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Volkes Stimme hinter der Mauer | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? 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Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! 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Volkes Stimme hinter der Mauer Westdeutsche „Stellvertreterumfragen“ zu Politik und Gesellschaft in der DDR

Everhard Holtmann

/ 11 Minuten zu lesen

In Bonner Regierungskreisen wuchs das Interesse, genauer zu wissen, wie die Menschen im anderen Teil Deutschlands wirklich dachten. So gab man über das Meinungsforschungsinstitut Infratest eine Umfrage in Auftrag, die darüber auf wissenschaftlicher Basis Auskunft geben sollte.

Alltagsgeschehen in einer Hauptgeschäftsstraße im Ost-Berliner Bezirk Pankow, 1987 (© Bundesarchiv, Bild 183-1987-0611-008, Foto: Steffen Ritter)

In Demokratien sind repräsentative, nach wissenschaftlichen Standards erstellte und regelmäßig erhobene Bevölkerungsumfragen ein gewohntes Spiegelbild der öffentlichen Meinung. Für den öffentlichen politischen und gesellschaftlichen Diskurs stellen sie zudem ein wichtiges Hilfsmittel dar. Ganz anders in Autokratien und anderen Spielarten von Diktaturen: Dort wird eine unabhängige Demoskopie als Bedrohung der eigenen Herrschaft verstanden, weil das herrschende Regime Gefahr läuft, dass unterdrückte systemkritische Stimmungen offenbart werden und dass es die Kontrolle über ihre Verbreitung verliert. Diktaturen setzen stattdessen auf Geheimdienste, die nicht repräsentativ, sondern konspirativ arbeiten. Ihr Auftrag ist nicht Meinungsforschung, sondern politische Feindaufklärung. Ihre „Zielpersonen“ werden namentlich erfasst, observiert und verfolgt. Hingegen ist die Anonymisierung der Befragten, also der „Probanden“, ein ehernes Prinzip einer methodisch seriös vorgehenden Demoskopie.

Die zeitgeschichtliche Ausgangslage Ende der 1960er Jahre: Für die DDR fehlen repräsentative Bevölkerungsumfragen

Dieses gegensätzliche Verständnis von Öffentlichkeit und öffentlicher Meinung war zu den Zeiten der Existenz zweier deutscher Staaten ein Kennzeichen des „Wettstreits der Systeme“ zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Während in Westdeutschland die US-Militärregierung schon 1945 in ihrer Zone Umfragen durchführte und nach Gründung der Bundesrepublik etliche staatsunabhängige Institute fortlaufend Meinungsforschung betrieben, ließ das SED-Regime in Ostdeutschland nur eine parteilich gelenkte Medienöffentlichkeit zu und unterhielt zu Zwecken der Herrschaftssicherung seinen weitverzweigten Nachrichtendienst, das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), bekannt – und bei DDR-Bürgerinnen und -Bürgern gefürchtet – unter dem Kürzel „Stasi“.

Allerdings schloss die DDR seine Bevölkerung nicht nahezu hermetisch gegen Nachrichtenangebote von außen ab, wie es beispielsweise das totalitäre System Nordkoreas tut. So gab es im innerdeutschen Verhältnis neben massenhaftem Postversand, Telefonkontakt und Fernsehempfang einen regen beiderseitigen Reiseverkehr, der zunächst Millionen von ostdeutschen Rentnern und seit etwa Mitte der 1980er zunehmend auch jüngeren DDR-Bürgern Westreisen ermöglichte. Aber bis zur Öffnung der Mauer im Jahr 1989 änderte sich an der im Vergleich beider Staaten asymmetrischen Öffentlichkeit insofern nichts, als die DDR ein weißer Fleck auf der Landkarte der Demoskopen blieb.

Die neue Ostpolitik der Regierung Brandt/Scheel: Auslöser für „Stellvertreterumfragen“

Im Zuge der von der sozialliberalen Bundesregierung unter Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und Außenminister Walter Scheel (FDP) eingeleiteten neuen Ostpolitik wuchs in Bonner Regierungskreisen das Interesse, genauer zu wissen, wie die Menschen im anderen Teil Deutschlands wirklich dachten. Der damalige Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Herbert Wehner, beauftragte im Jahr 1968 das in München ansässige Markt- und Meinungsforschungsinstitut Infratest damit, ein Erhebungsinstrument zu entwickeln, das über die Lebenslage der Ostdeutschen und ihrer Einstellungen auf wissenschaftlicher Basis Auskunft geben konnte – verlässlicher und dem Querschnitt der Bevölkerungsmeinung näher kommend, als es mittels Befragung geflüchteter beziehungsweise ausgereister DDR-Bürger möglich war.

