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Einwanderer nach Staatsangehörigkeit | Irland | bpb.de

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Einwanderer nach Staatsangehörigkeit

Emma Quinn

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Die verschiedenen Phasen der Zuwanderung nach Irland in den letzten Jahren sind stark mit bestimmten Staatsangehörigkeiten verbunden.

Ende der 80er-Jahre waren 65 Prozent der Einwanderer, die nach Irland kamen, irische Rückkehrer. Während der 1990er- und 2000er-Jahre fiel der Anteil der irischen Rückkehrer beträchtlich, so dass sie zwischen 2006 und 2008 irische Einwanderer nur noch 18 Prozent der Einwanderungsströme ausmachten. Während der Anteil der irischen Rückkehrer abnahm, begann die Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten zu dominieren: Zwischen 2001 und 2004 machte sie mehr als die Hälfte aller nicht-irischen Einwanderer nach Irland aus.

Zuwanderer 1998-2008 nach Staatsangehörigkeit (bpb) Lizenz: cc by-nc-nd/2.0/de

Seit dem EU-Beitritt zehn neuer Mitgliedsstaaten 2004 und zwei weiterer Staaten 2007 hat Irland eine noch nie da gewesene Nettozuwanderung erlebt. Staatsbürger der neuen EU-Mitgliedsstaaten haben die Zuwanderungsströme stark geprägt: Zwischen 2005 und 2008 waren im Durchschnitt 44 Prozent aller Zuwanderer und 54 Prozent der nicht-irischen Zuwanderer Staatsangehörige der 2004 beigetretenen EU-Länder oder Rumäniens und Bulgariens, die 2007 beitraten. Die Abbildung zeigt die Zusammensetzung der Zuwanderungsströme zwischen 1998 und 2008 nach Staatsangehörigkeit. Staatsangehörige der neuen EU-Mitgliedsstaaten anstelle von irischen Rückkehrern prägen nun deutlich die Zuwanderung.

Die Einwandererbevölkerung in Irland

Die Volkszählung 2006 lieferte viele zuvor nicht verfügbare Informationen über ausländische Staatsbürger, die in Irland ansässig sind. Das betrifft alle, die sich faktisch in der Nacht der Volkszählung in Irland aufhielten sowie diejenigen, die sich üblicherweise im Land aufhalten und nur für einen Zeitraum von weniger als drei Monaten abwesend waren. Der Anteil der Personen ohne irische Staatsangehörigkeit stieg beträchtlich von sechs auf zehn Prozent.

Den wichtigsten Anstieg verzeichnete die Gruppe der EU-Bürger, die 2002 2,5 Prozent ausmachte und 2006 sieben Prozent. In Übereinstimmung mit den jüngsten Tendenzen bei der Zuwanderung erklärt sich dieser Anstieg hauptsächlich durch Zuwanderung aus den zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten, die 2004 beitraten: 120.500 Menschen oder fast drei Prozent der Gesamtbevölkerung, die am Abend der Volkszählung erfasst wurden, waren Staatsbürger eines der zehn neuen Mitgliedsstaaten.

Die Mehrheit der in Irland ansässigen ausländischen Staatsbürger (52 Prozent) ist zwischen 22 und 44 Jahre alt. Auch die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen ist bei ausländischen Staatsangehörigen im Vergleich zu Iren leicht überrepräsentiert (18 Prozent gegenüber 15 Prozent). Die Volkszählung von 2006 zeigt, dass Irland nach wie vor ein ethnisch recht homogenes Land ist: Fast 95 Prozent derjenigen, die ihre Staatsangehörigkeit angaben, deklarierten ihre Ethnizität als "weiß". "Schwarz", "asiatisch" oder "andere Ethnizität" kamen jeweils nur auf ein Prozent. Irische Staatsangehörige bezeichneten sich sogar zu 98 Prozent als "weiß", während ausländische Staatsangehörige dies zu 71 Prozent angaben.

Die überwiegende Mehrheit der ausländischen Staatsbürger in Irland besteht aus Einwanderern der ersten Generation, das heißt sie wurden außerhalb Irlands geboren. Die Bevölkerungszählung 2006 zeigte, dass nur fünf Prozent der ausländischen Staatsbürger in Irland geboren wurden.

Irland ist auch religiös recht homogen: Die überwiegende Mehrheit der erfassten irischen Staatsangehörigen bezeichnete sich selbst als katholisch. Bei ausländischen Staatsbürgern gibt es größere religiöse Heterogenität: Nur knapp über die Hälfte ist katholisch, elf Prozent gehören der Church of Ireland an, sind Protestanten, Presbyterianer oder Methodisten, und fünf Prozent sind Muslime. Bei ausländischen Staatsangehörigen ist auch der Prozentsatz deutlich höher, der keine Religionszugehörigkeit angibt (16 Prozent gegenüber drei Prozent bei irischen Staatsangehörigen).

Fussnoten

Fußnoten

  1. Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern traten der EU 2004 bei; Bulgarien und Rumänien 2007.

  2. Siehe Quinn et al. (2007).

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