Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Literatur-Mosaik | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Redaktion Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Literatur-Mosaik

Rüdiger Thomas

/ 21 Minuten zu lesen

Neue Bücher über das Comic "Mosaik", über Buch und Lesen in der DDR, zur deutschen Literaturgeschichte seit 1945 und zur Erinnerungskultur in der Literatur, in Kinder- und Jugendbüchern, im Film und in den Medien.

Sammelrezension zu:

Mark Lehmstedt: Die geheime Geschichte der Digedags. Die Publikations- und Zensurgeschichte des "Mosaik" von Hannes Hegen, Leipzig: Lehmstedt 2010, 430 S., € 24,90, ISBN: 9783937146997.

Dietrich Löffler: Buch und Lesen in der DDR. Ein literatursoziologischer Rückblick (Forschungen zur DDR-Gesellschaft), Berlin: Ch. Links 2011, 440 S., € 49,90, ISBN: 9783861536369.

Wilfried Barner (Hg.): Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart, 2., erw. Aufl., München: C. H. Beck 2006, 1 295 S., € 49,90, ISBN: 9783406542206.

Helmut Peitsch: Nachkriegsliteratur 1945–1989 (Schriften des Erich Maria Remarque-Archivs; 24), Göttingen: V&R unipress 2009, 404 S., € 53,90, ISBN: 9783899717303.

Richard Kämmerlings: Das kurze Glück der Gegenwart. Deutschsprachige Literatur seit '89, Stuttgart: Klett-Cotta 2011, 208 S., € 16,95 , ISBN: 9783608946079.

Michael Braun: Wem gehört die Geschichte? Erinnerungskultur in Literatur und Film, Sankt Augustin/Berlin: Konrad Adenauer Stiftung 2010, 136 S., ISBN: 9783941904835 (Der Band ist vergriffen, eine erw. Neuauflage bei einem Verlag in Vorbereitung).

Ute Dettmar, Mareile Oetken (Hg.): Grenzenlos. Mauerfall und Wende in (Kinder- und Jugend-)Literatur und Medien (Beiträge zur neueren Literaturgeschichte; 279), Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2010, € 44,–, ISBN: 9783825357559.

Nachdem in den beiden ersten Jahrzehnten seit der deutschen Vereinigung vor allem politikgeschichtliche Publikationen erschienen sind, werden in den letzten Jahren zunehmend kulturgeschichtliche Studien vorgelegt, die zugleich wichtige Beiträge zur deutschen Gesellschaftsgeschichte bieten.

Die geheime Geschichte der Digedags

Die geheime Geschichte der Digedags (© Lehmstedt Verlag)

Ein denkwürdiges, in gewisser Hinsicht singuläres Kapitel in der Publikationsgeschichte der DDR bildet die Comic-Zeitschrift "Mosaik". Diese aus einer fantasievollen Privatinitiative von Hannes Hegen (der tatsächlich Johannes Hegenbarth hieß) hervorgegangene und als Weihnachts-überraschung 1955 gestartete, an eine von Weltsehnsucht erfasste Jugend adressierte Bildergeschichten-Serie wurde zu einem der einflussreichsten Medien in der DDR. Nachdem 2005 das Jubiläum einer Comic-Zeitschrift, die bis heute erscheint, in verschiedenen Beiträgen gewürdigt worden ist, hat Mark Lehmstedt in einem sorgfältig recherchierten Buch die politischen Hintergründe des "MOSAIK von Hannes Hegen" eingehend ausgeleuchtet, die seine konfliktträchtige Erfolgsstory über zwei Jahrzehnte begleiteten. Lehmstedt hat 2003 einen eigenen Verlag gegründet, der auf Kulturgeschichte spezialisiert ist und seit 2006 auch Fotobände publiziert. Der promovierte Buchwissenschaftler hat im November 2010 dem Institut für Buchwissenschaft der Universität Leipzig ein Konvolut von fast 1.000 Bänden übereignet, zu denen auch verschiedene eigene Bücher zählen. Nun hat er mit der "geheimen Geschichte der Digedags" ein Werk vorgelegt, das mitunter an eine Detektivgeschichte erinnert.

Lehmstedt ist vor 20 Jahren eher zufällig auf das Thema aufmerksam geworden, als er auf dem Gründungskongress der Society for the History of Authorship, Reading and Publishing in New York statt eines ursprünglich geplanten historischen Beitrags dem Aktualitätsinteresse Tribut zollte und mit seinem "Mosaik"-Referat so große Resonanz gefunden hat, dass er die folgenden Jahre, unter anderem als Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin, intensiven Recherchen und Befragungen von Akteuren widmete, die in unterschiedlichen Bereichen und Funktionen am "Mosaik" beteiligt waren.

Obwohl die erste Fassung des Manuskripts bereits 1994 fertiggestellt war, hat es Lehmstedt erst 2010 in seinem eigenen Verlag ediert. Es ist keine Inhaltsanalyse und auch keine Rezeptionsgeschichte dieses beliebtesten Jugend-Periodikums aus der DDR, sondern eine akribisch dokumentierte "Publikations- und Zensurgeschichte", die – strikt chronologisch gegliedert – die einfallsreichen Strategien Hegens zur Realisierung seiner Konzepte und Ideen im konfliktreichen Umgang mit seinen beiden Verlagen und ihren übergeordneten politischen Instanzen lebendig werden lässt.