Der Regierungsauftrag war die Geburtsstunde der über mindestens zwei Jahrzehnte fortlaufend erhobenen „Stellvertreterumfragen“. Erhellt werden sollten dadurch nicht nur die politischen und gesellschaftlichen Einstellungen, die in der Bevölkerung der DDR verbreitet waren. Ergründet werden sollten darüber hinaus auch typische Verhaltensmuster sowie Reaktionen ostdeutscher Bürger auf aktuelle Vorgänge im Feld der innerdeutschen Beziehungen.

Der rote Faden der jährlichen Befragungen blieb stets derselbe. Drei Schwerpunkte wurden bei der Konstruktion des Fragebogens gesetzt: das Veranschaulichen von längerfristigen Trendlinien im ostdeutschen Meinungsbild, das Aufzeichnen von Reaktionen auf tagesaktuelle Ereignisse im Verhältnis beider deutscher Staaten und das Ausleuchten wechselnder Schwerpunktthemen zu gesellschaftspolitisch bedeutsamen Fragen. Der Fragenkatalog wurde mit den zuständigen Stellen im Ministerium inhaltlich abgestimmt und von Infratest auf seine Eignung für die Anwendung in der Feldphase hin überprüft.

Infratest riet ausdrücklich dazu, für die Antworten auf einzelne Fragen ermittelte Prozentanteile nicht als „harte“ quantitative Daten, sondern nur als Anhaltspunkte für in Ostdeutschland existierende Meinungsbilder zu verstehen. Schließlich handelte es sich, wie noch zu sehen sein wird, nur um stellvertretend erhobene Aussagen, in denen westdeutsche Befragte über ihre Einschätzungen ostdeutscher Gesprächspartner Auskunft gaben. Nach der Grenzöffnung und der deutschen Einigung zeigte sich aber, dass die Stellvertreterumfragen die Einstellungen der Bevölkerung der DDR realitätsnah wiedergegeben hatten.

Auf Umwegen befragen – zur Methodik

Kern des von Infratest eingesetzten Verfahrens der Stellvertreterumfragen war eine indirekte Befragung. Hierfür wurden Bundesdeutsche ausgewählt, die sich innerhalb der letzten zwei Monate für mindestens drei Tage in Ostdeutschland aufgehalten hatten. Die Befragten wurden gebeten, aus ihrer Erinnerung über Einstellungen, Meinungen und Verhaltensgewohnheiten jeweils eines Bewohners der DDR zu berichten, mit dem sie sich ausführlich ausgetauscht hatten („Person X“). So fungierte der befragte westdeutsche DDR-Besucher als „Sprachrohr“ seines ostdeutschen Gesprächspartners.

Der Gefahr einer Verzerrung der tatsächlichen Denkweisen der DDR-Bürger, die in der Methodik der indirekten Befragung angelegt ist, war sich Infratest durchaus bewusst. Der interviewte Bundesbürger wurde ausdrücklich gebeten, nur solche Aussagen wiederzugeben, die er seinem DDR-Gesprächspartner zweifelsfrei zuordnen konnte. Ferner dienten ergänzende qualitative Instrumente wie Gruppendiskussionen mit DDR-Besuchern, Expertengespräche und Auswertungen schriftlicher Quellen, wie beispielsweise DDR-Medien, als Korrekturfaktoren bei der Auswertung der Interviews. Jährlich wurden rund 1200 Interviews geführt, die sich über den gesamten Erhebungszeitraum hinweg auf insgesamt rund 27.000 ausgefüllte Fragebögen summierten.

