Deutsche lieben Heimatfilme, Liebeskomödien kommen meist aus Frankreich und James Bond arbeitet im Dienste der britischen Majestät: Jedes europäische Land schreibt seine eigene Filmgeschichte. Vereinzelt werden nationale Kinofilme auch außerhalb der jeweiligen Landesgrenzen zu großen Erfolgen. Beispiele sind das deutsche DDR-Drama "Das Leben der Anderen" oder die französischen Komödien "Die fabelhafte Welt der Amélie" und "Willkommen bei den Schtis".
Filme geben Einblick in die Lebenswirklichkeit anderer Länder. Sie tragen dazu bei, dass wir unsere Nachbarn besser kennenlernen. Was wüssten wir schon ohne Filme wie "Adams Äpfel" oder "Dänische Delikatessen" über den Humor dänischer Filmemacher? Was wüssten unsere europäischen Nachbarn über das Leben junger Deutscher mit türkischen Wurzeln ohne Filme wie "Gegen die Wand" und "Auf der anderen Seite" von Fatih Akin? Filme können auch global funktionieren, wie die Erfolge der James Bond-Filme eindrucksvoll belegen. Welche Bedeutung haben europäische Filmproduktionen? Was macht das Kino in Europa aus?
Spezial: Kino in Europa
Geschichte wiederholt sich
Rainer Werner Fassbinder und Wim Wenders, Caroline Link und Doris Dörrie: Namen die den Film in Deutschland entscheidend geprägt haben. Wie hat sich das deutsche Kino seit den 1970er Jahren entwickelt? Wer ist der eigentliche Star des deutschen Films? Michael Althen über Erfolge und Misserfolge.
Spezial: Kino in Europa
Spanien jenseits von Almodóvar
Pedro Almodóvar ist der Meister des spanischen Kinos: Seine Filme sind oft provokativ und spielen mit den Geschlechterrollen. Daneben hat sich ein Kino der leiseren Töne entwickelt. Alejandro Amenábar gewann mit dem Drama "Das Meer in mir" 2005 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Spezial: Kino in Europa
Das italienische Gegenwartskino
Von 1950 bis 1980 brummte der Motor der italienischen Filmindustrie. Federico Fellini und Co. feierten ihre Welterfolge in Serie. Mit dem Siegeszug des Privatfernsehens begann schließlich das Kinosterben. Und von dieser Krise hat sich "Cinecittà" bis heute nicht erholt.
Spezial: Kino in Europa
Das britische Gegenwartskino
Das britische Kino ist bekannt für Blockbusterfilme wie "James Bond" und "Bridget Jones". Trotzdem feiern kleinere Filmproduktionen wie "Billy Elliot" und "Kick it like Beckham" immer größere Erfolge. John Hill erklärt, welche Bedeutung der staatlichen Filmförderung dabei zukommt.
Spezial: Kino in Europa
Der Glanz einer Illusion
Französische und italienische Regisseure wie Godard und Truffaut, Rossellini und Pasolini haben Filmgeschichte geschrieben. Wer sind die Autoren europäischer Filme? Was bedeuten nationale Stereotype für das Kino in Europa? Gibt es ihn überhaupt - den europäischen Film?
Spezial: Kino in Europa
Kommunikation und Identität
Das Kino macht es möglich: Nationale Grenzen verschwinden, die Zuschauer können für die Dauer eines Films in die Gedanken und Gefühle eines anderen Landes eintauchen. Der Reiz des europäischen Films liegt in den Unterschieden. Was macht einen Film britisch, deutsch oder französisch?
Grafik
Marktanteile am Verleihumsatz in Deutschland
Durch den Verleih von Filmen an deutsche Kinos erzielten die Verleihunternehmen im Jahr 2007 einen Umsatz von rund 307 Millionen Euro. Der Marktanteil des deutschen Films am gesamten Verleihumsatz sank dabei von 21,5 Prozent im Jahr 2006 auf 15,1 Prozent im Jahr 2007.
Videointerview: Harun Farocki
Vom Umgang mit Bildern
Harun Farocki ist Künstler und Dokumentarfilmer. In seinen Filmen stellt er gängige Bilder in Frage. Er möchte den Zuschauer sensibilisieren: Welche Details verstecken sich auf einem Bild? Im Interview erklärt Farocki, welche Bedeutung das Werk anderer Filmemacher für ihn hat.
Videointerview: Wim Wenders
Europabilder
Europa bleibt ein Traum jenseits politischer und wirtschaftlicher Realitäten. Nur das Kino könne diesen Traum des friedlichen Europas in Emotionen umwandeln. Im Videointerview erklärt Wim Wenders, welche Rolle der Film für das Projekt Europa spielt.
Publikation zum Thema
Kino als Kunst
Kino ist Kunst – aber wie kann es in und außerhalb der Schule als Kunst vermittelt werden? Der französische Filmtheoretiker und Cineast Alain Bergala gibt Antworten und Denkanstöße für die Debatte um kulturelle Filmbildung. Weiter...
Dossier
Film
Ungeachtet der Bedeutung neuer digitaler Entwicklungen spielt auch der Film als historisch gewachsene und nach wie vor sehr massenwirksame Kunstform eine zentrale Rolle für die Medienbildung. Die Frage nach dem Wie und Warum filmischer Darstellungformen ist dabei wesentlich für eine mündige Rezeption und sachkundige Einordnung der dargebotenen fiktionalen wie auch dokumentarischen Stoffe. Jeder Film spiegelt stets seine sozialen und kulturellen Kontexte wider. Daher ist es wichtig, das Medium nicht nur als mehr oder minder künstlerisch ambitioniertes Unterhaltsprodukt zu betrachten, sondern sich immer auch kritisch mit seinen offenen und verborgenen politisch-ideologischen Botschaften auseinanderzusetzen - und der Art und Weise, wie sie vermittelt werden.