In politischer Perspektive ist die Geschichte des "Mosaik" eine Geschichte des Konflikts zwischen kreativer Fantasie und ideologischem Argwohn sowie gleichzeitig ein Prinzipienstreit um die pädagogische Relevanz und literarische Dignität von Bildergeschichten. Diese waren den ideologischen Hardlinern als Produkt westlicher "Unkultur" suspekt, obwohl sie auch in der DDR schon anfangs in bescheidenem Umfang in verschiedenen illustrierten Medien und 1954/55 sogar einige Monate lang im "Neuen Deutschland" (in der von Harry Berein gezeichneten Serie "Die lustigen Abenteuer von Pit und Pat") genutzt wurden. Erst das Jahr 1955 kann aber als der eigentliche Beginn von zwei Bildergeschichten-Karrieren betrachtet werden, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Im April 1955 debütierte die monatlich erscheinende Bilder-Zeitschrift der Jungen Pioniere "Atze", die auf politisch-erzieherische Wirkung abzielte und dabei gleichzeitig das Gebot der Unterhaltung zu befolgen suchte, indem sie Anleihen bei dem westdeutschen Comic "Fix und Foxi" von Rolf Kaukas nicht scheute (der ostdeutsche Autor Jürgen Kieser nannte seine Abenteuer-Mäuse Fix und Fax).

Dass nur acht Monate später die erste Ausgabe des "Mosaik" an den Start gehen durfte, hat neben der beharrlichen Initiative Hegens gewiss auch mit einer günstigen politischen Konstellation zu tun. Lehmstedt weist darauf hin, dass Albert Norden auf dem 25. ZK-Plenum im Oktober 1955 heftige Kritik an der Arbeit der Freien Deutschen Jugend geübt hatte, die er für die Abwanderung vieler Jugendlicher in den Westen hauptverantwortlich machte (34). Diese Situation kam dem FDJ-Verlag Neues Leben entgegen, als er mit Hegens Idee für eine neuartige unkonventionelle Bildergeschichte konfrontiert wurde. Aus dem Startheft mit den drei von Hegen erfundenen Protagonisten Dig, Dag und Digedag unter dem vielsagenden Titel "Auf der Jagd nach dem Golde" wurde eine erste Heftfolge im Vierteljahresturnus, bevor im Juli 1957 schließlich eine monatliche Erscheinungsweise vertraglich vereinbart werden konnte. Das "Mosaik" war ursprünglich im Umfang von 32 Seiten mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren zum Preis von 95 Pfennigen herausgebracht worden, seit Herbst 1957 wurde der Umfang auf 24 Seiten bei einer Auflage von 250.000 Exemplaren festgelegt, was bei der Umstellung auf monatliches Erscheinen den Jahresoutput von zuvor 128 auf nunmehr 288 Seiten gravierend steigerte. Hegen musste daher die Zahl seiner Mitarbeiter auf zwölf Personen deutlich erhöhen, wofür ihm in Berlin-Karlshorst ein 1956 erworbenes Atelierhaus zur Verfügung stand. Die Auflage des "Mosaik" konnte bis 1968 auf 500.000 gesteigert werden und erreichte 1975 schließlich 700.000 Exemplare.

Hegen war nicht nur ideenreich, sondern auch mit großem Geschäftssinn ausgestattet. Die jeweils für einen Jahreszeitraum abgeschlossenen Verträge (erst 1968 wurde ein unbefristeter Vertrag unterzeichnet) sicherten Hegen erhebliche Einkünfte und das alleinige Urheberrecht an seinen drei Digedags. Der wachsende Erfolg bei den jungen Lesern war von kleinkarierter Kritik, inszeniert vor allem von der Deutschen Lehrerzeitung, und von anhaltendem ideologischen Argwohn begleitet, zu den gewichtigen Fürsprechern zählte dagegen neben Johannes Dieckmann und Gerald Götting auch Manfred von Ardenne.

Den politischen Anfeindungen musste schließlich ein Zugeständnis gemacht werden. Im Dezember 1958 wurde dem "Mosaik" erstmals – allerdings lose und leicht zu entfernen – eine Beilage zugefügt ("Ein Unterrichtstag in der Produktion"), die den Verfechtern sozialistischer Erziehungspostulate Entgegenkommen signalisieren sollte. Doch die Bedrohung spitzte sich zu, nachdem die Pionierorganisation auf die Geschicke der Hegen-Comics wachsenden Einfluss gewonnen hatte, sodass am 15. Oktober 1959 ein Wechsel zum Verlag Neues Leben vollzogen wurde, in dem diverse Pionierzeitschriften ressortierten, wobei das "Mosaik" sogar unter Kuratel der polittreuen Pionierzeitschrift "Frösi" (Fröhlich sein und singen) gestellt werden sollte. (Die durchsichtige formale Begründung war, dass der Verlag Neues Leben als Buchverlag zuvor der falsche Partner gewesen sei.) Ende 1959 stand die Existenz des "Mosaik" dramatisch auf dem Spiel. Lehmstedt berichtet, dass bereits ein Entwurf für die letzte Ausgabe im Dezember vorbereitet war, der eine entsprechende Ankündigung an die Leser auf der Titelseite enthielt. Das drohende Aus konnte abgewendet werden, wobei die damit verbundenen Entscheidungsabläufe nicht genau rekonstruierbar sind. Doch erscheint Lehmstedts Vermutung plausibel, dass die Verantwortlichen eine Abwanderung Hegens in den Westen befürchteten. Dieser gefährlichsten Krisensituation sollten weitere folgen, von denen die amüsanteste das klägliche Scheitern eines unter dem Titel "Kristall" 1963/64 sondierten Alternativprojekts darstellt.