Die Auswertung der erhobenen Einstellungsdaten wurde in Berichtsbände übertragen, die außer Textpassagen zahlreiche Statistiken und Abbildungen enthielten. Teilweise entstanden pro Jahr mehrere Berichtsbände. Diese Analysen trugen den Stempel einer „geheimen Verschlusssache“. Infratest übergab dem Ministerium jeweils fünf Exemplare. Davon erhielten das Bonner Kanzleramt zwei und der Berliner Senat eines.

Um aus der großen Menge individuell gewonnener Daten Einstellungsprofile herauszuschälen, die für die DDR-Bevölkerung kennzeichnend waren, entwickelte Infratest eine besondere Typologie. Dabei wurden insgesamt fünf Typen politischer Grundhaltung unterschieden (siehe Tabelle 1). Der Vorteil dieser Typenbildung war, dass die gesamte DDR-Bevölkerung auf kulturelle Großgruppen verteilt werden konnte, die unter anderem für unterschiedliche Grade der Identifikation mit dem politischen System der DDR standen.

Tabelle 1: Typen politischer Grundhaltungen der DDR-Bevölkerung

Typ B
ausgeprägtes politisches Interesse, auch hinsichtlich der BRD; im Systemvergleich der Lebensbedingungen und Zukunftsperspektiven schneidet die BRD besser ab; trotz politischer Aktivitäten niedrige Identifikation mit dem System der DDR; fast gleichmäßig über alle Altersgruppen verteilt, formale Bildung überdurchschnittlich

Typ D
bewertet die Lebensbedingungen der BRD ebenfalls besser; mäßiges politisches Interesse bezüglich beider deutscher Staaten; dem DDR-System gegenüber teilweise kritisch, aber im Wesentlichen den gegebenen Verhältnissen angepasst; gleichmäßig verteilt nach Alter, Geschlecht und formaler Bildung

Typ A
weit unterdurchschnittliches Politikinteresse, auch hinsichtlich der BRD; tendenziell bessere Bewertung der Lebensbedingungen in Westdeutschland; überwiegend Frauen und ältere Personen, vergleichsweise niedrige Formalbildung

Typ E
gegenüber dem DDR-System eher positiv beziehungsweise zumindest angepasst eingestellt; gegenüber dem System der BRD eine häufig unverbindliche, aber auch partiell kritische Grundhaltung; im niedrigen Grad des Politikinteresses ähnlich wie Typ A; keine sozialstrukturellen Auffälligkeiten; ab Ende der 1970er Jahre „nur noch eine marginale Rolle“

Typ C
„Rückgrat des DDR-Systems“; starkes politisches Interesse und Engagement; zu fast 90 % Anhänger des Systems; bei Vergleich der Lebensbedingungen deutliche Präferenz für DDR; überdurchschnittlich gebildet und überwiegend Männer der jüngeren Altersgruppen

Quelle: Infratest Kommunikationsforschung: Köhler 1994, S. 59 und 61.

Sichtweisen der Bürgerinnen und Bürger der DDR – ausgewählte Befunde der Stellvertreterumfragen

Hatten die Bürger der DDR zum Beispiel das Gefühl, ihre Meinung frei äußern zu dürfen? In diesem Punkt war nach überwiegender Auffassung stets Vorsicht geboten (Abbildung 1). Im langjährigen Durchschnitt sah nur etwa ein Drittel der Befragten keinen Grund, sich beim Sprechen im öffentlichen Raum zu kontrollieren.

Abbildung 1: Freie Meinungsäußerung in der DDR, Angaben in Prozent, 1969 bis 1988. Quelle: Infratest Kommunikationsforschung 1 (1994).

Ein Gradmesser für die generelle Unterstützung des politischen Systems ist das Ausmaß der Zufriedenheit mit den politischen Verhältnissen im Land – mit denen die Bürger der DDR während der letzten eineinhalb Jahrzehnte des Bestehens dieses Staates in ihrer Mehrheit unzufrieden waren (Abbildung 2). Dabei schwankte das Stimmungsbarometer. Zwischen 1975 und 1980 stieg die Zahl derer, die eine Verschlechterung der politischen Lage wahrnahmen, von 14 auf 40 Prozent. Danach ging diese Quote stetig zurück, bis auf 17 Prozent im Jahr 1987. Gleichzeitig wuchs die Zahl derer, die keine Veränderung registrierten, auf rund zwei Drittel an. Dies kann als ein Zeichen sich ausbreitender Resignation gedeutet werden. 1988 zeichnete sich wieder eine auffällige Verschlechterung des politischen Klimas ab, die 1989 abermals anstieg – die innere Systemkrise des SED-Staates beschleunigte sich sichtlich.

