Tipps und Tricks
Was Interviewer vom BBC-Kollegen Chris Stark lernen sollten
Gute Interviews führen, auch im Radio. Kann man das lernen? Ja, meint Sandra Müller, Autorin des Radioeinsteigerbuches "Radio machen". Den Beweis hat gerade wieder Chris Stark, Moderator bei BBC One geliefert. Seine Interviews mit bekannten Schauspielerinnen sind so überraschend und verblüffend anders, dass sie millionenfach auf Youtube geklickt werden. Sandra Müller leitet aus diesem Beispiel fünf Regeln für erfolgreiche Interviews ab.
Reformbedarf
Klingen Nachrichten im Radio noch zeitgemäß?
Nachrichten zählen zur wichtigsten Darstellungsform im Radio. Sie gehören wie selbstverständlich zu einem Radio-Vollprogramm. Beständig wird in Praxis und Forschung an ihrer Optimierung hinsichtlich Inhalt, Schreibstil und Sprache gefeilt Doch längst nicht alle Redaktionen setzen die Erkenntnisse aus Hörerstudien in der Praxis um. Nachrichtenexperten wie Norbert Linke fordern: Kürzer!Klarer!Verständlicher!
Ethik im Radio
Radiowatcher.de - das neue Watchblog für Radiosender
Da ‚begrüßt' ein Moderator eine Kollegin im Studio mit ‚Guten Morgen', und die grüßt als Audio-Aufnahme zurück. Ein Moderatorencasting bei BigFM mit vielleicht doch nicht so offenem Ausgang sorgt für Unmut auf Facebook durch aufgebrachte Hörer. Die Website des Radiosenders MDRJump sieht derzeit aus wie ein Reiseportal und bei Antenne Bayern passiert mal wieder ein "Gewinnspiel-Unfall". Die Moderatorin entschuldigt sich später zähneknirschend, sie habe vergessen, ihr Mikrofon zu schließen. Wen interessiert's, ob beim Radio immer alles mit rechten Dingen zugeht? Auf alle Fälle die Initiatoren von Fair-Radio und die Betreiber der neuen Website Radiowatcher.de.
Forschung im Radio
Hörerwünsche an die Morningshows der bayerischen Lokalradios
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) beauftragte im Frühjahr 2012 das ifak-Institut mit einer repräsentativen Untersuchung über Hörerwünsche an die Radio-Primetime im Lokalfunk. Damit liegen erstmals seit Jahren wieder valide Daten als Entscheidungshilfe für die Lokalradios in Bayern vor. Die Ergebnisse wurden den Lokalradiochefs jetzt in München vorgestellt. Wir haben uns unter den anwesenden Programmchefs, Marktforschern und Radioberatern umgehört: Was hat sie am meisten an den Ergebnissen der Studie überrascht ?
Ausbildung
"Radio machen" – Erste Schritte, leicht erklärt
Sandra Müller, seit über 15 Jahren leidenschaftliche und frei schaffende Hörfunkerin, arbeitet als Redakteurin, Moderatorin und Reporterin überwiegend für den Südwestrundfunk. Was Nachwuchsredakteure in den ersten Wochen beim Radio erwartet, darüber hat sie jetzt ein Buch geschrieben. "Radio machen", so der schlichte Titel, richtet sich an Anfänger und erklärt anhand von vielen anschaulichen Beispielen, hilfreichen Tipps und praktischen Übungen, was eine Radioredaktion von einem Praktikanten oder Radiovolontär in den ersten Wochen erwartet.
Ausbildung im Radio
Alternativprogramm ohne Quotendruck und Werbung
"Laut Indie Stadt" – der Slogan gehört zu Münchens Ausbildungsradio M94.5. Zweimal im Jahr, immer zum Semesterbeginn, kann sich jeder Auszubildende, Schüler oder Student, für eine Mitarbeit bei M94.5 bewerben. Hier gibt es weder Quotendruck noch Werbung. Die Musik ist eine Mischung aus Alternative Rock, Independent Pop und Electro Pop. Das Wortprogramm eine Mischung aus Campusradio, Lokalradio und Szeneprogramm. In München ist der Sender auf UKW 94.5 bereits seit 15 Jahren im Äther.
Radio-Ethik
Das Ende der Telefonstreiche im Radio?
Zunächst war es ein lustiger Telefonstreich: Einem australischen Moderatoren-Duo von Radio 2Day FM aus Sidney war es gelungen, mit zwei Krankenschwestern in London über den Gesundheitszustand der schwangeren britischen Herzogin Kate zu sprechen. Kurz darauf nahm sich eine der Krankenschwestern das Leben und der vermeintliche Telefonscherz verwandelte sich für die Moderatoren in einen Albtraum. Könnte dies auch das Ende für die beliebten Telefonstreiche bei deutschen Radiosendern bedeuten?