Der Erfolg des "MOSAIK von Hannes Hegen" war nicht aufzuhalten, das schlug sich in steigenden Auflagen und erheblichen Gewinnen beim Produzenten und beim Verlag gleichermaßen nieder. Es war überraschenderweise nicht die Politik, die Hegens Ära beendete, sondern der Eigensinn ihres Urhebers. Seit 1974 hatte Hegen den Entschluss gefasst, künftig nur noch sechs Hefte pro Jahr zu realisieren, wofür er vor allem einen Mangel an geeigneten Mitarbeitern geltend machte. Da er sich nicht umstimmen ließ, wurden vor allem von seinem wichtigsten Mitarbeiter Lothar Dräger im Auftrag des Verlages Alternativkonzepte entwickelt, wobei der Name des Comics "Mosaik" beibehalten, die Protagonisten der Bildergeschichten aber mit Rücksicht auf Hegens vertraglich verbrieftes Urheberrecht neu erfunden werden sollten. Die unauflösbare Patt-Situation zwischen Hegen und dem Verlag mündete schließlich in eine heftig ausgefochtene Urheberrechts-Kontroverse, in der Hegen nicht nur das Urheberrecht an den Digedags beanspruchte, sondern an allen Bildern und Figuren, die jemals im "Mosaik" in Erscheinung getreten waren, indem er behauptete, alle Zeichnungen selbst entworfen zu haben. Ebenso vertrat er die Auffassung, dass ohne seine Beteiligung der Name ""Mosaik"" nicht weiter benutzt werden dürfte. Besonders gravierend war die Auseinandersetzung um die Mitwirkung seiner angestellten Zeichner an den Bildgeschichten des "Mosaik". Die Mitglieder des Zeichner-Kollektivs wehrten sich entschieden gegen Hegens juristischen Vorstoß, "Klage dagegen zu erheben, daß seine Mitglieder, in der Klageschrift mit nicht zu überbietender Arroganz als Hilfskräfte diffamiert, mehr als eineinhalb Jahrzehnte lang von der Anerkennung ausgeschlossen und um ihre völlig gerechtfertigten ideellen und finanziellen Ansprüche geprellt wurden" (332). Schließlich kam es am 2. Mai 1977 zur Rücknahme der Klage, nachdem Hegen verschiedene Zugeständnisse gemacht worden waren, die vor allem sein Recht betrafen, die von ihm herausgebrachten "Mosaik"-Serien in Sammelbänden in eigener Regie zu publizieren. Das "Mosaik" konnte seine Erfolgsgeschichte fortsetzen, es überschritt 1988 die Millionen-Grenze und war damit auf den dritten Platz aller Zeitschriften und Wochenzeitungen in der DDR (nach der Fernsehzeitschrift "FF dabei" und der "Wochenpost") vorgerückt.

Plakat zur Ausstellung "Dig, Dag, Digedag. DDR-Comic 'Mosaik'". (© Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland)

Lehmstedt hat eine spannende Background-Story zum "Mosaik" geschrieben, die gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen der Bewunderung für ein einzigartiges Medienprojekt und der kritischen Distanz gegenüber ihrem Regisseur Hannes Hegen balanciert, der hier – stärker als in anderen Veröffentlichungen – durchaus als ambivalente Persönlichkeit ins Bild gerät. Im Hinblick auf eine Auftragsarbeit Hegenbarths aus den frühen 1980er-Jahren urteilt Mark Lehmstedt abschließend: "Ohne das Mosaik-Kollektiv und ohne Lothar Dräger als Texter war Hegenbarth nur ein Pressezeichner, der zudem – im Vergleich zu seinen Anfängen – allen Witz und Schwung verloren hatte." (341) Diese kritische Einschätzung später Aktivitäten mag auch durch die Enttäuschung Lehmstedts beeinflusst sein, dass Hegen ihm bei seinen umfangreichen Recherchen für kein Gespräch zur Verfügung gestanden hat, was seiner grundsätzlichen Haltung entspricht, sich zu seiner "Mosaik"-Geschichte nicht persönlich zu äußern. Die kreative Leistung des "Mosaik"-Machers und vigilanten Unternehmers kann dadurch nicht geschmälert werden. Dies zeigt nach verschiedenen Ausstellungen seit 2007 nun eine aktuelle Überblicksschau im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, dem Hegen seinen künstlerischen Vorlass im Sommer 2009, allerdings ohne das Schriftgutarchiv, übergeben hat.

Buch und Lesen in der DDR

Studien zur Literatursoziologie wurden in der DDR bereits seit den ausgehenden 1970er-Jahren, vornehmlich von Helmut Göhler, Dietrich Sommer und Dietrich Löffler betrieben und eine Bilanz konnte noch kurz vor dem Ende der DDR publiziert werden.