Infratest unterschied bezüglich der Grundeinstellung zum politischen System der DDR drei Kategorien: Anhänger beziehungsweise Befürworter, Gegner und Angepasste beziehungsweise Indifferente. Wie – hier nicht abgebildete – Einstellungsdaten im Trendverlauf zeigen, überwogen bis Ende der 1970er Jahre mit 23 bis 30 Prozent leicht die Systembefürworter, danach kehrte sich das Verhältnis zugunsten der Systemgegner (25 bis 30 Prozent) dauerhaft um. Die Mehrheit der DDR-Bürger jedoch, stellte Infratest 1988 rückblickend fest, zeigte sich mit durchweg etwa 50 Prozent „gegenüber dem politischen System in der DDR angepasst beziehungsweise resigniert“ (Infratest 1988/4: 67). Im Jahr 1989 stieg die Zahl der Systemgegner sprunghaft auf knapp 40 Prozent.

Abbildung 2: Zufriedenheit der DDR-Bürger mit den politischen Verhältnissen in der DDR aus der Sicht der DDR-Besucher, Angaben in Prozent, 1975 bis 1989. Erläuterungen: Als Basis dienten alle DDR-Besucher des jeweiligen Jahres, die nicht zum ersten Mal in der DDR waren; Angabe für 1989 = Mittelwert aus 1. und 2. Quartal. (© eigene grafische Darstellung. Quelle: Infratest Kommunikationsforschung, Bericht 1 (1994), S. 64.)

Geringe Identifikation mit der DDR: die Verteilung auf die fünf Einstellungstypen

Bei der Zuordnung der individuell erhobenen Einstellungen zu den fünf oben erläuterten Typen politischer Grundhaltung ergab sich folgendes Verteilungsmuster (Abbildung 3): Seit Ende der 1970er Jahre dominierten in der DDR die Typen B und D, in denen zusammengenommen durchweg 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung verortet werden konnten. Kennzeichnend hierfür waren: geringe Identifikation mit der DDR, Angepasstheit an die vorgefundenen Verhältnisse, mäßiges bis starkes Interesse an Politik sowie eine positive Sicht auf die Bundesrepublik. Selbst die Minderheit bekennender DDR-Anhänger (insgesamt gut 15 Prozent) war in der Spätzeit der DDR keine verlässliche Stütze des SED-Regimes mehr. Gerade bei Angehörigen des Typus C beobachteten die Infratest-Forscher gegen Ende der 1980er Jahre, dass West-Reisen einen nachhaltigen Eindruck hinterließen und für die Schwarz-Weiß-Klischees der offiziellen Propaganda weniger empfänglich machten.

Abbildung 3: Verteilung der DDR-Bewohner (Person X) auf die fünf Einstellungstypen 1978 bis 1988, Angaben in Prozent (© eigene grafische Darstellung. Quelle: Infratest Kommunikationsforschung, Bericht 1 (1994), S. 68.)

Private Wohlfahrt, Abstand zur Politik – was für DDR-Bürger die wichtigen Dinge des Lebens waren

Familiärer Zusammenhalt, Kinderwunsch, ein gemütliches Heim, ein eigenes Auto, möglichst viel private Freizeit, aber sich gleichwohl für die Gemeinschaft einsetzen – das vor allem waren die Dinge, die den DDR-Bürgern zwischen 1979 und 1985, den zwei verfügbaren Messpunkten, unverändert wichtig blieben. Darin unterschieden sich jene, die sich mit der DDR identifizierten, kaum von der Gesamtheit der Bevölkerung, allenfalls waren Systemanhänger etwas weniger freizeitorientiert (Tabelle 2). Letztere waren außerdem deutlich karriereorientierter. Die stärkste Abweichung betraf, wenig überraschend, die Einstellung zur Politik: 1985 hielt insgesamt nur etwa jeder zehnte DDR-Bürger politisches Engagement für wichtig, und auch unter systemtreuen Personen war es nur noch knapp jeder dritte. Sechs Jahre zuvor waren es noch 74 Prozent gewesen.

