hrsg.), Das Zeitalter vermessen: Historische Signaturen des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2017, S. 56–83.

  17. Zit. nach Jörg Baberowski, Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt, München 2012, S. 312.

  18. Vgl. dazu die Überlegungen von J. Arch Getty, Origins of the Great Purges. The Soviet Communist Party Reconsidered, 1933–1938, Cambridge 1985, S. 113–136.

  19. Vgl. Roberta T. Manning, Political Terror or Political Theater: The Raion Show Trials of 1937 and the Mass Operations, in: Russian History 2/2009, S. 219–253; Michail Šrejder, NKVD iznutri. Zapiski Čekista, Moskau 1995.

  20. Vgl. Rolf Binner/Marc Junge, Wie der Terror "Groß" wurde. Massenmord und Lagerhaft nach Befehl 00447, in: Cahiers du Monde Russe 2–4/2001, S. 557–614.

  21. Zit. nach Feliks Čuev, Sto sorok besed s Molotovym. Vtoroj posle Stalina, Moskau 2019, S. 405–406.

  22. Vgl. Nikita Chuschtschow, Chruschtschow erinnert sich, eingeleitet und kommentiert von Edward Crankshaw, Reinbek 1971, S. 556–565.

  23. Vgl. Norman Naimark, Fires of Hatred: Ethnic Cleansing in Twentieth-Century Europe, Cambridge 2001, S. 85–107; Jan T. Gross, Revolution from Abroad. The Soviet Conquest of Poland’s Western Ukraine and Western Belorussia, Princeton 2002, S. 187–224.

  24. Alexander Jakowlew, Ein Jahrhundert der Gewalt, Berlin 2004, S. 29.

  25. Vgl. ebd.; Pavel Poljan, Deportiert nach Hause. Sowjetische Kriegsgefangene im "Dritten Reich" und ihre Repatriierung, München 2001, S. 166–187; Sheila Fitzpatrick, Postwar Soviet Society. The Return to "Normalcy", 1945–1953, in: Susan J. Linz (Hrsg.), The Impact of World War II on the Soviet Union, Totowa 1985, S. 129–156; Applebaum (Anm. 13), S. 487.

  26. Andrej Sacharow, Mein Leben, München 1991, S. 67. Vgl. Jeffrey Brooks, Thank You, Comrade Stalin. Soviet Public Culture from Revolution to Cold War, Princeton 2000, S. 195–209.

  27. Vgl. Yoram Gorlizki/Oleg Chlewniuk, Cold Peace. Stalin and the Soviet Ruling Circle 1945–1953, Oxford 2004, S. 143–164; Frank Grüner, Patrioten und Kosmopoliten. Juden im Sowjetstaat 1941–1953, Köln 2008, S. 489–507. Siehe auch den Beitrag von Frank Grüner in dieser Ausgabe (Anm. d. Red.).

  28. Vgl. Jörg Baberowski, Wege aus der Gewalt. Nikita Chruschtschow und die Entstalinisierung 1953–1964, in: Ulrich Bielefeld/Heinz Bude/Bernd Greiner (Hrsg.), Gesellschaft – Gewalt – Vertrauen, Hamburg 2012, S. 401–437; William Taubman, Khrushchev. The Man and His Era, New York 2004, S. 270–299.

  29. Vgl. Vladimir Kozlov, Massovye bezporjadki v SSSR pri Chruščeve i Brežneve 1953-načalo 1980-ch gg., Moskau 2010, S. 346–420; György Dalos, 1956. Der Aufstand in Ungarn, München 2006; Jurij Orlow, Ein russisches Leben, München 1992, S. 198–253.

  30. Jakowlew (Anm. 24).

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ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. E-Mail Link: baberowskij@geschichte.hu-berlin.de