Buch und Lesen in der DDR (© Ch. Links Verlag)

Nun hat Dietrich Löffler mit seinem im Herbst 2011 erschienenen Band "Buch und Lesen in der DDR" sein Opus magnum vorgelegt. Es ist ein eindrucksvolles Kompendium geworden, in dem er umfangreiches statistisches Material und einschlägige Forschungsarbeiten verarbeitet hat, die er im Kontext der kulturpolitischen Konzepte, der ideologischen Restriktionen und der damit verbundenen ökonomischen Produktionsbedingungen überzeugend verknüpft. In sieben Kapiteln (Literaturplanung, Ideologische Steuerung, Infrastruktur, Buchproduktion, Buchkauf und -besitz, Literaturnutzung, Lektüre, Literatur und Öffentlichkeit) informiert das Buch über alle Aspekte, die mit der Literatur in der DDR verbunden sind. Löffler skizziert die Ausgangslage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als in der Sowjetschen Besatzungszone (SBZ) wesentlich radikaler als in den Westzonen ideologisch kontaminierte Publikationen aus der Zeit der NS-Diktatur ausgesondert wurden (so wurden 1945 insgesamt 500 Tonnen, das entspricht zwei Millionen Bänden vernichtet). Er beschreibt die ersten Verlagsgründungen und Publikationsschwerpunkte, den sukzessiven Niedergang des privaten Buchhandels gegenüber dem Volksbuchhandel, der bereits 1962 einen achtmal höheren Umsatz erreicht hatte, und schildert die paradoxe Situation, dass bei einem eklatanten Mangel an attraktiven bellestristischen Titeln ein exorbitantes Überangebot an politpropagandistischen Schriften bestand: "Als der Lagerbestand des Dietz Verlages im LKG [Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel] 1957 10 Millionen Mark erreicht hatte, war eine Verkaufsoffensive ausgelöst worden, für die die zentrale Leitung des Volksbuchhandels u.a. festlegte, dass pro Kopf der Bevölkerung jährlich 74 Pfennig Dietz-Literatur umzusetzen sei. Das löste das Problem aber nicht. Die unverkauften Bestände betrugen 1960 15,9 Millionen Mark, (...) Ende 1961 gar 20,1 Millionen Mark." (232)

Instruktiv beschreibt Löffler, wie die Aufbruchstimmung einer revolutionären Romantik und des damit verbundenen gesellschaftlichen Engagements der Schriftsteller zunehmender Desillusionierung wich und sich schließlich in den 1980er-Jahren ein kritischer Realismus artikulierte, der die DDR-Gesellschaft in Kategorien der Ernüchterung und Ent-Täuschung schilderte. "Am Vorabend der Wende war die Dokumentarliteratur in den Werken der kritischen Autoren die meistgelesene und zugleich am häufigsten diskutierte DDR-Gegenwartsliteratur." (347)

Johannes R. Becher hatte die DDR in ihren Gründerjahren emphatisch als "Literaturgesellschaft" gefeiert, bevor Klaus Höpcke sie ein Vierteljahrhundert später (1982) nüchterner als "Leseland" benennen sollte. Auch wenn der Begriff "Literaturgesellschaft" – worauf Löffler hinweist – in parteioffiziellen Verlautbarungen kaum verwendet wurde, machte sich die SED zunächst Illusionen über die Wirksamkeit von Literatur. Als 1968 die "Prognosegruppe Kultur im strategischen Arbeitskreis der Parteiführung" Vorstellungen künftiger Literaturpolitik für die 1970er-Jahre konzipierte, schlug Hans Koch vor, "im Prognosezeitraum die Zahl der ständigen, regelmäßigen Leser schöner Literatur von gegenwärtig ca. 35 % der erwachsenen Bevölkerung auf ca. 85–90 % zu steigern." (25) Dass es sich hierbei um eine utopische Zielsetzung handelte, ergibt sich nicht nur aus einer fundamentalen Fehleinschätzung des Interessenpotenzials in der Bevölkerung, sondern auch aus den beschränkten ökonomischen Möglichkeiten, über die das Land verfügte.

Am meisten beeindruckt Löffler, wenn es ihm gelingt, langfristige Entwicklungen komprimiert zu beschreiben. Das ist besonders überzeugend in dem konzisen Abschnitt über die Zensur in der DDR gelungen (127–154). In welchem Ausmaß das Literaturangebot durch die Papierzuteilung gesteuert werden konnte, zeigt Löffler mit statistischen Zeitreihen ebenso wie mit instruktiven Beispielen. Er informiert über die Auflagenzahlen für wichtige belletristische Werke und über die Disproportionen zwischen dem verfügbaren Angebot und der häufig eklatant höheren Nachfrage, die auf ein grundlegendes Dilemma des Buchangebots in der DDR verweisen. In Extremfällen betrug die Auflage nur ein Zwanzigstel der vom Buchhandel vorausbestellten Exemplare.

Als aufschlussreiche Fallstudie hat Löffler die Perspektivplanung und die jeweiligen Jahresthemenplanungen des Aufbau-Verlages im Zeitraum von 1970 bis 1975 dargestellt. Hier wird deutlich, auf welche Weise Verlage einfallsreich versucht haben, ideologisch beargwöhnte Autoren dem Lesepublikum in der DDR zugänglich zu machen (191–200).

Erfrischend und überzeugend räumt Löffler mit einigen fest verankerten Vorurteilen auf. So weist er auf der Basis statistischer Daten nach, dass Bücher in der DDR im Durchschnitt keineswegs nennenswert billiger waren als in der Bundesrepublik und wendet sich gegen die verbreitete Vermutung, dass in der DDR mehr Menschen intensiver gelesen hätten. "Trotz einer flächendeckenden Infrastruktur (...) war das Lesepublikum in der DDR statistisch gesehen nicht größer als das der westlichen Länder mit gleicher Buchtradition. Es unterschied sich von diesem dadurch, dass die Extreme – Viel- und Nichtleser – weniger ausgeprägt, dafür aber die Mitte aus bisher eher buchfernen Schichten höher besetzt war." (13)