Tabelle 2: Wichtige Dinge im Leben, Nennungen „besonders wichtig“, Angaben in Prozent. Quelle: Infratest

Die Meinungen der DDR-Bürger über ihre persönliche wirtschaftliche Lage

Das Angebot an Konsumgütern hatte sich nach Einschätzung der Mehrheit der DDR-Bürger in den 1980er Jahren entweder stabilisiert oder sogar verbessert (Abbildung 4). Die Versorgung im Bereich des Daseinsgrundbedarfs wurde offenbar größerenteils als nicht prekär empfunden.

Abbildung 4: Meinung über die wirtschaftliche Lage des DDR-Bürgers 1978 bis 1988, Angaben in Prozent. Erläuterungen: Als Basis dienten DDR-Bewohner ab 14 Jahren (Person X), die sich zu diesem Thema geäußert haben. (© eigene grafische Darstellung. Quelle: Infratest Kommunikationsforschung Bericht 1 (1994), S. 76.)

Trotz einer insgesamt ausreichenden Grundversorgung wurde die DDR bei speziellen Gütern und Dienstleistungen, und zwar keineswegs nur des gehobenen Bedarfs, als eine Mangelwirtschaft wahrgenommen. Rar waren nicht nur die sprichwörtlich vermissten Südfrüchte, sondern auch Baustoffe, Ersatzteile und Dienstleistungen wie Reparaturen durch Handwerker (Tabelle 3). Bezüglich des täglichen Bedarfs war die DDR eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Systemtreue Personen kannten offenbar häufiger Möglichkeiten und Wege, sich knappe Waren und rare Servicedienste zu besorgen.

Tabelle 3: Bestimmte Dinge, die man nur unter der Hand bekommt, 1979, Angaben in Prozent. Quelle: Infratest

Chancengleichheit für Bürger? Eher in der Bundesrepublik

Obgleich das Gleichheitsversprechen eine zentrale Botschaft der sozialistischen Staatsdoktrin und des Gesellschaftsbildes der DDR war, sah die DDR-Bevölkerung das Prinzip egalitärer Gestaltung der Lebenschancen seit den späten 1970er Jahren und bis zum letzten Jahr der Existenz der DDR stetig ansteigend eher in Westdeutschland verwirklicht (Abbildung 5).

Abbildung 5: Chancengleichheit für die Bürger 1978 bis 1989 (© eigene grafische Darstellung. Quelle: Infratest Kommunikationsforschung Bericht 1 (1994).)

Aussichten auf eine bessere Zukunft? Klarer Vorteil für die Bundesrepublik

Ausgeprägter noch als in der Einschätzung der Garantie gleicher Lebenschancen fiel das Urteil der DDR-Bevölkerung beim Vergleich der Zukunftsaussichten zugunsten der Bundesrepublik aus. Seit Mitte der 1970er Jahre sah eine klare – und im letzten Jahr des Bestehens der DDR übergroße – Mehrheit bessere Lebensperspektiven für sich selbst im Westen Deutschlands (Abbildung 6). Dass in dieser Hinsicht im Jahr des Umbruchs 1989 mehr als 80 Prozent der DDR-Bürger ihre Hoffnung in die Bundesrepublik setzten, ist ein eindrücklicher Beleg für den rapiden Legitimationsverfall, den der SED-Staat zu seinem Ende hin bei der eigenen Bevölkerung erfuhr.

Abbildung 6: Aussichten auf bessere Lebensbedingungen in der Zukunft 1973 bis 1989 (© eigene grafische Darstellung. Quelle: Infratest Kommunikationsforschung Bericht 1 (1994).)

Fazit: Ein anhaltend schmaler Rückhalt für den SED-Staat

Die Stellvertreterumfragen zeigen, dass das SED-Regime einen recht schmalen ideellen Rückhalt in der eigenen Bevölkerung besaß. Das System der DDR wies in den Augen der Mehrheit seiner Bürgerinnen und Bürger in den Bereichen der Freiheitsrechte, der Lebensqualität und der Zukunftsaussichten klare Defizite auf. Als Vergleichsmaßstab diente die Bundesrepublik, die bei allen wichtigen Aspekten der Lebensbedingungen deutlich besser abschnitt. Da die Wiedervereinigung bis kurz vor dem Ende der DDR ein abstraktes Wunschbild blieb, arrangierte sich die Mehrheit der Bevölkerung notgedrungen mit den in der DDR gegebenen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Diese Grundhaltung blieb von den späten 1960er Jahren bis zum Umbruchsjahr 1989 nahezu unverändert.