Radio-Ethik
"Fakes" gehören nicht ins Radio
Mit einer offensichtlich vorgetäuschten Satellitenschaltung hat der Nachrichtensender CNN seine Glaubwürdigkeit nachhaltig beschädigt. Dieses Risiko gehen auch Radiomacher ein, wenn sie Originaltöne zu angeblichen Interviews zusammensetzen oder Live-Reportagen ausstrahlen, bei denen der Redakteur nie am Ort des Geschehens war.
Inhalte und Präsentation im Radio
Morgens im Radio
Das Wichtigste im Radio ist der Morgen - weil der Hörer am Morgen wissen will, was in der Welt los ist. Und dazu bedarf es auch der klassischen Beitragsform in der Themenpräsentation. Das ist zumindest das Fazit einer Studie, die von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien in Auftrag gegeben wurde. "Den Usern oder Hörern sind Beitragsformen und Inhalte zunächst völlig egal. Sie wollen 'was Spannendes' hören. Und das möglichst lebendig", meint dagegen Patrick Lynen, Moderator und Radiocoach.
Ethik im Radio
"Denn heute prägen wir das Radio von morgen"
Aktuell, informativ, authentisch und vor allem glaubwürdig - das sind Eigenschaften, mit denen Radiomanager gerne die Qualität ihrer Programme rühmen. Schleichwerbung, Live-Fakes und unsaubere Recherche dürfte es im Radio also gar nicht geben. "Tut es aber doch", behauptet zumindest die Initiative "Fair Radio" und kämpft seit fünf Jahren unermüdlich für mehr Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit im Radio. Live oder nicht live - ob der Hörer sich überhaupt dafür interessiert? Dieser Frage ist jetzt der Medienstudent Markus Bender in seiner Bacherlorarbeit für die Hochschule Mittweida nach gegangen. ”Die Arbeit von Bender legt nahe, das Thema hätte längst eine größere wissenschaftliche Untersuchung verdient”, meint Sandra Müller von der Initiative Fair Radio.
Hintergrund
"Was - bitteschön - ist journalistische Qualität im Radio?"
Über Qualität in den Medien wird viel geredet. Wirklich zu definieren, was gut oder schlecht ist, ist fast so schwierig, "wie einen Pudding an die Wand nageln zu wollen", sagte einst der Schweizer Medienforscher Stephan Russ-Mohl. Von Annäherungsversuchen an die Qualitätsdefinition auch im Radio, hält ihn das nicht ab. Drei Voraussetzungen dürften nicht fehlen: Die Bereitschaft zur Fehlerkorrektur, die Einrichtung von Beschwerdeinstanzen sowie generell der öffentliche Diskurs über Medien und Journalismus im Rahmen von Medienjournalismus.
Lokaljournalismus
Guter, fundierter Lokaljournalismus ist Teil unserer Demokratie. Gute Journalisten kritisieren und werden kritisiert, sie mischen sich ein und machen politische Prozesse und Debatten greifbar. Welche Rolle spielt Lokaljournalismus in einer Gesellschaft? Was sind seine Themen? Vor welchen Aufgaben stehen die Lokalzeitungen? Wie nah sind sie dran am Leben der Bürger? Welche Bedeutung kommt dem Lokaljournalismus in einer Demokratie zu und ist seine Rolle gefährdet?
Magazin für Lokaljournalisten
drehscheibe
Immer nah dran: Das Magazin drehscheibe unterstützt Lokalredaktionen mit Themen- und Konzeptideen bei der redaktionellen Arbeit. Ein wöchentlich erscheinender Newsletter, die Homepage www.drehscheibe.org mit einem umfangreichen Archiv und der Blog der Jugenddrehscheibe unter www.jugenddrehscheibe.de flankieren das beliebte Magazin. Die drehscheibe ist seit 1981 Teil des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Das Radio-Guidebook
Ein systematisches Regelwerk ethischer Standards für das Radio gab es im deutschen Sprachraum bisher nicht. Das Projektteam Hörfunk der bpb hat ein Radio-Guidebook entwickelt. Im Folgenden sind die Radio-Guidelines dokumentiert und als PDF-Dokument abrufbar.
Vom 27. bis 29. November fand in Berlin die KinderMedienKonferenz 2013 der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb statt. Auf dem etablierten Treffen für Macherinnen und Macher von Kindermedienangeboten aller Formate diskutierten Medien, Wissenschaft und Politik über aktuelle Herausforderungen und Fragen der Branche. Der interaktive Reader enthält Beiträge über alle Podien und Gewinner des KinderMedienPreises 2013, jede Menge Videointerviews, interessante Links und Hintergrundtexte. Und das Beste daran: Er steht zum kostenlosen Download bereit!
Acht junge Medienmacher haben crossmedial die Radio-Tagung der Bundeszentrale für Politische Bildung in Tutzing begleitet. Sie haben unter Anleitung von Daniel Fiene und Dennis Horn von "Was mit Medien" getwittert und geblogt, fotografiert und gefilmt, geschrieben und interviewt. Dabei ist eine umfangreiche Dokumentation im Netz entstanden.