Für eine These Löfflers hätte man sich freilich eine differenziertere Begründung gewünscht: "Charakteristisch für den Zustand der Kulturpolitik war, dass die 6. Tagung des ZK der SED von 1972 die letzte Tagung zu Fragen der Kultur blieb (...) Die Kulturpolitik der SED verharrte bis zum Ende der DDR manövrierunfähig." (24) Wenn damit gemeint sein sollte, dass es der SED spätestens seit der Zwangsausbürgerung Wolf Biermanns am 16. November 1976 nicht mehr gelungen ist, das vielbeschworene "Bündnis von Geist und Macht" bei Künstlern und Schriftstellern glaubhaft erscheinen zu lassen und damit die kulturpolitische Kampagnen- und Mobilisierungsfähigkeit der SED erschöpft war, so dass sie kulturelle Entwicklungsprozesse nur noch durch administrative Zwangsmaßnahmen mit eingeschränkter Wirkung zu kanalisieren suchte, ist diese Einschätzung nicht von der Hand zu weisen. Doch wäre es aufschlussreich gewesen, wenn der Autor den zunehmenden Antagonismus zwischen den gerontokratischen "Rittern der Tafelrunde" (Christoph Hein) und den Kulturschaffenden etwas eingehender analysiert hätte. Dieser Hinweis kann den Wert dieses höchst aufschlussreichen Kompendiums allerdings nicht schmälern. Dietrich Löffler ist ein Referenzwerk gelungen, akribisch recherchiert, informativ und umfassend, nüchtern und abgewogen im Urteil – eine spannende Lektüre für jeden, der das Leseland DDR in seinen Widersprüchen begreifen möchte.

Nachkriegsliteratur

Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart (© C. H. Beck)

Wer sich einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Literatur in Deutschland verschaffen möchte, wird zuerst auf die 1994 publizierte, 2006 in erweiterter Auflage erschienene, von Winfried Barner herausgegebene "Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart" zurückgreifen. Nach einer Darstellung der Nachkriegsjahre 1945–1952 sind die fünf folgenden Kapitel nach den Dezennien gegliedert, dabei werden Bundesrepublik und DDR – bis auf das neu hinzugefügte Abschlusskapitel – getrennt dargestellt, sodass Bezüge, Interaktionen oder gar Vernetzungen kaum erschlossen werden. Die Kapitel sind nach einem einheitlichen Strukturprinzip gegliedert: Zunächst werden jeweils die Bedingungen der literarischen Produktion dargestellt und anschließend die zentralen literarischen Genres Prosa, Drama und Lyrik fundiert analysiert.

Diesem noch immer unverzichtbaren Standardwerk hat Helmut Peitsch mit seiner Studie "Nachkriegsliteratur 1945–1989" nun eine originelle, höchst anregende Darstellung hinzugefügt. Der Umschlag signalisiert, was im Fokus dieses Buches steht: Es ist die Leitfrage, ob es in Zeiten der Teilung zwei deutsche Literaturen gegeben hat und wie sich diese in einer wechselvollen Geschichte aufeinander bezogen, voneinander abgegrenzt und miteinander korrespondiert haben. Dabei versucht der Autor nicht, einem enzyklopädischen Anspruch gerecht zu werden, er vergleicht vielmehr ausgewählte Werke mit gleichartiger Genrespezifik paradigmatisch. Seine Darstellung bietet damit keine Literaturgeschichte im engeren Sinne, sondern interessiert sich neben der Literatur für das, was der Autor unter den Begriff "Literaturverhältnisse" subsumiert, das heißt, Peitsch legt einen wichtigen Akzent auf die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen, die für die Produktion und Rezeption von Literatur maßgeblich sind. Er wählt ein anderes Periodisierungsschema als die Autoren der Beck'schen Literaturgeschichte, indem er die Zeiträume 1945–1949, 1949–1961, 1961–1976 und 1976–1989 voneinander abgrenzt und damit die drei politischen Zäsuren der zweifachen Staatsgründung, des Mauerbaus und der Biermann-Zwangsausbürgerung auch für die Literaturentwicklung markant exponiert.

Nachkriegsliteratur 1945–1989 (© Vandenhoeck & Ruprecht)

Seine Darstellung überzeugt durch die Perspektivenvielfalt, die in den vier behandelten Perioden unterschiedliche thematische Schwerpunkte setzt und damit ein Gesamtbild konturiert, das eher wie ein Mosaik erscheint. Dabei wechseln literatursoziologische, gesellschaftspsychologische und innerliterarische Fragestellungen einander ab, wie in einer Folge von Einzelstudien, die nach drei Dimensionen entfaltet werden. Literatursoziologische Abschnitte zu Säuberung und Lizenzierung, Druckgenehmigung und Papierzuteilung in den Besatzungszonen (im Kapitel I unter dem diffusen Begriff "Öffentliche Öffentlichkeiten" zusammengefasst), "Verlags- und Zeitschriftenwesen" (in Kapitel II), zu "Rundfunk und Fernsehen" (in Kapitel III) oder zu "Verbänden, Gruppen und Begegnungen"(im Abschlusskapitel IV) werden in Beziehung gesetzt zu gesellschaftspsychologischen Themen wie "Die Schuldfrage" (I) "Antifaschismus und Antitotalitarismus" (II), "Modernisierung und Moderne" (III) sowie "Geschichte und Identität" (IV). Exemplarische Literaturanalysen im engeren Sinne bieten die Abschnitte "Kurzgeschichte" (I) "Modernes und sozialistisch-realistisches Erzählen" (II), "Dokumentarismus" (III) und "Autobiographik" (IV).

