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Ida Prester | Die bpb in Berlin | bpb.de

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Ida Prester

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Mit der Sprache der Musik Europas Osten und seine kulturpolitischen Hintergründe verstehen: darum geht es der Projektgruppe Mittel-, Ost- und Südosteuropa im Projekt "RegionALLE". Mit vier Wohnzimmerkonzerten in unseren bpb.medienzentren stellen wir die Rock- und Popszene Südosteuropas vor und zeichnen ihre Entwicklung vom propagandistischen Mittel des Coca-Cola-Sozialismus zum Sprachrohr der zivilgesellschaftlichen Umbrüche von heute nach.

Ida Prester. (© Marko Vulević)

Am 1. Juni 2023 setzt die kroatische Electro-Pop-Künstlerin Ida Prester mit ihrer Band Lollobrigida die musikalische Reise quer durch den Balkan fort. Ida Prester ist ein einzigartiges Phänomen in der Musikwelt und noch viel mehr. Ihre spezifische Ästhetik, Punk-Attitüde mit verrückten Kostümen, ihre bissigen Texte und wunderbaren Tanzmelodien führten sie zum Status einer Balkan-Indie-Pop-Ikone. Sie steckte den Balkan vor 17 Jahren mit ihrer unendlich positiven Energie an und erobert bis heute Festivalbühnen und Radiosender auf dem Balkan. Darüber hinaus ist Ida Prester eine der wenigen regionalen Künstler:innen, die ihre Popularität aktiv für die sozial gerechtere Gesellschaft in ganz Ex-Jugoslawien einsetzt.

Wir haben Ida gefragt, ob Kunst überhaupt politisch sein soll und darf?
Ihre Antwort: "Die Kunst, die ich schätze, hat immer eine Agenda, eine umfassendere Botschaft als nur Liebesleiden oder eine schöne Melodie. Künstler sind sensible und denkende Menschen, die ihre Ideen kommunizieren, sie interessieren sich für die Welt, in der sie leben, sie kümmern sich. Aber es muss keine Kommunikation auf direktem Wege sein, indem politische Botschaften gerufen werden. Dass kann gut ausgehen, Lennon ist ein wahrer Meister, aber es kann auch ein bisschen banal sein. Die Künstler, die ich lese und höre, tun dies auf subtilere Weise, durch intime Geschichten, Beobachtungen ... aber das Weltbild ist klar, man kann es in jeder Zeile lesen. Sicherlich gibt es keine Wirkung ohne eine starke Emotion. Wenn der Schöpfer eine starke Botschaft mit Emotionen kombiniert, wenn diese Magie passiert, die dich zusammenzucken, weinen, umarmen und laut singen lässt ... dann beginnt die Kunst. Ohne das ist es nur eine Parole."

Fussnoten

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