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"Lauf Junge Lauf" – Arbeitsblatt | "Lauf Junge Lauf" | bpb.de

"Lauf Junge Lauf" "Laufe Junge Lauf" – Subjektive Verlusterfahrung als Geschichtszeugnis Hintergrund – Du musst deinen Namen vergessen Hintergrund – "Den Krieg durch die Augen eines Kindes sehen" Interview mit Pepe Danquart Video / Trailer Arbeitsblatt Links Redaktion

"Lauf Junge Lauf" – Arbeitsblatt

Stefan Stiletto

/ 2 Minuten zu lesen

Pepe Danquarts Adaption der Lebensgeschichte von Yoram Fridman und des darauf beruhenden Romans von Uri Orlev erzählt aus der Perspektive eines Kindes von der mehrere Jahre dauernden Flucht eines jüdischen Waisenkindes während des Zweiten Weltkriegs und nimmt damit eine ungewöhnliche Sichtweise ein.

"Lauf Junge Lauf" eignet sich für Schüler/innen ab 13 Jahren für den Einsatz in den Fächern Deutsch, Religion/Ethik, Geschichte und Kunst sowie für den fächerübergreifenden Unterricht.

Aufgabe 1: Sruliks Flucht

Fächer: Deutsch, Geschichte

  1. Srulik hat kaum eine Möglichkeit, inne zu halten. Er ist fast immer auf der Flucht – und der Film so in stetiger Bewegung.

    • Tragt in Kleingruppen wichtige Stationen von Sruliks Reise zusammen und beschreibt diese in ein bis zwei Sätzen. Benennt dabei jeweils (möglichst genau) die Schauplätze.

    • Formuliert zu jeder Station einen Satz aus der Sicht von Srulik, der dessen Gedanken zu diesem Zeitpunkt wiedergibt.

    • Gibt es Ereignisse während dieser Stationen, die ihr nicht verstanden habt? Formuliert Fragen und sucht gemeinsam in der Klasse nach Antworten.

  2. Diskutiert, inwieweit Sruliks Geschichte das Schicksal vieler jüdischer Kinder der damaligen Zeit spiegelt. Erläutert ausgehend von "Lauf Junge Lauf" auch, warum und wie die jüdische Bevölkerung vor und während des Zweiten Weltkriegs verfolgt wurde und was der Begriff "Holocaust" bedeutet.

Aufgabe 2: Religion, Zugehörigkeit und Identität

Fächer: Deutsch, Religion/Ethik, Geschichte, Kunst

Srulik muss geheim halten, dass er Jude ist.

  1. Erläutert in Kleingruppen,

    • welche Rolle Religion in ""Lauf Junge Lauf" spielt,

    • in welchen Zwiespalt Srulik gerät und welche Folgen dies für ihn hat,

    • mit welcher Religion sich Srulik verbunden fühlt. Geht dabei auch auf das Ende des Films ein.

  2. Beschreibt anhand der folgenden Fotos, in welchen Szenen religiöse Symbole zum Tragen kommen und wie diese gezeigt werden.

    Srulik in der Kirche (© NFP marketing & distribution)

    Zu Tisch (© NFP marketing & distribution)


    Jurek betet im Krankenhaus (© NFP marketing & distribution)

    Welchen Weg? (© NFP marketing & distribution)


  3. Nicht nur die Rassenideologie des NS-Regimes, sondern auch die Religionszugehörigkeit entscheidet in "Lauf Junge Lauf" über Leben und Tod. Recherchiert, in welchen Staaten heute noch Menschen aufgrund ihrer Religion verfolgt werden oder Religion die Ursache von Kriegen ist.

Aufgabe 3: Aus der Sicht eines Kindes

Fächer: Deutsch, Geschichte, Kunst

  1. Wählt in Kleingruppen eines der folgenden Fotos oder die Filmszene aus. Erläutert, mit welchen filmgestalterischen Mitteln "Lauf Junge Lauf" deutlich macht, dass Srulik auf sich allein gestellt ist. Geht auf die Bedeutung der Einstellungsgrößen, der Schauplätze, der Farbgestaltung sowie beim Filmausschnitt auf die Musik ein.

    Auf dem Feld (© NFP marketing & distribution)

    Auf dem Feld 2 (© NFP marketing & distribution)


    Im Wald (© NFP marketing & distribution)

    Am Fenster (© NFP marketing & distribution)


    Filmausschnitt: (aus dem EPK: "Srulik lernt, alleine im Wald zu überleben")

  2. "Lauf Junge Lauf" wird vollständig aus der Sicht von Srulik erzählt. Erläutert, wie es dem Film gelingt, Sruliks Perspektive sichtbar zu machen. Vergleicht diesen auch mit der Erzählperspektive anderer Filme über den Zweiten Weltkrieg.

  3. Besprecht in Kleingruppen, wie aus Sruliks Sichtweise jeweils die Erwachsenen gezeigt werden.

  4. Diskutiert, welche Bedeutung eine persönliche Geschichte wie diese für die Auseinandersetzung mit dem Zweiten Weltkrieg spielen kann und inwiefern sich diese von einer "objektiven" Geschichtsschreibung unterscheidet.

Stefan Stiletto: Geboren 1976. Studierte Pädagogik (Diplom) mit Schwerpunkt Medienpädagogik in Trier und Bielefeld und beschäftigte sich insbesondere mit dem Thema Filmkompetenz. Volontariat bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Arbeitet seit 2002 frei als Autor filmpädagogischer Texte sowie als Referent.