Ein Vorzug dieses mit einer originellen Konzeption gestalteten, facettenreichen Buches liegt in dem in allen Abschnitten vorgenommenen Vergleich zwischen ost- und westdeutscher Entwicklung. Mit dieser Verknüpfung bietet der Band eine willkommene Ergänzung zur systematisch strukturierten Literaturgeschichte des Beck-Verlages.

Schließlich regt Peitschs Einleitung zum Nachdenken über die Tragfähigkeit und Erklärungskraft der im Titel verwendeten Bezeichnung "Nachkriegsliteratur" an: "Der Begriff Nachkriegsliteratur wurde in den sechziger Jahre geprägt; er grenzte sie von der damaligen Gegenwartsliteratur ab, indem er sich auf die Literatur der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945–1949) bezog. Die folgende Entwicklung von zwei deutschen Literaturen in den 1949 gegründeten Staaten wurde seit den späten siebziger Jahren in den Begriff eingeschlossen, so dass 1990 mit dem Ende der Zweistaatlichkeit auch die Nachkriegsliteratur der Vergangenheit angehörte." (9) Es sind die politischen Kontexte, die den von Helmut Peitsch in seinem Buchtitel benutzten erweiterten Begriff allenfalls plausibel machen. Die Literaturentwicklung selbst lässt ihn jedoch höchst zweifelhaft erscheinen, weil die literarischen Themen sich von einer bloßen Vergangenheitsfixierung in beiden Deutschländern rasch gelöst hatten, was insbesondere die Beiträge von Wilfried Barner und Manfred Durzak in der genannten Literaturgeschichte verdeutlichen.

Das kurze Glück der Gegenwart

Das kurze Glück der Gegenwart (© Klett-Cotta)

Dass Literaturkritiker auch als Buchautoren ihr Publikum finden, hat Marcel Reich-Ranicki jahrzehntelang unter Beweis gestellt. Seinem Beispiel sind immer wieder auch jüngere Kollegen wie Helmut Böttiger, Volker Weidermann, Volker Hage und neuerdings Richard Kämmerlings mit seinem Band "Das kurze Glück der Gegenwart. Deutschsprachige Literatur seit '89" gefolgt, das man auch als eine improvisierte Fortsetzung zu dem Werk von Helmut Peitsch lesen kann. Es ist ein pointiert formulierter Durchblick, in zehn Abschnitte gegliedert, thematische Essays, die passagenweise auf Texte zurückgehen, die bereits in der "FAZ" publiziert worden sind. Das Spektrum reicht von "Warum der Krieg in der deutschen Literatur kein Thema ist" über "Erzählen in der Porno-Ära", Reflexionen "Wie Romane auf die soziale Frage antworten" bis zur "Gegenwärtigkeit von Tod und Sterben". Die Lektüre der mit leichter Hand und nicht ohne Tiefsinn formulierten Texte bietet einen rasanten Trip durch 20 Jahre einer "Nachwendeliteratur", in der die Autoren aus Ost und West sich in vieler Hinsicht unterscheiden.

In unserem Kontext ist vor allem die Studie "Die deutsche Wiedervereinigung: Eine Erinnerung aus Ost und West" hervorzuheben. Dabei geht Kämmerlings von der markanten "Erfahrungsdifferenz" aus, die eine "Generation Golf" (Florian Illies) von der ostdeutschen Lebenserfahrung grundlegend unterscheidet. Diese manifestiert sich etwa in Clemens Meyers Roman "Als wir träumten" (den Kämmerlings in seinem Kapitel über die soziale Frage in der Literatur heranzieht) oder bei Autorinnen wie Jana Hensel, Julia Schoch oder Annette Gröschner. Mit überzeugend ausgewählten Beispielen entfaltet Kämmerlings seine These, dass "die Erinnerungsliteratur im Westen und Osten jeweils eine völlig verschiedene Funktion hat. Während sie im Westen zum Medium der Erinnerung wird, zum Gefäß, muss sie im Osten die Erinnerung ersetzen. Das merkt man am Ton. Während die Westautoren sich ironisch-schmunzelnd, heiter-melancholisch der Vergangenheit nähern, ist der Osten ernst und unversöhnlich (...) Oder ihm ist jede Erinnerung mit einem Gran Trauer versetzt" (111). Das klingt auf den ersten Blick plausibel, doch wer etwa Oskar Röhlers "Herkunft" mit Eugen Ruges großartigem Generationenroman "In Zeiten des abnehmenden Lichts", mit dem Deutschen Buchpreis 2011 ausgezeichnet, vergleicht, mag in Kämmerlings Dichotomie doch eher eine problematische Simplifizierung erkennen – Autoren haben ein autonomes Gedächtnis, das nicht nur gesellschaftlich konditioniert ist, sondern sich als authentisches Zeugnis in unser kulturelles Gedächtnis, in den Erinnerungsfundus einer Gesellschaft, einzuschreiben vermag.

Wem gehört die Geschichte?