Zwar wurden die von Infratest erstellten Analysen der Stellvertreterumfragen in Bonner Regierungskreisen als streng vertrauliche Dossiers eingestuft. Dennoch war die DDR-Führung darüber offenbar sehr genau informiert. Die Soziologin Anne Köhler, die vom Beginn bis zum Ende der Befragungen die wissenschaftliche Leitung innehatte und die an der 2016 veröffentlichen Auswahl der wieder entdeckten Berichtstexte aktiv beteiligt war, erinnert sich:

„Im Mai 1993 weckte eine Überschrift im FOCUS Magazin meine Aufmerksamkeit: ‚STASI-Wolfs letzter Meisterspion gefasst!‘ Der lange gesuchte ‚Töpfer‘ war im Kanzleramt vermutet worden, aber tatsächlich saß er als Leiter des Referats Politik im Ministerium für innerdeutsche Beziehungen. Es war unser ehemaliger Gesprächspartner Regierungsdirektor K.G.“ Die DDR-Führung hat demnach als stiller Teilhaber die indirekte Befragung ihrer Bürgerinnen und Bürger dauernd begleitet. Für die Ostberliner Staatsmacht war dies durchaus vorteilhaft. Denn sie ging nicht das Risiko eigener Befragung ein, erhielt aber auf konspirativem Weg gleichwohl empirisch belastbare Informationen darüber, was ihre Bevölkerung wirklich dachte.

Zitierweise: Everhard Holtmann, Volkes Stimme hinter der Mauer. Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ zum politischen und gesellschaftlichen Bewusstsein der Bevölkerung in der DDR, in: Deutschland Archiv, 14.12.2017, Link: www.bpb.de/261037

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Anna J. Merritt and Richard L. Merritt (Hg.), Public Opinion in Occupied Germany. The OMGUS Surveys, 1945–1949, Urbana/Chicago/London 1970.

  2. Nach Freigabe der Umfragedaten zur Veröffentlichung im Jahr 1990 legte die langjährige Projektleiterin Dr. Anne Köhler (Infratest) 1992 erstmals eine Kurzanalyse vor unter dem Titel „Marschierte der DDR-Bürger im Geiste mit? Systemidentifikation der DDR-Bevölkerung vor und nach der Wende, in: Uta Gerhardt und Ekkehard Mochmann (Hg.), Gesellschaftlicher Umbruch 1945–1990. Re-Demokratisierung und Lebensverhältnisse, München 1992, S. 59–79; später Dies., Nationalbewusstsein und Identitätsgefühl der Bürger der DDR unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Frage, in: Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“, Band V/2, Baden-Baden 1995, S. 1636–1675. Eine größere Auswahl aus den erhaltenen Berichtsbänden wurde vor drei Jahren publiziert: Everhard Holtmann und Anne Köhler, Wiedervereinigung vor dem Mauerfall. Einstellungen der Bevölkerung der DDR im Spiegel geheimer westlicher Meinungsumfragen, Frankfurt a. M./New York (Campus) 2015 (auch als Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, bpb-Schriftenreihe Band 1684, Bonn 2016); vgl. ferner Oscar W. Gabriel und Everhard Holtmann u. a., Deutschland 25. Gesellschaftliche Trends und politische Einstellungen (bpb Zeitbilder), Bonn 2015, S. 41–58 sowie Jens Giesecke, Auf der Suche nach der schweigenden Mehrheit Ost, in: Zeithistorische Forschungen 1 (2015), offenes Heft, S. 1–32.

  3. Holtmann und Köhler, Wiedervereinigung vor dem Mauerfall (Anm. 2), S. 28 ff.

  4. Ebd., S. 33.

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Prof. Dr.; Professor (a. D.) für Politikwissenschaft der Universität Halle-Wittenberg, Forschungsdirektor am Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) an der Universität Halle-Wittenberg.