Wem gehört die Geschichte? (© Konrad Adenauer Stiftung)

Ein anregender Beitrag zur Erinnerungskultur in Literatur und Film ist Michael Braun gelungen. Der Autor, der dieses Thema zuvor schon in verschiedenen Aufsätzen elaboriert hat, ist kürzlich auch mit einem UTB-Band über "Die deutsche Gegenwartsliteratur" (2010) hervorgetreten. Braun sucht auf die Frage "Wem gehört die Erinnerungskultur?" differenzierte Antworten. In seiner kompakten Studie stellt er die vielfältigen rollenspezifischen und generationenbedingten Facetten von Erinnerung dar und systematisiert prägnant und konzise zahlreiche Aspekte von Erinnerungskultur im Spannungfeld zwischen dem alltagsnahen "kommunikativen Gedächtnis", einer "Erzählgemeinschaft der Mitlebenden", und dem alltagsfernen "kulturellen Gedächtnis", das Jan Assmann zuerst 1992 in einem bemerkenswerten Buch auf den Begriff gebracht und reflektierend ausgelotet hat. Im Verständnis von Braun überliefert das kulturelle Gedächtnis "einen festen Bestandteil von Inhalten und Symbolen, mit denen sich eine Gesellschaft in Form von öffentlichem Gedenken oder politischem Ritual ihrer Identität vergewissert." (15)

Auch wenn der Autor eingangs – etwas missverständlich – von einer "Autonomie der Fiktion" in Literatur und Film spricht, erkennt er in beiden Kunstformen "eine ausgeprägte Lizenz zur freien Aufnahme, Behandlung und Ausdeutung historischer Stoffe", die in der künstlerischen Gestaltung ein "Zusammenspiel von Fakten und Fiktionen" (8f) bedeutet, aber nur ausnahmsweise – wie in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" einem kontrafaktischen Erzählkonzept folgt.

Ein Vorzug dieser ebenso schmalen wie inhaltsreichen Schrift besteht darin, dass Braun sein theoretisches Gerüst in zwei Folgekapiteln mit Beispielen aus Literatur und Film zur Geschichte der NS-Diktatur ("Täter- und Opfer-Gedächtnis") und des SED-Regimes exemplarisch elaboriert. Ausführlicher als das NS-Kapitel (das sich unter anderem auf Günter Grass und Walter Kempowskis "Echolot" sowie auf drei Filme, darunter Michael Verhoevens "Sophie Scholl – Die letzten Tage", bezieht) ist das Kapitel über die DDR in der Erinnerungskultur "Zwischen 'Ostalgie' und Entmythologisierung" ausgelegt, das vom Literaturstreit um Christa Wolf, ausgelöst durch die Nachwende-Veröffentlichung ihrer Erzählung "Was bleibt" (1979), ausgeht und sich in einem aufschlussreichen Vergleich von Erinnerungsmodellen Christoph Hein und Uwe Tellkamp zuwendet. Braun unterstreicht den "Pluralismus der Gedächtniskulturen" (Anne Fuchs), den er in seinen geschickt gewählten Beispielen überzeugend nachweist, und resümiert seine anregende Darstellung: "Die Erinnerungsromane und Erinnerungsfilme der letzten 20 Jahre wollen weniger aufklären und aufarbeiten, sondern vielmehr verstehen und einordnen." (113) Am Ende einer aufschlussreichen Lektüre fragt man sich gleichwohl, ob die kühne Feststellung von Louis Begley, auf die sich Michael Braun abschließend beruft, die Literatur nicht doch überfordert, wenn dort postuliert wird: "Wir kommen der Wahrheit nie näher als mit erfundenen Geschichten." (115) Wenn Fakten eine authentische literarische Form wie in Herta Müllers "Atemschaukel" oder in Warlam Schalamows "Erzählungen aus Kolyma" finden, kommt man der Wirklichkeit wohl doch ein Stück näher, als in erfundenen Geschichten mit einem historischen Kern.

Grenzenlos

Tagungsbände sind mit dem Risiko mangelnder Kohärenz verbunden, da sich erst nachträglich erweist, ob die Beiträge die Konzeption der Organisatoren tatsächlich einlösen.

Grenzenlos (© Universitätsverlag Winter Heidelberg)

"Grenzenlos", aus einer Tagung des Jahres 2009 hervorgegangen und um einige Beiträge ergänzt, widmet sich mit insgesamt 15 Einzelstudien dem Thema "Mauerfall und Wende in (Kinder- und Jugend-)Literatur und Medien" , wie der Untertitel – akribische Umsicht signalisierend – seinen Gegenstand umreißt. Die beiden Herausgeberinnen haben sich dabei von der Absicht leiten lassen, "unterschiedliche Textsorten (...) in ihren unterschiedlichen sozio-kulturellen Rahmenbedingungen" zu betrachten "und nach den Formen und Funktionen ihrer 'Vergangenheitsvisionen'" zu fragen (9f), wobei sich theoriegeleitete Überblicke mit exemplarischen Einzelstudien abwechseln. Obwohl auch die soziologischen Analysen von Thomas Ahbe und Bernd Lindner (zu Ostalgie bzw. ostdeutschen Jugendgenerationen) höchst anregend sind, sollen hier die Beiträge von Carsten Gansel, Sabine Kyora, Ute Dettmar und Mareile Oetken im Mittelpunkt stehen, die sich im engeren Sinne mit Literatur beschäftigen.

Nicht ganz einsichtig ist die Gliederung des Bandes, die statt eines naheliegenden thematischen Zusammenhanges die zuletzt erwähnten vier Texte auf zwei getrennte Kapitel verteilt und es dadurch erschwert, naheliegende Bezüge unmittelbar zu erfassen. Dass der Untertitel die Fokussierung auf Kinder- und Jugendliteratur relativiert, ist wohlbegründet. Der Eröffnungstext von Carsten Gansel blendet diese weitgehend aus und deutet – durchaus analog zur Studie Michael Brauns und gleichermaßen im Bezug auf Christa Wolfs "Was bleibt" – in einer instruktiven Analyse die "Literatur über die verschwundene DDR" als Versuche, die "Grenzen des Sagbaren" (Christa Wolf) hinauszuschieben, gegen die affirmative Erinnerung ein "Gegen-Gedächtnis" (Michel Foucault) zu konturieren, das aus der "Dringlichkeit" resultiert, "bislang aus dem kollektiven Gedächtnis Ausgeschlossenes endlich zur Sprache zu bringen und dafür die geeignete Form zu finden" (19f). Gansel wählt zur Explikation seines Ansatzes Beispiele aus Literatur und Film, die überwiegend auf andere Texte rekurrieren, als Braun ausgewählt hat, und damit jenen Horizont methodisch und inhaltlich erweitern, den dieser öffnet. Sabine Kyora konzentriert sich in ihrem Beitrag, der als Ergänzung zu Gansels Analyse gelesen werden kann, auf vier Bücher junger Autorinnen (Jana Hensel, Claudia Rusch, Susanne Schädlich, Julia Schoch), die sie vergleichend mit Uwe Tellkamps "Der Turm" in Beziehung setzt. Sie fokussiert ihre Darstellung um drei Aspekte: wie Revolutionsmetaphern verwendet werden; wie die Medien im Zusammenhang des Mauerfalls literarisch in Erscheinung treten; wie und mit welchen erzählerischen Intentionen Rekonstruktionen des Alltags geschildert werden. "Während die Kontinuität der subjektiven Erfahrung in den meisten Texten durch die Erinnerungsarbeit, auch durch die Bindung an die DDR-Literatur wieder hergestellt werden soll, ist der Roman Tellkamps radikaler, er endet mit dem Bruch, dem Doppelpunkt, der das letzte Zeichen des Textes bildet, ohne den Figuren ins Deutschland nach dem November 1989 zu folgen." (221)

Dass Carsten Gansel einem Fehlurteil unterliegt, wenn er der Kinder- und Jugendliteratur attestiert, im Unterschied zur "Allgemeinliteratur" habe es dort "keine einschneidenden Veränderungen gegeben " und konstatiert, "es finden sich (...) vielfach Klischees" (44), belegen die Beiträge von Ute Dettmar und Sabine Berthold. Dettmars Studie "Geschichte(n) von Wende und Wiedervereinigung" stellt Bücher vor, die sich um die Genres Familiengeschichte und zeitgeschichtlicher Roman gruppieren. Hier knüpft Bethold an. Sie analysiert Thomas Brussigs, von Leander Haußmann erfolgreich verfilmte Erzählung "Am kürzeren Ende der Sonnenallee", Waldtraut Lewins Roman "Mauersegler. Ein Haus in Berlin 1989" und Klaus Kordons "Hundert Jahre und ein Sommer", alle 1999 publiziert. Obwohl Berlin jeweils den Ort der Handlung darstellt, erscheinen die drei Bücher ansonsten prima vista grundverschieden: eine "Mauerkomödie", eine Generationengeschichte und Kordons Roman, der eine Doppelperspektive von Ost und West öffnet. Doch der Schein trügt: "Gemeinsam ist den drei Romanen, dass in ihnen die Wende und Wiedervereinigung als ein 'Clash der Kulturen' wahrgenommen wird, dass sie die Konfrontation von Ost- und West-Biografien veranschaulichen." Dabei wird "auch die Möglichkeit ihrer zum Teil kritisch, zum Teil humoristisch dargestellten Überwindung" einbezogen (192). Dieser Befund berührt sich mit Dettmars Beobachtung, dass in der Jugendliteratur der "Clash of Cultures als Comedy" (70) zutage tritt. "Dass in den 90er-Jahren in der Wendeliteratur zunächst die komischen Formate Konjunktur hatten, lässt sich auch als narrative Strategie (...) lesen, sich in dieser Form von Erfahrungen von und mit der DDR zu entlasten, die noch nahe liegen, aber nicht existentiell nahe gehen." (72)

Ein intellektuelles Lesevergnügen bietet der – notabene illustrierte – Text von Mareile Oetken, der "Erzählungen von der Wende im Bilderbuch" vorstellt, und auch der Beitrag von Caroline Roeder, der Berlin nach 1989 im Fokus von zwei kinderliterarischen Geschichten aus östlicher und westlicher Perspektive beschreibt, ist anregend und originell. Bei vielen erhellenden Impulsen bleibt am Ende doch eine Einschränkung bestehen, ein zwiespältiger Eindruck des Disparaten – wie ihn Tagungsbände nur selten vermeiden können.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. u.a. Rüdiger Thomas, Die Welt als Comic. 50 Jahre MOSAIK, in: DA 38 (2005) 6, S. 1033–1044.

  2. Die Ausstellung "Dig, Dag, Digedag. DDR-Comic ‘Mosaik´" ist bis zum 13. Mai 2012 in Leipzig zu sehen und soll anschließend an weiteren Orten präsentiert werden.

  3. Vgl. Helmut Göhler u.a., Buch Lektüre. Leser, Berlin/Weimar 1989.

  4. Helmut Böttiger, Nach den Utopien. Eine Geschichte der deutschen Gegenwartsliteratur, Wien 2004; Volker Weidermann, Lichtjahre: Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis heute, Köln 2006; Volker Hage, Letzte Tänze, erste Schritte. Deutsche Literatur der Gegenwart, München 2007.

  5. Vgl. u.a. den gleichnamigen Aufsatz in: DA 41 (2008) 2, S. 273–277.

Historiker und Publizist, Bergisch Gladbach.